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Ingrid Gerstbach: 77 Tools für Design Thinker

Rezensiert von Hendrik Epe, 24.11.2017

Cover Ingrid Gerstbach: 77 Tools für Design Thinker ISBN 978-3-86936-805-4

Ingrid Gerstbach: 77 Tools für Design Thinker. Insider-Tipps aus der Design-Thinking-Praxis. Gabal Verlag GmbH (Offenbach) 2017. 334 Seiten. ISBN 978-3-86936-805-4. 34,90 EUR.

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Thema

Innovation ist ein Buzzword. Richtig verstanden jedoch ist Innovationsfähigkeit für Unternehmen und Organisationen (auch der Sozialwirtschaft) der entscheidende Faktor, um in einer zunehmend komplexeren und hochdynamischen Welt erfolgreich agieren zu können. Wie aber wird Innovation ermöglicht? Wie kann es vor allem gelingen, dass Innovationen in Organisationen ebenso wie soziale Innovationen nicht einfach zufällig entstehen?

Eine Methode, die neben der notwendigen Kreativität auch das systematische Vorgehen umfasst, ist Design Thinking.

Wie gesagt, es ist eine Methode. Und eine Methode erfordert Wissen über diese Methode und das Können, die Methode anzuwenden. So ist es relevant zu wissen, wann im Innovationsprozess welche Fragestellungen relevant werden, welche Tools angewandt werden können und welche nächsten Schritte zu gehen sind, um zu einem guten, sinnvollen und innovativen Ergebnis zu gelangen.

Das Buch „77 Tools für Design Thinker: Insider-Tipps aus der Design-Thinking-Praxis“ zeigt genau dies: erprobte Tools, Techniken und Methoden für die Arbeit im Design-Thinking-Prozess. Das Buch legt für jeden Schritt im Design-Thinking Prozess dar, wann welche Verfahren, Methoden, Fragestellungen etc. sinnvoll eingesetzt werden können. Die beschriebenen Verfahren werden mithilfe von strukturierten Anleitungen aufbereitet.

Autorin

Ingrid Gerstbach bezeichnet sich selbst als Expertin für Design Thinking und Innovationsmanagement. Sie ist Wirtschaftspsychologin und arbeitet als Unternehmensberaterin vornehmlich in den Bereichen Innovations- und Projektmanagement.

Aufbau und Inhalt

Das Buch „77 Tools für Design Thinker: Insider-Tipps aus der Design-Thinking-Praxis“ erläutert einführend die grundlegende Begrifflichkeit „Innovation“. Anschließend wird der von der Autorin in vier Phasen untergliederte Design Thinking Prozess skizziert. Ferner werden „Mythen der Innovation“ kurz angerissen und Faktoren erfolgreicher Innovationen benannt.

Der eigentliche Kern des Buchs ist jedoch die detaillierte Beschreibung der 77 Tools und Methoden, die anhand der vier Prozessschritte des Design-Thinking-Prozesses gegliedert sind:

  1. Einfühlen
  2. Definieren
  3. Ideen generieren
  4. Prototyping

Angereichert werden die Ausführungen mit drei Exkursen zu den Themen Gruppendynamik, interdisziplinäre Teams und Warm-ups als Einstiegsmethoden in Seminaren, um Unsicherheit zu überwinden, in Bewegung und Kontakt zu kommen und um einfach Spaß zu haben.

Das Buch schließt mit einem ausführlichen Glossar zu verwendeten Begrifflichkeiten, einem Literatur- sowie einem Methodenverzeichnis.

Diskussion

Es macht wenig Sinn, in dieser Rezension auf die einzelnen im Buch beschriebenen Methoden einzugehen. Einerseits würde dies diese Rezension überfrachten, andererseits käme es trotzdem zu kurz: Die Beschreibungen der Methoden, deren Einsatzzweck und die Anleitung zur direkten Umsetzung der Methoden und Verfahren sind so ausführlich und gut gestaltet, dass es nicht möglich ist, diese hier zu wiederholen.

So werden alle Methoden zunächst mit einer Übersicht eingeführt, die darstellt, für welche Fragestellungen, welchen Zeitpunkt im Design-Thinking Prozess und welchen Personenkreis die Methode geeignet ist. Auch wird die Dauer der Methode sowie das benötigte Material aufgeführt. Daraus ergibt sich, dass man sich sehr schnell einen guten Überblick über die Anforderungen und den Einsatzzweck der jeweiligen Methode verschaffen kann. An die Übersicht anschließend werden die Methoden dann im Detail erläutert sowie das konkrete Vorgehen in der Tiefe beschrieben.

Damit bietet Ingrid Gerstbach den Leser*innen eine einfache und zeitsparende Möglichkeit, sich einen Überblick über mögliche Methoden des Design-Thinking Prozesses zu verschaffen und bei Interesse und Passung sich in die Methode und das Vorgehen zu vertiefen, um damit die Methode auch direkt anwenden zu können.

Fazit

Gerade für die aus meiner Perspektive oftmals noch sehr plan-und zielgetriebene Vorgehensweise, die in der (Projekt-) Arbeit von Organisationen der Sozialwirtschaft (oftmals nicht freiwillig) anzutreffen ist, ist die Denkweise des Design-Thinkings eine Umkehrung der Vorgehensweise und damit eine echte Bereicherung.

Iterative Schleifen, die je nach Umfang und Zielsetzung des Projekts auch mehrmals durchlaufen werden können und die radikale Fokussierung auf die Bedarfe der Nutzer*innen der jeweils zu entwickelnden Dienstleistungen sind aus meiner Perspektive dringend nötig, um – wie es so schön heißt – den Menschen wieder in den Mittelpunkt sozialer Arbeit zu stellen. Die agile Denkweise hilft, auch und gerade die komplexen Prozesse der Arbeit mit Menschen besser einordnen zu können und bearbeitbar zu machen.

Hier liefert das Buch von Ingrid Gerstbach „77 Tools für Design Thinker: Insider-Tipps aus der Design-Thinking-Praxis“ Hilfestellungen, Tools und Methoden, die die Design-Thinking-Praktiker*innen in den jeweiligen Prozessschritten des Design-Thinking-Prozesses einfach und unkompliziert nutzen können, um schnell zu Ergebnissen zu kommen, die einen wirklichen Mehrwert für die Zielgruppe liefern.

Einschränkend ist anzuführen, dass das Buch kein Grundlagenwerk für die Methode Design-Thinking ist, dies explizit auch nicht sein will. Zu diesem Zweck gibt es andere Bücher, auf denen das Buch „77 Tools für Design Thinker: Insider-Tipps aus der Design-Thinking-Praxis“ optimal aufbaut. Kurz: Man sollte selbst in der Gestaltung entsprechender Innovationsprozesse involviert sein. Dann ist es möglich, einen echten Mehrwert aus dem Buch zu ziehen. Darüber hinaus lassen sich übrigens einfach umzusetzende und innovative Methoden für das nächste Seminar oder die nächste Lehrveranstaltung finden.

Rezension von
Hendrik Epe
M.A.
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Es gibt 11 Rezensionen von Hendrik Epe.

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ISSN 2190-9245