Uwe Britten (Hrsg.): Was wirkt in der Psychotherapie?
Rezensiert von Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Heekerens, 30.10.2018

Uwe Britten (Hrsg.): Was wirkt in der Psychotherapie? Bernhard Strauß und Ulrike Willutzki im Gespräch mit Uwe Britten.
Vandenhoeck & Ruprecht
(Göttingen) 2018.
176 Seiten.
ISBN 978-3-525-40631-1.
17,00 EUR.
Psychotherapeutische Dialoge.
Die Reihe „Psychotherapeutische Dialoge“
Das vorliegende Buch ist in der Reihe „Psychotherapeutische Dialoge“ des mit der Entwicklung der Psychologie und Psychotherapie im Nachkriegs(west)deutschland eng verbundenen Göttinger Verlags Vandenhoeck & Ruprecht (v&r-Verlag) erschienen. Diese Reihe verdankt sich einer Idee des moderierenden / interviewenden Uwe Britten (s.u.). Einer hervorragenden Idee, wie bisherige Titel anzeigen. Für die Bücher „Für welche Probleme sind Diagnosen eigentlich eine Lösung?“ und „Das Gehirn selbst nimmt sich nicht wahr: Hirnforschung und Psychotherapie“, beide von 2017, liegen socialnet-Rezensionen vor (Auer, 2018; Heekerens, 2018).
Herausgeber der Reihe
Den doch recht spärlichen öffentlich zugänglichen Informationen zufolge, hat Uwe Britten, Jg. 1961, nach mehreren Anläufen auf dem zweiten Bildungsweg Abitur gemacht und anschließend Germanistik und Philosophie in Bamberg und Siegen studiert. Einem breiteren Publikum bekannt wurde er durch zwei für pädagogische Zwecke konzipierte Jugendromane:
„Ab in den Knast“ (München: Bertelsmann, 2006) und „Straßenkid“ (Bamberg: Palette Verlag, 2008). Die deutsche Jugendhilfe, von deren Klientel dort doch die Rede ist, scheint die Bücher des klugen Autodidakten Uwe Britten nicht zu kennen.
Er hat die hier zu Wort kommenden Diskutanten im Dezember 2017 mit Erfolg eingeladen zu einem Gespräch in den Berliner Räumlichkeiten der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT). Die DGVT ist ein psychosozialer und psychotherapeutischer Fachverband und mit ca. 9.000 Mitgliedern der größte verhaltenstherapeutische Fachverband in Deutschland. Von allen psychotherapeutischen Fachverbänden erscheint er mir bis heute als derjenige, der nicht nur „das Soziale“ am wenigsten ausklammert, sondern am wenigsten dogmatisch ist. Die DGVT ist seit ihrer Gründung als gemeinnützige „Gesellschaft zur Förderung der Verhaltenstherapie e.V.“ 1968 (!) in München im besten Sinne des Worte weltoffen. Wenn die Berliner Räumlichkeiten davon etwas ausstrahlen, war der Ort des Gespräches gut gewählt.
Thema
Ein so klar konkturiertes Thema wie für „Für welche Probleme sind Diagnosen eigentlich eine Lösung?“ und „Hirnforschung und Psychotherapie“ gab es dabei nicht. Der Titel „Was wirkt in der Psychotherapie“ täuscht dergleichen nur vor. Beim Wort genommen, hätte man und frau demnach nur über die Forschung zu Wirkfaktoren und Wirkmechanismen solcher psychotherapeutischer Vorgehensweisen reden dürfen, deren Wirksamkeit (Effektivität) und weitergehend Effizienz als nach allen Regeln der Wirksamkeitsforschung gesichert angesehen werden kann. Ein sinnvolles Reden über Wirkfaktoren und Wirkmechanismen macht nur Sinn, wenn Wirksamkeit vorab geklärt ist. Dass man das vielerorts, etwa in der deutschen Sozialen Arbeit nicht tut, ist kein sachlich ernst zu nehmender Einwand, sondern nur als auf die nach wie vor mangelnde professionelle Kompetenz der Disziplin Soziale Arbeit zu werten (vgl. Heekerens, 2016a).
Hätten sich die Gesprächsteilnehmer der hiesigen Runde (allzu) streng an die im Buchtitel anklingende Maxime gehalten, es wäre eine Diskussion geworden, die nur bei einschlägig Vorgebildeten und methodisch Versierten hätte Interesse erwecken können. Man und frau hat das nicht getan. Damit wurde ein recht breiter Leserkreis adressiert, was in mancherlei Hinsicht ein Gewinn sein mag. Die Frage ist nur: zu welchem Preis? Das Format „Talk Show“, nunmehr zu Papier gebracht, verspräche nur „Mehr desselben“: ein undefinierbarer Brei, der allen irgendwie schmeckt, aber keinen wirklich nährt.
Gesprächspartnerin und Gesprächspartner
Die ausgewählte Gesprächspartnerin und der gewählte Gesprächspartner erscheinen auf den ersten Blick als Garanten dafür, dass das Gespräch nicht ins Ungefähre abgleitet; in ein Ungefähres, in dem jeder sich heimisch einnisten kann in ein Nest, gebaut aus Vieldeutig- und zusammen gekleistert aus Unverbindlichkeit.
Ulrike Willutzki wird in der Verlagsankündigung – dort müssen Schablonen sein und haben ihren (Marketing-)Sinn – als „eine Vertreterin der Verhaltenstherapie“ vorgestellt. Na ja. Eine „beinharte“ VT-Vertreterin ist Ulrike Willutzki jedenfalls nicht, sonst wäre sie nicht ausgerechnet an der in anthroposophischer Tradition stehenden (nichtstaatlichen) Universität Witten-Herdecke 2013 an der Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) auf den Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie berufen worden. Sie hat sowohl eine verhaltenstherapeutische als auch eine systemische Ausbildung absolviert (was sich in Theorie und Praxis bestens zusammenführen lässt; Heekerens, 2009a, 2009b) und mit dem Psychodrama ein Verfahren der affektiv-experienziellen Psychotherapie kennengelernt. Sie ist eine auf dem Gebiet der Psychotherapie tätige Frau, die das Scientist-Practitioner Model in vorbildlicher Weise verkörpert.
Das gilt auch für Bernhard Strauß. Das Scientist-Practitioner Model wurde in Boulder, CA in den 1940ern für die Ausbildung von Klinischen Psychologen entwickelt und bereits 1949 durch die American Psychological Association akkreditiert. Das war die Zeit, in der in den damals auf dem Gebiet der Psychotherapie maßgeblichen USA Psychiater, allesamt stramm in Freudscher Orthodoxie stehend, den Ton angaben und „Abweichlertum“ innerhalb und „Aufweichlertum“ außerhalb aufs Schärfste und bis zur Vernichtung der bürgerlichen Existenz attackierten.
Heutige Vertreter der Psychoanalyse, zumindest jene, die man zu lesen hat, haben mit jenen o.g. nur noch wenig gemeinsam. Sie huldigen heute gar mit Sándor Ferenczi einem, den Sigmund Freud und die Freudsche Orthodoxie einst exkommunizierten und des Irrsinns bezichtigten, und, ohne dass sie es so recht wüssten, hängen sie auch den Lehren Otto Ranks an, des Freundes, Weggefährten und Leidensgenossen Sándor Ferenczis (vgl. Heekerens, 2014, 2015, 2016b). Wenn der Verlag Bernhard Strauß als einen „Vertreter der analytischen und psychodynamischen Ausrichtung“ präsentiert, sollte man ergänzen: einen modernen Vertreter der Psychodynamik.
Eine nonkonformistische VTlerin hier, ein unorthodoxer Psychodynamiker da, das bietet doch eine gewisse Garantie dafür, dass nicht aneinander vorbei geredet wird. Beide haben zudem eine bedeutsame professionelle Sozialisationserfahrung gemeinsam: Sie sind Psychologen. Das gibt Anlass zur Hoffnung, über Fragen der Wirksamkeit würde im Geist empirischer Aufklärung gesprochen werden (können).
Aufbau
Das Inhaltsverzeichnis des Buches benennt zwischen einer (nicht als solcher) bezeichneten Einleitung, die größtenteils der Porträtierung der Gesprächspartner dient, und einer knappen Literaturliste, deren Auswahlkriterien unklar bleiben, Folgendes:
Theorien
- Theorien plus empirische Forschung plus Wissenschaftssoziologie
- Die Annäherung der Konzepte
Wirkmodelle
- Unbewusste Funktionen verstehen
- Was bleibt von den bisherigen Modellen?
- Moderne Wirkungsforschung
Was wirkt wann, wie und warum?
- Wirkung messen und beweisen
- Die Wertigkeit der Allgemeinen Wirkfaktoren
Sich begegnen in der Therapeut-Klient-Beziehung
- Selbstzweifel von Psychotherapeuten
- Wirkung durch Bindung?
Zufall und Kontingenz
- Zufallskomponenten in Ausbildung und Methodenorientierung
- Wirkung per Bildschirm
Die Deutsche Nationalbibliothek bietet Einblick in das vollständige Inhaltsverzeichnis.
Bei manchen Büchern, in der Regel bei guten Lehrbüchern, vermitteln einem Kapitel- und Abschnittsüberschriften einen einigermaßen zutreffenden Eindruck des dort jeweils abgehandelten Inhalts. Hier ist das nicht der Fall – und könnte es schwerlich sein. Kapitel- und Abschnittsüberschriften wurden dem aus leibhaftigem Gespräch sich ergebenden (geglätteten) Text nachträglich eingeschrieben. Kapitel- und Abschnittstitel sind hier also gerade nicht wie bei einem Lehrbuch Vor-Schriften, die anschließend abgearbeitet worden wären, sondern Nach-Schriften, die zu markieren versuchen, welche thematischen Gegenstände im freien Fluss der Rede umher trieben.
Ausgewählte Inhalte
Natürlich hat Uwe Britten Fragen gestellt – kluge und sich dem Gesprächsverlauf anschmiegende, wie ich finde. Aber doch keine Abfrage-Fragen, gesteuert durch einen standardisierten Interviewleitfaden; das würde zwar das Geschäft des Rezensierens erleichtert, dem Gespräch aber viel, wenn nicht alles von seiner inspirierenden Lebendigkeit und vitalen Buntheit genommen haben.
Was den Spirit dieses Gesprächs ausmacht und welch unterschiedliche Themen hier angesprochen werden mögen – ohne jeglichen Anspruch auf Objektivität und Repräsentativität – sechs ausgewählte Gesprächspassagen, drei von jeder Seite, illustrieren:
- Im Zusammenhang der Erörterung von Gründen, die zu einer spezifischen Therapietheorie führen, argumentiert Bernhard Strauß (S. 15): „Ein weiterer Grund ist ein wissenschaftssoziologischer, dass sich nämlich gewisse wissenschaftliche Gemeinschaften und Subgruppen bilden, die sich dadurch stabilisieren, dass sie eine solch enge Identität brauchen und auch konstituieren. Je mehr eine dieser Subgruppen in Bedrängnis gerät und kritisiert wird, desto mehr wird diese Identität verfestigt und manchmal geradezu radikal fanatisch.“
- Zu den Chancen einer allgemeinen Therapietheorie – wie sie Klaus Grawe ja schon vor Jahrzehnten an- und vorgedacht hat – postuliert er (S. 20): „Es ist, glaube ich, nicht mehr verstiegen, anzunehmen, dass es in vielleicht zwanzig, dreißig Jahren eine umfassende Psychotherapietheorie geben wird, in der zwar noch die einzelnen Traditionen erkennbar sein werden, aber überführt in ein grundlegendes Modell.“
- Und zum Verhältnis von Psychoanalyse und empirischer Forschung erklärt er (S. 24-25): „Ich möchte noch einmal betonen, dass ich eine große Sympathie für die Psychoanalyse habe, aber ich glaube dennoch, dass sie sehr kritisch bewertet werden muss, und ärgere mich geradezu darüber, wenn Kollegen immer wieder mit denselben empiriefeindlichen Argumenten und Selbstbestätigungen daherkommen.“
- Im Zusammenhang mit der Betrachtung möglicher Wirkfaktoren erklärte Ulrike Willutzki (S. 26): „Ich glaube, wir könnten uns darauf einigen, dass wahrscheinlich alles, was John Norcross und Bruce Wampold in der neusten Auflage des Buches ‚Psychotherapy relationships that work‘ beschreiben, unabhängig von der jeweiligen Therapietheorie über das Funktionieren des Menschen sehr wichtig ist, um günstige und relevante Prozesse anzustoßen.“
- Auf die Frage (S. 62-63) von Uwe Britten, ob „es irgendwann in absehbaren Jahren ein allgemeines Wirkmodell geben wird, in dem jede Richtung mit ihren Schwerpunkten genau an der Stelle vorkommt, die ihre Stärke ausmacht, ein großes, allgemeines Wirkmodell, das alle Fachleute unterschreiben“ antwortet sie (S. 63): „Nein. Allein wissenschaftssoziologisch steht vieles entgegen, deshalb glaube ich nicht, dass es das geben wird. Die Psychotherapiekultur ist nicht auf Konsens ausgerichtet. In der Psychotherapieforschung gibt es die ‚Splitter‘, das sind Leute, die eher mit differenzierten und differenzierenden, sich von anderen abgrenzenden Theorien für unterschiedliche Kontexte und für verschiedene Störungen und für verschiedene theoretische Ansätze arbeiten. Und es gibt die ‚Lumper‘, die betonen, was Gemeinsamkeiten sind.“
- Und bei Erörterung der Frage, welches Maß an Authentizität oder Kongruenz auf Therapeut(inn)enseite denn angezeigt sei, erklärt sie (S. 108): „Unser Job ist einer, in dem wir nicht als die ‚eigentliche Person‘ auftreten, sondern als die ‚variable Person‘. Wir müssen variable, zum jeweiligen Gegenüber passende Angebote machen können, das ist unsere professionelle Aufgabe.“
Diskussion
Die sechs vorgestellten Textpassagen sind so etwas wie Prüfsteine. Wer beim Lesen sein/ihr Gewicht unwillkürlich einer von der Seite des Gesäßes auf die andere verlagert, für die/den lohnt sich die Lektüre. Wen aber die Textpassagen ratlos zurück lassen, sollte die Finger von dem Buch lassen; es behandelt zwar Basics, aber es ist keine Basis-, sprich Einführungslektüre.
Das Buch ist voller lebendiger Buntheit, von dem die ausgewählten Zitate nur ein blasses Zeugnis abgeben können. Das hat Vor- und Nachteile. Zu den Nachteilen mögen manche Leser(innen) zählen, dass es irgendwie unsystematisch zugehe, der sprichwörtliche Rote Faden oft nicht zu greifen sei und Vieles „nicht zu Ende“ diskutiert werde. Als größten Vorteil sehe ich an, dass eine für viele Angehörige der Sozialen Kultur nicht gerade alltägliche Thematik unterhaltsam abgehandelt wird. Man (und frau) muss bei geringer Vorkenntnis gelegentlich nachschlagen – googeln reicht meist fürs Erste.
Das Buch behandelt mehrere Facetten der zeitgenössischen Psychotherapie. Derjenige Aspekt, der mir am bedeutendsten zu scheint, ist jener der Theorie einer Allgemeinen Psychotherapie, der die Psychotherapiefaktoren, die in allen vorfindlichen psychotherapeutischen Methoden und Ansätze als wirksame Ingredienzien ausfindig zu machen sind, einschließt. Der bedeutsamste Verfechter eines solchen Ansatzes war im deutschsprachigen Klaus Grawe. In seinem letzen Interview vor seinem überraschenden Tod im Oktober 2005, das Steffen Fliegel mit ihm führte – erstmals in „Psychotherapie im Dialog“ (2, 2005) veröffentlicht und nach seinem Tod gekürzt in der Neuen Zürcher Zeitung (www.nzz.ch/articleD83GJ-1.179018) publiziert – erklärte er:
„Wir haben drei Komponenten, auf die sich die Psychotherapie ausrichten sollte: Erstens die Symptomatik mit ihrer Eigendynamik. Zweitens die unmittelbaren Entstehungsbedingungen der Symptomatik, also der Lebenskontext, in dem sich die Störungen entwickelt haben. Und drittens, weiter zurück in der Lebensgeschichte, die Verletzlichkeiten, die unsicheren Bindungsmuster, die schlechte Emotions- und Kontrollregulation. Wenn wir alle drei Komponenten berücksichtigen, werden wir wirksamer sein. Alle drei Aspekte werden aber bisher in keiner einzigen Therapierichtung verwirklicht. Deswegen glaube ich, dass irgendeine Form von Integration oder Zusammenwachsen der verschiedenen Richtungen in der Psychotherapie die Zukunft sein muss. Schon deshalb, weil die bisherigen Interventionen nicht ausreichend wirken: Der Anteil von unwirksamen Therapien liegt bei den komplexeren Störungen bei weit über 50 Prozent.“
In Deutschland wurde die Fort- und Weiterentwicklung einer Allgemeinen Psychotherapie nicht zuletzt dadurch gehemmt, dass nach dem 1999 in Kraft getretenen Psychotherapeutengesetz es einzelne Methoden und Ansätze sind, die gegenüber dem Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie ihre wissenschaftliche Eigenständigkeit und schulisch spezifizierte Wirksamkeit zu beweisen haben, um danach eventuell gesondert durch den Gemeinsamen Bundesausschuss in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen zu werden. Das Unternehmen „Allgemeine Psychotherapie“ hat es hierzulande besonders schwer. Nicht so in verschiedenen anderen Ländern.
Zu den allgemeinen Wirkfaktoren gehören solche der Beziehung zwischen Klient und Therapeut – Empathie beispielsweise. Zu diesem Thema wurde und wird im Auftrag der American Psychological Association durch ein Team, zusammengesetzt aus Vertretern unterschiedlicher therapeutischer Methoden und Ansätze, geforscht. Über die Ergebnisse wird seit einigen Jahren, neue Forschungsbefunde immer wieder integrierend, fortlaufend berichtet (aber nur auf Englisch!); für einen Einstieg sei auf einen Web-Artikel (Norcross, 2014) verwiesen. Welche Interventionen – z.B. „emotionsbezogene Interventionen“ – von allen Psychotherapeut(inn)en, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten therapeutischen Schule, verwendet wurden, ist Ergebnissen der „Praxisstudie Ambulante Psychotherapie Schweiz“ zu entnehmen (Crameri u.a., 2016; Wyl u.a., 2016; vgl. Heekerens, 2016c).
Fazit
Das vorliegende Buch will seinem eigenen Anspruch nach keine Einführung in den Themenkreis „Wirksamkeit von, Wirkfaktoren der und Wirkungsprozesse in der Psychotherapie“ sein und er ist es, von außen beurteilt, auch nicht. Vielmehr setzt er in den angesprochenen Punkten Mindestkenntnisse voraus. Sind diese gegeben, was Leser(innen) vielleicht schon bei Lektüre vorliegender Rezension einschätzen können, so ist das Buch zu empfehlen nicht nur (angehenden) Ärztlichen und Psychologischen Psychotherapeut(inn)en, sondern allen Sozialen Arbeiter(inne)n, die sich für psychotherapeutisches Wissen und Können interessieren; dabei ist nicht nur an Anhänger(innen) der Klinischen Sozialarbeit gedacht. Wo aber diese gelehrt wird, dort sollte man das Buch in mindestens zwei Exemplaren in der Bibliothek finden können.
Literatur
- Auer, H.-L. (2018). Rezension vom 30.01.2018 zu Levold, T., Lieb, H. & Britten, U. (2017). Für welche Probleme sind Diagnosen eigentlich eine Lösung? Tom Levold und Hans Lieb im Gespräch mit Uwe Britten. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht (online verfügbar unter: www.socialnet.de/rezensionen/23874.php; letzter Zugriff am 6.10.2018).
- Crameri, A., Koemeda, M., Tschuschke, V., Schulthess, P. & Wyl, A.v. (2018). Integratives Vorgehen bei den Therapieschulen der Schweizer Charta für Psychotherapie. Psychotherapie-Wissenschaft, 8(2), 75–82 (online verfügbar unter www.psychotherapie-wissenschaft.info/; letzter Zugriff am 16.10.2018).
- Heekerens, H.-P. (2009a). Rezension vom 28.12.2009 zu Lieb, H. (2009). So hab ich das noch nie gesehen. Systemische Therapie für Verhaltenstherapeuten. Heidelberg: Carl Auer (online verfügbar unter www.socialnet.de/rezensionen/8896.php, letzter Zugriffs am 6.10.2018).
- Heekerens, H.-P. (2009b). Rezension vom 01.04.2009 zu: Iver Hand, I. (2009). Strategisch-systemische Aspekte der Verhaltenstherapie. Eine praxisbezogene Systematik in ihren historisch-autobiografischen Bezügen. Berlin: Springer (online verfügbar unter www.socialnet.de/rezensionen/6993.php, letzter Zugriffs am 6.10.2018).
- Heekerens, H.-P. (2014). Rezension vom 20.03.2014 zu Ferenczi, S. (2013). Das klinische Tagebuch. Gießen: Psychosozial-Verlag (online verfügbar unter www.socialnet.de/rezensionen/16363.php; letzter Zugriff am 6.10.2018).
- Heekerens, H.-P. (2015). Rezension vom 26.08.2015 zu Haynal, A. (2015). Die Technik-Debatte in der Psychoanalyse. Freud, Ferenczi, Balint. Gießen: Psychosozial-Verlag (online verfügbar unter www.socialnet.de/rezensionen/19358.php: letzter Zugriff am 6.10.2018).
- Heekerens, H.-P. (2016a). Rezension vom 08.06.2016 zu Borrmann, S. & Thiessen, B. (Hrsg.) (2016). Wirkungen Sozialer Arbeit. Potenziale und Grenzen der Evidenzbasierung für Profession und Disziplin. Opladen – Berlin – Toronto: Verlag Barbara Budrich (online verfügbar unter www.socialnet.de/rezensionen/20932.php; letzter Zugriff am 6.10.2018).
- Heekerens, H.-P. (2016b). Otto Rank und sein Einfluss auf Sozialarbeit und humanistisch-experienzielle Therapie. In H.-P. Heekerens, Psychotherapie und Soziale Arbeit (S. 13-46). Coburg: ZKS-Verlag (online verfügbar unter https://zks-verlag.de/; letzter Zugriff am 6.10.2018).
- Heekerens, H.-P. (2016c). Rezension vom 14.12.2016 zu Wyl, A. v., Tschuschke, V., Crameri, A., Koemeda-Lutz, M. & Schulthess, P. (Hrsg.) (2016). Was wirkt in der Psychotherapie? Ergebnisse der Praxisstudie ambulante Psychotherapie zu 10 unterschiedlichen Verfahren. Gießen: Psychosozial-Verlag. socialnet Rezensionen (online verfügbar unter www.socialnet.de/rezensionen/21943.php; letzter Zugriff am 16.10.2018).
- Heekerens, H.-P. (2018). Rezension vom 25.04.2018 zu Heinz, A., Roth, G. & Britten, U. (2017). Das Gehirn selbst nimmt sich nicht wahr: Hirnforschung und Psychotherapie. Andreas Heinz und Gerhard Roth im Gespräch mit Uwe Britten. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht (online verfügbar unter www.socialnet.de/rezensionen/24181.php; letzter Zugriff am 6.10.2018).
- Norcross (2014). Conclusions and recommendations of the Interdivisional (APA Divisions 12 & 29) Task Force on Evidence-Based Therapy Relationships (Web article: http://societyforpsychotherapy.org; letzter Zugriff am 16.10.2018).
- Wyl, A. v., Tschuschke, V., Crameri, A., Koemeda-Lutz, M. & Schulthess, P. (Hrsg.) (2016). Was wirkt in der Psychotherapie? Ergebnisse der Praxisstudie ambulante Psychotherapie zu 10 unterschiedlichen Verfahren. Gießen: Psychosozial-Verlag.
Rezension von
Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Heekerens
Hochschullehrer i.R. für Sozialarbeit/Sozialpädagogik und Pädagogik an der Hochschule München
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