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Kerstin Hofreuter-Gätgens, Jens Klein et al. (Hrsg.): Soziale Ungleichheit bei Brust- und Prostatakrebs

Rezensiert von Prof. Dr. rer.medic. Martina Hasseler, 18.06.2018

Cover Kerstin Hofreuter-Gätgens, Jens Klein et al. (Hrsg.): Soziale Ungleichheit bei Brust- und Prostatakrebs ISBN 978-3-643-13665-7

Kerstin Hofreuter-Gätgens, Jens Klein, Olaf von dem Knesebeck (Hrsg.): Soziale Ungleichheit bei Brust- und Prostatakrebs. Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen, gesundheitsbezogene Lebensqualität und Rückkehr zur Arbeit. Lit Verlag (Berlin, Münster, Wien, Zürich, London) 2017. 194 Seiten. ISBN 978-3-643-13665-7. 29,90 EUR.
Reihe: Medizinsoziologie - Band 26.

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Thema

Die vorliegende Publikation widmet sich der Thematik der sozialen Ungleichheit bei Krebserkrankungen, exemplifiziert an Brust- und Prostatakrebs.

Entstehungshintergrund

Das Buch ist aus einer dreijährigen Projektarbeit am Institut für Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Eppendorf entstanden. Aus diesem Grunde erklärt sich auch, dass eine Forschergruppe die Ergebnisse publiziert.

Aufbau

Das Werk umfasst handliche 194 Seiten und ist in fünf Kapitel unterteilt. Das vollständige Inhaltsverzeichnis ist bei der Deutschen Nationalbibliothek einsehbar.

Inhalt

Im ersten Kapitel wird der Hintergrund des Projektes expliziert. Dabei wird ausführlich das Konzept soziale Ungleichheit in medizinischer und gesundheitlicher Versorgung dargestellt und in Bezug gesetzt zu Krebspatienten. Internationalen Studien zur Folge zeigen sich soziale Disparitäten bezüglich krebsbezogener Morbiditäten und Mortalitäten. Ganz augenscheinlich beeinflussen erkrankungsbezogene, patientenbezogene, psychosoziale und versorgungsbezogene Faktoren die Situationen von Menschen mit Krebserkrankungen in den diversen sozialen Milieus. Vor diesem Hintergrund untersuchte die Forschergruppe den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit, Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen, psychosozialen Faktoren und patientenbezogenen Outcomes bei Patienten mit Prostata- und Brustkrebs.

In Kapitel 2 werden die Methoden des Projektes, die Stichprobe und die zugrunde gelegten Instrumente sowie Auswertungsmethoden komprimiert beschrieben. Die Forschergruppe setzte eine prospektive Beobachtungsstudie mit drei Messzeitpunkten ein. Sie verwendete überwiegend psychometrische Fragebögen zu den Bereichen sozioökonomischer Status, psychosoziale und versorgungsbezogene Faktoren, gesundheitsbezogene Lebensqualität und Rückkehr zur Arbeit.

Kapitel 3 und 4 wenden sich der Darstellung der Ergebnisse zu. Aufgrund der Differenziert der Ergebnisse wird auf eine entsprechende Darstellung verzichtet. Gleichwohl soll hervorgehoben werden, dass die Autoren die für Beantwortung der Fragestellung relevanten Analysen zur Gesundheitskompetenz, zur Inanspruchnahme von Leistungen und Nachsorge, zur sozialen Unterstützung und weitere Punkte mehr sehr gut nachvollziehbar und lesbar dargestellt haben.

In Kapitel 5 werden die Ergebnisse zusammenfassend theoriegeleitet diskutiert. Dieses Kapitel beinhaltet auch einen Ausblick auf weitere Forschungsfragen und praktische Implikationen in der Versorgung von Patienten mit Prostata- und Brustkrebs.

Fazit

Das Verdienst dieses Buches ist, sich der Frage der sozialen Ungleichheit am Beispiel von Prostata- und Brustkrebs, als die häufigsten Krebserkrankungen bei Männern und Frauen zu widmen. Die Autoren zeigen, dass mit Hilfe eines Modells der sozialen bzw. gesundheitlichen Ungleichheit es sehr gut möglich ist, ein entsprechendes methodisches Design zu entwickeln, um die komplexen Fragen zu untersuchen. Gleichzeitig wird auch deutlich, dass die Frage der Auswirkungen von sozialer Ungleichheit auf die medizinische Versorgung nicht einfach zu beantworten ist und ggf. weitere Faktoren eine Rolle spielen, die noch nicht umfassend analysiert und diskutiert worden sind. Interessant an diesen Ergebnissen ist auch, dass Unterschiede in einigen untersuchten Bereichen zwischen den an Prostatakrebs erkrankten Männern und den an Brustkrebs erkrankten Frauen zu erkennen ist. Dieser Aspekt wird jedoch nicht in der Arbeit diskutiert, wäre jedoch für weitere Studien hinsichtlich der Genderunterschiede im Erleben von Krebserkrankungen und der Inanspruchnahme von Leistungen und Angeboten sehr interessant.

Rezension von
Prof. Dr. rer.medic. Martina Hasseler
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Es gibt 25 Rezensionen von Martina Hasseler.

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ISSN 2190-9245