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Birger Schlürmann: Controlling für ambulante Pflegedienste

Rezensiert von Monika Jansen, 22.11.2018

Cover Birger Schlürmann: Controlling für ambulante Pflegedienste ISBN 978-3-662-56175-1

Birger Schlürmann: Controlling für ambulante Pflegedienste. Mit Kennzahlen den Pflegedienst erfolgreich steuern. Springer (Berlin) 2018. 193 Seiten. ISBN 978-3-662-56175-1. D: 39,11 EUR, A: 40,21 EUR, CH: 40,50 sFr.

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Autor

Birger Schlürmann ist ein praxiserfahrener Fachbuchautor und als freiberuflicher Berater im gesamten Spektrum ambulanter Pflegedienste tätig.

Thema

Die Aufgabe von Leitungen auch in der ambulanten Pflege ist die strategische Steuerung. Beim Geschäftsfeld der ambulanten Pflege handelt es sich um einen sich stark verändernden und laufend sich entwickelnden Bereich der pflegerischen Versorgung. Diese Tendenzen und Bewegungen ihn einem ambulanten Pflegedienst sollen und müssen in den Blick genommen und behalten werden. Dies ist leichter gesagt als getan und in der Realität ein aufwendiges Unterfangen. Eine gute Methode ist die Steuerung durch Kennzahlen. Diese in die eigene Alltagsroutine zu integrieren und weiter zu entwickeln ist eine herausfordernde Arbeit für alle am Leitungsgeschehen beteiligten.

Aufbau und Inhalt

In seinem Buch geht Birger Schlürmann auf den Bereich der Kennzahlen als ein besonderes Instrument des Controllings und damit der strategischen Steuerung von ambulanten Diensten ein. Er beschreibt zunächst die Grundzüge dieses Instrumentes und geht dann über auf die Inhalte, deren Zusammenhänge und Auswirkungen auf die Führung eines Dienstes ein.

Das ersten Kapitel widmet er einigen speziellen Themen des Controllings, nämlich des Kundenstamms, des Umsatzwachstums und der Qualität. Anhand dieser drei Themen zeigt Birger Schlürmann auf, in wie weit diese Themen durch ausgewählten Kennzahlen wirklich identifiziert, gewertet und entwickelt werden können.

Im zweiten Kapitel geht Schlürmann auf die allgemeinen Grundlagen von Kennzahlen und Kennzahlsystemen ein. Er zeigt durch eine kritische Sicht auf diese Instrumente, dass sie gezielt ausgewählt und eingesetzt werden sollten um konkrete Hilfestellungen geben zu können. Für ein effektives Kennzahlensystem stellt Schlürmann dann zwei wesentliche Strukturen eines ambulanten Dienstes, die Kosten- und die Erlösstruktur vor. Anhand tragfähige Kennzahlen sollen Ergebnisse ermittelt und Bewertungen gebildet werden. Der Autor bietet dem Leser dazu ausgewählte Praxisbeispiele und Tipps für die Umsetzung an.

Im dritten Kapitel werden zwei Kennzahlensysteme vorgestellt, die sich in der Praxis bereits bewährt haben. Birger Schlürmann hat dazu das Konzept der Balanced Scorecard und das EFQM-Modell ausgewählt. Er beschreibt zunächst beide Modelle und unterzieht diese einer Prüfung auf Praxistauglichkeit. In beiden Modellen geht es dabei nach der Betrachtung von Schlürmann nicht nur um eine rein monetäre Darstellung von Finanzkennzahlen. Sowohl bei der Balanced Sorecard, als auch beim FEQM liegt der Fokus auch auf der Mitarbeiterorientierung und der strategische Zukunftsplanung.

Im vierten Kapitel stellt der Autor fünf Bereiche vor in denen Kennzahlen und das Management durch Kennzahlen einen Sinn stiftend sein können. Birger Schlürmann wählt dabei die Bereiche Finanzen, Personal, Kunden, Qualität und Strategie aus. Damit geht er in der Auswahl der Themen konform mit den beiden von ihm ausgewählten Kennzahlenmodelle. Zu jedem Themenbereich wählt er nachvollziehbare Kennzahlen aus die er jeweils definiert und mit Praxisbeispielen unterstreicht. Zu jeder Kennzahl erhält der Leser eine Beschreibung incl. eines Beispiels, einer Nutzen-Analyse und einer abschließenden Bewertung der Kennzahl.

Im fünften Kapitel zeigt der Autor die Zusammenhänge und Wechselwirkungen von Kennzahlen und Kennzahlsystemen für die Steuerung eines Unternehmens wie einem ambulanten Dienst auf. Birger Schlürmann weist eindringlich drauf hin, dass die Kennzahlen und Kennzahlsysteme nicht für sich alleine stehen und wirken können. Ihre Sinn und damit ihren Auftrag für die strategische Führung eines Unternehmens können sie nach Schlürmann nur im Zusammenspiel miteinander entfalten.

Im sechsten Kapitel stellt Schlürmann die Bedeutung von Kennzahlen in den unterschiedlichen Managementebenen vor und weist auf deren Bedeutung im Informations- und Kommunikationssystem von Unternehmen hin. Der Autor bietet dem Leser hier viele praxistaugliche Beispiele die bei der Umsetzung im eigenen Unternehmen helfen können.

Das siebte und letzte Kapitel schließlich widmet Birger Schlürmann dem konkreten Einsatz von Kennzahlen. Dabei geht es ihm hier vor allem darum, dass nicht alle Kennzahlen für jeden Dienst geeignet sind, sondern dass eine gezielte Auswahl erforderlich ist um zu einer konkreten Hilfestellung und Steuerungsfunktion zu gelangen. Der Autor zeigt beispielhaft sogenannte Kennzahlencockpits für kleine, mittlere und große ambulanter Dienste auf und erläutert die entsprechenden Unterschiede. Darüber hinaus entwickelt er auch für Schwerpunktdienste wie intensivpflegerische und gerontopsychiatrische Dienste auf die speziellen Belange zugeschnittene Cockpits. Alle Kennzahlencockpits sind mit praxistauglichen Beispielen hinterlegt.

Die Deutsche Nationalbibliothek bietet Einblick in das vollständige Inhaltsverzeichnis.

Fazit

Das Buch von Birger Schlürmann zum Controlling durch Kennzahlen in ambulanten Diensten führt den Leser über eine allgemeine Definition der Grundlagen und Besonderheiten von Kennzahlen und Kennzahlsystemen hin zu einer praxisorientierter Darstellung dieser Steuerungshilfen. Für jeden Verantwortlichen, der sein Unternehmen durch Kennzahlen führen will und soll, kann dieses Buch einen guten ersten Einstieg bieten. Wichtig ist und bleibt jedoch das Prinzip, dass weniger mehr ist. Dies gilt auch und vor allem bei der Auswahl von Kennzahlen für die individuellen Belange eines ambulanten Dienstes.

Rezension von
Monika Jansen
Erziehungswissenschaftlerin (M.A.) und Master of Organizational Management (MoM), ist tätig als Referentin für ambulante Dienste, Bereich Wirtschaft und Statistik eines großen Wohlfahrtsverbandes. Langjährige Berufserfahrung in Führungspositionen der unterschiedlichen Arbeitsfelder der Altenhilfe. Herausgeberin der beiden Werke „Pflege & Management“ und Pflegehandbuch des DUZ-Verlages.
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Es gibt 35 Rezensionen von Monika Jansen.

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ISSN 2190-9245