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Dorothee Frings: Sozialrecht für die Soziale Arbeit

Rezensiert von Dr. iur. Marcus Kreutz, 25.11.2019

Cover Dorothee Frings: Sozialrecht für die Soziale Arbeit ISBN 978-3-17-032922-5

Dorothee Frings: Sozialrecht für die Soziale Arbeit. Kohlhammer Verlag (Stuttgart) 2018. 4., erweiterte und überarbeitete Auflage. 347 Seiten. ISBN 978-3-17-032922-5. D: 38,00 EUR, A: 39,10 EUR.
Reihe: Grundwissen soziale Arbeit - Band 4.

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Thematischer Hintergrund

Sucht man im Internet danach, welche Hochschulen den Studiengang Soziale Arbeit anbieten, erhält man eine lange Liste. Allein schon daran kann man erkennen, dass es sich bei der Bundesrepublik Deutschland um einen höchst ausdifferenzierten Sozialstaat handelt. Denn wenn es nicht eine große Nachfrage nach Absolventen dieses Studienganges gäbe, gäbe es nicht ein solch großes Angebot. Studienmöglichkeiten für Hethitologie, Byzantinistik oder Ägyptologie sind naturgemäß wesentlich rarer gesät. Da Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter überwiegend persönliche Hilfen zur Erfüllung sozialrechtlicher Leistungsansprüche erbringen, ist es unabdingbar, dass die Studierenden Kenntnisse im Sozialrecht vermittelt bekommen. Diesem Ziel dient das hier vorzustellende Werk; es stellt die Studienliteratur dar.

Autorin

Die Autorin des Lehrbuchs, Frau Professor Dr. iur. Dorothee Frings, war seit 1997 Professorin für Verfassungs-, Verwaltungs- und Sozialrecht an der Hochschule Niederrhein, Fachbereich Sozialwesen. Seit ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2017 ist sie freiberuflich als Referentin und Gutachterin tätig. In den Jahren 1983 bis 1997 war sie selbstständige Rechtsanwältin mit dem Schwerpunkt Migrationsrecht.

Aufbau und Inhalt des Buches

Das Lehrbuch ist in die folgenden sieben Abschnitte gegliedert:

  1. Grundlagen des Sozialrechts
  2. Das Sozialverwaltungsverfahren
  3. Sozialversicherungsleistungen
  4. Soziale Entschädigung
  5. Soziale Förderung
  6. Grundsicherungsleistungen und Hilfen in sonstigen Lebenslagen
  7. Leistungen für Menschen mit Behinderung

Ein ausführliche Literaturverzeichnis, ein Abkürzungsverzeichnis und ein Stichwortverzeichnis schließen das Buch ab.

Diskussion

Ein Lehrbuch sollte einem didaktischen Konzept folgen. Studierende müssen viel lernen, nur geringes Wissen kann in der Regel voraussetzen. Vor allem ist es wichtig, praktische Beispielsfälle in die Darstellung einzubauen, sodass es leichter fällt, die allgemeinen und abstrakten Aussagen leichter zu memorieren. Eine solche hohe Anschaulichkeit ist dem Werk von Dorothee Frings ohne weiteres zu attestieren. Sie arbeitet durchgängig mit praktischen Beispielsfällen, die durchweg den für fachfremde Studierende eher schwierigen Stoff zu veranschaulichen und plastisch vorstellbar zu machen. Diese praktischen Beispielsfälle sind – neben wichtigen generellen Aussagen – graphisch hervorgehoben. Darüber hinaus setzt die Autorin Tabellen und Graphiken, die es ebenfalls erleichtern, sich den Stoff zu merken. Schließlich ist die hohe Praxistauglichkeit des Buches daran zu erkennen, dass es z.B. in Abschnitt 6 zahlreiche Fälle gibt, bei denen finanzielle Ansprüche auch anhand von Beispielsberechnungen erläutert werden. Schließlich bezieht Dorothee Frings auch die aktuelle Rechtsprechung mit ein. Dies ist von besonderer Bedeutung, da so die Studierenden vermittelt bekommen, dass das jeweilige Gesetz immer nur in einer Gesamtschau zusammen mit den dazu ergangenen Judikaten verständlich und handhabbar ist.

Die Autorin konzentriert sich zu recht auch auf die sozialrechtlichen Bereiche, die für die Soziale Arbeit von Bedeutung sind. Daher behandelt sie Bereiche wie das SGB V und das SGB XI konsequent nicht, da diese Segmente des Sozialrechts für die Tätigkeit als Sozialarbeiterin oder Sozialarbeiterin nur randständige Bedeutung haben.

Einziges Defizit des Buches dürfte wohl sein, dass ein wenigstens kurzer Abschnitt zur juristischen Methodenlehre fehlt. Schließlich müssen die Studierenden bei einer Falllösung möglicherweise das Gesetz anwenden, ohne auf einen bereits bekannten Fall zurückgreifen zu können. In einem solchen Fall ist es wichtig, das methodische Rüstzeug zur Hand zu haben, um auch einen gänzlich neuen Fall adäquat lösen zu können.

Fazit

Das Lehrbuch erfüllt seine Zwecke in einem herausragenden Maße und kann daher uneingeschränkt zum Kauf empfohlen werden. Die Autorin erläutert anschaulich und in der erforderlichen Tiefe alle relevanten Bereiche des Sozialrechts, welches für die Soziale Arbeit von Bedeutung ist. Der moderate Preis des Lehrbuchs macht es für die Studierenden erschwinglich, die Darstellung der Materie führt dazu, dass man das Buch gerne zur Hand nimmt, um damit zu lernen.

Rezension von
Dr. iur. Marcus Kreutz
LL.M., Rechtsanwalt. Justiziar des Bundesverbandes Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V. in Köln
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Es gibt 266 Rezensionen von Marcus Kreutz.

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ISSN 2190-9245