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Jan Assmann: Achsenzeit

Rezensiert von Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer, 08.11.2018

Cover Jan Assmann: Achsenzeit ISBN 978-3-406-72988-1

Jan Assmann: Achsenzeit. Eine Archäologie der Moderne. Verlag C.H. Beck (München) 2018. 352 Seiten. ISBN 978-3-406-72988-1. 26,95 EUR.

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„Öffnung ist intellektuell das Entscheidende“

In der Menschheitsgeschichte zeigen sich  immer wieder die heillosen Erfahrungen, dass individuelle und gesellschaftliche Entwicklungen aus dem Ruder laufen, wenn Menschen ihre eigentlich grundgelegte individuelle Fähigkeit vergessen oder nicht anwenden, dass der anthrôpos ein mit Vernunft ausgestattetes, auf ein friedliches , gerechtes und verantwortungsbewusstes  Zusammenleben mit allen Menschen auf der Erde angewiesenes Lebewesen ist. Überall da, Ego-, Ethnozentrismus, Nationalismus, Rassismus und Populismus herrschen, schließen sich Menschen ein, bauen Mauern, errichten Zäune und legen Minen an ihren individuellen und nationalen Grenzen. Überall da, wo Ego-First propagiert wird, wo nur die eigene Meinung und Auffassung gilt, wo der Andere in seinem Anderssein als Gegner und Feind betrachtet wird, regieren Kälte und Unmenschlichkeit. Es ist deshalb danach gefragt, wie eine Öffnung des Denkens und Handelns hin zu einem humanen, existentiellen Menschen- und Erdbewusstsein möglich wird. Die Zugangsweisen dazu ergeben sich sowohl anthropisch ( Rainer Lambrecht, Denken, 2018, https://www.socialnet.de/rezensionen/24789.php  ), als auch mundan ( Wolfgang Welsch, Homo mundanus. Jenseits der anthropischen Denkform der Moderne, 2012, https://www.socialnet.de/rezensionen/14323.php ).

Es ist ein Glücksfall, wenn es gelingt, diese beiden grundlegenden Daseins-, Denk- und Handlungsauffassungen zusammen zu bringen und/oder Brücken zu bauen für ein humanes Verständnis des Menschseins. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat ein glückliches Händchen bewiesen, als er den diesjährigen, renommierten Friedenspreis des Deutschen Buchhandels einem  intellektuellem Paar verlieh, das über Jahrzehnte hinweg immer wieder, jede(r) im eigenen Fachgebiet und mit der je charakteristischen Bedeutsamkeit, auf die universelle und humane Wichtigkeit und Wirksamkeit der menschlichen Existenz aufmerksam macht – und mitten im Leben steht: Die Anglistin und Literaturwissenschaftlerin Aleida  Assmann und der Ägyptologe und Kulturwissenschaftler Jan Assmann. „Sie haben“, so stellt ein Literaturkritiker der Wochenzeitung DIE ZEIT zusammenfassend fest, „den Geist des Kulturprotestantismus… über die Jahrzehnte hinweg ins Weltbürgerliche verwandelt“. Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Verantwortung und Veränderbarkeit sind die Schlüssel  ihres wissenschaftlichen Werkes; und die verdiente Verleihung des Friedenspreises in der Frankfurter Paulskirche, der traditionellen Gründungsstätte der deutschen Demokratie, macht zudem deutlich, wie eindeutig und aktiv Aleida und Jan Assmann jeder Form von Demagogie, Ethnozentrismus und Populismus entgegen treten. Die beiden, soeben erschienenen Bücher –Jan Assmann: Achsenzeit, und Aleida Assmann: Der europäische Traum – werden einzeln rezensiert.

Entstehungshintergrund und Autor

Mit dem Begriff „Achsenzeit“ knüpft Jan Assmann an die von Karl Jaspers geprägte Terminologie an, wonach sich die geschichtsphilosophische Entwicklung der Menschheit in Zeitspannen gliedern lasse, in denen in unterschiedlicher Bedeutung und Ausprägung Ereignisse und Charakteristika eintraten, die sich als „Achse der Weltgeschichte“ markieren lassen. Die Möglichkeiten zur Systematisierung der Zeitgeschichte wurde in verschiedener Weise von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern benutzt, um gewisse herausragende Entwicklungen und Fortschritte im Menschheitsgeschehen  zu kennzeichnen. Der für Historiker verlockende Versuch, die Epochen der Weltgeschichte in eigenständige Zeitspannen zu gliedern, widerspricht a priori der historischen Auffassung, dass Geschichte immer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beinhalte. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass Assmann den Buchtitel „Achsenzeit“ als durchaus missverständlich ansieht. Es ist der Fluss, die Bewegung und die Veränderung, die menschliche Existenz kennzeichnet.   Menschheitsgeschichte schließt nichts ab oder aus! Dieses Bewusstsein verpflichtet den Menschen, in seinem Denken und Tun den Perspektivenwechsel als immanente Herausforderung seiner Humanität einzubauen. Unter diesen Voraussetzungen  ist es durchaus angebracht, nach Epochen in der Menschheitsgeschichte Ausschau zu halten, die im abendländischen Denken Zäsuren und Hau-Rucks bewirkt haben: Da ist zum einen die Wende vom Polytheismus zum Monotheismus, und zum anderen die Wende vom Mythos zum Logos.

Aufbau und Inhalt

Assmann gliedert die Studie in zwölf Kapitel, die er chronologisch mit je einer eigenen Persönlichkeit markiert: Im ersten Kapitel ist es „Abraham-Hyacinthe Anquetil-Duperron und die Entdeckung der Gleichzeitigkeit (1771)“; im zweiten geht es um „Jean-PierreAbel-Rémusat und das I-Chi-Wei des Laotse (1823)“; im dritten um „Hegel: Die Zeit zum Raum (1827)“; im vierten um „Eduard Maximilian Röth und die östlichen Ursprünge der abendländischen Spekulation (1846/58)“; im fünften um „Ernst von Lasaulx und die All-Einheit von Gott, Mensch und Geschichte (1856)“; im sechsten um „Victor von Strauß und Torney und die Suche nach der Urreligion (1870)“; im siebten um „John Stuart-Glennie und das ultimative Gesetz der Geschichte (1873)“; im achten um „Alfred Weber: Die Reitervölker und das synchronistische Weltzeitalter (1935)“; im neunten um „Karl Jaspers: Die Achsenzeit als Gründungsmythos der Moderne (1949)“; im zehnten  um „Eric Voegelin: ein Abtrünniger des Achsenzeit-Diskurses“; im elften um „Shmuel Noah Eisenstadt und sein Kreis: Die kulturanalytische Wende der Achsenzeit-Debatte“; und schließlich im zwölften Kapitel um „Robert Bellah oder Achsenzeit und Evolution“. Einleitung und Schlussteil  ergänzen den Band. Im Anhang werden die 27seitigen,  nach den Kapiteln sortierten Anmerkungen, das 16seitige Literaturverzeichnis und das ausführliche Namens- und Sachregister aufgeführt. Den Inneneinband schmücken Landkarten der „Kulturen der Achsenzeit“.

Dem Ägyptologen fällt zuerst auf, dass im wissenschaftlichen Achsenzeit-Diskurs  die älteren ägyptisch-orientalischen Hochkulturen ausgeblendet werden. Er nimmt an, dass diese blinden Flecken den eurozentrierten Sichtweisen und Dominanten geschuldet sind. Besonders in den Zeiten der sich immer interdependenter, entgrenzender und globaler entwickelnden (Einen?) Welt – und den ego , ethnozentristischen, rassistischen und populistischen Kakophonien – kommt es darauf an, sich der vielfältigen historischen, interkulturel len.  politischen und philosophischen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Menschheitsfamilie bewusst zu machen.

Der französische Intellektuelle, Bibliothekar und Forschungsreisende Abraham-Hyacinthe Anquetil-Duperron (1731 – 1805) war es, der das „Zend-Avesta“ Zarathustras übersetzte und damit Zweifel  in die einmalige, gottgesandte jüdisch-christliche Offenbarungsgeschichte brachte. Der humanistische Universalismus, wie er in seinen Schriften zum Ausdruck kam, rüttelte an die anthropo-, eurozentrierten und biblischen Vormachtstellungen seiner Zeit. Seine Überzeugung, dass durch das Kennenlernen und den fairen Auseinandersetzungen mit den Werten von anderen Kulturen die eigenen, kulturellen Identitäten gestärkt und stabilisiert werden, klingt wie ein Beleg für unsere Zeit.

Das botanische Interesse des französischen Orientalisten und Sinologen Jean-Pierre Abel  Rémusat (1788 – 1832) führte dazu, dass er bei der Betrachtung eines prächtigen chinesischen, botanischen Werks das Interesse für die chinesische Sprache, Kulturen und Philosophien entdeckte. In Anlehnung an Antquetil, wie auch in der Kontrastierung, erkannte er, dass im Orient-Okzident-Diskurs und –Vergleich nicht das geheimnisvolle Wirken der Natur und die anthropologischen Phänomene im Vordergrund stehen sollten, sondern die Kommunikation und der Gedanken- und Erfahrungsaustausch der Kulturen. Laotses Werke und Überlieferungen schufen mit „Tao“ (Logos) die Verbindung zwischen den morgen- und abendländischen Kulturen.

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 – 1831) hat mit der Raum-Zeit-Philosophie die Wende vollzogen, die sich in der Historiographie durchsetzen sollte: Staat / Gemeinschaft und Schrift sind konstitutiv.: Staat und Schrift sind eins! Weil Schrift Grenzüberschreitung und Horizonterweiterung ist, bilden sich Kulturen, Sitten, Institutionen und Geschichte. Angelehnt an Hegel fügt Assmann den Diskurs über „Geschichtsbewusstsein und Geschichtsbewusstheit“ ein, der besonders angehenden Historikern und Geschichtslehrern empfohlen wird).    

Der Philosoph Eduard Maximilian Röth (1807 – 1858) sah in der etablierten, abendländischen Denkweise zwei Wurzeln: die altägyptische und zoroastrische. Die philosophischen Zugänge des eurozentrierten Denkens fand er in der Unterscheidung von Religion und Spekulation. Religion gehe der Spekulation voraus und baue auf dieser auf. Damit vollzog er im abendländischen Diskurs die Wende vom Polytheismus oder Kosmotheismus hin zum jüdischen, christlichen und muslimischen Monotheismus. Assmann erinnert an Röths These, dass sich die Geschichte der abendländischen Philosophie aus der altägyptischen Religion bzw. aus der von der Griechen vollzogenen Rezeption ableiten lasse und schlägt vor, diesen Gedanken erneut in den aktuellen Diskurs hineinzunehmen.

Ernst von Lassaulx (1805 – 1861) machte mit seinem 1856 veröffentlichtem Buch – „Neuer Versuch einer alten, auf die Wahrheit der Thatsachen gegründeten Philosophie“ in den monarchisch und völkisch denkenden Münchner Kreisen Furore. Obwohl seine Argumentationen an Begründungen des biologischen Rassismus anknüpfen, entwickelt er mit seiner Auffassung von der „All-Einheit von Gott, Mensch und Geschichte“ und deren Gleichzeitigkeit, anknüpfend an Hegels „Weltgeist“ , den „Menschheitsgeist“.

Der Ägyptologe und Sinologe Victor von Strauss (1809 – 1899) war überzeugt, dass die Entstehung der Menschheit auf einer „Urreligion“ bestünde. Sowohl  Lasaulx als auch Strauß waren, der eine strengkatholisch, der andere bürgerlich-protestantisch, „freigeistige Gottsucher“ und Verfechter einer großdeutschen, auf Kaiser und Reich basierenden politischen Lösung. Die Entstehung der Religionen und der Völker  verband Strauss mit der Überzeugung: „Was die Menschen zu größeren Gemeinschaften verbindet und folglich auch von anderen Gemeinschaften trennt, ist die Religion“. In einem Exkurs zum Abschnitt  nimmt Assmann die Überlegungen des Marburger Religionswissenschaftlers Rudolf Otto zu „west-östlichen Parallelen und Konvergenzen in der Religionsgeschichte“ auf.

Die Theorie vom „Achsenzeit-Theorem“ erfuhr durch die Beobachtungen und Veröffentlichungen des schottischen „gentleman scholar“ John Stuart-Glennie (1841 – 1910) Aufmerksamkeit. Die Versuche, die Menschheitsgeschichte in Entwicklungsstufen einzuteilen – etwa durch Adam Ferguson und Henry Lewis Morgan in: Wildheit – Barbarei – Zivilisation; oder bei Marx und Engels in: Stammes-, Sklavenhalter- und kapitalistisch-bürgerliche Gesellschaft – münden bei Stuart-Glennie in der „moral revolution“. Die Globalisierung der Zeit und die Globalisierung des Raums verbinden sich.

Der Nationalökonom und Soziologe Alfred Weber (1868 – 1958) war der Bruder Max Webers. Den „Raum der Geschichte“ betrachtete er im „Kontaktgürtel von China bis Griechenland“. Mit der kultursoziologischen Unterscheidung „zwischen primären und sekundären Kulturen“. Im Zoroastrismus, auf die Lehre Zarathustras gründenden Weltanschauung, zeigt sich „eine religiöse Atmosphäre, die universalistisch ausstrahlen musste und nirgendwohin stärker als auf den anderen, religiös ebenfalls kämpferischen Moralismus“.

Im Hauptteil seiner Studie diskutiert und analysiert Assmann  die Arbeiten zur „Achsenzeit als Gründungsmythos der Moderne von Karl Jaspers (1883 – 1969) Der „Arzt als Philosoph und Philosoph als politischer Denker“ Jaspers war überzeugt von der Ganzheit und Einheit des Individuums wie der Menschheit. Mit seinem bedeutsamstem Werk „Vom Ursprung und Ziel der Geschichte“ (1949) greift er ein in die Zeiten der Ungewissheit, wie sie sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und den tastenden Versuchen nach Demokratie darstellten. Assmann sieht in dem Werk sogar ein Therapeutikum im nachkriegsdeutschen und zögerlich entwickelnden europäischen Bewusstsein. Das „Axiale“ des philosophischen Denkens Jaspers wird in den Kriterien und Begründungen deutlich:

  • Der Mensch wird sich des Seins im Ganzen, seiner selbst und seiner Grenzen bewusst.
  • Bewusstheit macht( e )  das Bewusstsein bewusst, das Denken richtet( e ) sich auf das Denken.
  • Infragestellung der unbewusst geltenden  Anschauungen, Sitten und Zustände.
  • Vom Mythos zum Logos.
  • Vergeistigung.
  • Geburt der Philosophie.
  • Aufschwung des spekulativen Gedankens „zum Sein selbst“.
  • Sehnsucht nach Befreiung und Erlösung.
  • Geschichte wird Gegenstand des Nachdenkens.

Jaspers Begründungszusammenhänge und Argumentationen werden im Achsenzeit-Diskurs in vielfacher Weise verifiziert und falsifiziert. Als einer der bedeutsamsten Interpreten gilt der Soziologe Jürgen Habermas, der das Achsenzeit-Theorem in den philosophischen Theorie- und Praxisbezug einordnet mit der Erläuterung: „Jaspers lenkt die Aufmerksamkeit auf das welthistorisch bemerkenswerte Faktum der ungefähr gleichzeitigen Entstehung von kosmologischen Weltbildern und Weltreligionen, um der eurozentristischen Sicht auf Jerusalem und Athen die pluralistische These von der Gleichursprünglichkeit der großen eurasischen Zivilisationen entgegenzusetzen“.

Befürworter und Kritiker des Achsenzeit-Projektes gibt es viele. Es sind Ja- und Zusager, Rechthaber, Weiterentwickler und Interpreten, deren Denken eingebunden und eingezurrt ist in die irritierende „Beständigkeit“ eines  „doktrinären“ Bewusstseins. Dazu gehört der deutsch-US-amerikanische Philosoph und Politologe Eric Voegelin (1901 – 1985). Die Tragik des  von den Nationalsozialisten vertriebenen Kölner Wissenschaftlers ist, dass seine philosophischen und politikwissenschaftlichen Studien rassistisch missbraucht wurden; freilich manövrierte sich Voegelin auch selbst in ein Abseits. Die Auswirkungen auf den aktuellen Achsenzeit-Diskurs sind, darauf verweist Assmann, bis heute nicht geklärt.

Es ist deshalb wichtig und verdienstvoll, auf den 1923 in Warschau geborenen und 2010 in Jerusalem gestorbenen Soziologen Shmuel Noah Eisenstadt zu schauen. Er gilt als Vertreter der Religionssoziologie, wie sie von Max Weber geprägt und vo Karl Jaspers weiterentwickelt wurde. Shmuel Eisenstadt prägte „den Begriff der Achsenzeit-Kultur (axial civilization) im Sinne eines Idealtyps, der durch bestimmte kulturelle und soziale Errungenschaften definiert ist“, und zwar zum einen durch die „Transparenz“, zum anderen durch das „Autonome“. Als Soziologe war ihm bewusst, dass „die Revolution im Reich der Ideen und ihrer institutionellen Basis irreversible Folgen für die betroffenen Kulturen und die Menschheitsgeschichte im Allgemeinen hatte“.  

Der US-amerikanische Soziologe Robert Neelly Bellah (1927 – 2013) brachte in den Achsenzeit-Diskurs seine „Theorie religiöser Evolution“ (1967) ein. Es ist die normative Prägung der Gesellschaft, die eine weltanschauliche, religionsübergreifende, identitätsstiftende Wirkung hat. Es sind die „Symbolisierungen der menschlichen Existenz“, die „Sozialstruktur, Formen religiösen Handelns und Gemeinschaftsbildung“, sowie „Vorstellungen des Selbst“, die evolutionäre Entwicklungen bewirken. Und es ist die allgegenwärtige Kontinuität, die Zeit, Raum und Existenz bestimmen.

Die Deutsche Nationalbibliothek bietet Einblick in das vollständige Inhaltsverzeichnis.

Fazit

Die Kontinuität des Achsenzeit-Diskurses verblüfft. Die unterschlich interpretierbaren Zeitachsen-Diskussionen eint ein bedeutsamer Gedanke und zielt auf „kosmopolitischen Humanismus“. In der „globalen Ethik“, der von den Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 proklamierten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt es, dass „die Anerkennung der allen Mitgliedern der menschlichen Familie innewohnenden Würde und ihrer gleichen und unveräußerlichen Rechte, die Grundlage der Freiheit, der Gerechtigkeit und des Friedens in der Welt bildet“. Vor allem in den Zeiten von Unsicherheiten, der Infragestellung und Leugnung von humanen Werten und Selbstverständlichkeiten, von Demokratiefeindlichkeit, Fake News, Nationalismus, Rassismus und Populismus kommt es darauf an, einen „Strukturwandel des Gedächtnisses“ zu vollziehen, bei dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einen fließenden Zusammenhang darstellen. Jan Assmann wirbt im Achsenzeit-Diskurs für einen Perspektivenwechsel, um zu er kennen, wie wir geworden sind, was wir sind und auf welchen gewaltigen Schultern der achsenzeitlichen Riesen wir stehen!


Jan Assmann  legt eine Studie vor, die vor allem für geschichtlich Interessierte und angehende und aktive HistorikerInnen Nachdenkenswertes und Neues bereit hält!

Rezension von
Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer
Ehemaliger Lehrbeauftragter an der Universität Hildesheim
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Es gibt 1688 Rezensionen von Jos Schnurer.

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ISSN 2190-9245