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Sabine Skutta, Joß Steinke (Hrsg.): Digitalisierung und Teilhabe

Rezensiert von Prof. Dr. Paul Brandl, 24.04.2019

Cover Sabine Skutta, Joß Steinke (Hrsg.): Digitalisierung und Teilhabe ISBN 978-3-8487-5250-8

Sabine Skutta, Joß Steinke (Hrsg.): Digitalisierung und Teilhabe. Mitmachen, mitdenken, mitgestalten! Nomos Verlagsgesellschaft (Baden-Baden) 2019. 315 Seiten. ISBN 978-3-8487-5250-8. 54,00 EUR.
Reihe: Blätter der Wohlfahrtspflege / Sonderband - 2019.

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Thema

Mehr Partizipation gilt als ein Versprechen der Digitalisierung. Daher stellen sich die AutorInnen folgende Fragen: Wo sind Ansatzpunkte, wo liegen die Risiken der Marginalisierung sozialer Gruppen? Welche Aufgaben fallen den Wohlfahrtsverbänden, den sozialen Dienstleistern sowie der Politik und Verwaltung zu? Dem folgend gehen die AutorInnen auf politische, technische und ethische Fragen ein und zeigen auf, welche Strukturen zu mehr Beteiligung und Teilhabe führen und nehmen dabei die konkrete Ausgestaltung u.a. für Familien, Jugendliche, Menschen mit Behinderung, Menschen mi Migrationshintergrund und Menschen in Arbeitslosigkeit in den Blick. Der Band soll einen Einblick in die Thematik der Partizipation als einen zentralen Aspekt der digitalen Transformation ermöglichen.

Herausgeber und Autoren

  • Sabine Skutta,ist Teamleiterin des Arbeitsbereichs „Gesellschaftliche Trends und Innovationen aus Sicht des DRK“ im Bereich Jugend- und Wohlfahrtspflege im Dachverband des Deutschen Roten Kreuzes
  • Joß Steinkeist Bereichsleiter „Jugend und Wohlfahrtspflege“ im Bundesverband des Deutschen Roten Kreuzes
  • sowie über 25 weitere AutorInnen, die von einer Redaktionsgruppe des Generalsekretariats des Deutschen Roten Kreuzes zu diesem Thema gewonnen werden konnten.

Aufbau

Das Buch ist in zwei große Abschnitte gegliedert und beschäftigt sich im ersten Teil mit den Grundstrukturen der Wohlfahrtspflege und deren Wandel durch Digitalisierung und geht dann im zweiten Teil auf die Digitalisierung und Partizipation von spezifischen Zielgruppen ein.

Die Deutsche Nationalbibliothek bietet Einblick in das vollständige Inhaltsverzeichnis vollständige Inhaltsverzeichnis.

Zu Abschnitt 1

Der erste Abschnitt umfasst folgende Artikel: Daniel Dettling geht davon aus, dass es eine soziale Teilhabe ohne digitale Teilhabe nicht geben wird. Für ihn geht es um den Zukunftswert Partizipation. Eva M. Welshop-Deffaa beschäftigt sich mit den Anforderungen an eine responsive Digitalisierungspolitik. Die Herausgeber gehen den Chancen für die Freie Wohlfahrtspflege nach. Hannes Jähnert/Mike Weber bringen den Aspekt des freiwilligen Engagements in die Partizipation ein. Johannes Feldmann beschäftigt sich mit der Ethik im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Niklas Kossow geht auf das Thema „Blockchain“ unter der Ankündigung „viel Potenzial, begrenzte Umsetzbarkeit“ ein. Die Bildungsanforderungen werden von Ulrike Wagner diskutiert und das Thema der Partizipation wird von Rainer Sprengel um die EU als Mitmachprojekt für alle erweitert. Die Themen Bürgerbeteiligung von Daniel Kämpfe-Fehrle, starke lokale Gemeinschaften durch Digitalisierung von Hannah Kappes und Arbeit 4.0 von Antje Draheim runden den ersten Abschnitt ab.

Zu Abschnitt 2

Rose Volz-Schmidt startet mit einem Beitrag zur Partizipationsverweigerung des sozialen Sektors an Digitalisierungsprozesses, Dietrich Engels fokussiert auf die Chancen und Risken der Digitalisierung für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. Der Nutzen und Hindernisse der Digitalisierung werden in einem Interview von Stefan Göthling und Kerstin Uelze dargestellt. Auch das Thema Jugendarbeit wird von Tanja Zagel und Sebastian Seitz am Beispiel Jugend hackt und den Demokratielaboren diskutiert. Anne Marie Kortas geht auf das digitale Verhalten von Zugewanderten ein, gefolgt von Gabriele Groß und Nadja Saborowski mit dem Artikel „Online geht nur mit Vertrauen“. Die alternde Bevölkerung als wesentliche Zielgruppe und die Chancen der Digitalisierung für mehr Teilhabe und Partizipation besprechen Christine Weiß und Julian Stubb. Einen Blick in die Zukunft machen Christian Heuer und Karolina Molter in dem sie technische Assistenzsysteme in der häuslichen Pflege am Beispiel einer älteren pflegebedürftigen Person beschreiben. Den Abschluss des zweiten Abschnitts macht ein Artikel zum Risikomanagement zum Thema „Pflegerische Versorgung bei Stromausfall – Ein Krisenszenario“.

Fazit

Die Beiträge verstehen sich als Betaversionen und Diskussionsanlässe. Autoren und Leser werden eingeladen auf der Homepage der DRK Wohlfahrtspflege (www.drk-wohlfahrt.de) die Diskussionen weiterzuführen. Man kann das Thema „Teilhabe und Partizipation“ neben der Digitalisierung und der demografischen Entwicklung als Zukunftstreiber sehen und davon ausgehen, dass immer mehr KlientInnen mit Digitalisierung aufgewachsen sind und werden. Wie mehrmals angesprochen ist es erstrebenswert, alle Zielgruppen an der Digitalisierung teilhaben zu lassen und mit ihnen diese Teilhabe zu gestalten. Jetzt kommen die Kinder eines Commodore 64 langsam ins Pensionsalter, das heisst jene Teile der Bevölkerung, die gänzlich ohne Computer aufgewachsen sind, nehmen langsam und kontinuierlich ab. Digitalisierung und Partizipation/Teilhabe sind daher zwei strategische Themen im Zuge des Gestaltens von Dienstleistungen und den durch den technologischen Fortschritt möglichen Prozessen. Sie sind unter Beachtung der Kenntnisse der alternden Bevölkerung, aber auch der sehr unterschiedlichen Kenntnisse der nachwachsenden Jugendlichen zu gestalten.

Rezension von
Prof. Dr. Paul Brandl
war Professor für Organisationsentwicklung und Prozessmanagement, Berater für die Optimierung von Prozessen bei sozialen Dienstleistungen und Neugestaltung von sozialen Dienstleistungen insbesondere aus Sicht der KlientInnen und der Digitalisierung sowie dem prozessbasierten Qualitätsmanagement (pQMS extended®)
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Es gibt 104 Rezensionen von Paul Brandl.

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Zitiervorschlag
Paul Brandl. Rezension vom 24.04.2019 zu: Sabine Skutta, Joß Steinke (Hrsg.): Digitalisierung und Teilhabe. Mitmachen, mitdenken, mitgestalten! Nomos Verlagsgesellschaft (Baden-Baden) 2019. ISBN 978-3-8487-5250-8. Reihe: Blätter der Wohlfahrtspflege / Sonderband - 2019. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/25395.php, Datum des Zugriffs 22.03.2023.


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