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Michael Lewrick, Patrick Link et al.: Das Design Thinking Toolbook

Rezensiert von Lisa Kieselmann, 23.01.2020

Cover Michael Lewrick, Patrick Link et al.: Das Design Thinking Toolbook ISBN 978-3-8006-5751-3

Michael Lewrick, Patrick Link, Larry Leifer: Das Design Thinking Toolbook. Tipps und Tricks aus der Design Thinking Community. Verlag Franz Vahlen GmbH (München) 2019. 240 Seiten. ISBN 978-3-8006-5751-3. 24,90 EUR.

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Thema

In der Publikation „Das Design Thinking Toolbook“ werden 48 Tools für die differenzierten Phasen des Design Thinking (verstehen, beobachten, Standpunkt definieren, Ideen finden, Prototyp entwickeln, testen und reflektieren) vorgestellt, erläutert und beispielhaft umgesetzt. Dabei erhält der/die Lesende einen guten ersten Eindruck über die Methodik und kann dies anhand der vorgestellten Tools bereits direkt umsetzen. Die Publikation ist für Design Thinking Neulinge ebenso interessant und anregend aufgebaut, wie für bereits fortgeschrittene Design Thinker.

Autoren

Michael Lewrick, ist Autor des internationalen Bestsellers „Das Design Thinking Playbook“. Er fungierte als Chief Innovation Officer und unterstützte Unternehmen in Branchen, die sich in einer Veränderungsstufe befanden. Weiterhin unterrichtet er Design Thinking als Visiting Professor an Universitäten.

Patrick Link, lehrt an der Hochschule Luzern am Institut für Innovationen und Technologiemanagement im Bereich für Produktmanagement. Er befasst sich intensiv mit der Weiterentwicklung von agilen Methoden im Bereich des Produktmanagements, wie Design Thinking und Lean Start-up.

Larry Leifer, ist Gründungsdirektor des Hasso Plattner Design Thinking Research Program in Stanford sowie des Center for Design Research in Stanford. Weiterhin publizierte er zahlreicher Bücher zum Thema Design Research und ist Co-Autor der Publikation „Das Design Thinking Playbook“.

Achim Schmidt, war Teaching Assistant an der Hochschule St. Gallen. Zurzeit arbeitet er als Design Thinking Coach und unterstützt Unternehmen bei der Entwicklung von disruptiven Innovationen. Weiterhin ist er Trainer für Elevator Pitches für Startups und Trainer für Visual Faciliation & Graphic Recording.

Aufbau und Inhalt

Die Publikation unterteilt sich in drei Schwerpunkte.

Im ersten Abschnitt wird eine kurze aber sehr positive Einleitung ins Design Thinking gegeben. Dabei werden erste Erfolgsfaktoren für einen gelungenen Prozess beschrieben sowie die notwendige Einstellung der Moderierenden und der Teilnehmenden erläutert, die zu einer erfolgreichen Durchführung vom Design Thinking beitragen. Hilfreich ist auch die Farbskala für jede einzelne Phase des Prozesses, die als gute Orientierungshilfe in der Publikation und darüber hinaus dient. (vgl. Farbskala wie in ‚Das Design Thinking Playbook‘ und ‚Das Design Your Future Playbook‘) Im Umschlag der Publikation findet sich ein ‚Quick Finder‘ für die einzelnen Tools sowie deren Phasenzuordnung. Somit erhalten fortgeschrittene Design Thinker einen schnelleren und guten Überblick über die einzelnen Tools und deren Phasennutzung.

Im zweiten Teil der Publikation wird die Toolbox vorgestellt. Dieser Teil baut sich nach den einzelnen Phasen des Design Thinking auf, begonnen wird mit den ‚warm up Tools‘ als Einstieg. Jedes Tool wird auf vier Seiten dargestellt, diese werden am Beispiel von ‚Lilly‘ erläutert, weiterhin werden Alternative Tools sowie unterstützende Methoden dazu vorgestellt. ‚Lilly‘ wurde bereits im „Das Design Thinking Playbook“ eingesetzt und nun intensiviert. Bei diesem Beispiel steht die Problemstellung im Mittelpunkt, dass Lilly ein Beratungsunternehmen für digitale Transformationen in Singapur gründen möchte. Das Unternehmen soll zukünftig mit und durch Design Thinking arbeiten und gegründet werden. Damit die Lesenden die Problemstellung von ‚Lilly‘ nachverfolgen können, erfolgt jeweils auf der letzten Seite des beschriebenen Tools, ein dokumentierter Comic-Strip. So erhalten die Lesenden einen vertiefenden Einblick in den direkten Umgang mit den Tools sowie einer Problemstellung.

Ergänzend wird jedes Tool von einem Experten empfohlen bzw. von einem zweiten Experten getestet. Zu jedem Tool können die passenden Templates online via QR-Code runtergeladen werden. In der Phase ‚verstehen‘ wird z.B. das Tool der ‚Stakeholder Map‘ erläutert. Dabei erhält das Design-Thinking-Team einen Überblick über alle Stakeholder, die einen Anspruch oder ein Interesse an der Problemstellung sowie einer potenziellen Lösung haben. Auf der ersten Seite wird erläutert, was mit dem Tool gemacht werden kann. Z.B. können darüber Annahmen getroffen werden, wer welchen Einfluss auf das Projekt nehmen kann und es können mögliche Konfliktpotenziale zwischen differenzierten Stakeholdern identifiziert werden. Auf der folgenden Seite wird erläutert, dass für dieses Tool 3–6 Teammitglieder notwendig sind, es ca 60–240 Minuten dauert sowie Papier, Stifte, Whiteboard und verschiedene Figuren (z.B. von Playmobil) benötigt werden. Im Anschluss werden die drei Schritte der Tool-Anwendung erläutert. Auf Seite drei wird nun ein Experte (bei diesem Tool, Amber Dubinsky) vorgestellt, deren Lieblingstool die ‚Stakeholder Map‘ ist. Sie beschreibt konkret, warum sie dieses Tool präferiert „… von großer Wichtigkeit die Wechselbeziehungen zu verstehen, […] da Dynamiken innerhalb des Teams, der Abteilung, der Organisationen und der weiteren Interessensgruppen hoch spannend, komplex und entscheidend [sind].“ Weiterhin führt sie Expertentipps für das Tool auf, um diese noch effizienter zu gestalten: „Bringe die richtigen Akteure zusammen.“ Sie beschreibt, dass für die Analyse eine sorgfältige Auswahl der Teilnehmenden zu treffen ist, um differenzierte Perspektiven einzubringen. Im Laufe des Prozesses sollten daher wichtige Akteure zur erstellten ‚Map‘ befragt werden. Auf der darauffolgenden Seite wird, wie oben bereits kurz erwähnt, das Beispiel ‚Lilly‘ anhand eines ‚Comic-Strips‘ für das Tool der ‚Stakeholder-Map‘ angewandt und dargestellt.

Im abschließenden Teil der Publikation werden konkrete Anwendungsmöglichkeiten vom Design Thinking im Kontext von Unis, Unternehmen, Intrapreneurship, Geschäftsmodell Transformationen, Nachwuchsförderung und persönlichen Veränderungen dargestellt. Dabei wird das Beispiel der ME310 Stanford University dargestellt. Hier wird eine komplexe Problemstellung für ein Unternehmen von einer Gruppe internationaler Studierenden durch den Design Thinking Prozess gelöst. Die ME310 nimmt setzt sich über 9 Monate eine Design Challenge eines Unternehmenspartners an und generiert in diesem Zeitraum eine Vielzahl von Ideen, baut und testet Prototypen und präsentiert den finalen Prototypen am Ende des Programmes. Dabei arbeitet das Team immer im Austausch mit internationalen Universitäten zusammen, um durch Diversität und Zusammenarbeit bahnbrechende Innovationen hervorzubringen. Auch die Anwendungsbeispiele haben den gleichen Aufbau, wie die beschriebenen Tools im zweiten Teil der Publikation.

Fazit

Die Publikation Das Design Thinking Toolbook ist gleichzeitig für Anfänger und Fortgeschrittene Design Thinker hervorragend geeignet. Auf der einen Seite lernen dieLesenden den Prozessablauf genau kennen und erhalten erste Handreichungen für die Durchführung einen Design Thinking Prozesses. Auf der anderen Seite erhalten fortgeschrittene Nutzende einen vertiefenden Einblick in die einzelnen Tools, erhalten wichtige Tipps und Tricks zur Verbesserung des Prozesses sowie um sich konkreter auf die Nutzenden und die Projektgruppe einzulassen. Die Publikation empfiehlt sich für Veränderer und die, die es werden wollen, um Probleme erfolgreich, lösungsorientiert, kreativ und interdisziplinär anzugehen und dabei nicht vor ‚Out-of-the-box-Lösungen‘ zurückschrecken.

Rezension von
Lisa Kieselmann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der KatHO NRW. Ehemalige Leiterin eines Familienzentrums und der berufsbegleitenden Studiengänge B.A. Sozialmanagement/ MBA:General Management
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Es gibt 12 Rezensionen von Lisa Kieselmann.

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Zitiervorschlag
Lisa Kieselmann. Rezension vom 23.01.2020 zu: Michael Lewrick, Patrick Link, Larry Leifer: Das Design Thinking Toolbook. Tipps und Tricks aus der Design Thinking Community. Verlag Franz Vahlen GmbH (München) 2019. ISBN 978-3-8006-5751-3. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/25609.php, Datum des Zugriffs 13.12.2024.


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