Claus G. Buhren: Feedback auf den Punkt gebracht
Rezensiert von Martin Göbel, 18.06.2020

Claus G. Buhren: Feedback auf den Punkt gebracht.
Debus Pädagogik Verlag
(Schwalbach/Ts.) 2019.
63 Seiten.
ISBN 978-3-95414-139-5.
D: 9,80 EUR,
A: 10,10 EUR.
Reihe: Auf den Punkt gebracht.
Thema
Die Reihe „Auf den Punkt gebracht“ steht für ein Format, welches Inhalte für Schule in einer kurzen und prägnanten Form präsentiert. In diesem Band geht es um das Thema Feedback und Rückmeldung. Das Buch bietet hierzu einen Einstieg und einen ersten Blick in die Praxis.
AutorIn oder HerausgeberIn
Claus G. Buhren ist Hochschullehrer und seit langem in der Schulentwicklung und Lehrerausbildung tätig. Auch die Qualifizierung von Schulleitungen ist ein Forschungsschwerpunkt des Professors.
Entstehungshintergrund
In der Reihe „Auf den Punkt gebracht“ sind bereits zehn Bände erschienen. Mit Band sieben beinhaltet sie einen Band zum Thema „Evaluation“. Feedback und Evaluation werden in diesem Band von Claus G. Buhren voneinander abgegrenzt.
Aufbau und Inhalt
Das Buch wird ungewöhnlich gegendert. Rollen sind in der Regel maskulin (z.B. „Feedbackgeber“, „Feedbacknehmer“), während z.B. Kolleg*innen und Schüler*innen gegendert angesprochen werden. Claus G. Buhren unterteilt seinen Band in zwei Teile. In Teil eins „Grundlegendes“ wird kurz und knapp darauf eingegangen, was Feedback ist. Dies wird mit einem Blick auf und durch das Johari-Fenster unterstrichen. Weiterhin grenzt Buhren hier Feedback und Evaluation voneinander ab und geht auf unterschiedliche Formen und die Gelingensbedingungen von Feedback ein.
Teil zwei „Feedback im Schulalltag – Beispiele“ gliedert sich in drei Abschnitte: Kollegiales Feedback, Schülerfeedback und Führungsfeedback. Alle drei Abschnitte sind gleich aufgebaut. Zunächst wird die Feedbackform – mit Vor- und Nachteilen – dargestellt. Neben einem knappen Aufzeigen von konkreten Gelingensbedingungen für die jeweilige Feedbackform werden jeweils Beispiele aus der Praxis benannt. Die Beispiele entstammen der Fachliteratur, aber auch aus Onlinematerialsammlungen. Buhren benennt hierbei auch die Bildungsserver der Bundesländer. Jeder Abschnitt schließt mit einem Fazit, welches die Rahmen- und Gelingensbedingungen der jeweiligen Feedbackform gut zusammenfasst.
Die Darstellung der Beispiele aus der Praxis erfolgt in der Regel durch Abbildungen oder Tabellen. Hier ist eine Abbildung schon in der ersten Auflage austauschwürdig (Abb. 6, S. 37), da teilweise zwischen zwei gleichen Parametern unterschieden werden soll. Hierbei muss es sich um einen Übertragungsfehler handeln.
Im Anschluss an den inhaltlichen Teil liefert das Buch noch ein Literaturverzeichnis und auch weiterführende Tipps in Form von Literaturhinweisen und einer kleinen Linksammlung.
Diskussion
Das Werk fällt knapp aus. Es ist dabei jedoch nicht zu knapp. Die Gelingensbedingungen für Feedback sind ausreichend dargestellt. Die Beispiele für den Schulalltag können in der vorliegenden Darstellung motivieren und einladen eine Feedbackkultur in die eigene Einrichtung zu integrieren.
Besonders hervorheben möchte ich, dass Claus G. Buhren auch aufzeigt, dass Feedback nicht nur die Suche nach Optimierung ist, sondern durch die erhaltene Rückmeldung eine Bestätigung des Verhaltens des Feedbacknehmers/der Feedbacknehmerin eintreten kann (Kapitel vgl. S. 6–12 und S. 44).
Fazit
„Feedback auf den Punkt gebracht“ bietet einen guten Einstieg in das Thema Feedback in Schule. Es grenzt sich klar zum Thema Evaluation ab und macht kurz und knapp klar worum es bei Feedback geht und wie dieses gelingen kann. Durch die Beispiele aus der Schulpraxis wird sowohl ein Blick auf die Umsetzung, als auch den möglichen Mehrwert geworfen. Die Unterscheidung in Kollegiales Feedback, Schülerfeedback und Leitungsfeedback scheint für das System Schule sehr treffend und lädt zum Praktizieren ein.
Das Buch ist sehr knapp gehalten ohne zu knapp zu sein. Eine umfassende Ausarbeitung des Themas darf nicht erwartet werden, ist aber auch nicht Ziel des Bandes. Es geht um einen guten Einstieg ins Thema und diesen bietet es.
Rezension von
Martin Göbel
Jugendbildungsreferent
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