Eva Ohlerth, Frank Wittig: Albtraum Pflegeheim
Rezensiert von Dr. Hermann Müller, 29.03.2020
Eva Ohlerth, Frank Wittig: Albtraum Pflegeheim. Eine Altenpflegerin gibt Einblick in skandalöse Zustände. Riva Verlag Münchner Verlagsgruppe GmbH (München) 2019. 254 Seiten. ISBN 978-3-7423-1130-6. D: 19,99 EUR, A: 20,60 EUR.
Thema
Der Pflegenotstand und die Zustände in Pflegeheime (vgl. Rieger 2017) sind seit einiger Zeit Gegenstand der öffentlichen Diskussion in den Medien. Inzwischen protestieren auch einige Gruppen von Pflegerinnen und Pflegern gegen die Arbeitsbedingungen in Pflegeheimen. Die durchschnittliche Verweildauer der Bewohnerinnen und Bewohner bis zum Tod ist relativ kurz. (vgl. Techtmann 2015) Das liegt nicht nur daran, das sehr kranke oder auch schon Sterbende in Pflegeheime einziehen. Auch die psycho-soziale Situation der Bewohner und die Pflege können lebensverkürzend sein. Hinzu kommt die Lebensperspektive. „Heimeintritt heißt für viele, dass sie ihre Selbstständigkeit aufgeben müssen, dass es jetzt nur noch darum geht, zu warten, bis sie ganz gehen können“ (Giger-Bütler 2018, S. 142).
Die Autorin und der Autor
Eva Ohlerth arbeitete viele Jahre als examinierte Altenpflegerin und war danach in der Pflegeausbildung tätig. Sie berichtet auch von ihren Erfahrungen und Erfahrungen von Pflegeschülerinnen. Co-Autor Frank Wittig ist Medizinjournalist.
Aufbau und Inhalt
Nach einem kurzen Vorwort folgen 13 Kapitel und Abschießende Bemerkungen.
Im Vorwort gehen Eva Ohlerth und Frank Wittig auf die Intension und Funktion des Buches ein. Sie kritisieren den „menschenverachtenden Umgang mit Hochbetagten in Pflegeheimen“ (S. 11) mit der die Würde des Menschen verachtet werde. Sie sehen eine „Kultur der Verachtung des Alters“ in einer durch Leistung und Konsum geprägten Gesellschaft. Eingegangen werden soll auf ökonomischen Rahmenbedingungen, die zu diesen prekären Zuständen führen. Ausbildungsinhalte und Pflegepraxis sollen gegenübergestellt werden. Einigen Kolleginnen und Kollegen wird vorgeworfen, dass sie zu Mittätern werden. Auch würden häufig Unqualifizierte eingestellt.
Das erste Kapitel ist autobiographisch geprägt. Dargestellt wird der erste Ausbildungstag der Autorin in einem Pflegeheim vor mehr als dreißig Jahren. Beschrieben werden schlechte hygienische Verhältnis und „teilnahmslose Routine“. Die Autorin sollte nach einem Tag Einarbeitung Pflegeaufgaben übernehmen. Hingewiesen wird auf die bessere Pflegekultur in der Schweiz, wo die Autorin fünf Jahre lebte und arbeitete. Dargestellt wird ein biographischer Hintergrund der sie motivierte „Nestbeschmutzerin“ zu werden. Sie übernahm früh Verantwortung für jüngere Geschwister und griff ein, wenn andere Personen Ungerechtigkeit erlebten. Die Pflege in deutschen Pflegeheimen charakterisiert sie als „Gefährliche Pflege“. Später wechselte sie in die ambulante Pflege. Sie kritisierte die veränderten Rahmenbedingungen in der ambulanten Pflege durch die Pflegeversicherung, die die Pflegekräfte vor die Wahl stellten „falsch abzurechnen oder persönlich draufzuzahlen“ (S. 19) auch in einem kirchlichen Haus habe sie negative Erfahrungen gemacht. Heute habe sich die Problematik gegenüber früher verschärft. Anschließend wird ihr zweiter Tag im Pflegeheim dargestellt. Einige Kollegen und Kolleginnen erscheinen in dieser Darstellung als inkompetent, zum Beispiel wenn es um die Dekubitus-Prophylaxe ging. Die Beziehungen einige Pflegende zu den Bewohnerinnen werden durch Belegerzählungen veranschaulicht. Unter anderem ging es um eine Bewohnerin, die stolz auf ihre langen Haare war. Ihr wurden die Haare abgeschnitten, weil das die Pflege erleichtert. Der Bewohner Dr. M sollte medikamentös sediert werden. Die Autorin stellt fest: „Aber in deutschen Pflegeheimen ist diese Menschenrechtsverletzung alltägliche Realität“ (S. 27). „Ich erlebte am Beispiel von Dr. M. sehr früh, dass das Personal im Altenheim oft gezielte Angriffe auf die Würde der Bewohner ausübt“ (S. 27). Die Bewohner hätten kaum Möglichkeiten, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Eingegangen wird dann auf „Fronten“ zwischen verschiedenen Teilen des Personals und „Kleinkrieg“ zwischen verschiedenen Nationalitäten. Das Streben nach Arbeitsentlastung könne zu medizinisch fragwürdigen Handlungen führen. Belegt wird dies an einem Beispiel. Weil die Pflegeberufe einen schlechten Ruf hätten, würden die Heime zu einem Sammelbecken gescheiterter Existenzen mit geringer Qualifikation und Mangel an Empathie. Dargestellt wird, wie ihre öffentliche Kritik an Zuständen in Pflegeheimen von den Kolleginnen und Kollegen „niedergemacht“ wurde. Die Heimbewohner seien dieser Pflege ausgeliefert.
In Kapitel 2 werden weitere Beispiele für Missstände in der Pflegepraxis dargestellt. Erzählt wird u.a. eine Geschichte, bei der ein Hilfspfleger einer Bewohnerin eine Überdosis von Abführmitteln verabreichte. Hilfskräfte würden für Arbeiten eingesetzt, für die sie nicht qualifiziert seien. Eingegangen wird auf die Anreizstruktur zur deaktivierenden Pflege. „Zurückgewonnene Selbstständigkeit der Heimbewohner – menschlich und medizinisch fraglos wünschenswert – ist im ökonomiegetriebenen System der ‚real existierenden Pflege‘ nicht erwünscht. Denn mehr Selbstständigkeit bedeutet am Ende einen geringeren Pflegegrad“ (S. 38/39) Das führe zu einem vorzeitigen Ableben vieler Heimbewohner. „So befinden sich die Heimbewohner oft schon wenige Tage nach der Einlieferung in einem deutlich schlechteren Zustand als zuvor“ ( S. 41). Eingegangen wird auch auf Magensonden, Blasenkatheter und Einlagen zur Erleichterung der Pflege. Hingewiesen wird auf den Nachtdienst, in dem häufig eine Pflegekraft bis zu 90 Personen versorgen muss und für menschliche Kontakte keine Zeit hat. Erzählt wird von einem Vorfall. Ein Hilfspfleger wollte eine Frau umlagern, aber sie fiel ihm aus dem Bett. Im Krankenhaus starb sie an den Folgen des Sturzes. Erzählt werden auch Geschichten, die die Übergriffigkeit von Personalangehörigen gegenüber Bewohnern belegen und damit deren Wohlbefinden gefährden. Kritisiert wird, dass es kein Recht auf gleichgeschlechtliche Intimpflege gibt. Die mangelnde Sprachkompetenz im Deutschen bei einigen Pflegenden führe zu Problemen bei der Übergabe zwischen den Arbeitsschichten und in der Kommunikation mit den Bewohnern. Als Folge der Missstände würden sensible und qualifizierte Pflegende aus dem Beruf flüchten und durch geringqualifizierte Pflegende ersetzt werden, die für den Beruf ungeeignet seien. Kritisiert wird auch, dass in Pflegeheimen öfters dysfunktionale und dilettantische Führungskräfte arbeiteten.
Im Kapitel 3 wird die Ausbildung in Altenpflege behandelt. Die Autorin beklagt die geringe Wertschätzung des Berufes in der Öffentlichkeit. Hier wird nach Ansicht des Rezensenten eine Widersprüchlichkeit deutlich. Wertschätzung ist vor allem von der Praxis abhängig. Was eine examinierte Pflegekraft einmal gelernt hat, verliert an Bedeutung, wenn es nicht praktiziert und eingeübt wird. Das Personal wird auch von der totalen Institution Pflegeheim beruflich sozialisiert. Auch in diesem Kapitel werden auch viele Missstände dargestellt, wobei sich auch einiges wiederholt. Sie vermutet, dass die Vergütungsstruktur von der Heimlobby und der Pharmaindustrie etabliert wurde. Eingegangen wird auf die Prämisse Selbstständigkeit, die u.a. durch aktivierende Pflege gefördert werden kann, auf die Bedürfnispyramide nach Maslow und die Wertschätzung der Kompetenzen der Bewohner. Auf belastende Lebenssituationen, wie der Tod des Ehepartners, solle in der Pflege eingegangen werden. Behandelt werden mehrere medizinische Prophylaxen, die für die Pflege eine besondere Bedeutung haben. Eingegangen wird auf Notfälle und das Beobachten und Erkennen von Symptomen, zum Beispiel Symptome für Austrocknen (Dehydration).Kritisiert wird, dass Bewohner öfters in Krankenhäuser eingewiesen würden, weil die Pflegeheime nicht genügend Fachkunde vorhalten könnten. Personaluntergrenzen, wie sie Gesundheitsminister Spahn einführen wolle, seien illusorisch, solange es nicht genügend qualifiziertes Personal gäbe. Ihre Kollegen fordert sie auf, „auf die Barrikaden zu gehen.“ Es sei ein Angriff auf die Menschenwürde, wenn Bewohner in die Windeln machen müssten, nur weil man ihnen den Toilettengang verweigere. Erzählt wird eine Geschichte von einer Bewohnerin, die lange warten muss, bis sie urinieren darf und Angst hat, weil eine der Krankenpflegerinnen sie anschreit. Details zur Dekubitusprophylaxe werden erklärt. Die Autorin kritisiert, dass Protokolle zu dieser Prophylaxe häufig gefälscht würden, da die dargestellten Leistungen nicht erbracht würden, und dass Patienten, die aus Heimen ins Krankenhaus eingeliefert würden, häufig dehydriert seien. In einer medizinischen Studie, von der berichtet wird, wurde durch Obduktionen festgestellt, dass jeder zehnte als natürlich eingestufter Pflegefall in Wahrheit kein natürlicher Todesfall war. Eingegangen wird auf den Umgang mit Demenzkranken und auf Biographie-Arbeit mit Heimbewohnern. Hingewiesen wird darauf, dass man nicht wissen könne, wie viel schwer demenzkranke Bewohnerinnen noch mitbekämen. Berichtet wird von Beleidigungen gegen Bewohner durch Personalangehörige. Eingegangen wird auch auf die Themen Umgang mit Inkontinenz, Darmverschluss und Anus praeter (künstlicher Darmausgang), Bezugspflege sowie auf Konflikte zwischen Heimbewohnern und Konkurrenz zwischen Bewohner um Zuwendung durch Personalangehörige. Behandelt wird ferner das Thema Medikation. Medikamente seien auch öfters ein Ersatz für fehlende Zuwendung. Sie geht auf den Pflegenotstand ein und stellt fest: „Pflegenotstand ist im Wesentlichen nicht ein Strukturproblem hervorgerufen durch zu wenig Personal, sondern folge eines auf vielen Ebenen falsch gesteuerten Pflegebetriebs, der qualifizierte Kräfte entweder in den Wahnsinn, in den Burn-out oder in die Abwanderung treibt“ ( S. 94). Abgeschlossen wird das Kapitel, in dem der Kündigungsbrief einer Pflegeschülerin aus dem Jahr 2019 zitiert wird, in dem sie u.a. Stress und Schikane und Mobben durch Kollegen im Pflegeheim kritisiert.
In Kapitel 4 wird die Situation der Pflegekräfte behandelt. Gegenübergestellt werden motivierte und einfühlsame Auszubildende und Pflegefachkräfte und ungeeignete Pflegehilfskräfte. „Ungeeignet bedeutet, dass hier Menschen auf hilflose Heimbewohner losgelassen werden, die ihnen wehtun, sie demütigen, sie bevormunden, ihre Machtfantasien an den Heimbewohnern auslassen und nicht selten deren Leben in Gefahr bringen“ (S. 99). Auch gebe es Mitläufer und Mittäter, die durch ihr Schweigen das kranke System am Laufen hielten. Die Darstellung wird mit einigen Beispielgeschichten veranschaulicht. Dazu gehört auch die Geschichte einer Pflegeschülerin, die Beleidigungen und Misshandlungen einer alten Pflegebedürftigen durch eine Haushaltshilfe anzeigen wollte, und von der Geschäftsführung des Pflegedienstes und Kollegen deswegen massiv bedroht wurde. Kritisiert wird, dass Pflegeschülerinnen und Hilfskräfte häufig Arbeiten verrichten müssten, die sie nach den Vorschriften nicht machen dürften und dass Pflegeschülerin wenig Praxisanleitung erfahren und als billige Vollkräfte missbraucht würden. Ein Problem sei auch die Auswahl. Nach Einschätzung einige Lehrkräfte würden schwache Schüler, die nicht in die Pflege gehörten, „durchgezogen“ (S. 110). Die Kolleginnen und Kollegen werden aufgefordert, die Missstände stärker zum Thema zu machen. Ambitionierte Pflegekräfte würden jedoch von Kollegen und Vorgesetzten gemobbt. Gute Pflegekräfte würden häufig krank, würden kündigen oder aber abstumpfen und gleichgültig und emotionslos werden. Viele Kollegen würden auch 200 Überstunden „vor sich herschieben“ (S. 115). Die Kolleginnen und Kollegen werden zum gemeinsamen Protest gegen die Missstände aufgefordert.
Das Kapitel 6 handelt von physischer und psychischer Gewalt in der Pflege. Kritisiert wird der herabwürdigende Umgang mit Bewohnern. „Da redet man alte Menschen des Öfteren mit Oma und Opa, Vornamen, Kosenamen und Du an und redet in einer herabwürdigenden Kindersprache mit ihnen“ (S. 120). Kritisiert wird eine Pflege, die deaktiviert und dazu führt, dass Bewohner stark abbauen. Berichtet wird, dass Bewohnerinnen geschlagen und beschimpft werden: „Du alte Sau, hast du wieder ins Bett geschissen?“ (S. 123). Belegt werden die Missstände mit mehreren Geschichten. Sie kommentiert: „Wie seelisch verwahrlost muss ein Mensch sein, um derart pietätlos mit alten und kranken Menschen umzugehen?“ (S. 124). Berichtet wird auch von Bevormundung und Eingriffe in die Privatsphäre von Bewohnern und Gefälligkeitsverschreibungen von Ärzten, um Bewohner ruhig zu stellen. Sie fordert: „Dabei sind die oft erschreckenden Berichte in den Medien wahr! Und solange dies der Fall ist, dürfen wir keine Ruhe geben, der Öffentlichkeit diese Grausamkeiten zuzumuten, denen alte Menschen ausgeliefert sind“ (S. 129). Aufgrund des Personalmangels müssten sich die meisten Täter keine Sorgen machen. Berichtet wird von einer Krankenschwester, die einen dementen Heimbewohner eine höhere Dosis Neuroleptika verabreichte. Rechtlich gesehen wäre das Verhalten ohne ärztliche Verordnung vorsätzliche Körperverletzung. In einem Fall schloss sich ein ganzes Team gegen eine Bewohnerin zusammen, die öfters läutete. Zeitweise wurde die Glocke auch außer Funktion gesetzt. Das Team sitze am längeren Hebel und könne Bewohner nach Belieben auskontern. Vernachlässigung sei eine Form der Gewalt in der Pflege, die auch das Arbeitsaufkommen verringere. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer von Gewalt zu werden, sei bei Dementen und Heimbewohnern mit hohem Pflegebedarf am größten. Ein schlechtes Klima und die Arbeitsüberlastung des Personals würden die Gewaltbereitschaft fördern. Berichtet wird von einem Vorfall, bei dem in einem Mehr-Bett-Zimmer eine Bewohnerin während des Essens auf einem Toilettenstuhl ihre Notdurft verrichtete. Es bestehe die Gefahr, dass ein Team abstumpfe. Eingegangen wird auf den Umgang mit Demenzkranken. Sie erzählt eine Geschichte in der sie nach „Rennpflege“ im Nachdienst völlig überfordert war und gegenüber einer Bewohnerin einmal die Fassung verlor. Kritisiert wird auch, dass die Pflegekräfte viel Arbeitszeit mit Dokumentationen verbringen müssen, die dann für pflegerische und menschliche Zuwendung verloren gehe. Damit könne man jedoch Gewalt in der Pflege nicht entschuldigen.
In Kapitel 6 wird die Pflege-Charta verglichen mit der Realität in vielen Heimen. Die meisten Heime, die sie kenne, seien „meilenweit“ davon entfernt. „Man sagt den Neuankömmlingen nicht, im Heim nach und nach der Verwahrlosung anheimzufallen, da das Heim nicht über genügend Personal verfügt, um ihnen einen angenehmen Lebensabend zu gewährleisten“ (S. 156). Kritisiert wird, dass viele Bewohner in Aufenthaltsräumen und Gängen „abgestellt“ würden und dass viele Pflegende aus dem Ausland der deutschen Sprache nicht mächtig seien. In den Medien nehme sie viel Betroffenheit wahr, wenn es um Tierquälerei gehen. Auf die Zustände in vielen Pflegeheimen werde dagegen seltener aufmerksam gemacht.
In Kapitel 7 wird die Pflege nach dem Eden-Prinzip als Alternative zu herkömmlichen Heimen in Deutschland vorgestellt. Begründet wurde die Initiative von dem Geriater Dr. William Thomas und seiner Frau. Von einem Besuch im Maria-Martha-Stift in Linda, das nach diesen Prinzipien geführt wird, wird berichtet. Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen nach diesem Konzept an der Hausarbeit beteiligt werden, was zu einer Stärkung des Selbstwertgefühls führt. Die Gemeinschaft zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern und den Pflegekräften soll gefördert werden. Alle Pflegekräfte müssten gut Deutsch sprechen. Den Bewohnerinnen und Bewohner soll auch Kontakt zur Natur, zu Pflanzen und zu Tieren ermöglicht werden. Berichtet wird von Ausflügen der Bewohnerinnen mit den Pflegekräften zu einem Erlebnisbauernhof. Die Eden Prinzipien werden zitiert und die Autorin fragt, warum die Pflege nach diesen Prinzipien sich in Deutschland nicht stärker durchgesetzt habe.
Im Kapitel 8 geht es um die Situation und das Verhalten der Angehörigen. Die Autorin verweist wiederum auf die Pflege-Charta, in der die Rechte der Bewohnerinnen und Bewohner festgelegt seien. Nach ihrer Auffassung hätten die Angehörigen die Pflicht, sich bei Missständen zu beschweren. Sie fordert die Angehörigen auf, sich mit kritischen Pflegekräften zu solidarisieren. Eine „doppelte Intervention“ von Beschwerde und Überlastungsanzeige verstärke den Druck auf die Heimleitung. Zu viele Angehörige würden jedoch schweigen. Berichtet wird von einem Mann, der sich an der Pflege seiner Mutter beteiligte. „Leider muss man zugeben, dass das heute in vielen Heimen die einzige Möglichkeit ist eine adäquate Betreuung – gerade für betreuungsintensive Heimbewohner – zu garantieren“ (S. 179). Der Mann beschwerte sich über die Zustände in dem Heim bei der Heimleitung und wurde von ihr aufgefordert, sich doch ein anderes Heim zu suchen. Dies sei, so die Autorin eine Strategie, die auf die Ängste der Angehörigen setze, da es häufig lange Wartelisten gebe. Der Mann erhielt Hausverbot, das dann aber wieder aufgehoben werden musste.
Das Kapitel 9 behandelt das Thema Finanzierung und Geld. Die Autorin vertritt die Position, dass die Erklärung, es gebe zu wenig Geld für die Pflege, zu kurz greife. Es sei richtig, Fachkräfte anständig zu bezahlen aber: „In diesem Zusammenhang ist es besonders bitter, dass die Pflegekräfte seit Mitte der 90er Jahre daran gehindert werden, diese soziale Zuwendung an die Heimbewohner auch tatsächlich zu erbringen“ (S. 186). Sie kritisiert die Minutenpflege, die durch die Pflegeversicherung 1995 eingeführt wurde und dem Modell der Akkordarbeit in der Industrie folge. Bestimmte Arbeiten seien in der vorgegebenen Zeit nicht zu erbringen. Die Personalkosten machten ungefähr die Hälfte der Kosten für die Pflege aus und deshalb kämen hier Sparmaßnahmen zum Einsatz. Dokumentationen würden regelmäßig manipuliert, was der Aufsichtsbehörde MDK auffallen müsste. Wenn zum Beispiel ein Bewohner wegen Austrocknung ins Krankenhaus komme, könne das Trinkprotokoll nicht stimmen, wonach der Bewohner pro Tag 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehme. Berichtet wird von einem weiteren Beispiel. Eine Bewohnerin hatte noch keine Pflegestufe (heute Pflegegrad) und sollte deshalb nicht mehr alleine zur Toilette gehen. Die Dame weigerte sich, gab aber später dem Druck nach. Dadurch konnte sie eine Pflegestufe bekommen. Kritisiert wird die schlechte Bezahlung der Fachkräfte als „vorzügliche Methode, den Pflegenotstand weiter aufrechtzuerhalten!“ (S. 190). Es wird von einem Pflegeheim der AWO berichtet, das wegen Personalmangel schließen musste. Die AWO sei vor vielen Jahren aus dem Tarifvertrag ausgestiegen. So könnten die Renditen erhöht werden. Kritisiert wird, dass an der „Selbstverwaltung der Pflege“ die Betreiber der Heime auf der einen Seite und die Pflegekassen und Sozialhilfeträger auf der anderen Seite beteiligt seien, nicht aber Vertreter der Bewohner und der Pflegekräfte. Die Arbeit dieses Gremiums, das ca. 50 Milliarden Euro im Jahr verwalte, sei intransparent. Es gebe ein „Kontroll- und Transparenzsystem“ das aber geheim tage und keine Ergebnisse an die Medien weitergeben dürfe. Zitiert wird Herr Wodrag von Transparency International: „Derzeit ist es so, dass in diesem System sehr, sehr viel Geld verdient wird. Und das geht nur, solange das System so intransparent bleibt. Sonst würden sich die Menschen an den Kopf fassen und fragen: ‚Was macht ihr mit unserem Geld?‘“ (S. 195). Sie stellt die Frage, warum nicht die großen Heimbetreiber Caritas, AWO und Diakonie auf höhere finanzielle Zuwendungen drängten. Ein Grund für ein unterlassenes Veto könne die Einschaltung von Schiedsgerichten sein. Das könne lange dauern und bis dahin müssten die Heime bei steigenden Kosten mit den alten Pflegesätzen auskommen. Die Autorin kritisiert die Gewinnorientierung privater Betreiber und fordert „Nach meiner Meinung gehört die Pflege zu den Leistungen der staatlichen Daseinsfürsorge.“ Nach Ansicht des Rezensenten ist zwar die Kritik an der Gewinnorientierung der privaten Betreiber berechtigt. Aber auch den großen Verbänden wie Caritas, Diakonie und Arbeiterwohlfahrt geht es keineswegs immer primär um Nächstenliebe oder Solidarität. „Auch Caritas, Diakonie und Arbeiterwohlfahrt (AWO) haben ein Firmengeflecht aufgebaut, das nicht mehr zu durchschauen ist“ (Rieger 2017, S. 69). „Die Praktiken von Caritas und Diakonie wurden sogar vom Magazin Wirtschaftswoche vom 20. November 2012 als ‚das vermutlich am besten eingespielte Kartell Deutschlands‘ bezeichnet“ (Rieger 2017 S. 69/70). Das muss nicht immer bedeuten, dass christliche Werte oder Werte der Arbeiterbewegung keine Bedeutung haben. Aber das wäre kritisch zu prüfen. Die Verbände dürfen zwar keine Gewinne machen, können aber Erträge reinvestieren und sich so vergrößern. Die Autorin skizziert einige Mechanismen, die dazu beitragen, „dass in deutschen Pflegeheimen in so vielen Fällen so erbärmliche Zustände herrschen“ (S. 202). Das Beurteilungssystem des MKD sei eine Farce, sodass die Qualität des Pflegebetriebs nicht erkennbar sei. Die Heime konkurrieren daher untereinander über den Preis. Die Personalkosten seien dabei ein wichtiger Hebel, um die Kosten zu senken. Durch die Befristung der Verträge müsse häufig Personal gesucht werde, was oft Monate dauere. „Diese Personallücke ist bare Geld für die Heimbetreiber“ ( S. 204). Durch anonymisierte Personallisten könnten Betreiber ihr Personal in mehreren Heimen anmelden, um den Personalschlüssel einzuhalten.
Die Überprüfung und Benotung durch den MDK (Pflege-TÜV) wird in Kapitel 10 behandelt. Kritisiert wird die Ankündigung von Kontrollen, die unter anderem dazu führen, dass die Heime sich darauf vorbereiten, an dem Tag mehr Personal einsetzen und auch Dokumentationen fälschten. Das Verhalten vieler Pflegekräfte hierzu wird als krank bezeichnet. „Einerseits jammern sie über die Missstände und andererseits spielen sie bei den Kontrollen vor, alles sei in bester Ordnung“ (S. 209). Sie zitiert eine ehemalige Mitarbeiterin der Heimaufsicht die die Pflegekräfte auffordert, sich zu wehren und im Interesse der Bewohner gegen Missstände vorzugehen. Die Mitarbeiterin der Heimaufsicht hatte gekündigt, weil sie die Zustände in den Heimen nicht mehr ertragen konnte. Als Beispiel wird ein Skandal in einem Heim der Pflegekette Korian in Augsburg skizziert. Das Heim hatte vom MDK die Note 1,3 bekommen. Die Angehörigen wehrten sich gegen Missstände, u.a. über mit Kot verschmierte Toilettensitze und zu wenig Essen. Angestellte des Hauses hatten die Angehörigen gebeten, gegen die Missstände Anzeige zu erstatten. Die Pflegekette reagiert schließlich und versprach die Missstände zu beseitigen. Eingegangen wird auf ein Interview, das Gesundheitsminister Jens Spahn der Funke Meiden Gruppe gab. Die darin genannten Qualitätsaspekte werden von der Autorin kommentiert.
Das Kapitel 11, das auf Erfahrungen des Co-Autors Frank Wittig beruht, handelt von der Pflege auf Intensivstationen in Krankenhäusern. Eine Intensivstation wird beschrieben.„Alles ist steril, helle Farben, Kunststoff und Edelstahl, abwischbar, Monitore überall (Auslassung H.M.). Der Geruch von Desinfektionsmitteln zieht durch die Gänge, wenn Mitarbeiter diese Flüssigkeiten an den entsprechenden Spendern abrufen und großzügig über Hände und Unterarme verteilen“ (S. 224). „Die Informationen wandern zu Dutzenden von Überwachungsmonitoren, die über die ganze Station verteilt sind weiter. So können die Pflegekräfte die Werte von allen Patienten auf der Intensivstation praktisch überall auf der Station überwachen. Wobei eigentlich überwachen die Maschinen diese Körperfunktionen automatisch und geben Alarm, wenn ein Patient den eng definierten Korridor der richtigen Messwerte verlässt“ (S. 225). „Hier – auf der Intensivstation – gibt es nichts Persönliches, nichts Privates mehr (Auslassung H.M.) Warum auch nicht? Privates wäre nur im Ernstfall unhygienisch, sondern in den meisten Fällen auch vollkommen überflüssig. Die überwiegende Zahl der Patienten dämmert vor sich hin und würde ein Foto ihrer Lieben nicht von einem Blumenstrauß unterscheiden können“ (225/226). Behandlung und Pflege auf der Intensivstation könne sinnvoll sein. Aber ein Teil der Patientinnen und Patienten sei sehr alt und sehr krank und werde während seiner letzten Tage und Wochen künstlich beatmet, künstlich durch eine Magensonde ernährt oder ins künstliche Koma versetzt. „Die Vergütungen in unserem Gesundheitssystem, die Art wie medizinische Leistungen bezahlt werden, veranlassen Klinikleitungen, sich vorzugsweise dieser Entscheidungsvariante zuzuwenden“ (S. 224).
In Kapitel 12 werden „Tipps für das passende Heim“ gegeben. Diese sind nach Ansicht des Rezensenten aus mehreren Gründen schwierig umzusetzen. Ich weiß nicht, ob ich oder der Angehörige pflegebedürftig wird. Ich kann auch nach kurzer Krankheit sterben. Die Mehrheit der Menschen stirbt nicht in Pflegeheimen. Ich weiß auch nicht, wenn ich pflegebedürftig werde, wann das geschieht. Es kann in einem Jahr oder in zehn Jahren geschehen. Ich weiß auch nicht, in welcher Situation dies geschieht. Der Übergang kann zum Beispiel auch im Rahmen eines Entlassungsmanagements eines Krankenhauses erfolgen. Das Krankenhaus und der Patient stehen dann unter Zeitdruck und können nicht wochenlang nach einem passenden Heim suchen. Man kann dann nicht verhindern, dass man in einem schlechten Heim landet, da die Auswahl nicht sehr groß ist. Das mag beängstigend sein, kann aber auch zum Widerstand motivieren. Empfohlen wird das mögliche Heim vorher zu besichtigen und zum „Pflegedetektiv“ (S. 235) zu werden Man solle auf die hygienischen Zustände achten, wie es im Heim in der Mittagszeit rieche, auf Hilfestellungen für die Bewohner beim Essen, auf die sozialen Beziehungen zwischen den Bewohnern und auf die Moderation von Gruppen durch Personalangehörige. Bewohnerinnen und Bewohner sollten persönliche Dinge mitnehmen dürfen. Geprüft werden solle, ob das Personal wertschätzend mit den Bewohnern umgehe und inwieweit aktivierende Pflege praktiziert werde. Sie rät den Lesern und Leserinnen mit mehreren Bewohnern über das Heim zu sprechen. Ein schlechtes Zeichen sei, wenn die Bewohner Angst hätten, über das Heim zu sprechen. Geprüft werden solle, wie das Heim mit Beschwerden umgehe. Es gebe Heime, die Angehörigen Hausverbot erteilten oder versuchten, ihnen Betreuungsrechte zu entziehen. Empfohlen wird ein „Härtetest“. Es könne bei einem Abendbesuch geprüft werden, ob um 18 Uhr noch Heimbewohner zu sehen seien, oder ob sie schon im Bett seien. Auch Besuche in der Stoßzeit wie die Mittagszeit oder zum Abendessen werden empfohlen. Verschiedene Internetadressen, die für die Prüfung und Beratung von Bedeutung sind, werden vorgestellt. Hierzu gehört auch die Adresse Heimverzeichnis.de, in denen Heime bewertet wurden.
Das kurze Kapitel 13 informiert über Alternativen zur stationären Vollzeitpflege. Eingegangen wird auf ambulante Pflege durch Angehörige und einzelne Motive der Angehörigen, auf die Kurzzeitpflege, die Tagespflege, das betreute Wohnen, auf Mehrgenerationenhäuser und den Übergang ins Pflegeheim.
In den abschließenden Bemerkungen wird noch einmal auf das Anliegen des Buches eingegangen. Einige wichtige Aspekte werden kurz genannt.
Diskussion
Das Buch ist in großen Teilen weniger ein wissenschaftliches Werk, sondern mehr ein Erfahrungsbericht und eine politische Kritik. Dieser Erfahrungsbericht ermöglicht einen guten Einblick in die totale Institution Pflegeheim. Solche Erfahrungs- und Erlebnisberichte von Pflegekräften, Angehörigen oder Betroffenen sind selten (vgl. zum Beispiel Luckwaldt 2018). Die Empörung der Autorin über die Missstände in den Pflegeheimen wird häufig deutlich. Diskutieren kann man die Frage, ob die Erlebnisse und Erfahrungen der Autorin verallgemeinerbar sind. Einige dieser Missstände in Pflegeheimen hat der Rezensent früher (vgl. Müller 1979, 1989) und auch noch vor Kurzem aber auch selber beobachtet. Wichtig ist auch nicht, ob diese Erfahrungen repräsentativ sind. Selbst wenn sie nur auf einen Teil der Pflegeheime zuträfen, wäre dies schon ein Skandal. Aber leider muss man davon ausgehen, dass es die Mehrheit der Heime betrifft.
Die Zustände, die dargestellt werden, sind erschreckend. In einer Gesellschaft, die Inklusion und Anti-Diskriminierung propagiert, gibt es eine diskriminierte Minderheit: die Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen. Die meisten von ihnen sind Frauen, aber diese Frauendiskriminierung ist kein Thema.
Einige dieser Erfahrungen wurden bereits vor der Reform mit der Einführung der Pflegeversicherung gemacht. Das ist ein Hinweis darauf, dass Missstände schon vorher bestanden (vgl. hierzu auch Müller 1979). Diese haben sich durch die Reform aber weiter verschärft. Deutlich wird dadurch aber auch, dass zwar mehr Fachpersonal nötig ist, aber nicht ausreichen würde. Notwendig ist auch eine neue Pflegekultur und Organisationsreform in deutschen Pflegeheimen. Die Pflegeausbildung scheint heute besser zu sein als früher. Das ist eine Voraussetzung für bessere Pflege. Ganzheitliche, zuwendende und aktivierende Pflege muss aber auch in der Praxis durchgesetzt werden. Das in dem Buch dargestellte positive Beispiel aus der Eden-Perspektive kann dabei eine Orientierung sein. Aus der Kritik an den Zuständen in psychiatrischen Landeskrankenhäusern entstand eine Psychiatriereform. Etwas Vergleichbares hat es zur stationären Pflege und der totalen Institution (vgl. Goffman 1977) Pflegeheim bisher nicht gegeben. Nötig wäre eine umfassende Pflegereform. Es würde nicht ausreichen, einfach nur mehr Personal einzustellen.
Fazit
Es ist ein wichtiges Buch, das die Bürgerinnen und Bürger aufrütteln sollte. Der Protest von Pflegekräften ist spürbarer geworden. Aber das Thema geht alle Bürgerinnen und Bürger an.
Literatur
Borasio, G. D. (2014) selbst bestimmt sterben. Was es bedeutet, was uns daran hindert. Wie wir es erreichen können, München, Verlag C.H.Beck.
Giger- Bütler, Josef (2018) Wenn Menschen sterben wollen. Mehr Verständnis für einen selbstbestimmten Weg aus dem Leben, Stuttgart: Klett-Cotta
Goffman, E. (1977). Asyle. Über die Situation psychiatrischer Patienten und anderer Insassen. Frankfurt am Main: Edition Suhrkamp.
Luckwald, Frauke (2018) Ich will selbstbestimmt sterben. Die mutige Entscheidung meines Vaters zum Sterbefasten, München: Reinhardt Verlag
Müller, H. (1979). Die Arbeits- und Lebenswelt eines Alten- und Altenpflegeheims. Eine soziographische Untersuchung. Unveröffentlichte Diplomarbeit. Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie.
Hermann J. Müller (1989) Der Nörgler, Typenbildung im Altenpflegeheim, in: Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik, Band 25, Heft 2, 1989 Vandenhoek & Ruprecht, Göttingen und Zürich, S. 180 - 188
Rieger, Armin (2017) Der Pflegeaufstand. Ein Heimleiter entlarvt unser krankes System, München, Ludwig Verlag
Techtmann, Gero (2015): Die Verweildauern sinken. Statistische Analysen zur zeitlichen Entwicklung der Verweildauer in stationären Pflegeeinrichtungen. Verfügbar unter: http//www.alters-institut.de
Rezension von
Dr. Hermann Müller
Universität Hildesheim, Institut für Sozial- und Organisationspädagogik
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Zitiervorschlag
Hermann Müller. Rezension vom 29.03.2020 zu:
Eva Ohlerth, Frank Wittig: Albtraum Pflegeheim. Eine Altenpflegerin gibt Einblick in skandalöse Zustände. Riva Verlag Münchner Verlagsgruppe GmbH
(München) 2019.
ISBN 978-3-7423-1130-6.
In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/26726.php, Datum des Zugriffs 25.01.2025.
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