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Andreas Holzknecht-Meier: Qualitäts­entwicklung in der Elementarpädagogik

Rezensiert von Prof. Dr. Harald Christa, 19.10.2021

Cover Andreas Holzknecht-Meier: Qualitäts­entwicklung in der Elementarpädagogik ISBN 978-3-8325-5177-3

Andreas Holzknecht-Meier: Qualitätsentwicklung in der Elementarpädagogik. Innovative Formen der Qualitätsentwicklung im Bereich der Elementarpädagogik - in Bezug auf Struktur-, Personal-, Prozess- und pädagogische Qualität. Logos Verlag (Berlin) 2020. 692 Seiten. ISBN 978-3-8325-5177-3. D: 59,00 EUR, A: 60,70 EUR.

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Thema

In den vergangenen 20 Jahren ist auch in der Politik sowie der allgemeinen Öffentlichkeit die große Bedeutung der Elementarpädagogik für eine gute gesellschaftliche Entwicklung in den Fokus der Überlegungen geraten. Nach wie vor ist allerdings auch trotz intensivierter Forschung und einigen wichtigen Erkenntnissen die Frage der Qualität in diesem Sektor gleichsam Work in Progress, wissenschaftliche Beiträge zu qualitativen Aspekten der Elementarpädagogik bleiben hochwillkommen.

Entstehungshintergrund

Andreas Holzknecht-Meier legt eine Publikation vor, die innovative Formen der Qualitätsentwicklung in der Elementarpädagogik in Bezug auf Struktur-, Personal-, Prozess- und pädagogische Qualität erörtert. Die Arbeit hat das Ziel, ein Konzept für einen Masterstudiengang mit elementarpädagogischen Schwerpunkten zu entwerfen. Sie wurde gleichzeitig als Dissertation zur Erlangung des Grades eines Dr. (Education) eingereicht.

Autor

Andreas Holzknecht-Meier hat eine langjährige Erfahrung als Praktiker und Leitungskraft im Bereich der Elementarpädagogik in Österreich. Er war tätig unter anderem als Unternehmensberater und Lehrgangsleiter am Kolleg Graz/Seggau.

Aufbau und Inhalte

Die Publikation beinhaltet 22 Abschnitte, die in zwei Modulen gegliedert sind.

Modul 1 befasst sich mit Struktur und Personal in der Elementarpädagogik. Zunächst beschreibt der Autor Kindertageseinrichtungen als Teil des kommunalen Raums. Hier thematisiert er die Einbindung der Elementarpädagogik in kommunale bzw. lokale Strukturen und zeigt Beispiele bester Praxis auf. Des Weiteren werden Einrichtungen in ihren Funktionen für die Gesundheit, jedoch auch als dienstleistungsorientierte Organisationen beschrieben. Von der Willkommenskultur in Kindertageseinrichtungen geht es dann weiter zu Fragen der Personalentwicklung, der Leitungs- und Teamqualität, der Innovation im Team, der Trägerqualität, der Qualitätsentwicklung und des Qualitätsmanagements sowie der Rahmenbedingungen des Kindergartenrechts in Österreich. Andreas Holzknecht-Meier ist durchgängig bestrebt, den Text auch für die Praxis relevant auszugestalten.

Modul 2 befasst sich speziell mit Prozess und Pädagogik. Ausgehend von der Geschichte des Kindergartenwesens in Österreich und den Diskussionen um die qualitative Fortentwicklung thematisiert der Autor eigene Ressourcen und Potenziale für Menschen in pädagogischen Berufen. Darüber hinaus geht es um Sinnorientierung und positive Grundhaltung in der Pädagogik, die Haltung zum Kind, die frühkindliche Bildung, die Eltern sowie die Kooperation mit Eltern. Zur Frage der Elternkooperation lesen wir auch einen Abschnitt zu guter Praxis im Kontext der Bildung, Beratung, Begleitung von Eltern sowie deren Beteiligung. Weitere Abschnitte befassen sich mit Verschiedenheit als Norm, die Messbarkeit von pädagogischer Qualität und deren Entwicklung, schließlich auch mit Fragen der Sprache und des Dialogs. Es gelingt dem Autor auch in diesem Modul, die einzelnen Abschnitte auf Fragen der Umsetzung in Einrichtungen der Elementarpädagogik herunter zu brechen.

Diskussion

Andreas Holzknecht-Meier greift in seiner Schrift eine ganze Reihe von wichtigen Aspekten pädagogischer Qualität im Elementarbereich auf. Ganz ohne Zweifel zählen Faktoren wie Elternarbeit, Qualitätsentwicklung und Qualitätsmanagement, Haltung zu Kind und Eltern, Team und Teamentwicklung zu zentralen Elementen einer guten Einrichtung. Der Autor kann in seiner Schrift auch auf wesentliche wissenschaftliche Grundlagen zurückgreifen und belegt diese gut. Insoweit kann dieser Publikation eine wissenschaftliche Fundierung attestiert werden. Erfreulicherweise verliert der Text nie den Bezug zur Praxis bzw. zu konkreten Praxisfragen in der Elementarpädagogik.

Für bundesdeutsche Verhältnisse ist es zwar fraglich, inwieweit in dieser Publikation neue Aspekte genannt werden. Es ist davon auszugehen, dass in den meisten Lehrplänen deutscher Hochschulen die in dieser Schrift erörterten Thematiken bereits enthalten sind und auch die Bildungspläne der einzelnen Länder Standards für Fragen der Qualitätsentwicklung und der pädagogischen Qualität gesetzt haben. Da jedoch die vorliegende Publikation gleichzeitig wissenschaftlich fundiert und praxisorientiert ist, kann sie auch für Leitungskräfte im deutschen Raum als additive Lektüre mit dem einen oder anderen Anstoß zur Reflexion empfohlen werden.

Fazit

Das zwar auf österreichische Rahmenbedingungen angelegte Konzeptionswerk zur Qualitätsentwicklung in der Elementarpädagogik ist wissenschaftlich gehaltvoll und gleichzeitig praxisnah geschrieben, es kann als zusätzliche Lektüre auch Leitungskräften im bundesdeutschen Sektor der Elementarpädagogik empfohlen werden.

 

Rezension von
Prof. Dr. Harald Christa
Professor für Sozialmanagement an der Evangelischen Hochschule Dresden mit Schwerpunkt Sozio-Marketing, Strategisches Management, Qualitätsmanagement/ fachliches Controlling.
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Es gibt 158 Rezensionen von Harald Christa.

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ISSN 2190-9245