Sonja Zmerli, Ofer Feldman: Politische Psychologie
Rezensiert von Prof. em. Dr. Wolfgang Krieger, 27.05.2022

Sonja Zmerli, Ofer Feldman: Politische Psychologie. Handbuch für Studium und Wissenschaft. Nomos Verlagsgesellschaft (Baden-Baden) 2021. 2. Auflage. 400 Seiten. ISBN 978-3-8487-7629-0. 58,00 EUR.
Hintergrund und Anliegen
Die vergleichsweise junge Disziplin der Politischen Psychologie fristet hierzulande noch immer ein fast kümmerliches Nischendasein. Obwohl nicht wenige theoretische Grundlagen der Politischen Psychologie, die im internationalen Diskurs Berücksichtigung finden, auf deutschsprachige Wissenschaftler:innen zurückgehen, hat sich dieses „Fach“ als Teildisziplin bzw. Anwendungsfach der Psychologie in den deutschsprachigen Ländern doch weit weniger etabliert als etwa in den englisch- oder französischsprachigen. Einschlägige Fachliteratur zu Themen der Politischen Psychologie findet sich eher in Veröffentlichungen der verwandten Humanwissenschaften, insbesondere der Soziologie und Politikwissenschaft, weniger in psychologischen Sammelbänden oder Zeitschriften. Auch wenn sich mit der Zeitschrift für Politische Psychologie, hervorgegangen aus der „PP-Aktuell: Informationsblatt der Sektion Politische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologen“ (1992-1994) und 2006 weitergeführt und internationalisiert unter dem Namen „Politische Psychologie – Journal of Political Psychology“, ein Organ etablieren konnte, welches die psychologischen Grundlagen politischer Einstellungen und politischen Handelns zunehmend deutlicher als Kerngebiete einer eigenständigen wissenschaftlichen Teildisziplin herauszustellen vermochte, so verblieb doch das Erscheinungsbild der Politischen Psychologie hierzulande eher als das eines Wissenschaftssektors im Status eines interdisziplinären Schnittstellengebietes, in welchem zahlreiche psychologisch nutzbare Erklärungsmodelle aus verschiedenen human- und sozialwissenschaftlichen Theorien zusammengezogen werden, um ihre Relevanz für das politische Verhalten von Individuen aufzuzeigen. Dieser unsichere Status mag einer der Gründe gewesen sein, dass bis vor wenigen Jahren die Erstellung eines deutschsprachigen Einführungswerks oder Kompendiums zur Politischen Psychologie noch kaum vorstellbar schien. Während das erste englischsprachige „Handbook of Political Psychology“ von Knutson schon 1973 veröffentlicht wurde, fortgeführt vom Kompendium „Political Psychology“ von Hermann 1986, und aktuelle Lehrbücher wie das „Oxford Handbook of Political Psychology“ 2003 und eine „Introduction of Political Psychology“ von Martha L. Cottam a.o. 2004 erschienen waren (weitere Sammelwerke entstanden in den Folgejahren in den USA), stand in den deutschsprachigen Ländern seit Jahrzehnten die Erarbeitung eines Grundlagenwerks noch immer aus. Diese Lücke haben nun Sonja Zmerli und Ofer Feldman mit dem erstmals 2015 herausgegebenen Handbuch der Politischen Psychologie erstmalig geschlossen. Es ist nun, in aktualisierter und erweiterter Form, in der zweiten Auflage erschienen.
Mit dem neuen Handbuch starten die beiden Autor:innen auch mutig eine neue Reihe „Politische Psychologie: Themen, Herausforderungen, Perspektiven“ als Herausgeber:innen – und dies mit einem umfassenden Grundlagenwerk, welches die Bandbreite der Themen der Politischen Psychologie beeindruckend vor Augen führt und so zugleich ein programmatisches Spektrum für künftige Beiträge ausbreitet. Das Buch versammelt in der zweiten Auflage in 21 Artikeln Beiträge von 36 Autor:innen und reicht daher im Umfang seiner Beiträge wie auch hinsichtlich des aufgezeigten Themenspektrums an das Oxford Handbook of Political Psychology oder das Handbuch „Political Psychology: Key Readings“ von Jost und Sidanius (2004) heran. Die umfangreiche Veröffentlichung verfolgt – in den Worten der Autor:innen – das Ziel, „individuelle Denkmuster, Gefühle und Bewertungen zu erkennen und deren Wirkungen auf die Entstehung, Intensität und Durchsetzung politischer Präferenzen, Interessen und Entscheidungen zu beleuchten“. Diese Aufgabe soll erfüllt werden, indem das Handbuch „in grundlegende Begriffe, Konzepte und Theorien der Politischen Psychologie einführt, ihre thematische Bandbreite skizziert und wesentliche empirische Befunde dieser Forschungsdisziplin, nicht zuletzt am Beispiel deutscher empirischer Studien, vorstellt.“
Aufbau und Inhalte
Das Buch beginnt mit einem – auch wenn er nicht eigens so gekennzeichnet ist – einführenden Teil, der die ersten drei Artikel umfasst. Sie beschäftigen sich mit einer Einführung zum Buch, mit der Diskussion zum Gegenstand der Politischen Psychologie und mit ihrer Geschichte. Zum Weiteren schreiben Feldman und Zmerli in der Einleitung, dass sich das Buch in zwei (weitere) Teile gliedert, deren ersterer „politisch-psychologische Forschungsansätze und Befunde der Individualebene“ thematisiert, während der zweiter auf „Kommunikations- und Gruppenprozesse, kulturelle Dispositionen und Aspekte internationaler Beziehungen oder gewaltsamer Konflikte und deren Beilegung“ ausgerichtet ist. Beide Teile sind hinsichtlich des Umfangs etwa gleich stark. Der erste Teil beginnt mit einem Artikel zu „Persönlichkeit und Politik“ und einem weiteren zur „Politische(n) Sozialisation“, also mit Entwicklungsaspekten des politischen Verhaltens, und setzt sich fort mit Artikeln zu Aspekten politischer Einstellungen und ihrer Entstehung und mit Grundlagen politischer Führungsfähigkeiten. Der zweite Teil beginnt mit Beiträgen zu psychologischen Grundlagen politischen Gruppen- und Massenverhaltens und führt über die Auseinandersetzung mit kulturellen Voraussetzungen der Entstehung von politischen Einstellungen zur Diskussion von psychologischen Bedingungen der Wirksamkeit von Terrorismus und gewalttätigem Extremismus, um sodann den Blick auf die Bedeutung psychologisch-politischer Fragen in zwischenstaatlichen Beziehungen und in friedenspsychologischen Konzepten zu richten. Das Buch schließt ab mit einem Beitrag zur „Politische(r) Psychologie und Resilienz“. Somit lässt sich als Gestaltungsprinzip für die Reihenfolge der Artikel des zweiten Teils ein Aufbau der Themen erkennen, der von interaktionalen Aspekten in kleineren Kohorten zu solchen in größeren Kohorten und von Binnenaspekten der Politik zu Internationalen Aspekten führt.
Sonja Zmerli sieht das umfassende Anliegen der Politischen Psychologie in dem Ziel, „politisches Verhalten aus psychologischer oder sozialpsychologischer Perspektive zu untersuchen“ (Schlussbemerkung). Diesen theoretischen Ausgangspunkt sieht sie als maßgeblich an, um den Gegenstand politisch-psychologischer Untersuchungen nicht auf rational argumentative und insbesondere demokratietheoretische Positionen, Einstellungen und Haltungen zu beschränken, sondern auch der Bedeutsamkeit nicht bewusster affektiver, irrationaler und biologischer Faktoren im Verhalten des Individuums und der Kollektive Rechnung zu tragen. Dieses Ansinnen spiegelt sich auch im breiten thematischen Spektrum der 21 Artikel des Handbuches wider, die „Untersuchungen politischer Sozialisationsprozesse, Einstellungen und Überzeugungen, Mechanismen der Informationsverarbeitung, des Wahlverhaltens, politischer Kommunikation und Medienwirkungen“ ebenso bearbeiten wie „Studien zu Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierung, Formen und Voraussetzungen politischer Führung, Motiven und Handlungen politischer Eliten, Gruppenprozessen, Bedingungen kollektiven Handelns, Ursachen von Terrorismus, Einflussfaktoren außenpolitischer Entscheidungsprozesse oder internationaler und ethnischer Konflikte und ihrer Befriedung“ (Einführung). Die Inhalte dieser Artikel gehen weit über eine Psychologie der politischen Einstellungen und Überzeugungen hinaus, sie beleuchten durchweg auch kollektive und kulturelle Entstehungshintergründe politischen Handelns und ihre Relevanz für sozio-emotionale Dispositionen in der Persönlichkeitsentwicklung.
Eine zusammenfassende Darstellung aller 21 Beiträge ist an dieser Stelle nicht möglich. Es sollen aber – quasi exemplarisch für den Aufbau der Beiträge – im Folgenden zwei Artikel in ihren wesentlichen Zügen kurz vorgestellt werden, einer aus dem ersten Teil des Buches, einer aus dem zweiten.
Einführend diskutieren Peter Suedfeld und Rajiv S. Jhangiani in einem vergleichsweise kurzen, aber an Literaturhinweisen gut ausgestatteten Beitrag die allgemeine und grundlegende Frage „Was ist Politische Psychologie?“.
Im ersten Abschnitt skizzieren sie den Gegenstand der Politischen Psychologie als interdisziplinär orientierte Untersuchung des „politischen Verhaltens“ von Menschen und verorten (mit Jost und Sidanius 2004) ihre Forschung an den „Grenze(n) zwischen den intellektuellen Hoheitsgebieten der Politikwissenschaft und der Psychologie“. Wenn man die Frage stellt, wer politisches Verhalten an den Tag legt und von wem politische Motive und Einstellungen getragen werden, so betonen doch viele Ansätze von „Politischen Psycholog:innen“, dass sich die Psychologie mit dem Blick auf das Individuum zu begnügen hätte. Hier überrascht der Satz der Autoren: „Die Politische Psychologie untersucht das politische Verhalten der Eliten und der Massen.“ Gewiss nicht nur. Aber der Gedanke weist auf eine Problematik im Selbstverständnis der Politischen Psychologie hin, nämlich auf die Frage, ob das Individuum (mit seiner singulären Psyche) der alleinige Bezugspunkt von Themen und Forschungsfragen der Politischen Psychologie sein muss oder ob nicht etwa auch Phänomene der kollektiven Mentalität, der motivationalen Steuerung des politischen Verhaltens von Kohorten durch Politiker:innen und überhaupt Phänomene der „Massenpsychologie“ Gegenstand der Politischen Psychologie sein sollten. Die Autor:innen scheinen mit ihrem überraschenden Satz letztere Position zu vertreten. Sie zeigen zudem auf, dass nicht nur die Entwicklung politischer Einstellungen und Motive beim Individuum, ihr Einfluss auf die soziale Wahrnehmung seitens des/der Einzelnen und das soziale Verhalten überhaupt von der Politischen Psychologie thematisiert werden, sondern eben auch das auf die Bürger:innen ausgerichtete, beeinflussende Verhalten von Politiker:innen (und anderen Akteur:innen), psychologische Fragen zur Persönlichkeit politischer Akteure einerseits, zur Effizienz ihrer politischen Manipulationen andererseits.
Den zweiten Abschnitt überschreiben die Autoren mit der Frage „Wer sind Politische Psychologen?“. Neben der Feststellung, dass viele „Politische Psychologen“ gar nicht aus der Psychologie kommen, sondern aus zahlreichen Nachbardisziplinen, heben die Autoren hervor, dass Beiträge zur Politischen Psychologie durch die Anwendung psychologischer Forschungsmethoden, seien es „quantitative, statistische, qualitative (oder) narrative Erhebungsverfahren“, fundiert seien. Ob diese Annahme generell berechtigt ist, steht u.E. angesichts vieler doch häufig (auch in diesem Handbuch) bemühten eher spekulativen Erklärungshypothesen zum politischen Verhalten in Frage. Dieser Abschnitt ist auch der Ort, um einmal auf die größte internationale Organisation dieses Fachgebietes, die International Society of Political Psychology (ISSP), gegründet 1978, und auf die philosophischen, anthropologischen, ethnologischen und soziologischen Vorläufer der Politischen Psychologie wie etwa Adolf Bastian (1860) und Theodor W. Adorno (1950) hinzuweisen.
Den dritten Abschnitt widmen die Autoren der Frage „Was tun Politische Psychologen?“. Zur Beantwortung dieser Frage referieren die Autoren in erster Linie die wichtigsten Inhalte der ersten drei englischsprachigen Handbücher von Knutson, von Hermann und von Huddy, Sears & Levy (Oxford Handbook) und stellen die gemeinsamen Themen wie auch die speziellen Beiträge heraus. Der Vergleich dieser um einen Zeitraum von rund 30 Jahren auseinanderliegenden Veröffentlichungen erlaubt einen gewissen Einblick in die Entwicklung der Disziplin, ihren Zuwachs an empirischen Forschungsarbeiten, ihre sich ausweitende Internationalisierung, aber auch in die zunehmende Diffusion ihres Gegenstandes.
Die Frage der Werturteilsproblematik von Wissenschaft bildet den Gegenstand des vierten Abschnittes. Die Autoren sehen die Politische Psychologie mehr als andere psychologische Disziplinen in der Gefahr, wenn schon nicht zum Verfechter normativer politischer Positionen zu werden, so doch oft unfreiwillig in der Entwicklung von Forschungsinstrumenten und in der Fokussierung auf bestimmte psychologische Parameter einer Voreingenommenheit für liberale Werte aufzusitzen, durch die der wissenschaftliche Blick eingeschränkt und möglicherweise auch Forschungsergebnisse verzerrt werden. Sie veranschaulichen diese Gefahr an zwei „warnenden Beispielen“, die zu erkennen geben, wie aus der Politischen Psychologie eine politisierende Psychologie werden kann. Mit ihrem Ausblick und der Schlussbetrachtung, dem vorletzten und letzten Abschnitt, nutzen die Autoren zum einen die Gelegenheit, die hochaktuelle Diskussion um die Bedeutung neurowissenschaftlicher Erkenntnisse für neuropolitische Psychologie zu problematisieren, die ihren Fokus weg vom Sozialen auf die genetischen Korrelate politisch-psychologischer Phänomene lenkt, zum anderen entwerfen sie ein sehr positives Bild von den Chancen der Disziplin auf kreatives Wachstum und einer zunehmenden Bedeutung angesichts der wachsenden politischen Probleme der Gegenwart.
Der kritische Blick auf diesen Beitrag bringt zum Vorschein, dass eine Gegenstandsbeschreibung der Politischen Psychologie nur andeutungsweise zu erkennen ist, wenn man überhaupt gewillt ist, zwischen den verschiedenen Themengebieten („Wahlpolitik, die Gestaltung der öffentlichen Politik, Leadership, Entscheidungsfindungen durch Eliten, Intergruppenbeziehungen, Persönlichkeit und politische Ideologie, politische Gewalt und Konfliktlösung“) einen gemeinsamen Kern zu vermuten, der sich hinter der wenig präzisen Formel des „politischen Verhaltens“ verbirgt. Diesen Kern, diese Mitte zwischen den Themen zu bearbeiten, dazu findet sich bedauerlicherweise aber kein Bemühen in diesem Artikel. Wer angesichts des programmatischen Titels dieses Beitrags erwartet hat, eine vertiefte Erarbeitung der Gegenstandsfrage vorzufinden, wird enttäuscht. Die Autoren wissen selbst, dass die pragmatische Antwort auf die Frage, was Politische Psychologie ist – es sei eben „das, was Politische Psychologen tun“ –, wenig befriedigt; sie bleiben aber eine bessere Antwort schuldig – was für einen Beitrag in einem Handbuch doch zu wenig ist.
Als zweiten Artikel aus diesem Handbuch wollen wir den Beitrag der Arbeitsgruppe von Bernhard Leidner, Linda R. Tropp, Brian Lickel und Mengshou Li zur „Politische(n) Psychologie von Gruppen“ vorstellen. Dieser Beitrag erarbeitet – ohne dass dies im Buch besonders hervorgehoben würde – für fünf weitere und auf ihn folgende Artikel, die sich ebenfalls schwerpunktmäßig mit dem Thema „politische Konflikte/Intergruppenkonflikte“ beschäftigen, ein unverzichtbares theoretisches Fundament. Wer sich für die nachfolgenden Artikel zu Terrorismus, internationalen Konflikten und Friedenspsychologie interessiert, dem sei empfohlen, den sozialpsychologisch fundierten Beitrag der Arbeitsgruppe um Leidner vorab zu lesen.
Die Autor:innen stellen schon in der Einleitung fest, dass sie in diesem Artikel ihre Fragestellungen im Großen und Ganzen darauf ausrichten wollen zu erklären, „wann und warum Gruppen miteinander in Konflikt geraten und wie sie Konflikte entweder auf einem aggressiven und gewaltsamen Wege austragen oder aber friedlich und ohne Gewalt beilegen können“. Sie gehen diese Aufgabe an, indem sie zunächst wesentliche psychologische Merkmale von Gruppen und ihrer Dynamik vorstellen, um sodann gruppenpsychologische Konzepte und Theorien zu referieren, die das Konfliktpotenzial von Intergruppenbeziehungen zu erklären versuchen. Am Ende leiten sie aus Forschungsergebnissen zu Intergruppenbeziehungen unter konflikthaften Bedingungen einige leitende Prinzipien zur Verbesserung von Intergruppenbeziehungen und zur Förderung von friedlichen Beziehungen zwischen Gruppen ab. Der Artikel zeigt also einen Aufbau, der darauf abzielt, nicht nur gruppenpsychologisches Basiswissen zu vermitteln, sondern aus der Zusammenschau von Theorien und Forschungsergebnissen zu Intergruppenbeziehungen und -konflikten ein Instrument zur Analyse politischer Konfliktentwicklungen ebenso wie zur Intervention im Dienste friedlicher Intergruppenbeziehungen hervorzubringen. Zumindest andeutungsweise gelingt dies den Autor:innen an dieser Stelle – trotz der gebotenen Kürze des Textes.
Zu Anfang des Artikels wird zunächst der Begriff der Gruppe definiert, Begriffe wie Eigengruppe, Fremdgruppe, Gruppenmitgliedschaft werden vorgestellt, und psychologisch fundierte Phänomene wie Gruppendynamik, Gruppenkategorisierung, Gruppendenken, Gruppensolidarität, Gruppenpolarisation, Entitativität, Kohärenz und Gruppenidentifikation werden beschrieben. Letzterer Begriff wird anhand der Identitätstheorie von Tajfel und Turner und der Theorie der Selbstkategorisierung von Turner, Hogg und anderen mit den Konstrukten der Sozialen Identität und der Personalen Identität genauer gefasst, um Prozesse der Identifikation mit Gruppen und ihre schon genannten Folgephänomene mit diesen Theorien in Beziehung zu setzen. Mit diesem begrifflichen und theoretischen Instrumentarium können die Autor:innen wichtige Grundlagen des politischen Verhaltens im Rahmen von Gruppenverhalten erklären. Prozesse sozialer Beeinflussung von Individuen und politischer Partizipation, zunehmende Gruppenidentifikation in Krisen und die Einschwörung von Gruppen auf bestimmte politische Ziele, die Polarisierung zwischen Gruppen bis hin zur Entstehung und Eskalation von Intergruppenkonflikten können gruppenpsychologisch begründet werden.
Nun wenden sich – so gerüstet – die Autor:innen der Entstehung, dem Fortbestehen und der möglichen Milderung von Intergruppenkonflikten zu. Die emotionale Wirkung erlebter (oder auch vermeintlicher) Bedrohung durch Fremdgruppen und ihre Interessen, aber auch die Bedrohung durch den Verlust erkennbarer Unterscheidbarkeit (Distinktheit) von anderen Gruppen oder der geringere Erfolg im Vergleich zu anderen Gruppen, die Bedrohung des eigenen kulturellen Lebens und der moralischen Integrität, aber auch das Gefühl einer elitären Überlegenheit anderen Gruppen gegenüber (z.B. Ethnozentrismus, Nationalismus) im Verein mit Vorurteilen und Fremdenfeindlichkeit können Gründe für die Entstehung von Intergruppenkonflikten sein. Politische Rhetorik und insbesondere die Verstärkung eines Bedrohtheitsbewusstseins können die Zunahme und Intensität von Phänomenen der Polarisierung wie auch des Zusammenhaltes von Gruppen verstärken und so die Gruppen zu aggressivem und eskalativem Verhalten motivieren. Solches Verhalten bedarf einer moralischen Legitimation, die in der Regel auch auf politischem Wege geschaffen wird, indem Merkmale der gegnerischen Gruppe herabgesetzt werden, das Leben der Mitglieder dieser Gruppe als weniger schützenswert und vor allem ihr Verhalten als bedrohlich für das eigene Wohlergehen dargestellt wird, sodass es offenbar notwendig wird, der Gefahr durch die als bedrohlich begriffenen Gruppen zu begegnen und sich zu wehren. Die psychologische Wirkung solcher Legitimation ist auf der einen Seite die der Motivierung zu einem schädigenden Verhalten, auf der anderen Seite die einer Entschuldung der eigenen Gruppe. Es sind eben diese Legitimationen, die oft lange schon vor einem Kriegsausbruch und zur Begründung von militärischen Interventionen politisch aufgebaut werden und die auch Konflikte über längere Zeit hinweg aufrechterhalten. Die Autor:innen zeigen hier die wichtigsten Zusammenhänge zwischen gruppenpsychologischen Phänomenen und politischem Verhalten auf, zum einen in der Gestalt ihrer „Nutzung“ durch politische Führer und in ihrer Konfliktrhetorik, zum anderen in der Entstehung und Verstetigung aggressiven Konfliktverhaltens in der Eigengruppe. In einem weiteren Schritt aber wollen sie auch verdeutlichen, durch welche Maßnahmen Intergruppenbeziehungen verbessert, vorhandene Konflikte deeskaliert und die Entstehung eskalativer Konflikte vermieden werden kann. Auch hier nehmen sie wieder Bezug auf die dargestellten Gruppenphänomene und die ihnen zugrunde liegenden Bedürfnisse der Gruppenmitglieder (insbesondere nach Schutz und Sicherheit), deren Befriedigung auch unter Bedingungen friedlicher Koexistenz gesichert sein muss. Als „zwei große Komponenten … als Grundlage für die Entwicklung einer Kultur des Friedens“ stellen sie heraus: „Verständnis und Empathie hinsichtlich von Fremdgruppen sowie die kritische Betrachtung von Eigengruppen“. Diese Komponenten sind Haltungen, die zum einen in die Kultur der Eigengruppen eingebracht werden müssen, zum anderen in die Kultur des Dialoges zwischen Eigengruppe und Fremdgruppe. Die letzten Abschnitte des Artikels widmen sich diesen beiden Komponenten und ergänzen zudem weitere Mittel der Friedenssicherung wie Entschädigungen/Reparationen, die gemeinschaftliche Aufarbeitung der Konfliktgeschichte, die Nutzung der moralischen Empörung in der Selbstreflexion der Eigengruppe und die Stärkung des moralischen Diskurses in den Gruppen, auch im Dialog.
Den Autor:innen gelingt es mit ihrem Beitrag u.E. sehr erfolgreich, das gruppenpsychologische Fundament der Politischen Psychologie zu erarbeiten und über diverse Phänomene des politischen Handelns von Gruppen und innerhalb von Gruppen und des politischen Umgangs mit Gruppen ein fruchtbares theoretisches Netz von Hypothesen auszubreiten. Der Ertrag dieses argumentativen Gebäudes zeigt sich sowohl hinsichtlich der Analyse der Entstehung, der Perpetuierung und der Auflösung von Intergruppenkonflikten als auch in der Ableitung praktischer Konsequenzen für eine friedensförderlichen Umgang mit Konflikten. Der Artikel vermittelt zudem den hinsichtlich des Themas noch wenig vorgebildeten Leser:innen auf kompakte Weise die notwendigen begrifflichen und theoretischen Grundlagen zur Gruppenpsychologie und Konfliktpsychologie und gibt einen Überblick über die wichtigsten Gruppenphänomene – ein Grundwissen, welches sich auch für die weitere Lektüre des Buches gut nutzen lässt.
Die nicht weiter begründete Einengung des Themas „Politische Psychologie von Gruppen“ auf konfliktpsychologische Fragestellungen mag etwas irritieren, wäre doch auch für andere Formen des politischen Verhaltens die Nutzung des gruppenpsychologischen Theoriefundus denkbar. Für den Aufbau des Buches mit seiner im zweiten Teil auffälligen Konzentration auf das Thema Konflikt ist diese Wahl jedenfalls ein Gewinn. Angenehm zu lesen ist der Artikel nicht zuletzt infolge der nicht übermäßig akademisierten Sprache, der Verständlichkeit und der konsequenten Veranschaulichung von Begriffen und Hypothesen durch kurze und prägnante Beispiele. Der sprachliche Stil wirkt wie aus einem Guss – was angesichts der Tatsache, dass hier eine Arbeitsgruppe ihre Beiträge miteinander koordiniert hat, bemerkenswert ist. Ein Teil des Dankes sollte wohl auch an die engagierten Übersetzer:innen gehen, die bei ihrer Leistung hier Präzision im Begriff, deutsche Phraseologie und Flüssigkeit der Sprache hervorragend miteinander vereint haben.
Diskussion und Bewertung
Der disziplinären Geschichte und gegenwärtig noch weitgehend additiv arrangierten Verfasstheit der Politischen Psychologie verdankt sich der Umstand, dass es kaum möglich ist, die Forschungsfragen und Hauptthemen der Politischen Psychologie wohlgeordnet an einem roten Faden aufzureihen. Dies gilt auch für den Versuch, eine gewisse logische Ordnung in den Aufbau eines Handbuches für dieses Gebiet einzuführen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich auch paradigmatische Ansätze und „Schulen“ der Politischen Psychologie weitgehend nur in bestimmten Themengebieten repräsentiert finden und es daher nicht gelingen kann, das multidisziplinäre Feld umfassend nach Richtungen zu sortieren. Auch die Verwobenheit der Politischen Psychologie vor allem mit Positionen und Ansätzen der Politikwissenschaft und der Politischen Soziologie steigert die Komplexität der theoretischen Beziehungen des Faches. Daher muss der Anspruch eines solchen Handbuches auf Systematik und Übersichtlichkeit gewiss in Bescheidenheit formuliert werden und sich vorerst darin genügen, zum einen die Grundlagen der Disziplin und ihrer Theorien zur Darstellung zu bringen und zum anderen die mögliche Bandbreite der einschlägigen Forschungsfragen aufzuzeigen. So tut es dieses Buch.
Hier ist zu würdigen, dass die Herausgeber:innen doch mit Eifer versucht haben, einen – angesichts der schwierigen Lage der Disziplin – möglichst optimalen Aufbau der Artikelreihenfolge zu organisieren, und allen Autor:innen offenbar zur Aufgabe gemacht haben, bei der Gestaltung ihrer Beiträge einen argumentativen Dreischritt von der Darstellung der Konzepte und Theorien und ihrer zentralen Fachbegriffe über den Aufweis der thematischen Bandbreite des jeweiligen Forschungsgebietes hin zu den wesentlichen Befunden der empirischen Forschung und der Beschreibung künftigen Forschungsbedarfes einzuhalten. Durch diese Vorgabe gelingt es nicht nur, dass den Leser:innen eine strukturierende Hilfe bei der Lektüre der Beiträge gegeben wird, sondern auch, dass der Gegenstand der Disziplin der Politischen Psychologie implizit im Spiegel der vielfältigen Teilgebiete und Ansätze doch etwas an Prägnanz gewinnt. In nahezu allen Artikeln erhält der Leser/die Leser:in einen mehr oder minder umfassenden Überblick über die je themenspezifische deutsch- (und oft auch englischsprachige) Forschungsliteratur und die historische Entwicklung der wichtigsten einschlägigen Theorieansätze. Den umfassend interessierten Leser:innen bietet sich die Chance, an den immer wieder auftauchenden zentralen Begriffen der Politischen Psychologie, dem häufigen Bezug auf zugrunde gelegte Theorien und Ansätze und den sich wiederholenden Konstruktionen von neuen theoretischen Zusammenhängen ihren Begriff der Politischen Psychologie und ihr Bewusstsein über deren theoretische Bandbreite zu schärfen. Wer sich im Wesentlichen nur für ein bestimmtes Teilthema interessiert, kann das Handbuch gewinnbringend als Nachschlagewerk nutzen, um einen qualifizierten Einblick in die Theorieentwicklung und den aktuellen Forschungsstand in einem spezifischen Themenfeld zu erhalten.
In vielen Artikeln wird deutlich, welcher theoretische Reichtum, aber auch welche grundsätzlichen Probleme sich für das Selbstverständnis der Politischen Psychologie aus dem Schnittstellencharakter dieser Disziplin zwischen Psychologie und Politikwissenschaft wie auch weiterer Bezugsdisziplinen ergeben. In einigen Fragestellungen verlassen die Beiträge zur Politischen Psychologie den einfachen Anspruch, die psychologischen Grundlagen politischen Verhaltens zu untersuchen und verorten die psychischen Komponenten im Kulturellen und Sozialen, also jenseits des Individuums. Auch die in diesem Handbuch oft zitierte Lewinsche Formel, dass das menschliche Verhalten eine Funktion der Interaktion zwischen Person und Umwelt sei, hilft wenig weiter, wenn es notwendig wird, die soziale Umwelt als konstituierende Kraft in den Dispositionen der Person oder auch die gestalterische Wirkung psychischer Kräfte auf die (soziale) Umwelt zu erkennen. Die soziale Verfasstheit der menschlichen Psyche wie auch das Verhältnis der Politischen Psychologie zur Sozialpsychologie bleiben ein Dilemma dieser Disziplin. Bedauerlicherweise wird diese Problematik im Handbuch allerdings nicht explizit bearbeitet. Es bleibt zu hoffen, dass diese Themen, welche für die Bestimmung des Gegenstandes der Politischen Psychologie unverzichtbar sind, aber auch sicherlich ein hohes Potenzial für Kontroversen enthalten, in künftigen Ausgaben im Rahmen eines eigenen Artikels ihre Würdigung finden.
Mehr Klarheit in dieser Frage könnte auch für die inhaltlichen Anforderungen an die Beiträge nützlich sein. Ob manche Artikel, deren Inhalte zum größeren Teil mit Psychologie nichts zu tun haben, so sehr sie auch kenntnisreich zusammengestellt sein mögen, einen berechtigten Platz in diesem Handbuch finden sollten, wäre leichter zu entscheiden, wenn der Gegenstand der Disziplin deutlicher begrenzt wäre. So enttäuscht die psychologisch Interessierten etwa der Beitrag zur „Politische(n) Psychologie des Terrorismus und gewalttätigen Extremismus“, der nach drei psychologisch wenig ertragreichen Seiten zur Radikalisierung vollends in nur noch historische Betrachtungen von Terror und Terrorwellen abgleitet und bis zum Ende an keiner Stelle mehr psychologische Aspekte etwa von Terrorbereitschaft und Radikalisierung oder auch von Terrorerleben und seinen psychischen Folgen (Traumatisierung z.B.) aufgreift. Auch andere Artikel strapazieren phasenweise die Geduld der psychologischen Leser:innen dadurch, dass sie der Darstellung der jeweils benutzten Grundlagen von Nachbardisziplinen weit mehr Raum zukommen lassen als dem Aufweis der Beziehungen zur Psychologie. Man würde sich wünschen, dass hier auf einen angemessenen Proporz ein wenig mehr Wert gelegt wird.
Eine weitere kritische Anmerkung sei erlaubt: Auffällig ist in mehreren Beiträgen, auch in jenen der Herausgeber:innen, welch große Hoffnungen einige Vertreter:innen der Politischen Psychologie auf die Ergebnisse neurowissenschaftlicher und genetischer Forschungen setzen. So auch die Herausgeberin Sonja Zmerli in ihrer Schlussbemerkung, die von den Neurowissenschaften erhofft, dass sie manchen kausalen Zusammenhang von Emotionen und politischem Verhalten zu erklären vermöchten. Es stellt sich u.E. nicht nur die Frage, ob es für die Entwicklung der Disziplin wirklich nützlich ist, ihren Blick nun auf ein weiteres Gebiet jenseits der Psychologie auszudehnen, sondern auch die Frage, ob das Bemühen, die neurophysiologischen Korrelate schon bekannter psychischer Phänomene ausfindig zu machen, nicht geradewegs dahin führt, „Korrelationen mit Kausalität zu verwechseln“ (s. Suedfeld/Jhangiani, S. 33) und psychische Phänomene zu genetisch stabil präformierten Strukturen zu hypostasieren. Es fragt sich, was für die Psychologie gewonnen ist, wenn neurologische Forschungen bestätigen, dass politischer Konservatismus mit der Größe der rechten Amygdala korrespondiert oder ein stärkerer Liberalismus mit einem erhöhten Volumen an grauer Substanz einhergeht (ebenda). Der Beitrag von Riemann und Kandler „Biologische Grundlagen politischen Handelns und politischer Einstellungen“ in diesem Handbuch, der aufzeigt, wie sich die Politische Psychologie einer neuerlich ausgerufenen „politischen Neurowissenschaft“ andienen könnte, demonstriert diese Verlegenheit anschaulich. Dass soziale Bedingungen über eine Reihe von Vermittlungsmechanismen auf die biographische Genexpression auch in neurologischen Prozessen Einfluss nehmen und so auch am Ende soziale Wahrnehmung und politische Einstellungen beeinflussen können, ist schon lange bekannt. Da Soziales in die Resultate der Genexpression eingewoben bleibt, gehen aber sozialpsychologische Phänomene eben doch auf das Soziale zurück und nicht auf die Genetik, auch wenn die genetischen Anlagen ihnen hierzu erst den Raum geben mögen. Das für die Politische Psychologie so brisante Problem der sozialen Verfasstheit der menschlichen Psyche wird sich durch einen neurophysiologischen oder -biologischen Reduktionismus also nicht neutralisieren lassen.
Fazit
Das Handbuch „Politische Psychologie“ von Sonja Zmerli und Ofer Feldman bietet durch die enorme Bandbreite der behandelten Themen sowohl den Leser:innen, die sich für Politische Psychologie im umfassenden Sinne interessieren, als auch jenen, die für spezielle Themen ein Nachschlagewerk suchen, eine ertragreiche Lektüre. Die Beiträge geben einen Überblick über Grundbegriffe und wichtige Erklärungsansätze eines Fachgebietes, beschreiben interdisziplinäre Zusammenhänge mit Nachbardisziplinen der Psychologie, führen einschlägige Forschungsstudien auf und beschreiben ihre zentralen Ergebnisse und sie geben Hinweise auf die jeweils spezifische Fachliteratur. Das Handbuch kann damit sowohl Studierenden der Psychologie, Politikwissenschaft oder anderer Sozialwissenschaften als Lehrwerk dienen als auch für die politisch-psychologische Forschung Anstöße für neue Forschungsfragen und die Weiterentwicklung der Disziplin geben.
Literatur
Cottam, Martha L./Dietz-Uhler, Beth/Mastors, Elena/Preston, Thomas (2003): Introduction of Political Psychology. NY/London: Routledge.
Hermann, Margaret G. (ed.)(1986): Political Psychology: Contempory Problems and Issues. San Francisco: Jossey-Bass.
Huddy, Leonie/Sears, David O./Levy, Jack S. (2003): Oxford Handbook of Political Psychology. Oxford: Oxford University Press.
Jost, John T./Sidanius, Jim (eds.) (2004): Political Psychology: Key Readings. NY/Hove: Psychology Press.
Knutson, Jeanne N. (ed.)(1973): Handbook of Political Psychology. San Francisco: Jossey-Bass.
Rezension von
Prof. em. Dr. Wolfgang Krieger
Rezensent: Prof. emerit. Dr. Wolfgang Krieger, Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen am Rhein, Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Systemische Soziale Arbeit (DGSSA) und Mitglied der der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA)
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Zitiervorschlag
Wolfgang Krieger. Rezension vom 27.05.2022 zu:
Sonja Zmerli, Ofer Feldman: Politische Psychologie. Handbuch für Studium und Wissenschaft. Nomos Verlagsgesellschaft
(Baden-Baden) 2021. 2. Auflage.
ISBN 978-3-8487-7629-0.
In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/28013.php, Datum des Zugriffs 04.10.2023.
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