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Serge K.D. Sulz: Mit Gefühlen umgehen

Rezensiert von Dr. Philipp Thaler, 01.06.2021

Cover Serge K.D. Sulz: Mit Gefühlen umgehen ISBN 978-3-8379-3058-0

Serge K.D. Sulz: Mit Gefühlen umgehen. Praxis der Emotionsregulation in der Psychotherapie. Psychosozial-Verlag GmbH & Co. KG (Gießen) 2021. 270 Seiten. ISBN 978-3-8379-3058-0. D: 32,90 EUR, A: 33,90 EUR.
Reihe: CIP-Medien.

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Autor

Serge Sulz war viele Jahre Leiter der Münchner Ausbildungsinstitute für Psychotherapie CIP und BAP. Er hat in den 1990er Jahren eine moderne Form der Verhaltenstherapie konzipiert, die er in Auseinandersetzung mit anderen Vertretern der Psychotherapie wie Kanfer, Lazarus, Grawe, Fonagy, Epstein, Young kontinuierlich fortentwickelt hat. Mit seinem Ansatz einer integrativen Psychotherapie hat er eine Generation von Psychotherapeuten geprägt.

Entstehungshintergrund

In der umfassenden Darstellung seines Ansatzes einer zeitgemäßen Verhaltenstherapie von 2017 hat Sulz eine „emotive Ära“ (189) in der Psychotherapietheorie prognostiziert [1]. Mit dem vorliegenden Buch liefert Sulz einen praktischen Beitrag zu seiner These.

Aufbau

Das Werk ist in zwei Abschnitte gegliedert: Nach einem Vorwort des Autors befasst sich der erste Abschnitt mit der theoretischen Basis und führt von der biosozialen Theorie der Emotionsregulation nach Linehan (Kapitel 1) über die neurobiologische Emotionstheorie Damasios (Kapitel 2) zu einer Emotionstheorie für die psychotherapeutische Praxis (Kapitel 3), die anschließend in 18 Therapieschritten konkretisiert wird (Kapitel 4). Im zweiten Abschnitt wird die Praxis der Emotionstherapie und das Emotionsregulationstraining behandelt, untergliedert in sieben Kapitel: Zunächst wird (1) die Problemaktualisierung durch tiefe emotionale Erfahrung behandelt mit Hinweisen auf emotive Gesprächsführung, metakognitives Gespräch und Embodiment. Anschließend folgt ein Kapitel (2) zum verletzten Kind, bei dem es um das Verstehen der Biografie und das Erspüren ihrer Bedeutung geht. Im Kapitel (3) zum heutigen Menschen werden zentrale Grundbedürfnisse, Ängste, Wut sowie dysfunktionale Persönlichkeit und Überlebensregel, Symptombildung und schließlich die dysfunktionale Emotionsregulation behandelt. Das daran anschließende Kapitel (4) zum ‚künftigen Menschen‘ befasst sich mit Achtsamkeit und Akzeptanz, Embodiment, neuen Lebensregeln, Symptomtherapie, Ressourcenmobilisierung und Zielorientierung, Selbstwirksamkeit und Emotionsexposition. Kapitel (5) behandelt die Entwicklung von der impulsiven zur souveränen Stufe und von dort zur zwischenmenschlichen Stufe im Sinne von Kegan. Die beiden letzten Kapitel behandeln die Gestaltung der eigenen Zukunft durch Selbstmanagement (Kapitel 6) und schließlich das Ende der Therapie (Kapitel 7).

In seinem Vorwort reiht sich der Autor auf prägnante und pointierte Weise in die psychologisch-psychotherapeutische Theoriengeschichte ein, die auf eine Entwicklung heruntergebrochen wird, bei welcher der Fokus zunächst auf das Verhalten, anschließend auf die Kognitionen und heute schließlich auf die Emotionen gelegt wird. Der Autor intendiert mit dem vorliegenden Werk ein Praxisbuch für Emotionstherapie mit dem zentralen Element der emotiven Gesprächsführung zu liefern und möchte damit zeigen, wie Verhaltenstherapie als Emotionstherapie gestaltet werden kann – in der Tradition einer affektiv-kognitiven Verhaltenstherapie von Woolfolk und Allen. Von zentraler Bedeutung sind dabei Expositionsverfahren, metakognitives Training, Achtsamkeit und Embodiment. Dadurch soll vor allem die Veränderungsmotivation des Patienten hergestellt werden.

Der erste Abschnitt widmet sich der Theorie bzw. dem theoretischen Hintergrund und beginnt mit einem kurzen Kapitel (1) zur biosozialen Theorie der Emotionsregulation nach Linehan: Demnach bestehen zwei notwendigerweise zu erlernende Strategien der Emotionsregulation im Erkennen von Gefühlen und in der Reduktion emotional relevanter Reize bzw. der Hemmung stimmungskongruenter Aktivierungen. Eine Unterdrückung negativer Emotionen sei dabei dysfunktional und Invalidierungen durch die Eltern verhindern die Entwicklung der Emotionsregulation.

In Kapitel (2) wird Damasios neurobiologische Emotionstheorie vorgestellt. Zunächst wird die Bedeutung des Präfrontalen Cortex für intentionales Handeln betont, welcher als „Ort des Bewusstseins, menschlicher Intelligenz und Persönlichkeit“ (26) beschrieben wird. Dort, wo automatisierte Reaktionen nicht ausreichen, werden „konzentrierte Wahrnehmungs- und logische Denkprozesse erforderlich“ (26). Dennoch sei nach Sulz – mit einem nachfolgenden Verweis auf die Experimente von Libet, die bis heute für viel Diskussionsstoff sorgen – „unser Ich mit seinen bewussten Funktionen nur Erfüllungsgehilfe unserer im Wesentlichen unbewusst waltenden Psyche“ (26). Daraufhin wird auf die besondere Rolle der Amygdala eingegangen, angefangen bei der Informationsverarbeitung, über die Bereitstellung einer emotionalen Erlebnisdimension bis hin zu ihrem dominanten Einfluss bei starkem Stress. Bei Damasio sind Emotionen zunächst nicht bewusst, es sei denn, die Aufmerksamkeit wird darauf gelenkt, während Gefühle bewusst sind und der Steuerung des Sozialverhaltens dienen. Auch liefert Sulz einen kurzen Einblick in Damasios konsequente – wenn man so will: metaphysische – Einbettung seiner Theorie, anhand eines Zitates, bei welchem Damasio zwischen Geist und Körper unterscheidet und demnach Geist über das Gehirn im Körper verwurzelt sei, im Sinne der Evolution das Überleben begünstigt habe und „aus oder in biologischem Gewebe entsteht“ (zit. nach ebd.: 30). Anschließend wird auf die Rolle des Gedächtnisses eingegangen, welches überwiegend nicht-sprachlich sei; vielmehr handelt es sich um eine „Körpererinnerung“ (31). Der Körper dient hier als zentrales Medium, indem Gefühle sich durch einen angenehmen oder unangenehmen körperlichen Zustand gegenüber Psyche/​Bewusstsein bemerkbar machen und so die emotionale Bedeutung zur Geltung bringen würden. Bei einer symbolischen Verarbeitung würden Körperreaktionen nur im Gehirn durchgespielt und es entstünden keine Körpersignale, sondern – intelligente und ökonomische – ‚Als-ob‘- Aktivitätsmuster im Präfrontalen Cortex. Demgegenüber könnten assoziative Verknüpfungen, die aus der Kindheit resultieren, eher auf einen Entwicklungsbedarf hinweisen. Bei Damasio wird der Körper zu einem wesentlichen Informationslieferanten, indem dieser die Außenwelt durch die Veränderungen repräsentierte, die sie im Körper hervorrufe: Emotionale und ‚Als-ob‘- Körperzustände würden durchgespielt, führten zu angenehmen oder unangenehmen Gefühlen und könnten dem Geist als Entscheidungsgrundlage dienen. Anschließend geht Sulz kurz auf die Bedeutung von Motorik und Imitation ein, wo vor allem die Entdeckung der Spiegelneuronen dazu geführt hat, dass die Mutter-Kind-Interaktion somit neurobiologisch nachvollziehbar sei. Zum Abschluss dieses Kapitels fasst Sulz die Ausführungen in einer anschaulichen Metapher zusammen, und zwar in einem Bild des Körpers als Bühne des Gefühls und des Bewusstseins. Dort, wo Gedächtnisspuren nicht kognitiv-sprachlich (top down) in Erinnerung gerufen werden könnten, müssten sie z.B. über das Rollenspiel im Sinne des Psychodramas (bottom-up) wachgerufen werden, dabei könnten schmerzliche Gefühle entstehen, was auf alle Fälle in eine korrigierende emotionale Erfahrung als Teilschritt des Heilungsprozesses münden sollte.

In Kapitel (3) stellt Sulz seine Emotionstheorie für die psychotherapeutische Praxis vor. Dabei handelt es sich um die Emotionstheorie des Strategisch-Behavioralen Therapieansatzes. Sulz baut hier außerdem auf eigene Arbeiten zu einer kognitiv-affektiven Entwicklungstheorie psychischer Störungen auf und betont, dass Emotionen unmittelbarer und mehr verhaltenssteuernd wirken würden als Kognitionen, dass der Umgang mit Emotionen nicht primär kognitiv, sondern emotiv sei und rein kognitive Regulationsversuche scheitern würden. Sulz identifiziert dysfunktionale Arten des Umgangs mit Gefühlen und entsprechende psychopathologische Symptome. Sein Ablaufmodell enthält u.a. Kindheitserfahrungen und daraus resultierende (oft dysfunktionale) Überlebensregeln als kognitiv-affektive Schemata. Emotionale Schemata verweisen darauf, dass Menschen gleiche, wiederkehrende Situationen automatisch (und u.a. nicht-bewusst) verarbeiten und sich entsprechend verhalten; dabei findet eine Vereinfachung statt und es wird eine Verbindung zwischen Auslöser und Reaktion bzw. eine Bedeutung hergestellt. Emotionale und kognitive Schemata stellten überdauernde Strukturen dar. In Anlehnung an Kegan formuliert Sulz Entwicklungsstufen mit spezifischen Ängsten und entsprechenden Bedürfnissen, wobei diese Stufen zwar auf das Alter bezogen werden können, jedoch auch über verschiedene Lebensbereiche variieren. In seinem Emotionsmodell für die psychotherapeutische Praxis sind für Sulz psychische Störungen zunächst vor allem emotionale Störungen und er integriert dies in das verhaltenstheoretische S-O-R-K -Modell bzw. die S-O-R -Sequenz, indem das aus der Informationsverarbeitung resultierende Gefühl als grundlegend für die Entscheidung zwischen Vermeidung und Annäherung aufgefasst wird (insbesondere bei unreflektiertem Verhalten und weniger bei bewussten, willentlichen Entscheidungen). Im klinischen Kontext sei ein oft vermeidender und dysfunktionaler Umgang mit Gefühlen beobachtbar, was mit zahlreichen psychischen und psychosomatischen Erkrankungen einhergehe. Aus der R-K -Sequenz im S-O-R-K -Modell resultiert erneut ein Gefühl, indem die affektiv-kognitive Verarbeitung der Wirkungen die kurzfristigen Konsequenzen des Verhaltens darstellen würde. Dieses Gefühl wirke wiederum verstärkend oder bestrafend. Eine rein kognitive Verarbeitung habe eine zu geringe Auswirkung auf künftiges Verhalten und die Teilprozesse würden weniger ökonomisch ablaufen. Abschließend geht Sulz kurz auf verbotene Gefühle ein.

Kapitel (4) behandelt das Schicksal der Emotionen im Therapieprozess und formuliert 20 Therapieschritte, die mit einer tiefen emotionalen Erfahrung des Patienten einhergehen und vom Therapeuten zu thematisieren seien. Diese Schritte beginnen beim Aufbau von Hoffnung und Glaube, verbunden mit der Erwartung von Therapieerfolg, führen u.a. über die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und enden mit der Zukunft bzw. der Zeit nach der Therapie. Der Aufbau von Hoffnung und Glaube erfolge durch Informationsvermittlung, Vermittlung einer kompetenten Professionalität sowie der Wahrnehmung von persönlichen Ressourcen auf Seiten des Patienten. Die emotionale Erfahrung bestehe darin, dass ein anfangs ratloser Patient sich anschließend gut aufgehoben fühle. Der Aufbau einer förderlichen therapeutischen Beziehung gehe mit der emotionalen Erfahrung der Empathie und des Mitgefühls in einer neuen Beziehung für den Patienten einher. Auch mit den weiteren Therapieschritten gehen emotionale Erfahrungen des Patienten einher, die wie folgt, z.T. leicht paraphrasiert, zusammengefasst werden:

  • Zuversicht, etwas Neues anpacken zu können (Aufbau von Therapiemotivation);
  • Erspüren der emotionalen Bedeutung der Erkrankung (Herstellen tiefer emotionaler Erfahrung);
  • Entlastung (Korrektur der emotional-kognitiven Bewertung);
  • Erspüren, noch nicht akzeptieren zu können (Herstellen von Akzeptanz);
  • Überraschung über eigene Ressourcen (Ressourcenmobilisierung);
  • Ambivalenz (Herstellen von Änderungsbereitschaft und -entscheidung);
  • Trauer (Loslassen, Abschied, Trauer);
  • Ungewissheit/​Angst (Überwinden der Angst vor Veränderung);
  • Verzagtheit/Mut (Veränderung des Erlebens und Verhaltens);
  • u.a. Zuversicht (Erfahrung von Selbstwirksamkeit);
  • vorübergehende Enttäuschung und Traurigkeit angesichts von Niederlagen (Umgang mit Niederlagen);
  • Erstaunen über Selbstverständlichkeit des neuen Verhaltens (Automatisierung des neuen Verhaltens und Erlebens);
  • neues Selbstgefühl (Generalisierung des neuen Verhaltens und Erlebens);
  • Unabhängigkeit, Selbstbestimmtheit und Selbstständigkeit (Selbstmanagement des Verhaltens und Erlebens);
  • evtl. Unternehmungslust, Tatendrang (Bahnung weiterer Selbstentwicklung);
  • Dankbarkeit und Trauer (Abschied, Trauer, Trennung).

Jeder Therapieschritt wird in einem kurzen Unterkapitel dargestellt, zusammen mit einschlägigen fachwissenschaftlichen Erläuterungen und praktischen Beispielen, auf welche Art und Weise der entsprechende Therapieschritt erfolgt und welche emotionale Erfahrung aufseiten des Patienten damit verbunden ist.

Der zweite Abschnitt des Buches zielt auf die Praxis der Emotionstherapie und das Emotionsregulationstraining und beginnt mit dem Kapitel (1) zur Problemaktualisierung durch tiefe emotionale Erfahrung. Der Autor konzentriert sich dabei auf das praktische Vorgehen bei der Begleitung der emotionalen Prozesse des Patienten, mit positiven Effekten auf das Verständnis des Problems, die Änderungsmotivation und das Selbstmanagement. Sulz liefert eine Einführung für Therapeuten, zur Entstehung eines tiefen Verständnisses für den Patienten und sein Symptom zu gelangen, zur Entstehung von impliziten Überlebensstrategien sowie zur Auffassung der Symptombildung als Notfallmaßnahme gegen das Übertreten der dysfunktionalen Überlebensregel; außerdem werden die Konsequenzen für Fallkonzeption, Therapieziele und Therapieplan behandelt. Zwei zentrale Elemente sind das erlebnisorientierte Vorgehen, welches gegebenenfalls durch Imagination oder durch Inszenierung im Therapieraum erreicht werden kann, und die tiefe emotionale Erfahrung, welches durch die erlebnisorientierte Bewusstmachung der Gefühle sowie die metakognitive Reflektion im Sinne Fonagys erreicht werden kann. Sulz plädiert für eine emotive statt kognitive Gesprächsführung (Emotion Tracking), stellt dies beispielhaft dar und geht auf die Schritte im emotiven Gespräch ein, bei dem der Therapeut das Gefühl sowie den dazugehörigen Kontext benennt. Die ressourcenorientierte Antidot-Spiegelung des Bedürfnisses dient dem Erleben unbedingter Bedürfnisbefriedigung vor der metakognitiven Reflexion. Beim Emotion Tracking im Sinne Pessos wird vom gegenwärtigen Beziehungsproblem ausgehend ein gleichartiges Problem mit den Eltern in der Kindheit betrachtet, um anschließend wieder zum Gegenwartsproblem zurückzukehren und einen Transfer zu erlangen. Sulz benennt Vorgehensweisen, die auch mit Grundsätzen der Gewaltfreien Kommunikation in Einklang stehen. Die metakognitive Gesprächsführung als zweite Komponente des Emotionsregulationstrainings dient der Bildung einer Theorie des Mentalen. Sulz listet einige Aspekte hierzu auf und liefert eine Übersicht zu entsprechenden Formulierungen im Gespräch. Zusätzlich zur emotiven und mentalisierungsfördernden Gesprächsführung verweist Sulz auf den Emotions- und Beziehungsraum bzw. Embodiment-Ansatz und stellt hilfreiche Materialien dazu bereit, genauso wie zur erlebnisorientierten Darstellung der Reaktionskette zum Symptom. Sulz geht kurz auf das emotionale Feld ein und anschließend ausführlicher auf basale emotionsfokussierte Interventionen im therapeutischen Prozess: Dies reicht vom Herstellen eines sicheren Ortes und Focusing bei unklaren Gefühlen, über erneutes Erzählen des Traumas, zwei-Stuhl-Dialog sowie Leere-Stuhl-Arbeit, bis hin zur Intensivierung von Emotionen durch Atmen, Mimik sowie Körperhaltung und schließlich der Imagination eines fürsorglichen und mitfühlenden Begleiters.

In Kapitel (2), das verletzte Kind, liefert Sulz ein bewährtes Vorgehen, um herauszufinden, inwiefern die Eltern ihrem Kind nicht das gegeben haben, was es gebraucht hätte. Zunächst wird die Lebensgeschichte anamnestisch erhoben und vom Therapeuten mit dem Patienten nachexploriert hinsichtlich von Gefühl und Kontext; aus dem Durchgang des bisherigen Lebens entsteht eine tiefe emotionale Erfahrung. (Sulz führt hierzu unvermittelt einen Fragebogen ‚VDS1‘ ein, folgt man allerdings dem Link, welcher im Kapitel 1.6 zum Embodiment-Ansatz angegeben wird, gelangt man zu zahlreichen hier erwähnten und weiteren Materialien, die kostenfrei zum Download angeboten werden). Anschließend geht es um Eltern, die frustrieren und verletzen, wobei Sulz hier auf einen entsprechenden Fragebogen (VDS24) eingeht, der die Entstehung der Überlebensregel thematisiert. Die tiefe emotionale Erfahrung besteht im Bewusstwerden der Verletzung bzw. des Mangels. Im nächsten Schritt werden die Eltern, wie sie gebraucht worden wären, thematisiert; die tiefe emotionale Erfahrung wird durch den Kontrast zwischen frustrierender Beziehungserfahrung und befriedigender Imagination hervorgerufen. Wenn Eltern selbst so dringend Hilfe gebraucht hätten, kann es zu unbewussten Verboten oder zur Parentifizierung kommen, was vor der Imagination idealer Eltern geklärt werden sollte. Die tiefe emotionale Erfahrung besteht darin, dass es als heilsam erlebt wird, sich vorzustellen, z.B. der Mutter würde es gut gehen. Daraufhin folgt eine Imaginationsübung zum verletzten Kind und es entsteht eine tiefe emotionale Erfahrung durch die emotionale Verbindung mit dem damaligen Kind. Abschließend werden die Folgen der Kindheitserfahrungen reflektiert, wobei die tiefe emotionale Erfahrung im Eingeständnis des Einflusses des Elternverhaltens sowie in der Kritik der Eltern besteht.

In Kapitel (3), der heutige Mensch, werden zunächst die Grundbedürfnisse bzw. zentralen Bedürfnisse geklärt, wobei Sulz (mit Verweis auf den Fragebogen VDS27) zwischen Zugehörigkeitsbedürfnissen, Autonomiebedürfnissen und Homöostasebedürfnissen unterscheidet. Die tiefe emotionale Erfahrung besteht darin, dass die eigenen Bedürfnisse im Alltag spürbar werden. Anschließend werden Grundformen der Angst bzw. zentrale Ängste thematisiert sowie Grundformen der Wut bzw. zentrale Wut (welche beide einer tiefen emotionalen Erfahrung zugänglich gemacht werden). Es folgt ein Unterkapitel zur dysfunktionalen Persönlichkeit, da auch dysfunktionale Persönlichkeitszüge der Gefühlsregulation dienen, z.B. indem verbotene Gefühle nicht zugelassen werden. Auch hierzu kann Sulz auf einen Fragebogen (VDS30) verweisen und er liefert eine tabellarische Übersicht zu (typologisierten) Persönlichkeitszügen, denen sich Patienten zuordnen können; dabei werden stets funktionale sowie dysfunktionale Anteile angegeben. Die tiefe emotionale Erfahrung betrifft den durch spontane Gefühle ausgelösten dysfunktionalen Persönlichkeitszug. Die dysfunktionale Überlebensregel besteht aus vier Teilsätzen (und bedarf der Bearbeitung der Fragebögen VDS27, VDS28 und VDS30): (i) Nur wenn ich mich immer z.B. ängstlich zurückhalte (ii) und wenn ich nie z.B. Ärger zeige, (iii) bewahre ich mir z.B. Zuneigung (iv) und ich verhindere z.B. Alleinsein. Die tiefe emotionale Erfahrung besteht in der Erfassung der Tragweite der Überlebensregel. Diese Schritte münden in einem Vertrag, entgegen die Überlebensregel zu handeln, wobei die tiefe emotionale Erfahrung in der Überwindung der Angst vor dem Übertreten des Verbotes, aber auch in Schuldgefühlen, bestehen kann. Schließlich wird die Symptombildung bzw. die Reaktionskette zum Symptom thematisiert, wobei hier mithilfe eines entsprechenden Fragebogens (VDS21-Verhaltensanalyse-Interview) zwischen Situationsanalyse, Verhaltensanalyse und Funktionsanalyse differenziert wird. Die tiefe emotionale Erfahrung besteht in der Akzeptanz der symptomauslösenden Situation. Abschließend wird die dysfunktionale Emotionsregulation behandelt, wobei auch hier wieder auf hilfreiche Fragebogenverfahren verwiesen werden kann (VDS32). Die Betrachtung widmet sich Fällen, in denen Gefühle entweder zu häufig und intensiv sind, oder dementgegen zu schwach und selten auftreten, oder wiederum unterdrückte Gefühle zu stark werden. Die tiefe emotionale Erfahrung besteht in der Entwicklung von Metaemotionen, wie es Sulz bewusst in Anlehnung an den Begriff der Metakognitionen formuliert.

In Kapitel (4), der künftige Mensch, wird zunächst auf Achtsamkeit und Akzeptanz eingegangen. Sulz unterscheidet zwei Herangehensweisen, die mit den Protagonisten Jon Kabat-Zinn und Marsha Linehan in Verbindung gebracht werden. Zu den Achtsamkeitsübungen nach Kabat-Zinn werden Body-Scan, Atemübung und Sitz-Meditation ausgeführt. Außerdem werden Achtsamkeitsübungen für den Alltag nach Linehan behandelt. Anschließend behandelt Sulz das Embodiment und grenzt es als ganzheitlichen Therapiemodus von der Psychotherapie als Redekur ab. Die tiefe emotionale Erfahrung besteht in der Bereicherung des psychischen Erlebens durch den Körper und durch Bewegung. Daraufhin wird eine neue Erlaubnis gebende Lebensregel ermöglicht, nachdem der Patient erfahren hat, dass ein Verstoß gegen die Überlebensregel keine Bedrohung darstellt; dies ermöglicht Selbstverantwortlichkeit, Selbststeuerung und Emotionsregulation, indem impulsives Verhalten auf die Angemessenheit in der Situation geprüft wird. Die tiefe emotionale Erfahrung besteht im Vertrauen in die Gefühle und in einer Befreiung. Die Symptomtherapie zielt auf den Umgang mit dem Symptom, nicht auf dessen Beseitigung, entlang der Schritte AACES: Achtsamkeit (Wahrnehmen des Symptoms), Akzeptanz, Commitment (Entschluss, dem Symptom zu begegnen), Exposition und Selbstverstärkung (bzgl. des neuen Umgangs mit dem Symptom). Sulz versteht die Symptombildung als Notfallmaßnahme bei einem nicht lösbaren emotionalen Problem, dabei führt die auslösende Situation über eine Reaktionskette zum Symptom. Die Überlebensregel verbietet das Ausagieren der primären Emotion (z.B. Wut), wenn diese Emotion bestehen bleibt, steht das emotionale Überleben auf dem Spiel, weshalb die Psyche ein Symptom erfindet, damit die Emotion aus dem Bewusstsein verschwindet. Die Symptomtherapie zielt auf Emotionsregulation und besteht aus Interventionen für jedes Glied der Reaktionskette: das Gefühl wahrnehmen, den Impuls steuern, die Folgen des Handelns einschätzen, sekundäre Gefühle ignorieren, wehrhaftes Verhalten aufbauen, und mit dem eigenen Symptom umgehen (Exposition). Die tiefe emotionale Erfahrung besteht u.a. darin, dass der Patient dazu gelangt, den Schutz des Symptoms nicht mehr zu brauchen. Bei der Ressourcenmobilisierung und Zielorientierung bezieht sich Sulz auf das Rubikonmodell von Heckhausen & Heckhausen und formuliert sechs Schritte, die vom Bedürfnis zur Bedürfnisbefriedigung führen (zur Ressourcenmobilisierung wird auf den VDS26-Ressourcenanalyse-Fragebogen verwiesen). Im Weiteren kommt es durch neues Verhalten zur Selbstwirksamkeit, wobei die tiefe emotionale Erfahrung in der internalen Attribution von Erfolg besteht. Bei der Emotionsexposition geht es um Gefühle, die zu häufig und intensiv oder zu selten und schwach auftreten. Die Wutexposition ist für Sulz besonders wichtig, dabei grenzt er sich von Interventionen der humanistischen Therapien ab und weist darauf hin, dass keine Katharsis durch Ausagieren angestrebt wird, da die Therapie im psychischen Innenraum verbleibe. Auch reflektiert Sulz die häufige Aggressionsgehemmtheit der Psychotherapeuten und deren Auswirkungen auf die Therapie. Die tiefe emotionale Erfahrung besteht in der Annahme und Wertschätzung der eigenen Wut. Bei der Trauerexposition besteht die tiefe emotionale Erfahrung darin, sich dem Schmerz hinzugeben. Abschließend sollen die ABC-GESUND-Skills die emotionale Verwundbarkeit verringern helfen, welche unter Bezug auf Linehan dargestellt werden. Als Fazit der Emotionsexposition für die Praxis weist Sulz darauf hin, dass Emotionsexposition eine Alternative zum kognitiven Vorgehen bei der Stärkung der Emotionsregulation sei und in der Verhaltenstherapie vermehrt Beachtung findet. 

In Kapitel (5) widmet sich Sulz der Entwicklung unter Bezug auf Piaget sowie unter Beachtung der neurobiologischen Entwicklung des Gehirns. Die impulsive Entwicklungsstufe ist anhand fehlender Fähigkeiten erkennbar, so seien u.a. logisches Denken, Affektregulierung, Wille, und Empathie in den ersten drei Lebensjahren nicht vorhanden und Konditionierungsprozesse würden viel Einfluss nehmen. Sulz beschreibt dies als autonome Psyche. Kognitive Prozesse werden mit fünf Jahren bedeutsam, in Verbindung mit einem reifenden Präfrontalen Cortex. In den ersten drei Lebensjahren besteht ein Höchstmaß an Vulnerabilität und bei Menschen geschehe Entwicklung in Interaktion mit der Umwelt („im Gegensatz zur Tierwelt“, 267): Je größer die Anpassungsleistung, umso größer die Abweichung der „kindlichen Psyche von ihrem genetisch vorgegebenen Entwicklungspfad“ (268). Noxen und Traumata führen zu bleibenden Schäden mittels extremer Überforderung angesichts eines ungenügend ausgereiften Präfrontalen Cortexes, welche sich oft erst im Erwachsenenalter in Form von psychischen oder psychosomatischen Erkrankungen sowie Persönlichkeitsstörungen zeigen würden. Im Alter von vier bis fünf Jahren entsteht die Fähigkeit zur Emotionsregulation und später die Fähigkeit zur Empathie. Sulz plädiert dafür, ein Verständnis der Emotionsregulation und Empathiefähigkeit zu erlangen unter Einbezug entwicklungspsychologischer (Piaget), emotions- und beziehungstheoretischer (Kegan) und psychodynamischer (Fonagy) Ansätze. Für Sulz sei entscheidend, dass der Therapeut den affektiven Entwicklungsstand des Patienten berücksichtigen könne und eine Entwicklungsheuristik anwenden kann, wenn der Patient z.B. von einem „gut funktionierenden Erwachsenenmodus in einen unreifen emotionsbeherrschten Kindmodus“ (ebd.) wechsle. Sulz spricht hier von einer „Regression auf die emotionale Stufe“ (ebd.), auf der das „Ursache-Wirkungs-Denken […] und damit auch die Funktionalität der Emotionsregulation“ (ebd.) verloren gehe. Für Sulz haben drei Entwicklungsstufen besondere psychotherapeutische Relevanz: die impulsive Stufe (prä-logisch) bis einschließlich zum dritten Lebensjahr ohne Steuerungsfähigkeit; die souveräne Stufe (konkret-logisch) bis einschließlich dem zehnten Lebensjahr mit Steuerungsfähigkeiten (ohne Empathie); sowie die zwischenmenschliche Stufe (abstrakt-logisch) ab dem elften Lebensjahr mit Empathiefähigkeit. Symptombildung resultiere aus dem Verlust der Steuerungsfähigkeit in stressvollen Situationen, der Patient regrediere zur impulsiven Stufe, welche vom emotionalen limbischen System bestimmt würde. Der Patient benötige Schutz, Beruhigung und Begrenzung, wodurch sich Übertragungsprozesse erklären lassen (der Therapeut ist in der Rolle des Elternteils). Der Therapeut ist aufgerufen, den Patienten zu validieren sowie ihm zu helfen, den „Überlebensmodus wieder zu verlassen und seine Erwachsenenkompetenz wieder zur Verfügung zu haben“ (269). Sulz diskutiert an dieser Stelle die Möglichkeit eines Wechsels zwischen zwei Selbstmodi (mit Verweis auf Hoenes) und führt an, dass der Begriff der Regression unzutreffend sei, insofern es möglich sei,

„dass der eine Bewusstseinsmodus auf der unreiferen impulsiven Stufe steht und nicht in der Lage ist, die Stufe zu wechseln. Es ist, als handele es sich um zwei verschiedene Menschen. Der eine ist auf der impulsiven, der andere auf der souveränen Stufe. In schwierigen Situationen beherrscht der impulsive Modus Erleben und Verhalten (ist ‚kopflos‘). In den einfacheren Situationen bestimmt der souveräne Modus das innere und äußere Geschehen (mit Kopf und kühlem Verstand). Beide Modi sind und bleiben auf ihrer Stufe. Es geht also nicht um ein Auf und Ab eines Stufenwechsels, sondern um einen Moduswechsel.“ (269, 270)

Auf der souveränen Stufe entwickelt sich in Verbindung mit einem reifenden Präfrontalen Cortex u.a. die Theorie des Mentalen (theory of mind) sowie die Fähigkeit, andere zu beeinflussen. Die Fähigkeit zum Perspektivwechsel und zur Empathie entwickle sich jedoch erst auf der zwischenmenschlichen Stufe, wo der Beziehungsaspekt in den Vordergrund rückt. Sulz formuliert das therapeutische Ziel, „dem Patienten zu helfen, seinen unreifen Selbstmodus zu entwickeln, sodass dieser zum Beispiel von der impulsiven Stufe auf die souveräne Stufe oder von der souveränen Stufe auf die zwischenmenschliche Stufe übergehen kann“ (271). Im Anschluss liefert Sulz Möglichkeiten zur Einleitung der therapeutischen Schritte zur Entwicklung von der impulsiven auf die souveräne Stufe sowie zur Entwicklung von der souveränen auf die zwischenmenschliche Stufe.

Die beiden letzten Kapitel sind sehr knapp gehalten: In Kapitel (6) zur Gestaltung der eigenen Zukunft durch Selbstmanagement liefert Sulz Material zur Gestaltung der Zeit nach der Therapie, und Kapitel (7) schließt mit dem Ende der Therapie.

Diskussion

Sulz wird seinem Anspruch mehr als gerecht, ein Praxisbuch für die Emotionstherapie zu liefern. Die Tatsache, dass der erste Abschnitt der wissenschaftlichen Theorie gewidmet ist, sollte den Leser nicht abschrecken. Die theoretischen Ausführungen sind knapp gehalten mit einer unglaublichen Tiefe und Dichte, und regen aufgrund ihrer Aktualität unmittelbar zur Reflexion und Diskussion an. Die Beschreibungen des praktischen Vorgehens fallen sehr übersichtlich und anwendungsfreundlich aus. Sulz stellt eine Fülle an Materialien bereit, nur scheint hier der kleine Hinweis an den Leser nötig, den angebotenen Link (im Kapitel 1.6 zum Embodiment-Ansatz) bald aufzusuchen, um von den Ausführungen zu den eher unvermittelt eingeführten und zahlreichen Fragebogen-Verfahren sowie zusätzlicher Materialien nicht überrascht zu werden. Die emotionstheoretische Argumentation ist transparent und konsistent. Die Auffassung, dass Emotionen unmittelbarer und mehr verhaltenssteuernd wirken würden als Kognitionen, lässt sich gut vereinbaren mit der – eher metatheoretischen – Position, die durchaus verbreitet ist, dass „unser Ich mit seinen bewussten Funktionen nur Erfüllungsgehilfe unserer im Wesentlichen unbewusst waltenden Psyche“ (26) ist. Dazu kann angemerkt werden, dass die Experimente von Libet bis heute diskutiert werden können. Es handelt sich für manche um eine der spannendsten und interessantesten Diskussionen, und es ist eine Wohltat, wie Sulz es in diesem Praxisbuch vermag wie nebenbei eine metatheoretische Reflexion zu ermöglichen. Die Prägnanz und Transparenz der Ausführungen laden auch möglicherweise zu individuellen Nach-Fragen ein, zum Beispiel: Inwiefern sollte bei Tieren in den ersten drei Lebensjahren hinsichtlich ihrer Entwicklung keine Interaktion mit der Umwelt bestehen (267)? Welche Bedeutung wird der Abhängigkeit der kindlichen Psyche von einem genetisch vorgegebenen Entwicklungspfad zugeschrieben (268)? Doch genau hier erscheint eine weitere Stärke von Sulz, der es sich nicht nehmen lässt, im Rahmen dieses elaborierten und kompakten Praxisbuches die Verwendung des Regressions-Begriffs kritisch zu diskutieren (siehe oben). Auf diese Weise wird der geneigte Leser dazu ermuntert, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen. Außerdem ist sein Hinweis auf zwei Modi des Erlebens und Verhaltens schlichtweg überzeugend und könnte zu einer differenzierteren Erklärung des Wechsels zwischen den Modi führen, was möglicherweise auch ein neues Licht auf den Begriff der Regression werfen könnte.

Fazit

Äußerst lehrreiches und ergiebiges Praxisbuch mit innovativer Zugkraft, hier vor allem an Therapeuten im Erwachsenenbereich gerichtet, jedoch durchaus auch für den Kinder- und Jugendlichenbereich interessant (Materialien speziell für diesen Bereich scheinen unter den angegebenen Ressourcen z.T. bereits verfügbar bzw. zumindest geplant) sowie für die Soziale Arbeit.


[1] Serge K. D. Sulz: Gute Verhaltenstherapie lernen und beherrschen. Band 1 und 2. Cip-Medien: München, 2017.

Rezension von
Dr. Philipp Thaler
Pädagoge an der Frühförderung Kinderhilfe Treuchtlingen / Verein für Menschen mit Körperbehinderung Nürnberg e.V., in Ausbildung zum psychologischen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten am IVS in Fürth.
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Es gibt 13 Rezensionen von Philipp Thaler.

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Zitiervorschlag
Philipp Thaler. Rezension vom 01.06.2021 zu: Serge K.D. Sulz: Mit Gefühlen umgehen. Praxis der Emotionsregulation in der Psychotherapie. Psychosozial-Verlag GmbH & Co. KG (Gießen) 2021. ISBN 978-3-8379-3058-0. Reihe: CIP-Medien. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/28040.php, Datum des Zugriffs 14.11.2024.


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