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Manfred Piwinger, Victor Porák (Hrsg.): Kommunikations-Controlling

Rezensiert von Thomas Mavridis, 30.10.2006

Cover Manfred Piwinger, Victor Porák (Hrsg.): Kommunikations-Controlling ISBN 978-3-409-03419-7

Manfred Piwinger, Victor Porák (Hrsg.): Kommunikations-Controlling. Kommunikations und Information quantifizieren und finanziell bewerten. Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler (Wiesbaden) 2005. 197 Seiten. ISBN 978-3-409-03419-7. 44,90 EUR.

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Einführung

Mit dem steigenden Bewusstsein für die strategische Bedeutung der PR, wachsenden Etats und einer zunehmenden Ausdifferenzierung des Instrumentariums von der Pressearbeit über Corporate Publishing und Events bis hin zur digitalen Kommunikation geht die doppelte Notwendigkeit einher, sowohl die Kommunikationsprozesse selbst nachweisbar effizient zu gestalten als auch den Beitrag von Kommunikation zur Wertschöpfung des Unternehmens zu belegen. Manfred Piwinger, Berater und Fachbuchautor, und Victor Porák, Vorstand des Zentrums für Finanzkommunikation am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität Sankt Gallen, widmen sich gemeinsam mit sieben weiteren Autoren fach- und disziplinenübergreifend diesem bedeutenden Thema.

Aufbau und Inhalte

  1. Während die Herausgeber Piwinger und Porák im ersten Teil die Voraussetzungen für ein Kommunikations-Controlling beleuchten, vertiefen die Verfasser der darauf folgenden Beiträge die einzelnen Aspekte des Grundlagenteils. Besondere Berücksichtigung finden hierbei die Quantifizierung der Kommunikationsleistung von Unternehmen und die Kapitalmarktkommunikation.
  2. In Teil 2 setzen sich T. Flemming Ruud und Jan Pfister mit den Kosten von Kommunikation und deren Eingliederung in das betriebliche Rechnungswesen auseinander. Damit ebnen sie den Weg zu einer systematischen Erfassung der Gesamtkosten von Information und Kommunikation. Ruud und Pfister bauen auf Piwingers und Poráks Vorschlag der alternativen Definition von Information und Kommunikation im Grundlagenteil auf.
  3. In Teil 3 schlägt Manfred Piwinger ein Prozessmodell der Kommunikation vor. Piwinger verfolgt die Möglichkeit der Kostenerfassung anhand einer Erhebung der Transaktionskosten. Dazu entwickelt er ein generisches Kommunikationsmodell, das die separate Identifikation einzelner Kommunikationsprozesse ermöglicht.
  4. Karl-Heinz Maul vertieft in Teil 4 die bisherige Darstellung unter den Gesichtspunkten der heutigen Rechnungslegungs-Standards. Im Zusammenhang der Kommunikation und Information im Jahresabschluss diskutiert er die aktuellen Möglichkeiten der Umsetzung der Wertkommunikation und die Aktivierung von Kommunikationswerten.
  5. Ali Arnaout geht in Teil 5 den Voraussetzungen für ein Kommunikations-Controlling aus Sicht des betrieblichen Controlling nach. Durch den veränderten Fokus zeigt er mögliche Unterschiede in der Sichtweise zwischen Überlegungen des Kommunikations-Managements und der Controlling-Realität auf.
  6. In Teil 6 gehen Rudolf Volkart, Teodoro Cocca und Gabriele Moll auf die Wertkommunikation ein und erörtern den Status-Quo, aber auch die Potenziale, die sich aus der erweiterten Betrachtung von Kommunikationsleistungen ergeben.
  7. Viktor Porák bietet in Teil 7 schließlich eine umfassende Übersicht aktueller Methoden zur Erfolgs- und Wertbeitragsmessung von Kommunikation. Sein Beitrag verdeutlicht die schon heute üblichen Methoden und Instrumente der Erfolgs- und Effektivitätsmessung.

Kommentar

Viele der im vorliegenden Band gemachten Vorschläge brechen mit gegenwärtigen Vorstellungen und stehen - insbesondere die Trennung von Kommunikation (beziehungsorientiert) und Information (inhaltsorientiert) - auch im Widerspruch zur kommunikationswissenschaftlichen Forschung. Unter pragmatischen Gesichtspunkten bietet der Ansatz allerdings interessante Perspektiven, vor allem in gesetzlich reglementierten Kommunikationsfeldern wie den Investor Relations und der innerbetrieblichen Kommunikation. Es wird sehr deutlich, dass die Kommunikation sich auf das Denken und auch die Rahmenbedingungen von Rechnungswesen, Controlling und Wirtschaftsprüfung einlassen muss, wenn sie künftig im Konzert der wichtigen Unternehmensfunktionen mitspielen will.

Fazit

Die Steuerung und Evaluation der Kommunikation sollte eines der wichtigsten Themen für Entscheider in Unternehmen und Agenturen sein. Der Sammelband leistet einen substanziellen praxisnahen Beitrag zur Entwicklung eines Kommunikations-Controllings. Darüber hinaus gibt er Denkanstöße in Richtung einer faktenbasierten Wertschätzung von Kommunikation als Werttreiber und Erfolgsfaktor. Vorstände aus den Bereichen Finanz- und Rechnungswesen, Controller, Wirtschaftsprüfer, Agenturen im Bereich PR, Kommunikation, IR, sowie Kommunikationsverantwortliche in Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen sind aufgefordert, sich an diesen Überlegungen zu beteiligen und diese fortzuentwickeln.

Rezension von
Thomas Mavridis
Inhaber der PR-Agentur DIE PR-KANZLEI am Bodensee (www.pr-kanzlei.de) und Lehrbeauftragter für PR, Marketing und Kommunikation an den Hochschulen München, Bamberg und Ravensburg. Auch auf Facebook und bei Twitter präsentiert und diskutiert Thomas Mavridis Wissenswertes rund um das Thema Public Relations & PR 2.0.
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Es gibt 40 Rezensionen von Thomas Mavridis.

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Zitiervorschlag
Thomas Mavridis. Rezension vom 30.10.2006 zu: Manfred Piwinger, Victor Porák (Hrsg.): Kommunikations-Controlling. Kommunikations und Information quantifizieren und finanziell bewerten. Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler (Wiesbaden) 2005. ISBN 978-3-409-03419-7. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/2840.php, Datum des Zugriffs 04.12.2024.


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