Stefano Mastrogiacomo, Alex Osterwalder: High-Impact Tools für Teams
Rezensiert von Prof. Dr. Christian Philipp Nixdorf, 07.12.2021
Stefano Mastrogiacomo, Alex Osterwalder: High-Impact Tools für Teams. Teammitglieder koordinieren, Vertrauen aufbauen und rasch Ergebnisse erzielen mit 5 praktischen Tools. Campus Verlag (Frankfurt) 2021. 329 Seiten. ISBN 978-3-593-51477-2. D: 34,95 EUR, A: 35,90 EUR.
Autoren
Stefano Mastrogiacomo ist Management-Berater und Professor an der Universität von Lausanne. Er forscht im Bereich Projekt- und Changemanagement.
Alex Osterwalder ist Referent, Berater und Unternehmer. Er entwickelte das Business Model Canvas und ist Mitgründer des Beratungsunternehmens Strategyzer.
Thema
Im Arbeitsbuch werden anhand diverser Illustrationen „Werkzeuge“ (Tools) für gelingendes Team-Management vorgestellt und erläutert. Das Buch stellt einen „Werkzeugkoffer“ (Toolkit) dar, den Leser:innen nutzen können, um das Team-Forming zu erleichtern und um die Effektivität sowie Effizienz der Leistungserbringung von und in Teams auf Basis wissenschaftlich abgesicherter Erkenntnisse zu optimieren.
Aufbau und Inhalt
Bei dem von Stefano Mastrogiacomo & Alex Osterwalder verfassten, im Campus Verlag erschienen Buch High Impact Tools für Teams handelt es sich um die deutsche Übersetzung der englischen Ausgabe, die 2021 bei John Wiley & Sons erschienen ist. Das Buch ist Teil der Strategyzier-Reihe, in der Management-Wissen den Leser:innen durch die Aufbereitung von Inhalten in Kombination mit einer durchgängigen Visualisierung vermittelt wird. Das Buch hat 330 Seiten und ist in einen Grundlagentext sowie vier Kapitel unterteilt, wobei der Fließtext nur gut 1/3 des Werkes ausmacht. Der weit größere Teil des Buches besteht aus bunten Abbildungen, Schaubildern, Karten und sonstigen teils mehrseitigen Illustrationen, die das, was im Fließtext angesprochen oder auch nur angerissen wird, visualisieren. Die Essenz dessen, was die Autoren darlegen, lässt sich so zusammenfassen, dass Teams nur dann erfolgreich sind, wenn die Teammitglieder aufeinander bezogen, koordiniert ihrer Arbeit nachgehen, ein gemeinsames Ziel verfolgen und sich konstruktiv austauschen. Eine herausragende Bedeutung kommt daher dem Klima im Team zu, welches von Führungskräften und Mitarbeitenden positiv oder negativ beeinflusst werden kann. Kurzum sind es Koordination, Kommunikation und Vertrauen, so sind die Autoren überzeugt, die einen entscheidenden Einfluss auf die Effektivität und Effizienz von Teamarbeit nehmen. Einige Tools, die angewandt werden können, um die Arbeitsweise von Teams zu verbessern und dauerhaft sicherzustellen, werden im Buch vorgestellt, wobei der Großteil des Werkes die Arbeit mit der Team Alignment Map (TAM) in den Fokus nimmt.
Eingeleitet wird das Werk mit einem Zitat des Management-Vordenkers Peter Drucker, der darlegt, dass die Essenz des Managements sei, Menschen dazu in die Lage zu versetzen, gemeinsam Leistungen zu erbringen. Daran an schließt sich ein Vorwort von Amy Edmondson, Professorin für Leadership an der Harvard Business School. Sie erklärt, dass Leser:innen dieses Buch griffbereit halten sollten, wenn sie ein Team führen bzw. dies zu tun planen. Edmondson bescheinigt Mastrogiacomo & Osterwalder, dass diese in ihrem Werk gut aufzeigten, wie Team erfolgreich sein können, indem sie einfache, funktionierende Methoden anwenden. Die Autoren böten „eine Anleitung, die jedes Team nutzen kann, um sich sofort auf den Weg zu umfassender Mitwirkung produktiven Konflikten und stetigem Fortschritt zu machen“ (S. 9). Im Anschluss an dieses Vorwort stellen die Autoren 7 Wissenschaftler:innen und Management-Denker:innen vor, die mit ihren Werken das Buch auf die eine oder andere Art inspiriert haben.
Der Text Grundlagen (S. 14 ff.) beginnt damit, dass Mastrogiacomo & Osterwalder einige Ergebnisse aus mehreren Datenerhebungen zur Teamarbeit vorstellen. Konstatiert wird von ihnen u.a., dass 50 % aller Meetings von dazu Befragten als unproduktive Zeitverschwendung angesehen würden, dass 75 % der bereichsübergreifenden Teams dysfunktional seien, dass nur gut ein Drittel aller Projekte erfolgreich seien und dass 66 % der amerikanischen Arbeitnehmer:innen bei der Arbeit wenig engagiert seien oder gar bereits innerlich gekündigt hätten. Diese Befunde aufgreifend erläutern die Autoren, warum das so sei und was Führungskräfte dagegen tun könnten. Ausschlaggebend für geringes Engagement und wenig Leistung seien in erster Linie ein unsicheres Teamklima und schlecht abgestimmte Teamaktivitäten (S. 24 f.). „Aktivitäten geraten bei schlecht koordinierten Teams ins Stocken“, schreiben Mastrogiacomo & Osterwalder (S. 26). Zudem unterminiere ein unsicheres Teamklima die Innovationsfähigkeit und -bereitschaft der Mitarbeitenden. Eine bessere Team-Koordination sicherzustellen, besser miteinander zu reden und Sicherheit im Team darüber zu schaffen, wer für was verantwortlich sei, sicherten hohe Leistungsfähigkeit und die Verbundenheit der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen, sind die Autoren überzeugt. Ein Tool, das genutzt werden kann, um beides zu erreichen, ist ihnen zufolge die Team Alignment Map (TAM). Bei dieser handelt es sich um ein vierspaltiges Visualisierungs-Tool, in welchem Teams ihre gemeinsamen Ziele, ihr gemeinsames Engagement, ihre gemeinsamen Ressourcen sowie die gemeinsamen Risiken abbilden bzw. festlegen können.
Entdecken Sie die Team Alignment Map lautet der Titel es ersten Kapitels (S. 42). Mastrogiacomo & Osterwalder erklären darin, was es mit der TAM auf sich hat und wie diese konkret zum Einsatz kommen kann. Sie geben Beispiele für den Einsatz und erläutern die vier Säulen, welche die Team Alignment Map auszeichnen. Das sind…
- gemeinsame Ziele (Leitfrage: Was wollen wir gemeinsam erreichen?),
- gemeinsames Engagement (Leitfrage: Wer tut was?),
- gemeinsame Ressourcen (Leitfrage: Welche Ressourcen benötigen wir?),
- gemeinsames Risiko (Leitfrage: Was könnte uns am Erfolg hindern?).
Die Autoren spezifizieren, was unter den genannten Begriffen zu verstehen ist und geben Beispiele dafür, wie die mit den Begriffen verbundenen Leitfragen sich beantworten lassen. Sie schildern, wie die Planung von Prozessen und Projekten mittels TAM vollzogen werden kann und erklären, wie Team-Probleme unter Zuhilfenahme der TAM behoben werden können. Auch skizzieren sie, wie beurteilt werden kann, ob die Lösung oder Linderung etwaiger Probleme (oder auch Erfolge) nachhaltig ist. Die Map zum Einsatz bringen ist der Titel des zweiten Kapitels (S. 122 ff.). Hier konkretisieren Mastrogiacomo & Osterwalder, wie die TAM genutzt werden kann, um Meetings produktiver und handlungsmotivierender zu führen, wie die TAM im Rahmen des Projektmanagements zum Einsatz kommen kann und welchen Nutzen sie insgesamt für die organisationsübergreifende Koordination von Prozessen haben kann. Die TAM sei u.a. gut geeignet, „der internen Abkapselung entgegenzuwirken“ (S. 127), sind die Autoren überzeugt. Ebenfalls legen sie dar, wie Teams gezielt gestärkt werden können, wie sich vor allem auch große Gruppen motivieren lassen, was die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit erleichtert und wie die TAM genutzt werden kann, um „mit konsistentem Storytelling mehr Ressourcen zu erlangen“, um besser zu verhandeln und „die Mission und die gemeinsamen Ziele realistischer zu machen“ (S. 180).
Das dritte Kapitel ist überschrieben mit Vertrauen unter Teammitgliedern. Mastrogiacomo & Osterwalder erklären hier, dass Vertrauen und psychologische Sicherheit unter Teammitgliedern „der Treibstoff für die Team Alignment Map“ seinen (S. 197). Als hilfreiches Tool dafür benennen sie den Teamvertrag, den ein jedes Team aufstellen sollte. In diesem Vertrag, der nicht justiziabel ist, sondern lediglich auf einer psychologischen Schiene Verbindlichkeit sicherstellen soll, kann festgehalten werden, welche Regeln und Verhaltensweisen im Team gelten sollen. Dies gemeinsam zu erarbeiten diene der Akzeptanz von und Identifikation mit diesen Regeln, sind Mastrogiacomo & Osterwalder überzeugt. Ebenfalls gehen die Autoren darauf ein, wie Führungskräfte sich im Falle der Nicht-Einhaltung des Teamvertrages verhalten können und wie sie Vertragsverletzungen idealerweise gleich proaktiv vorbeugen können. Ein weiteres Tool, das die Autoren vorstellen, ist der Faktenfinder, durch den Kommunikation klarer erfolgen und Gedanken präziser formuliert werden können (S. 218 ff.). Was Mastrogiacomo & Osterwalder darunter verstehen, ist allerdings weniger ein echtes Tool, sondern mehr die Erkenntnis, dass aus der Art und Weise, wie wir Menschen Informationen wahrnehmen, diese interpretieren und evaluieren, die Gefahr der Fehlkommunikation in sich birgt (wie es u.a. Paul Watzlawick und Friedemann Schulz von Thun umfassend dargelegt haben). Unter dem Schlagwort Faktenfinder subsumieren Mastrogiacomo & Osterwalder diverse Fragen, die Führungskräfte im Falle von Annahmen, Verallgemeinerungen, Beschränkungen der Wahrnehmung und Urteilen stellen können, um präzisere, weitergehende Informationen zu erhalten.
Die Respektkarte (S. 233 ff.) ist ein weiteres Tool, mittels derer die Autoren Vorschlägen anbieten „um die Wertschätzung für andere auszudrücken und ein respektvolles Klima aufrechtzuerhalten“ (S. 239). Zielsetzung der Respektkarte sei es, Botschaften mit Respekt zu vermitteln, andere wertzuschätzen und unbeabsichtigte Fauxpas zu vermeiden. Auch dieses Tool ist weniger ein Werkzeug als eine Sammlung von Aussagen und Fragen, die Führungskräfte nutzen können, um dem Bedürfnis ihrer Mitarbeitenden nach Respekt und Wertschätzung Rechnung zu tragen. Zu guter Letzt präsentieren Mastrogiacomo & Osterwalder in diesem Kapitel noch einen Leitfaden für gewaltfreie Bilder (S. 249 ff.), der helfen soll, latente Konflikte offen anzusprechen und konstruktiv mit Unstimmigkeiten umzugehen. Es handelt sich bei besagtem Leitfaden um eine Formulierungshilfe, die dafür sensibilisiert, Beobachtungen, Gefühle, Bedürfnisse und Bitten zu konkretisieren und zu erkennen. Der Leitfaden soll in der Praxis helfen, Bitten gewaltfrei zu kommunizieren und auch unangenehme Dinge so anzusprechen, dass sprichwörtlich keine „verbrannte Erde“ hinterlassen wird. Die Überzeugungen, welche die Autoren hier darlegen, sind klar orientiert am Werk des Begründers der gewaltfreien Kommunikation, Marshall B. Rosenberg, den sie auch als Inspirationsquelle benennen.
Im vierten und letzten Kapitel wird eine Vertiefung der zuvor dargelegten Inhalte geboten (S. 266 ff.) Hier wird auf die wissenschaftlichen Grundlagen dessen eingegangen, was auf den vorangestellten Seiten präsentiert wurde. Mastrogiacomo & Osterwalder betonen, dass die in ihrem Buch vorgestellten Tools „das Ergebnis interdisziplinärer Arbeit“ seien und machen deutlich, welche Forschungen den Werkzeugen zugrunde liegen. Die Autoren benennen die Psycholinguistik, die evolutionäre Anthropologie und die Psychologie als Bezugswissenschaften. Sie nehmen einen Exkurs dazu vor, was Psycholinguist:innen über das gegenseitige Verständnis als gemeinsame Basis für erfolgreiche Zusammenarbeit herausgefunden haben (S. 272 ff.). Zudem gehen die Autoren auf die Arbeiten zur Bedeutung der psychologischen Sicherheit von Amy Edmondson ein, deren Ausprägungsgrad hoch mit der Leistung von Unternehmen korreliere. Des Weiteren blicken Mastrogiacomo & Osterwalder bezugnehmend auf Erkenntnisse der evolutionären Anthropologie auf unterschiedliche Beziehungstypen, die es in allen Gesellschaften (und daher auch Unternehmen) gibt. Konstitutiv für diese sei die sich je nach Typ unterscheidende Art und Weise, wie die Typen von Menschen zum Teilen von Ressourcen, zum Umgang mit Autorität, zu Gegenleistung/​Reziprozität und zum Aushandeln und Einhalten von Übereinkünften stehen. Zu guter Letzt wird von Mastrogiacomo & Osterwalder nochmals eingegangen auf die hohe Bedeutung von Höflichkeit und Fairness in unserer Gesellschaft. Ohne beides vorzuleben und ernst zu nehmen, könne keine Team Bestleistungen erzielen und kein Unternehmen prosperieren, sind die Autoren überzeugt. Den Abschluss des Buches bilden Kopiervorlagen für die Team Alignment Map, den Teamvertrag, den Faktenfinder, die Respektkarte und den Leitfaden für gewaltfreie Bitten.
Diskussion
Was lässt sich zum Arbeitsbuch High-Impact Tools für Teams nun festhalten? Für wen ist es geschrieben und gestaltet? Wie ist es im Fachdiskurs zu verorten und wem kann die Arbeit mit dem Werk empfohlen werden? Festhalten lässt sich zu diesen Fragen, dass es sich beim hier vorgestellten Werk eindeutig um kein Fachbuch im klassischen Sinne handelt. Das gilt sowohl für das Format (19 x 24 cm) wie auch für das Design des Buches. Es handelt sich um eine mit Instruktionen, Anregungen und Zitaten versehene Arbeitshilfe, in der Leser:innen mit diversen Tools für gelingende Teamarbeit vertraut gemacht werden. Das Design des Werkes ist sehr ansprechend und nicht nur nettes Beiwerk, sondern genuiner, inhaltlich bedeutsamer Teil des Buches. Man merkt, dass Alan Smith (Künstlerischer Leiter), Trish Papadakos (Chefdesignerin) und Chris White (Designer), die sich für die Gestaltung des Buches verantwortlich zeichne – und eben gut zeichnen können –, absolute Profis sind. Es ist anzuerkennen, dass die Gestalter:innen und Autoren sich einige Gedanken dazu gemacht haben, wie Lerninhalte zur Teamarbeit einer jüngeren Generation von Manager:innen nähergebracht werden können, die oftmals weder die Zeit noch die Möge hat, ein klassisches Fachbuch durchzulesen.
Aufgrund dessen, dass didaktische Überlegungen in die Gestaltung des Werkes mit eingeflossen sind, macht es durchaus Spaß, High-Impact Tools für Teams durchzublättern und damit zu arbeiten. Man kann das tun, ohne viel Zeit mitzubringen, denn man findet sich dank der Visualisierungen schnell zurecht. Die bunten Abbildungen sorgen zudem für eine Leichtigkeit beim Lesen, die bei der Lektüre wirtschafts- oder organisationswissenschaftlicher Fachbücher eher selten ist. Manchmal erweckt der Fokus auf das gestalterische Element allerdings auch den Eindruck, dass die Autoren und Designer:innen eine schicke Aufmachung gegenüber dem fachlichen Inhalt dessen priorisiert haben, wozu sie sich äußern. Was inhaltlich geboten wird, liest sich zwar schlüssig und wird prägnant auf den Punkt gebracht, diese Prägnanz fällt in einigen Bereichen aber derart kurz aus, dass zu fragen ist, ob Leser:innen, die noch keine Erfahrung mit Werkzeugen für die Teamarbeit sowie mit gruppendynamischen Prozessen haben, sich durch das Buch hinreichend informiert fühlen. Hinzu kommt, dass manche der im Buch vorgestellten „Erkenntnisse“ wie z.B., dass Höflichkeit die Zusammenarbeit erleichtert und dass Menschen ein Bedürfnis nach Wertschätzung haben, regelrecht banal sind. Dass solche hinlänglich bekannten Binsenweisheiten im Buch als bedeutsame Informationen herausgestellt werden, dass ihnen mithin also ein High-Impact zugesprochen wird, mutet doch eher fragwürdig an.
High-Impact Tools für Teams richtet sich an potenzielle Leser:innen, die sich Informationen lieber visuell durch Bilder, YouTube-Videos oder durch das Lauschen eines Management-Speakers aneignen, statt ein Fachbuch mit viel Text und kaum Abbildungen in die Hand zu nehmen. Die Zielgruppe der Autoren sind sichert keine Wissenschaftler:innen, sondern (young) professionals, die mit klassischen Fachbüchern wenig anfangen können. Wer sich am Markt umschaut, erkennt, dass die Autoren damit einen kaufkräftigen Zirkel potenzieller Leser:innen bedienen. Dass ein reger Bedarf an so gestalteten Werken gegeben ist, zeigt sich daran, dass sich am Markt diverse ähnlich designte Bücher finden, die ein Publikum finden. Zu nennen wären neben den Büchern von Mastrogiacomo & Osterwalder selbst etwa Unternehmen neu erfinden (2021) von Christian Abegglen, Business Ökosystem Design (2021) von Michael Lewrick, Reinventing Organizations (2015) von Frederic Laloux oder auch Organisation für Komplexität (2014) von Niels Pfläging. Wer sich Wissen lieber mittels Rezeption einer bunten Mischung aus kurzen Texten, Schaubildern, Inspirationszitaten, Fotos und ganzseitigen Abbildungen aneignet, statt lange Fachtexte zu lesen, kommt bei Mastrogiacomo & Osterwalder auf seine Kosten. Wer sich Wissen zu Teamforming-/​norming sowie zur Konfliktlösungen in Teams indes eher durch die Lektüre klassischer Fachbücher aneignet, dürfte an High-Impact Tools für Teams eher wenig Freude habe, zumal die Substanz des reinen Fachwissens, das vermittelt wird, für ein Buch von 330 Seiten eher dürftig ist.
Fazit
Stefano Mastrogiacomo & Alex Osterwalder legen mit High-Impact Tools für Teams ein sehr ansprechend designtes Arbeitsbuch vor. Von der Arbeit damit profitieren vor allem junge Manager:innen, die noch relativ wenig Erfahrung in der Steuerung von Teams haben. Zudem kann das Buch Lehrenden an Hochschulen eine Inspirationsquelle dafür sein, wie eher „trockene“ Management-Thematiken ansprechend aufbereitet werden können. Wer das Buch als alleinige Informationsquelle nutzt, um die Arbeit des eigenen Teams effektiver und effizienter zu gestalten, kann aber unter Umständen enttäuscht sein, denn abgesehen davon, dass die Arbeit mit der Team Alignment Map nur für bestimmte Probleme in und mit Teams geeignet ist, ist die Substanz dessen, was Leser:innen im Buch erfahren, in Anbetracht der nicht geringen Dicke des Buches doch eher schmal.
Rezension von
Prof. Dr. Christian Philipp Nixdorf
Sozialwissenschaftler, Diplom-Sozialarbeiter/-pädagoge (FH), Sozial- und Organisationspädagoge M. A., Case Management-Ausbilder (DGCC), Systemischer Berater (DGSF), zertifizierter Mediator, lehrt Soziale Arbeit und Integrationsmanagement an der Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM) in Mannheim.
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Zitiervorschlag
Christian Philipp Nixdorf. Rezension vom 07.12.2021 zu:
Stefano Mastrogiacomo, Alex Osterwalder: High-Impact Tools für Teams. Teammitglieder koordinieren, Vertrauen aufbauen und rasch Ergebnisse erzielen mit 5 praktischen Tools. Campus Verlag
(Frankfurt) 2021.
ISBN 978-3-593-51477-2.
In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/28781.php, Datum des Zugriffs 09.12.2024.
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