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Jessica Röhner, Astrid Schütz (Hrsg.): Essenzen - im Gespräch mit Paul Watzlawick

Rezensiert von Leah Sarah Löwenherz, 02.12.2022

Cover Jessica Röhner, Astrid Schütz (Hrsg.): Essenzen - im Gespräch mit Paul Watzlawick ISBN 978-3-456-86118-0

Jessica Röhner, Astrid Schütz (Hrsg.): Essenzen - im Gespräch mit Paul Watzlawick. Hogrefe AG (Bern) 2021. 168 Seiten. ISBN 978-3-456-86118-0. D: 24,95 EUR, A: 25,70 EUR, CH: 32,50 sFr.

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Thema

In diesem Buch werden die Inhalte des Werkes von Paul Watzlawick in Form eines fiktiven Gespräches dargestellt. Die Themen dieses Gespräches beinhalten die Kommunikation und ihre Axiome, Kommunikationsstörungen, Probleme und mögliche Lösungen, sowie die Konstruktion der Wirklichkeit. Diese Art des komprimierten Überblicks zu Watzlawicks Werken ist bislang einmalig.

Autorinnen und Herausgeberinnen

Frau Dr. Jessica Röhner ist Stipendiatin und Habilitandin an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Frau Professorin Astrid Schütz ist Inhaberin des Lehrstuhls für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Beide Wissenschaftlerinnen und Inhaberinnen von Expertisen in den Bereichen Kommunikation und Psychologie beschäftigen sich sowohl in der Theorie als auch in der Praxis schon länger mit der menschlichen Kommunikation und der Konstruktion der Wirklichkeit, respektive mit den Themen, die dieses Buch beinhalten.

Entstehungshintergrund

Paul Watzlawicks Jubiläum, am 25. Juli 2021 wäre er 100 Jahre alt geworden, war der Anlass zum Erstellen dieses Buches.

Die Grundlagen zum Schreiben dieses Buches sind die Intentionen der Autorinnen, Paul Watzlawick und seine wesentlichen Arbeiten komprimiert vorzustellen.

Die Ideen dazu entwickelten sich aus den Professionen und den wissenschaftlichen Arbeiten der Autorinnen.

Inhalt und Aufbau

Das Buch wird mit dem Vorwort als Intro eröffnet und zeigt die Positionierungen der Autorinnen, die gleichzeitig die Herausgeberinnen dieses Buches sind, zum Œuvre Paul Watzlawicks.

Im ersten Kapitel stehen die Tischgäste im Fokus. In einer Kurzfassung werden die Autorinnen, Frau Dr. Jessica Röhner und Frau Professorin Astrid Schütz, von Frau Susanne Lauri, Programmleiterin des Bereiches Psychologie des Hogrefe Verlages, vorgestellt. Die Vorstellung des Herrn Prof. Watzlawick erfolgt durch eine umfassende Biografie, geschrieben von Frau Andrea Köhler-Ludescher.

In den Kapiteln zwei bis sieben und der Kategorie „Überblick der Fragen an Paul Watzlawick“ werden fiktive Gespräche dargestellt, geprägt durch die von den Autorinnen formulierten Fragen, die durch sein Werk führen. Jeweils am Ende der Kapitel zwei bis sechs fassen die Autorinnen die wesentlichen Punkte Paul Watzlawicks Œuvre zur Quintessenz) zusammen.

Eine Einführung über menschliche Kommunikation in fünf Axiome kategorisiert und erklärt, beinhaltet Kapitel zwei, welches mit den letzten beiden Seiten in einer Kurzzusammenfassung der fünf Axiome endet.

Störungen in der Kommunikation beschreibt das Kapitel drei. Die fünf Axiome als Instrumente sollen Kommunikationsstörungen, also Probleme in der Kommunikation und das Verständnis darüber, erweitern und helfen Störungen besser zu identifizieren.

Kapitel vier beschäftigt sich mit den Ursachen, also wie und wodurch Probleme in menschlichen Interaktionen entstehen. Die Ursachen können sowohl im Individuum, in der Kommunikation als auch im jeweiligen System liegen. Auf dem Weg der Lösungen in Systemen spricht Watzlawick über Veränderungen, er bezeichnet diese als den Wandel erster und zweiter Ordnung und erklärt drei verschiedene Formen von Fehllösungen, die vorhandene Probleme verschlimmern. Watzlawick teilt die Probleme in vier Problemkategorien und nennt sie Phänomene durch die Probleme entstehen können.

Mit dem Lösen dieser Probleme befasst sich Kapitel fünf. In diesem Kapitel geht es sowohl um das Lösen von alltäglichen Problemen als auch um Problemlösungen in therapeutischen Interaktionen. Dabei ist es Watzlawick wichtig, die Begriffssysteme der Betroffenen immer vollständig zu berücksichtigen. Probleme können durch Lösungen zweiter Ordnung und durch die sanfte Kunst des Umdeutens gelöst werden, dies wird anhand eines praktischen Beispiels verdeutlicht. Der Lösungsprozess selbst umfasst die Vierteilung des Vorgehens, deren Phasen aufgezeigt und ausgeführt werden.

Das Thema „Subjektive Wahrnehmung und Konstruktion der Wirklichkeit“ wird in Kapitel sechs behandelt. Dabei werden Fragen beantwortet: Wie entsteht Wirklichkeit? Was ist Wirklichkeit? Wirklichkeitsanpassung und Konstruktivismus werden erklärt und mit Bildern aus der Praxis verdeutlicht.

Kapitel sieben, „Was noch zu sagen wäre – ein Digestif“, schaut per Fragebogen mit Kurzantworten von Watzlawick auf die Frage, „Wer ist Paul Watzlawick“ und fasst die wichtigsten Schlagworte aus Watzlawicks Werken zusammen, wobei auch neue Perspektiven angesprochen werden.

Dem Kapitel sieben folgen die Kategorien, Schlusswort, Überblick der Fragen an Paul Watzlawick, Anmerkungen und Literatur, das Sachwortverzeichnis beendet dieses Buch.

Diskussion

Der Titel des Buches „Essenzen – Im Gespräch mit Paul Watzlawick“ ist die exakte Beschreibung, sowohl des Inhaltes als auch der Darbietung des Inhaltes. Mit einem fokussierten Blick, der Wissenschaft und Praxis miteinander verbindet, wird die Theorie mit Beispielen aus der Lebenswelt verbunden und die Übertragung der Wissenschaft mit ihrem ursprünglichen Sinn, den Menschen zu dienen, erfüllt sich.

Dieses Buch verschafft den Lesenden einen Überblick über die wichtigsten Themen zu Watzlawicks Werken. Es macht die Korrelationen, besser gesagt, die Interdependenzen, zwischen der Konstruktion der Wirklichkeit und der Kommunikation deutlich, denn ohne gelingende Kommunikation keine gelingende Konstruktion. Damit fehlt das Fundament, auf die die gelingenden menschlichen Interaktionen aufbauen und Integration sowie Inklusion stattfinden können. Aus diesen Gründen nehmen die Konstruktion der Wirklichkeit und die Kommunikation, innerhalb der wissenschaftlichen Disziplinen, den Raum des Interdisziplinären und des Transdisziplinären ein.

Die Biografie Watzlawicks (S. 10 bis 23), von Frau Andrea Köhler-Ludescher geschrieben,zeigtdetailliert Watzlawicks Lebensweg und gibt tiefgehende Antworten auf die Frage „Wer war Paul Watzlawick“. Auch mit dem wiederholt kritischen Blick auf dieses Buch bleibt nur festzustellen, das gesamte Buch ist eine Hommage an das Œuvre Paul Watzlawicks. Die Autorinnen schaffen es, durch ihre präzisen Fragestellungen konzentrierte Antworten zu den jeweiligen Themen und deren Kernaussagen zu erhalten.

Die Agenda ist klar und übersichtlich. Jedes Kapitel ist einzeln, für sich, lesbar. Das Vorwort und das Sachwortverzeichnis machen Appetit auf „das Stöbern“ in diesem Buch und wecken das Interesse am Werk Paul Watzlawicks, welches neue Räume eröffnet, die Räume der Bedeutsamkeit der Konstruktion von Wirklichkeit und der Kommunikation, dies in allen Dimensionen des menschlichen Seins und damit auch auf der Ebene des Interdisziplinären und Transdisziplinären.

Fazit

Der Inhalt dieses Buches gibt die Essenzen aus Watzlawicks Werken mit seinen Kernaussagen wieder und ist für diese Werke ein Kompass im Überblick, der hilft, die Wege der Recherchen abzukürzen.

Rezension von
Leah Sarah Löwenherz
Empowermentmanagerin, Master-Abschluss „Forschung, Entwicklung und Management in Sozialer Arbeit“ an der Fachhochschule Kiel mit der Referenz zur Promotion, Forschung zum Promotionsthema „Interdependenzen von Menschenwürde und Demokratie“
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Es gibt 1 Rezension von Leah Sarah Löwenherz.

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Zitiervorschlag
Leah Sarah Löwenherz. Rezension vom 02.12.2022 zu: Jessica Röhner, Astrid Schütz (Hrsg.): Essenzen - im Gespräch mit Paul Watzlawick. Hogrefe AG (Bern) 2021. ISBN 978-3-456-86118-0. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/29045.php, Datum des Zugriffs 01.04.2023.


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