Suche nach Titel, AutorIn, RezensentIn, Verlag, ISBN/EAN, Schlagwort
socialnet Logo

Tanja Rusack, Carina Schilling et al. (Hrsg.): Schutzkonzepte in der Offenen Jugendarbeit

Rezensiert von Prof. Dr. rer.soc. Ulrich Deinet, 04.05.2023

Cover Tanja Rusack, Carina Schilling et al. (Hrsg.): Schutzkonzepte in der Offenen Jugendarbeit ISBN 978-3-7799-6825-2

Tanja Rusack, Carina Schilling, Andreas Herz, Anna Lips, Wolfgang Schröer (Hrsg.): Schutzkonzepte in der Offenen Jugendarbeit. Persönliche Rechte junger Menschen stärken. Beltz Juventa (Weinheim und Basel) 2022. 192 Seiten. ISBN 978-3-7799-6825-2. D: 24,95 EUR, A: 25,60 EUR.

Weitere Informationen bei DNB KVK GVK.
Inhaltsverzeichnis bei der DNB.

Kaufen beim socialnet Buchversand
Kaufen beim Verlag

Thema und Hintergründe

In ihrer Einleitung betonen Rusack und Schilling die Notwendigkeit der Entwicklung von Schutzkonzepten als Organisationsentwicklungsprozesse auch für die Kinder- und Jugendarbeit, besonders aber die Offene Kinder- und Jugendarbeit. Diese bringe durch ihre Strukturprinzipien (Freiwilligkeit, etc.) schon wichtige Merkmale mit, die bundesweite Diskussion um Schutzkonzepte sei aber an der Jugendarbeit bisher weitgehend vorbeigegangen und ist deshalb Anliegen dieses Buches.

Autor*innen

Die HerausgeberInnen und AutorInnen des Buches und seiner zahlreichen Beiträge kommen aus dem Team des Projekts „SchutzNorm“ an der Universität Hildesheim rund um Prof. Dr. Wolfgang Schroer, dazu kommen noch prominente Gast-Autorinnen aus dem Feld der Kinder- und Jugendarbeit.

Inhalt

Im ersten Teil des Buches „Theoretische Verortung“ geht es zunächst um die Strukturen der Kinder- und Jugendarbeit, die zusammenfassend dargestellt werden und besonders ihre Strukturprinzipien, wie Freiwilligkeit, Zugänglichkeit, Niedrigschwelligkeit, etc. betonen. In einem kurzen Exkurs (Kasten) zum Thema Jugend werden wesentliche Aspekte der Jugendforschung sehr kurz zusammengefasst (Ausdehnung und Entgrenzung der Jugendphase, etc.) und so in den Text eingestreut. Diese auch im gesamten Buch zu findende Form macht das Buch sehr leserfreundlich und bringt zusätzliche Informationen, die sonst den Rahmen des Bandes gesprengt hätten.

Mit der Thematisierung der Bedeutung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit als Teil des Alltags (Seite 17 ff.) und der Beschreibung einiger empirischer Daten zum Stellenwert dieses Arbeitsbereiches werden die Chancen der OKJA zur Umsetzung von Voice-, Choise- und Exit-Optionen (siehe unten) für gelingende Schutzkonzepte deutlich gemacht. Der letzte Abschnitt beschreibt die Offene Jugendarbeit als Ermöglichungsraum für eine Thematisierung von Sexualität und Gewalt und stellt damit den Bezug zu den Schutzkonzepten sehr deutlich dar.

Im Kapitel drei geht es um persönliche Rechte als Dreh- und Angelpunkt von Schutzkonzepten. Kinder und Jugendliche als „GrundrechtsträgerInnen“, insbesondere auch vor dem Hintergrund der UN-Kinderrechtskonvention sind Ausgangspunkt dieses Teils, der wesentliche Strukturen und Bereiche der Kinderrechtskonvention zusammenfasst und in Kästen z.B. auch Choice-, Voice- und Exit-Optionen (Seite 26) sehr prägnant vorstellt.

Besonders das Verständnis von Schutzkonzepten als Prozesse (an mehreren Stellen des Buches betont) werden danach ausgebreitet und dabei die Beteiligung junger Menschen bei der Implementierung und Entwicklung von Schutzkonzepten in den Mittelpunkt gestellt. Auch hier wieder ein Kasten zum Thema „fehlende Evaluation“, die bisher kaum vorhanden ist. Etwas störend sind die langen Literaturlisten nach jedem Teil, diese hätte man vielleicht auch am Schluss zusammenziehen können.

Teil 2 des Buches stellt nun empirische Erkenntnisse aus dem Projekt SchutzNorm vor, einer bundesweiten Befragung von 1.221 Jugendlichen zwischen Januar und März 2020. Die wichtigsten Ergebnisse zu Erfahrungen der Jugendlichen mit und Positionierungen zu sexualisierter Peer-Gewalt werden im Folgenden dargestellt und diskutiert, etwa die Frage nach dem Erleben von und Positionierung zu (sexualisierter) Peer-Gewalt oder der Frage nach sicheren Ansprechpersonen, die Jugendliche in Situationen von Grenzüberschreitungen wählen würden. Die schon angesprochenen Voice-, Choice- und Exit-Optionen werden von den befragten Jugendlichen in der OKJA hoch eingeschätzt.

In ihrer Zusammenfassung betonen die Autoren einerseits nochmal das weitestgehende Nichtvorhandensein von Schutzkonzepten im Bereich der OKJA, andererseits schätzen sie aber die Optionen solcher Konzepte in der OKJA hoch ein, weil die Strukturprinzipien, wie Freiwilligkeit und Offenheit von den Jugendlichen stark wahrgenommen werden und als wichtige Grundlage von Schutzkonzepten in diesem Bereich deutlich vorhanden sind.

Im 5. Kapitel geht es um Erfahrungen mit partizipativer Forschung in einem Jugendhaus und wir erhalten hier tiefe Einblicke in die Forschungserfahrungen des Teams, aber auch methodische Hinweise, etc. Insofern unterscheidet sich das Kapitel 5 sehr stark vom Rest des Buches und muss deshalb auch besonders betrachtet werden.

Das Grundproblem der Thematisierung von Sexualität und Grenzüberschreitungen in der OJA durch die Jugendlichen selbst wurde im Forschungsprozess nicht nur deutlich wahrgenommen, sondern hat diesen auch deutlich verändert. Sehr interessant und mutig zugleich erscheint der folgende Teil dieses Kapitels: unter der Überschrift „Fast wären wir gescheitert“ werden dort drei Situationen beschrieben, in denen das Vorgehen der JugendforscherInnen entweder von den Jugendlichen abgelehnt oder von diesen deutlich verändert wurde. In einer offenen Selbstreflexion wird dieses Scheitern hier nicht nur beschrieben, sondern auch didaktisch als Anregung für die Leserschaft formuliert im Sinne von Fehlern zu lernen. Deshalb geht es danach auch um Ansätze, wie man aufgrund der offenen Rahmenbedingungen der OKJA dennoch mit Jugendlichen ins Gespräch kommen kann, etwa durch situatives Vorgehen (Seite 62) oder wie man an den Interessen der Jugendlichen anknüpfen kann. Besonders die methodischen Fragestellungen werden am Beispiel einzelner Methoden, wie einem Online-Quiz oder den Bubbles oder der Methode Traummann/​Traumfrau mit Beispielen und Screenshots besprochen und bebildert. Einen so methodisch orientierten Teil findet man im ganzen Buch nicht mehr, auch folgen noch Fallbeispiele, die mit Comics bebildert sind und eine abschließende Reflexion zur Rolle der Forschenden im Umgang mit Nähe und Distanz.

Aus diesem Teil können nicht nur Forschende, sondern auch alle Fachleute, Mitarbeitende, etc. viel lernen, die mit Jugendlichen zu diesen sehr persönlichen Themen arbeiten wollen. An einigen Stellen hat man allerdings auch den Eindruck, dass die Forschenden nicht wirklich gut auf die Strukturprinzipien der Offenen Kinder- und Jugendarbeit vorbereitet waren, und dass sie ihre didaktischen Forschungspläne so nicht gestalten konnten, war eigentlich auch erwartbar, wenn man das Feld ein wenig kennt!

Die Positionierungen von Jugendlichen zu Sexualität, Gewalt und Schutz, die in diesen Methoden eher zum Ausdruck kamen, werden im 6. Kapitel ausführlich beschrieben. Hier wird auch sehr deutlich, wie unbekannt Jugendlichen Fachbegriffe sind, wie wenig transparent Verfahren und Konzepte sind und wie weit diese auch von den Lebenswelten der Jugendlichen entfernt sind. Leider erfährt man nichts über die Lebenswelten der Jugendlichen, mit denen hier gearbeitet wurde. Ihre ambivalente Positionierung zur Rolle des Opfers („Opfersein ist peinlich“) wird anhand von Beispielen sehr deutlich beschrieben und in der Zusammenfassung werden unter anderem auch die gruppendynamischen Prozesse diskutiert, die dazu führen, dass Jugendliche in diesen Forschungswerkstätten das Thema Sexualität eher indirekt über Figuren, methodische Arrangements bearbeiten können, um nicht über sich selbst reden zu müssen. Die Überschriften, wie „Sexualität - ein Thema (wenn, dann) unter FreundInnen“ oder die Überschrift „Ambivalenzen des Nicht- und doch Sprechen-Wollens“ unterstreichen diesen Kontext.

In der Zusammenfassung reflektieren die ForscherInnen auch ihren Forschungsansatz und räumen ein, dass Einzel- und Doppel-Interviews vielleicht stärker persönliche Erfahrungen mit Sexualität und Gewalt zu Tage hätte bringen können, als diese sehr stark unter gruppendynamischen Orientierungen stehenden Methoden. Da es sich hier um eine einzige Jugendeinrichtung handelt, in der diese Methoden und Workshops durchgeführt wurden, muss diese natürlich anonym bleiben, aber den sozialräumlichen Zusammenhang, ob es eher städtisch oder ländlich geprägte Milieus sind, die Lebenswelten der Jugendlichen – hier hätte man gerne doch etwas mehr erfahren.

Im Teil 3 des Buches werden nun spezifische Themen abgehandelt, die für die Entwicklung von Schutzkonzepten in der offenen Jugendarbeit relevant sind, wie z.B. LGBTQ, Religion, Rassismus und Inklusion.

Im 7. Kapitel beschäftigt sich Katharina Mangold mit Offener Kinder- und Jugendarbeit und LGBTQ und beschreibt zunächst die Situation von LGBTQ-Jugendlichen in Deutschland und dann speziell in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Bis auf wenige Einrichtungen, die sich bisher auf diese Zielgruppe spezialisiert haben, gibt es insgesamt eher wenig Erfahrungen und Konzepte in diesem Arbeitsbereich. In einem interessanten Teil ihres Beitrages nimmt die Autorin die von Cloos und anderen 2009 entwickelten Regeln der Sozialpädagogischen Arena in der OKJA auf. Dieser Teil ist sehr praxisorientiert und inspirierend, wenn z.B. die Sparsamkeitsregel, die Mitmachregel und die Sichtbarkeitsregel auf den Umgang mit queeren Jugendlichen bezogen werden. Damit wird deutlich, wie eine queer-sensible OKJA annähernd aussehen kann, allerdings fehlt der direkte Bezug zu den Schutzkonzepten.

Im nächsten Beitrag dieses Teils geht Lea Heier auf das bisher kaum thematisierte Thema der Religionsreflexivität in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ein und beschreibt dieses Thema als relativ große Leerstelle. Die OKJA ist ihrer Meinung nach bisher nicht genug dafür aufgestellt, Religion als Element der Lebenswelt ihrer Adressaten differenziert umzugehen (Zitat von Seite 110). Im Fazit fordert sie deshalb Religion und Schutzkonzepte zusammen zu denken.

Bei dem Rundgang durch relevante Themen für die Entwicklung von Schutzkonzepten geht es im 9. Kapitel um offene Jugendarbeit und Rassismus, wobei hier lediglich sehr kurz auf Hintergründe und die Notwendigkeit der Entwicklung einer Rassismus-bewussten Haltung von JugendarbeiterInnen hingewiesen wird.

Ebenfalls sehr übersichtlich der Beitrag von Gunda Voigts zur Beteiligung junger Menschen mit Behinderungen, einer kurzen Beschreibung der Lehrstelle dieser Zielgruppe im Bereich der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Zugangsbarrieren und einem Fazit, das sich nicht wirklich auf Schutzkonzepte bezieht.

Ebenso der Beitrag von Manuela Smertnik zu Digitalisierung in der offenen Jugendarbeit, der einen Überblick über unterschiedliche Formen der Digitalisierung und Handlungsansätze bietet und sich auch noch mal mit der zunehmenden Digitalisierung in der Corona-Zeit beschäftigt.

In ihrem Beitrag zu Schutzkonzepten in Bezug zur Sozialräumlichkeit gehen Stiehler und Reutlinger auf das Konzept einer sozialräumlichen Jugendarbeit ein und versuchen, insbesondere in Bezug auf die grundlegenden Optionen Choice, Voice und Exit, eine Beziehung zwischen dem sozialräumlichen Ansatz und der Entwicklung von Schutzkonzepten herzustellen, die sich bisher sehr stark institutionell orientieren und sozialräumliche Aspekte nicht im Blick haben.

Den 3. Teil des Buches rundet ein zusammenfassender Beitrag von Schröer und anderen ab, der noch einmal versucht, die gestreiften Themen in einen Zusammenhang zu stellen, zur Entwicklung von Schutzkonzepten.

Der letzte Teil des Buches beschäftigt sich mit Rahmenbedingungen für Schutzkonzepte in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (Seite 146 ff.)

Der erste Beitrag dieses Teils (Kapitel 14) ist eine interessante Zusammenfassung eines Fachgesprächs mit Fachleuten aus der Kinder- und Jugendarbeit im Rahmen des Projektes und des Projekt-Teams Schutznormen. Allerdings gibt es hier wenig neue Aspekte, sondern eher eine Zusammenfassung der schon hervorgehobenen Punkte und die üblichen Hinweise auf die Wichtigkeit von Beziehungsarbeit und der Mangel an Ausstattung in der OKJA.

Im letzten Beitrag geht es dann um Qualitätsstandards für Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit. Dieser Beitrag bezieht sich wieder auf die gesamte Kinder- und Jugendarbeit und nicht nur auf die OKJA. Dieser ständige Wechsel im Buch ist zwar nachvollziehbar und wird anfangs erklärt, führt aber dennoch zu Brüchen sowie zu Wiederholungen, wie z.B. auf Seite 156, wo jetzt nochmal die gesamte gesetzliche Grundlage der Kinder- und Jugendarbeit erklärt wird.

Im Folgenden werden im Wesentlichen die Ergebnisse des Projektes SchutzNorm, das sich mit Schutzkonzepten in Bezug auf Sexualität und Gewalt unter Jugendlichen beschäftigt hat, referiert. Zunächst werden die unterschiedlichen Forschungsstände und Entwicklungen von Schutzkonzepten in den Bereichen der Jugendarbeit von der Jugendverbandsarbeit über die internationale der OKJA bis zur Jugendsozialarbeit kurz beschrieben und deren unterschiedlichen Entwicklungsstände betont.

In dem Verständnis von Schutzkonzepten als „Prozesse zur Sicherstellung der Rechte junger Menschen in den konkreten Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit vor Ort“ werden folgende Bausteine ausgebreitet:

  • Ressourcen-Analyse – alle sensibilisieren (hier wird die Gesamtverantwortung der Kreis- und Stadt-Jugendpflegen besonders betont, Seite 173),
  • der nächste Baustein ist Präventionen – Gefährdungen verringern und Ansprechpersonen benennen (Seite 175, hier geht es um die Sicherung von Kinder- und Jugendrechten sowie Beschwerde- und Unterstützungsmöglichkeiten).
  • Der dritte Baustein heißt: „Handlungsplan – Hilfe klären“ und bezieht sich auf die Erarbeitung eines Handlungsplans für akute Krisen und Verdachtsfälle.
  • Der nächste Baustein heißt „Aufarbeitung – Unrecht aufarbeiten“ (Seite 181 ff.).

Diskussion

Das Buch kann man als Werkstattbuch bezeichnen, das den aktuellen Stand der bisher kaum entwickelten Diskussion und Entwicklung von Schutzkonzepten in der Kinder- und Jugendarbeit sehr unterschiedlich thematisiert. Von der Darstellung relevanter, empirischer Studien, wie z.B. einer großen Jugendbefragung über die selbstreflexive Beschreibung eingesetzter Methoden bis hin zu einem Fachgespräch bietet das Buch auch sehr unterschiedliche Formate, die durch Schaukästen, Grafiken, usw. sehr animativ gestaltet sind und die Lesbarkeit des Buches deutlich verbessern.

Dass es ein Werkstattbuch ist, spürt man allerdings auch an einige Stellen, wo immer wieder gesprungen wird zwischen der gesamten Kinder- und Jugendarbeit und der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, es kommt durch die zahlreichen Einzelbeiträge, die immer wieder neue Aspekte hereinbringen, auch zu zahlreichen Wiederholungen. Dennoch ist der Versuch in einem ersten Band auch alle relevanten Themen für Schutzkonzepte zu versammeln, gelungen, was einen großen Fortschritt bedeutet gegenüber bisherigen Studien und Schriften, die eigentlich immer nur einzelne Aspekte in den Vordergrund stellen.

Bisherige Schutzkonzepte sind institutionelle Konzepte für Einrichtungen oder individuelle Konzepte z.B. für Verdachtsfälle, eine sozialräumliche Dimension fehlt bisher wird aber in diesem Buch eingefordert und vorbereitet. Soziale Teilhabe und „Well being“ im Sozialraum sind das beste Schutzkonzept für Kinder und Jugendliche in einem präventiven Sinn. Die Stärkung von Kindern und Jugendlichen in ihrem Sozialraum (ihres Auftretens, Treffpunkte, Sicherheit, Aneignungsräume usw.) ist auch eine Aufgabe der Kinder- und Jugendarbeit, die immer von einem positiven Jugendbild ausgeht und Kinder und Jugendliche für eine positive Entwicklung unterstützen will. Sozialraumanalyse mit Kindern und Jugendlichen mit partizipativen Methoden, bei denen die Heranwachsenden als Experten ihrer Lebenswelten wahrgenommen werden, können Teil von Schutzkonzepten sein weil sie mit Kindern und Jugendlichen gemeinsam Sozialräume und Stadtteile untersuchen, Potenziale aber auch Gefahren identifizieren. Daraus können dann Aktionen und Projekte entstehen zur Revitalisierung des öffentlichen Raums mit Kindern und Jugendlichen, zur Stärkung ihres Auftretens im öffentlichen Raum. Das Buch zeigt Wege in diese Richtung auf und ist für Alle von Interesse, die Schutzkonzepte sozialraumorientiert, an den Lebenslagen von Jugendlichen orientiert und mit Ihnen gemeinsam entwickeln wollen.

Fazit

Das Buch ist ein Werkstattbuch bezeichnen, das den aktuellen Stand der bisher kaum entwickelten Diskussion und Entwicklung von Schutzkonzepten in der Kinder- und Jugendarbeit sehr differenziert thematisiert: Von der Darstellung relevanter, empirischer Studien, wie z.B. einer großen Jugendbefragung über die selbstreflexive Beschreibung eingesetzter Methoden bis hin zu einem Fachgespräch bietet das Buch sehr unterschiedliche Formate und bildet eine Grundlage für alle, die Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit entwickeln wollen.

Rezension von
Prof. Dr. rer.soc. Ulrich Deinet
Dipl.-Pädagoge, bis 2021 Professur für Didaktik/Methodik der Sozialpädagogik an der Hochschule Düsseldorf, Co-Leiter der Forschungsstelle für sozialraumorientierte Praxisforschung und –Entwicklung FSPE; Mitherausgeber des Online-Journals sozialraum.de. Freiberuflicher Kindheits- und Jugendforscher, Seminarleiter, Berater und Referent, Themen: Kooperation von Jugendhilfe und Schule, Schulsozialarbeit, Ganztagsbildung, Offene Kinder- und Jugendarbeit, Sozialraumorientierung, Konzept- und Qualitätsentwicklung.
Mailformular

Es gibt 13 Rezensionen von Ulrich Deinet.

Besprochenes Werk kaufen
Sie fördern den Rezensionsdienst, wenn Sie diesen Titel – in Deutschland versandkostenfrei – über den socialnet Buchversand bestellen.


Zitiervorschlag
Ulrich Deinet. Rezension vom 04.05.2023 zu: Tanja Rusack, Carina Schilling, Andreas Herz, Anna Lips, Wolfgang Schröer (Hrsg.): Schutzkonzepte in der Offenen Jugendarbeit. Persönliche Rechte junger Menschen stärken. Beltz Juventa (Weinheim und Basel) 2022. ISBN 978-3-7799-6825-2. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/29243.php, Datum des Zugriffs 12.09.2024.


Urheberrecht
Diese Rezension ist, wie alle anderen Inhalte bei socialnet, urheberrechtlich geschützt. Falls Sie Interesse an einer Nutzung haben, treffen Sie bitte vorher eine Vereinbarung mit uns. Gerne steht Ihnen die Redaktion der Rezensionen für weitere Fragen und Absprachen zur Verfügung.


socialnet Rezensionen durch Spenden unterstützen
Sie finden diese und andere Rezensionen für Ihre Arbeit hilfreich? Dann helfen Sie uns bitte mit einer Spende, die socialnet Rezensionen weiter auszubauen: Spenden Sie steuerlich absetzbar an unseren Partner Förderverein Fachinformation Sozialwesen e.V. mit dem Stichwort Rezensionen!

Zur Rezensionsübersicht