Klaus Fröhlich-Gildhoff, Rieke Hoffer et al.: Kinder mit herausforderndem Verhalten in der KiTa
Rezensiert von Stefanie Oliveras-Steffen, 26.07.2022

Klaus Fröhlich-Gildhoff, Rieke Hoffer, Maike Rönnau-Böse: Kinder mit herausforderndem Verhalten in der KiTa. Eine Handreichung für ressourcenorientiertes Handeln. Kohlhammer Verlag (Stuttgart) 2021. 106 Seiten. ISBN 978-3-17-037954-1. 24,00 EUR.
Thema
Die drei Autor:innen berichten in ihrem Werk über das Verhalten von Kindern, welches von vielen Fachkräften in den Kindertageseinrichtungen häufig als Herausforderung erlebt wird. Teilweise beschreiben die pädagogischen Fachkräfte das Verhalten der Kinder auch als Überforderung in ihrem Alltag. In dem Buch wird eine ressourcenorientierte Handreichung für die Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen beschrieben. Es werden Materialien und Methoden, die in der Praxis der Einrichtungen erprobt wurden, näher erläutert und dargestellt. Durch diese Methoden- und Materialvielfalt besteht die Möglichkeit, eine Grundlage in einer systematischen Vorgehensweise zu erlangen, die es ermöglicht, mit dem herausfordernden Verhalten der Kinder professionell und ressourcenorientiert umzugehen. Es ist den Autor:innen ein Anliegen, die Fachkräfte in ihrem Alltag zu unterstützen. Dies kann gelingen, indem das vorgestellte Material der Handreichung die Pädagog:innen dazu befähigen kann, die Kinder gezielter im Alltag zu beobachten, damit es gelingt, das als herausfordernd erlebte Verhalten der Kinder besser zu verstehen. Aus diesem Verständnis heraus ist es im nächsten Schritt möglich, Handlungsstrategien zu entwickeln, die genau zu dem Verhalten des jeweiligen Kindes passen. Damit diese Schritte gelingen können, wird in diesem Buch „Der Kreislauf professionellen pädagogischen Handelns“ (S. 18) als Kernelement ausführlich beschrieben. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis und viele praktische Ideen lassen das Buch zu einer im pädagogischen Alltag nutzbaren Handreichung werden.
Autor:innen
Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff ist Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut. Er hat außerdem eine Ausbildung zum Psychoanalytiker und Supervisor absolviert. Seit 2010 leitet er gemeinsam mit Prof. Dr. Dörte Weltzien das Zentrum für Kinder- und Jugendforschung (ZfKJ) im Forschungs- und Innovationsverbund (FIVE e.V.) an der Evangelischen Hochschule in Freiburg und hatte bis 2020 eine Professur für Entwicklungspsychologie und Klinische Psychologie an der dortigen Hochschule inne. Außerdem ist er Autor von zahlreichen Publikationen und befasst sich intensiv mit den Themenfeldern der Resilienzforschung, Gesundheitsförderung von Kindern und Familien und mit herausforderndem Verhalten bei Kindern und Jugendlichen.
Prof. Dr. Rieke Hoffer ist Diplom-Psychologin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin mit Fachkunde Verhaltenstherapie und lehrt seit März 2021 an der Hochschule in Koblenz Soziale Arbeit im Kontext von Kindheit, Jugend und Familie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Förderung psychischer Kindergesundheit, im Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen von Kindern und in der Versorgungsforschung. Weitere Arbeitsschwerpunkte von ihr sind die Fachkraft-Kind-Interaktionen sowie die Kompetenzentwicklung von frühpädagogischen Fachkräften. Sie war von 2014 – 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Kinder- und Jugendforschung (ZfKJ) an der Evangelischen Hochschule Freiburg. Sie ist außerdem Autorin von etlichen Publikationen.
Prof. Dr. Maike Rönnau-Böse ist Diplom Sozialpädagogin/​Sozialarbeiterin und lehrt seit März 2013 als Professorin für Pädagogik der Kindheit an der Evangelischen Hochschule in Freiburg, dessen Studiengang sie seit 2016 auch leitet. Sie ist ausgebildete klientzentrierte Spieltherapeutin und personenzentrierte Beraterin. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der Resilienz und Gesundheitsförderung sowie des Spiels und der Spieltherapie. Seit 2003 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Kinder- und Jugendforschung (ZfKJ) an der Evangelischen Hochschule Freiburg und seit 2017 Gleichstellungsbeauftragte. Außerdem ist sie Autorin von zahlreichen Veröffentlichungen.
Entstehungshintergrund
Dieses Buch ist eine Weiterführung des im Jahr 2017 ebenfalls im Verlag W. Kohlhammer GmbH erschienenen Buches mit dem Titel „Herausforderndes Verhalten in Kita und Grundschule. Erkennen, Verstehen, Begegnen.“ von Fröhlich-Gildhoff, Rönnau-Böse und Tinius. Diese Weiterführung wird im Vorwort mit dem Bedarf nach einer Handreichung begründet, die durch die Fortbildungen mit pädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen zum Thema herausforderndes Verhalten bei Kindern benannt wurden. Beschrieben wird, dass sich diese Handreichung an den Inhalten des Konzepts „…zur ressourcenorientierten Begegnung mit herausforderndem Verhalten…“ (S. 7) orientiert und neue Impulse hinzukamen. In dieser Handreichung wurden die Rückmeldungen der Teilnehmenden berücksichtigt, sodass ein praktisches Werk für die pädagogische Arbeit entstanden ist.
Aufbau und Inhalt
Das 106 Seiten umfassende Buch ist nach einem Vorwort der drei Autor:innen zur fachlichen Einordnung und Einleitung der Thematik in sechs inhaltliche Kapitel gegliedert, die durch die anschließenden Literaturangaben und das letzte Kapitel zu den Abbildungs-, Tabellen und Arbeitsblätter-Verzeichnissen ergänzt und abgerundet werden.
Kapitel eins zur Einführung in die Thematik ist in drei Unterkapitel unterteilt. Zunächst wird beschrieben, dass die pädagogischen Fachkräfte vermehrt ein Verhalten der Kinder beobachten, dass sie herausfordert, sie stark belastet und sie dadurch an ihre Grenzen bringt. In diesem ersten Teil wird „…die,KiGGS-Studie‘ (S. 9) des Robert-Koch-Instituts…“ benannt, bei deren Auswertung über zehn Jahre hinweg, die Zahlen der Auffälligkeiten bei Kindern sogar zurückgingen. Daneben wird das Erleben der Fachkräfte als stetige Überforderung im Alltag empfunden, was mit der Einschätzung der Eltern zum Verhalten ihrer Kinder nicht übereinstimmt.
Die fachlich fundierte Auseinandersetzung mit herausforderndem Verhalten wird im zweiten Unterkapitel näher beschrieben. Grundlage, sich mit solchen Verhaltensweisen auseinander zu setzen, ist die Beschreibung vieler Fachkräfte, dass sie damit überfordert sind und sich dringend Hilfe wünschen. Da es bisher nur wenige Fortbildungsveranstaltungen für pädagogische Fachkräfte gab, wurde an der Evangelischen Hochschule in Freiburg eine solche Qualifizierung entwickelt, die in zwei evaluierten Forschungsprojekten für bzw. mit der Praxis umgesetzt wurden. Es wird an dieser Stelle das erste Mal auf den „…Kreislauf professionellen Handelns…“ (S. 12) verwiesen, der den Mittelpunkt des systematischen Vorgehens beschreibt.
Im dritten Teil der Einführung werden die beiden Projekte zu der Thematik des herausfordernden Verhaltens der Kinder beschrieben. Ein Schaubild (S. 13) verdeutlicht den Aufbau des Projekts. Die Ergebnisse der begleitenden Evaluation ergaben im Vorher-Nachher-Vergleich einen Zuwachs der Kompetenzen der pädagogischen Fachkräfte. Aus diesem entstand eine höhere Zufriedenheit mit der eigenen Leistung und Arbeit. Es zeigte sich eine Verbesserung der Zusammenarbeit mit den Eltern und auch die Kinder fühlten sich wohler. Da die Fortbildungsinhalte individuell an die Bedarfe der Kitas vor Ort angepasst wurden, bekam das Projekt sehr positive Rückmeldungen aus der Praxis, weshalb dieses Konzept weiterverbreitet und in der Praxis angewendet wurde bzw. noch wird. Am Ende der Einführung werden die einzelnen Kapitel kurz erläutert und es wird auf den Kern der Handreichung, das Kreislaufmodell, verwiesen.
Kapitel zwei geht auf die theoretischen Grundlagen in ebenfalls drei Unterkapiteln ein, die für den Umgang mit herausforderndem Verhalten wichtig sind. Es wird zu Beginn geklärt, was unter herausforderndem Verhalten verstanden wird und was den Unterschied zum Begriff der Verhaltensauffälligkeit darstellt. Die Autor:innen beschreiben nach dieser Begriffsklärung das Kernelement der Publikation, den „Kreislauf professionellen Handelns“ (S. 18) mit seinen fünf Teilschritten. Unter den fünf Schritten des (1.) Beobachtens, dem (2.) Analysieren/​Verstehens, der (3.) Handlungsplanung mit der Bildung von Hypothesen auf den Ebenen Kind, Fachkräfte/Strukturen der Kita, Eltern und Netzwerkpartner:innen, dem eigentlichen (4.) Handeln und der (5.) Evaluation/Überprüfung werden nähere Informationen beschrieben und durch zwei Abbildungen komprimiert dargestellt. In den weiteren Ausführungen werden zwei Erklärungsmodelle zur Entstehung von Verhaltensweisen erläutert, die Fachkräfte bei ihrem Verstehen von herausforderndem Verhalten unterstützen können und die sich in der Praxis als Erklärungsmodelle bewährt haben.
Das „Bio-Psycho-Soziale Modell“ (S. 22) ist das Umfassendere und beinhaltet viele Aspekte aus der Lebenswelt des Kindes, das sich aus drei wesentlichen Elementen zusammensetzt. Es beinhaltet die biologischen (Ausgangs)Bedingungen, mit der jeder Mensch zur Welt kommt, z.B. genetische Bedingungen, Temperament, Verlauf der Schwangerschaft, Situation bei der Geburt, Erkrankung, usw. Das zweite Element dieses Modells ist die soziale Situation und die Erfahrungen, die in die Biografie und die aktuellen Situationen unterteilt werden.
Zu den biografischen Erfahrungen beschreiben die Autor:innen vier als bedeutsame Inhalte der Biografie:
- Bindungssicherheit,
- Erziehungsstil der Eltern,
- soziale Unterstützung und
- Möglichkeiten zur Teilhabe.
Zum Aspekt der Bindungssicherheit wird auf die Feinfühligkeit der Bindungsperson hingewiesen, dass diese die Fähigkeit besitzt, die Signale des Kindes zunächst wahrzunehmen, diese richtig zu analysieren und unverzüglich bzw. angemessen darauf zu reagieren. Es wird deutlich benannt, dass die wichtigste Erkenntnis aus unterschiedlichen Forschungen mindestens eine zuverlässige, stabile, wertschätzende und herzliche Beziehung eines erwachsenen Menschen zu einem Kind ist.
Der Erziehungsstil der Eltern ist ebenso von Bedeutung für die Entwicklung des Kindes, denn es hat sich ein Stil herausgebildet, der dem Kind viele Möglichkeiten lässt, selbst zu handeln, sich auf die Eltern zu verlassen und ohne Angst erzogen zu werden.
Die Unterstützung im sozialen Kontext ist der dritte Aspekt bei den biografischen Erfahrungen, bei der es darum geht, Halt und Sicherheit zu erfahren, um mit kritischen Situationen souverän umzugehen. Stärkende Erfahrungen wirken sich auf die Entwicklung sehr positiv aus, beeinflussen das eigene Wohlbefinden und festigen das eigene Selbstwertgefühl.
Die Möglichkeit zur Teilhabe wird als vierter Aspekt angeführt und es wird herausgestellt, dass sich ein Einbeziehen und Mitbestimmen positiv auf die Entwicklung auswirken kann, wenn die Möglichkeiten ernst gemeint sind und eine echte Teilhabe gelebt wird. Neben diesen biografischen Erfahrungen ist auch die aktuelle Situation von Bedeutung, in der das Kind gerade lebt, welche Kita es besucht, wie seine sozialen Kontakte gestaltet sind, welche Möglichkeiten es hat, sich zu beteiligen, wie die Bindungsqualität zu seinen Eltern ist usw.
Der dritte große Bereich des Bio-Psycho-Sozialen Modells ist die innerseelische (psychische) Struktur (Selbst). Bei diesem Aspekt steht das innere Selbst oder auch der Mittelpunkt der eigenen Persönlichkeit im Zentrum der Ausführungen. Es wird „Der von Geburt an „kompetente“ Säugling…“ (S. 29) beschrieben und sechs Faktoren, die für die Entstehung der Selbst-Struktur von Bedeutung sind. Besonders bedeutsam sind die Erfahrungen einer sicheren Bindung. Die Autor:innen beschreiben die verschiedenen Bindungstypen anhand von praktischen Beispielen, wie diese sich bei Kindern äußern könnten und verweisen am Ende ihrer Ausführungen auf einen Einschätzbogen, der die Bindungssicherheit bei Kindergartenkindern erfassen kann. Die Kinder bei ihrer Regulation ihrer Gefühle zu unterstützen wird als zweiter bedeutsamer Faktor benannt. Es wird an dieser Stelle auf „… die „sensitive Responsivität“ (S. 23) hingewiesen. Daneben ist die „Soziale Rückversicherung“ (S. 32) und die „Geteilte Aufmerksamkeit“ (S. 33) von zentraler Bedeutung. Die „Entwicklungsabschnitte der Emotionsentwicklung“ (S. 33) werden in einer umfangreichen Tabelle (S. 34/35) von einem Monat bis zum fünften Lebensjahr veranschaulicht, was ein adäquates Wissen über die Emotionsregulation vermittelt.
Ebenfalls bedeutsam ist die Perspektivenübernahme des Kindes und die Empathiefähigkeit. Mitgefühl können schon sehr junge Kinder etwa im Alter von zwei Jahren aufweisen. Die Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen und deren Perspektive zu übernehmen, gelingt erst mit etwa vier Jahren. Die vertiefende Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und deren Wünsche und Absichten (Mentalisierungsfähigkeit) zu erkennen, ist erst ab fünf Jahren möglich. Eine Abbildung hierzu veranschaulicht diese Thematik.
Als vierter Faktor wird vom Autor:innenteam „Das Erleben von Kontrolle und Selbstwirksamkeit“ (S. 37) thematisiert. Es wird darauf hingewiesen, dass ein Kontrollerleben sich nur über Erfahrungen von einer Regelmäßigkeit und von Verlässlichkeit entwickeln kann. Dadurch ist es möglich, dass ein Sicherheitsgefühl entstehen kann. Darüber hinaus wird auch auf die Selbstwirksamkeit eingegangen. Um selbst wirksam sein zu können, brauchen Kinder positive Erfahrungen, die ihnen ermöglichen, die nächsten Schritte ihrer Entwicklung zu gehen. An dieser Stelle wird die „Zone der nächsten Entwicklung“ (S. 38) benannt. Fehlt jedoch die Kontrolle und auch die Selbstwirksamkeit, so können Stress und Angst bei den Kindern entstehen.
Der fünfte Faktor wird als allgemeine Problemlösekompetenz bezeichnet. Diese Fähigkeit entwickelt sich im Prozess zwischen dem Kind und seinen Bezugspersonen. Wie genau diese Problemlösefähigkeit definiert wird, ist in einer kleinen Abbildung veranschaulicht. Es wird von den Autor:innen auf die fehlende Problemlösefähigkeit hingewiesen und damit verbunden auch auf die möglichen Reaktionen der Kinder, wie z.B. Angst, Wut, Aggression, usw., die die Fachkräfte in kleinen Schritten mit den Kindern aufarbeiten können. Als sechsten und somit letzten Faktor wird der Aufbau von sozialer Kompetenz benannt. Es wird zunächst eine Definition angeführt und den pädagogischen Fachkräften der Auftrag mitgegeben, die evtl. Defizite bei sozialen Kompetenzen in der Kindertageseinrichtung entsprechend als Vorbild mit den Kindern zu entwickeln.
Neben diesem ausführlichen Bio-Psycho-Sozialen Modell wird auch das „Modell der seelischen Grundbedürfnisse“ (S. 41) nach Grawe in dieser Handreichung näher erläutert. Es wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch über grundlegende körperliche und auch seelische Grundbedürfnisse verfügt, die er/sie erfüllt haben wollen.
Ähnlich wie im vorausgenannten Modell gibt es auch bei diesem fünf elementare Bedürfnisse, die erfüllt sein müssen, damit es dem Menschen gut geht. Zunächst wird das Bedürfnis nach Bindung erläutert, was so ähnlich bereits im Bio-Psycho-Sozialen Modell ausgeführt wurde. „Das Bedürfnis nach Weltaneignung und Exploration“ (S. 41) beschreibt, dass Kinder von Geburt an neugierig und wissbegierig sind. Sie brauchen in dieser Phase Erwachsene, die sie begleiten, ihnen den nächsten Schritt zutrauen und sie in ihrem Vorhaben unterstützen. Auch das „Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle“ (S. 42) stimmt mit den Inhalten des Bio-Psycho-Sozialen Modells überein.
Das vierte „Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz“ (S. 42) ist inhaltlich vergleichbar mit dem „Erleben von Kontrolle und Selbstwirksamkeit“ (S. 37). Es wird benannt, dass die Fachkräfte Kinder in kleinen Teilschritten ermutigen können, zu sich selbst zu stehen und die eigenen Stärken in den Vordergrund zu stellen. Im letzten Bedürfnis wird „Lustgewinn und Unlustvermeidung“ (S. 42) beschrieben. Für Kinder ist es schwierig zu verstehen, warum sie nicht immer alles bekommen können, was sie gerade wollen. Dadurch entstehen entsprechende Reaktionen, die die Fachkräfte oft als herausfordernd beschreiben. Abschließend wird von den Autor:innen in diesem Kapitel darauf verwiesen, dass die Grundbedürfnisse einen zentralen Erklärungsversuch für die pädagogischen Fachkräfte darstellen und es dadurch gelingen kann, das herausfordernde Verhalten von Kindern besser zu verstehen und ihnen entsprechende kompensatorische Maßnahmen anzubieten.
In Kapitel drei werden praktische Grundlagen und auch Materialien für Kindertageseinrichtungen vorgestellt. Auch dieses Kapitel ist in drei Teile untergliedert. Im ersten Teil wird die eigene Haltung zu dem Thema herausforderndes Verhalten bei Kindern in der Kita beschrieben. Der Umgang mit eigenen Werten und Normen wird hervorgehoben, definiert und auf den Zusammenhang mit herausforderndem Verhalten wird näher eingegangen. Die Wichtigkeit der eigenen Biografie wird benannt und übertragen, was diese mit der professionellen pädagogischen Arbeit zu tun hat. Dabei wird die eigene Reflexion in den Vordergrund gestellt und der Austausch im Team darüber angeregt. Um dies zu vertiefen wird eine Übung beschrieben, die in der Praxis sehr gut anzuwenden ist.
Das „Handeln in Akutsituationen“ (S. 47) wird im mittleren Teil dieses Kapitels näher betrachtet, in dem Strategien für diese herausfordernden Situationen im Mittelpunkt stehen. Das sofortige Reagieren bzw. Agieren auf eine solche extreme Situation wird von den Autor:innen erläutert, indem beschrieben wird, was in diesen Phasen der höchsten Erregung im Gehirn passiert. Es wird sehr deutlich benannt, dass es kein Rezept geben kann, um das herausfordernde Verhalten zu beseitigen, denn „Menschen sind keine Maschinen und Interaktionen sind komplex.“ (S. 48).
Drei de-eskalierende Strategien werden vorgestellt, um möglichst frühzeitig auf die ersten Anzeichen eines extremen Verhaltens einzugehen. Zunächst wird die Begegnung mit dem Kind erörtert, wie ein mögliches Verhalten in einer solchen Extremsituation gestaltet werden kann. Hierbei wird zwischen externalisierendem (nach außen gerichtet) und internalisierendem (auf sich bezogen, nach innen, zurückgezogen) Verhalten unterschieden. Auf beide Verhaltensweisen wird in dieser Publikation näher eingegangen und konkrete Möglichkeiten benannt, wie in solchen Situationen mit den Kindern umgegangen werden kann. Es wird stets darauf hingewiesen, dass es immer individuelle Handlungsstrategien braucht, da jede Situation und jedes Kind unterschiedlich sind. Eine weitere Möglichkeit der De-Eskalation kann im Umgang mit den eigenen Emotionen liegen. Es wird an dieser Stelle empfohlen, über verschiedene Strategien zu verfügen, die z.B. den Umgang mit Stress und Ärger minimieren oder auch als Hilfestellung beim Umgang mit der eigenen Emotionslage nützlich sein können. Eine Auflistung verschiedener Methoden rundet diesen Teil ab.
Die dritte Strategie ist die De-Eskalation auf der institutionellen Ebene, was bedeutet, dass die Fachkräfte im Team arbeiten und gemeinsam für die Situation verantwortlich sind. Dieser Teil wird damit abgeschlossen, wie wichtig die Reflexion im Team ist und der kollegiale Austausch über den Umgang mit herausforderndem Verhalten in der Kita. Im dritten Unterkapitel wird anhand des fünf schrittigen Kreislaufmodells ein Praxisbeispiel ganz konkret und sehr ausführlich beschrieben, in dem verschiedene Methoden zur Anwendung kommen, die in Kapitel fünf ausführlich beschrieben werden. Dieses Fallbeispiel ist sehr verständlich formuliert und geht auf jeden einzelnen Schritt des Modells ein.
Einen gesamten Überblick über den Ablaufplan der fünf Teilschritte des Prozessmodells erhält die/der Leser:in in Kapitel vier. Anhand eines Flussdiagramms werden die einzelnen Inhalte kurz beschrieben und darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, jeden Schritt zu bearbeiten. Es sollte keine Abkürzpädagogik über den kurzen Weg von der Beobachtung zum Handeln erfolgen. Wichtig ist es, sich mit den Inhalten der einzelnen Prozessschritte auseinanderzusetzen, um das Kind und sein Verhalten besser verstehen und entsprechend strategisch handeln zu können.
Vertiefend wird in Kapitel fünf dieser Handreichung der systematische Kreislauf im Detail mit Frage- und Checklisten vorgestellt, der zum Verstehen des herausfordernden Verhaltens beitragen kann.
In diesem sehr kleinteilig gegliederten Kapitel des Buches finden sich die vorher beschriebenen Checklisten und Arbeitsblätter, die die Arbeit mit dem professionellen Kreislaufmodell erleichtern und in der Praxis unterstützen können. Die Idee der Autor:innen mit diesen Methoden ist es, unterschiedliche Sichtweisen anzuregen und Denkanstöße für eine Veränderung der pädagogischen Arbeit zu geben.
Wichtig ist es, dass diese nicht in Gänze abgearbeitet, sondern als Hilfestellung verstanden werden, mit herausforderndem Verhalten im Alltag professioneller umgehen zu können. Die fünf Schritte des Kreislaufs professionellen pädagogischen Handels: (1.) Beobachten, (2.) Analysieren und Verstehen, (3.) Handlungsplanung, (4.) Umsetzen/​Handeln und (5.) Evaluation/Überprüfen werden mit Anmerkungen und Methoden veranschaulicht, sodass dieses Modell sehr gut in der pädagogischen Praxis bei herausforderndem Verhalten angewendet werden kann.
Beim ersten Schritt stehen die Beobachtung und Wahrnehmung im Mittelpunkt. Hierbei ist neben der eigenen Sichtweise und dem Austausch im Team darüber, auch die systematische Beobachtung von Bedeutung, die im Alltag anhand verschiedener Fragestellungen gezielt durchgeführt werden kann. In Teilschritt zwei steht das Analysieren und Verstehen im Vordergrund, was sich auf den Austausch zu den wissenschaftlichen Modellen (Bio-Psycho-Soziales Modell – siehe S. 22ff; Modell der seelischen Grundbedürfnisse – siehe S. 41ff) und der Bildung von Hypothesen bezieht. Hierfür wird der Wechsel der Perspektive als methodische Anregung gegeben, ebenso wie eine große Auswahl an Analysefragen zu den beiden wissenschaftlich fundierten Erklärungsmodellen. Daneben nimmt in diesem Teil die Hypothesenbildung eine wichtige Rolle ein. Es wird zunächst definiert, was Hypothesen eigentlich im systemischen Sinne bedeuten. Danach wird neben den Grundlagen für deren Bildung auf mögliche Fragen hingewiesen, bevor durch ein Praxisbeispiel die Formulierung der Hypothesen und deren Auswahl für den nächsten Schritt des Modells beschrieben werden.
Das dritte Segment im Kreislauf befasst sich mit der Handlungsplanung. Den Autor:innen ist es wichtig hervorzuheben, dass die Grundregel der realistischen Umsetzung im Vordergrund steht, da es ansonsten zu Misserfolgen oder Überforderung führen kann.
Die Grundlage der Handlungsplanung sind die besprochenen Hypothesen, die nächsten Schritte und die Festlegung von Verantwortlichkeiten in Bezug auf die vier Ebenen des Kindes, der Kita bzw. des Teams, der Eltern und weiterer Institutionen, die evtl. hinzugezogen werden können. Die Planung kann anhand der abgebildeten Vorlage im Buch durchgeführt und somit schriftlich dokumentiert werden, was für den konkreten Umgang mit dem herausfordernden Verhalten in der Praxis nützlich sein kann.
Als Viertes wird im Prozessmodell ein Überblick über die konkrete Umsetzung gegeben. Hierbei wird erwähnt, dass alle Umsetzungsschritte mit dem gesamten Team besprochen werden sollen und es ebenso wichtig ist, dass die Verantwortlichen die einzelnen Maßnahmen übernehmen. Bei der Planung wird nochmals darauf verwiesen, dass es keine allgemeinen Rezepte zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Kindern gibt, da jede Situation und jedes Kind ganz individuell betrachtet werden müssen. Die eigentliche Handlung nimmt die vier Ebenen nochmals in den Blick. Für das Handeln mit dem Kind werden in dem vorliegenden Buch verschiedene Formen der Begegnung benannt und Beispiele für „…pädagogische >Techniken<…“ (S. 87) erläutert.
Bei der Ebene des Teams bzw. der Institution wird beschrieben, dass es gerade für die Arbeit im Team verschiedene Schutzfaktoren gibt, die unbedingt beachtet und einmal jährlich mit allen Beteiligten reflektiert werden sollten.
Die Handlung im Kontakt mit den Eltern ist von sechs zentralen Grundsätzen zum Thema der Zusammenarbeit mit diesen bestimmt, die in der vorliegenden Handreichung erläutert werden. Als Erstes wird der wertschätzende Umgang miteinander benannt, der auf dem sogenannten „… Beziehungsdreieck…“ (S. 89) zwischen Kind, Eltern und Fachkräften basiert. Eltern werden im zweiten Grundsatz als eigenständige Personen betrachtet, die selbst entscheiden, was sie wann wollen. Somit schließt sich der dritte Grundsatz an, in dem es darum geht, sie zu verstehen.
Im Grundsatz vier wird beschrieben, dass der Kontakt zu den Eltern vor dem Problem entstehen sollte und nicht erst dann, wenn es zu Schwierigkeiten gekommen ist. Es wird im fünften Grundsatz darauf verwiesen, dass es die Eltern nicht gibt, sondern alle Eltern individuell gesehen werden müssen.
Als letzter und damit sechster Grundsatz wird angeführt, dass Eltern sich durch die Ansprache des herausfordernden Verhaltens ihres Kindes gekränkt fühlten könnten. Hier wird an das professionelle Verhalten der Fachkräfte appelliert, sich entsprechend auf diese Möglichkeit vorzubereiten, es nicht persönlich zu nehmen und weitere Gespräche zu planen, damit die Eltern ihre evtl. Kränkung verarbeiten können.
In dem Buch werden einige Hinweise zu Gesprächen mit Eltern gegeben, die wichtigsten Ziele dieser Gespräche formuliert und Ideen zur Vorbereitung, zum Verlauf und deren Nachbereitung erläutert.
Die vierte Ebene beim Schritt der Handlung stellt den Kontakt mit anderen Institutionen in den Mittelpunkt. Auch hierbei ist ein zentrales Thema, wie zuvor schon bei der Zusammenarbeit mit den Eltern erwähnt wurde, den Kontakt zu anderen Institutionen vorzeitig herzustellen, damit es in einem konkreten Fall einfacher ist, Kontakt aufzunehmen und sich entsprechend zu vernetzen. An dieser Stelle ist ein kurzer „Exkurs: Die Bedeutung von Ritualen, Regeln und Mikrotransitionen“ (S. 93) in der Handreichung zu finden, der zunächst die Begrifflichkeiten definiert und anschließend Ideen zur konkreten Umsetzung in der Kita-Praxis benennt.
Das Thema Grenzen und Konsequenzen wird ebenfalls von den drei Autor:innen in diesem Unterkapitel beschrieben. Der fünfe und somit letzte Teilschritt im Prozessmodell befasst ich mit der Evaluation bzw. der Überprüfung, sodass sich der Kreis an dieser Stelle schließt.
Für die Evaluation ist es wichtig, genau zu reflektieren, was umgesetzt werden konnte und was nicht. Sollten sich keine Veränderungen einstellen, empfiehlt das Autor:innenteam die erneute Beobachtung, Analyse und Planung des Vorgehens. In diesem Zusammenhang wird auch die Festschreibung im Qualitätsmanagement der Kita benannt, bei dem es um einen strukturierten Ablauf der einzelnen Teile geht. Hierzu zeigt ein Beispiel den Transfer in die Praxis der Kindertageseinrichtungen auf.
Das sechste und somit letzte inhaltliche Kapitel zum Abschluss des Buches fasst kurz zusammen, dass es keine einfache und leichte Angelegenheit ist, den Kreislauf professionellen Handelns zu durchlaufen. Fröhlich-Gildhoff, Hoffer und Rönnau-Böse ermutigen die Fachkräfte zum Ende der Handreichung explizit dazu, sich die Mühe zu machen und das Modell zu erproben, da es sich in der Praxis gezeigt hat, dass eine kontinuierliche Bearbeitung tatsächlich Erfolge verzeichnet. Sollte dies nicht geschehen, gehört es ebenfalls zum professionellen Handeln, sich entsprechende Hilfe von externen Expert:innen einzuholen.
Kapitel sieben enthält ein umfassendes Literaturverzeichnis und im achten Kapitel werden die verwendeten Verzeichnisse nach Abbildungen, Tabellen und Arbeitsblättern aufgeführt.
Diskussion
Der Umgang mit herausforderndem Verhalten von Kindern in Kindertageseinrichtungen ist eine Thematik, die eine hohe Relevanz im Feld aufzeigt. Verfolgt man den Diskurs über die aktuelle Situation in den Einrichtungen, so empfinden die pädagogischen Fachkräfte ihren momentanen Alltag als sehr herausfordernd und belastend. Die Fachkräfte klagen zunehmend über Kinder, die sie durch ihr Verhalten herausfordern. Durch diese derzeitige Situation ist das Buch am Puls der Zeit und nimmt genau diese Thematik der Fachkräfte auf, da es sich mit diesen gerade sehr aktuellen Inhalten befasst. Fröhlich-Gildhoff, Hoffer und Rönnau-Böse gelingt es hervorragend, diese gestiegenen Schwierigkeiten mit dem Verhalten der Kinder sehr verständlich und vor allem praxisnah zu beschreiben. Die verwendeten Fachbegriffe werden erläutert, sodass die Leser:innen diese auf die eigene Arbeitspraxis übertragen können.
Die Publikation kann für herausfordernde Situationen im pädagogischen Alltag sehr gut angewendet werden. Durch das Aufführen von Fallbeispielen und der konkreten Anwendung des Prozessmodells, wie im fünften Kapitel ausführlich beschrieben, ist der Text der gesamten Handreichung sehr anschaulich und gut leserlich beschrieben. Die vielen Checklisten, Methoden und Arbeitsblätter regen dazu an, diese in der eigenen Praxis anzuwenden. Die Informationen zu dem Hintergrundwissen über mögliche Verhaltensweisen bei Kindern werden immer wieder mit wissenschaftlich fundierten und seriösen Quellen untermauert, sodass ein guter Wissenschafts-Praxis-Transfer zu dieser komplexen Thematik entsteht. Es ist dadurch möglich, ein Verständnis zu entwickeln, wieso sich ein Kind so verhält, wie es sich gerade verhält. Die umfangreichen und sehr hilfreichen Ideen für die konkrete Umsetzung in die Praxis sind nachvollziehbar und so beschrieben, dass die Methoden zur Anwendung des Prozessmodells direkt von den Fachkräften genutzt werden können.
Die Gliederung dieser Handreichung folgt einem logischen Aufbau und ist übersichtlich mit einigen Abbildungen gestaltet, die dem eigenen Verständnis dienen und die Inhalte konkret zusammenfassen. Es wäre sinnvoll gewesen, die verwendeten Arbeitsblätter, Checklisten und Fragesammlungen den Leser:innen in Form von Kopiervorlagen im Buch oder auf einem separaten Datenträger zur Verfügung zu stellen. Somit wäre der Aufwand für die konkrete Umsetzung in der pädagogischen Praxis auf ein Minimum reduziert und die mögliche Anwendung dieses Kreislaufs professionellen pädagogischen Handelns könnte einfacher in den Alltag der Fachkräfte Einzug halten.
Insgesamt gesehen bietet das vorliegende Buch eine praxisorientierte und ausführliche Anregung, um das Thema der Herausforderungen im Verhalten der Kinder wissenschaftlich fundiert in den Alltag zu transferieren. Gerade das Flussdiagramm im vierten Kapitel fasst die systematische Vorgehensweise der fünf Schritte des Kreislaufmodells sehr übersichtlich zusammen. Dieser detaillierte Überblick kann dazu dienen, dieses Vorgehen auch in das kitainterne Qualitätsmanagement zu übertragen.
Bei der Beschreibung der beiden Erklärungsmodelle für herausforderndes Verhalten bei Kindern ist die Erkenntnis der Epigenetik (S. 24) hervorzuheben, die einen tieferen Einblick in die biologischen (Ausgangs-)Bedingungen bei Kindern darstellt. Diese umfangreichen Erläuterungen tragen dazu bei, ein umfassendes Wissen zu möglichen Ursachen für herausfordernde Verhaltensweisen zu erlangen, dieses zu verstehen und es auch dann im Alltag konkret anzuwenden.
Kritisch betrachtet werden kann die Aussage zum Orientierungsplan im dritten Kapitel (S. 46). An dieser Stelle wäre es sinnvoller, von den gesetzlichen Grundlagen der einzelnen Bundesländer zu sprechen und sich nicht nur auf ein Bundesland zu spezialisieren. Alle Bildungsprogramme-, empfehlungen-, pläne der Bundesländer enthalten Aussagen zum Umgang mit Werten und Normen, sodass diese sehr gut auf alle Gesetzesgrundlagen der Kindertageseinrichtungen übertragen werden können.
Die sehr verständliche und praxisorientierte Handreichung zu einem sehr aktuellen und für viele pädagogischen Fachkräfte belastenden Thema, bietet einen tiefen Einblick in Verhaltensweisen von Kindern und beschreibt, warum sich manche Kinder so verhalten, wie sie es gerade tun. Das Buch trägt zu einem vertiefenden Verständnis bei und zeigt durch die etlichen Arbeitsblätter, Checklisten und Fragesammlungen konkrete Möglichkeiten auf, mit dem herausfordernden Verhalten von Kindern umzugehen. Das umfangreiche Praxisbeispiel, das alle Schritte des Kreislaufs professionellen pädagogischen Handelns im Detail beschreibt, kann dem gesamten pädagogischen Feld dazu dienen, das eigene Verhalten entsprechend zu reflektieren und die einzelnen Prozessschritte im Alltag konkret anzuwenden.
Wichtig ist es den drei Autor:innen festzuhalten, dass es kein allgemein gültiges Rezept für den Umgang mit Herausforderungen gibt. Es ist Fröhlich-Gildhoff, Hoffer und Rönnau-Böse ein Anliegen, die Fachkräfte für den Umgang mit dem Prozessmodell zu motivieren, da in der Praxis deutliche und vor allem nachhaltige Erfolge von Veränderungen des Verhaltens festgestellt wurden. Hervorzuheben ist, dass die einzelnen Schritte des Kreislaufs: (1.) Beobachten, (2.) Analysieren und Verstehen, (3.) Handlungsplanung, (4.) Umsetzen/​Handeln und (5.) Evaluation/Überprüfen beachtet werden und nicht die Abkürzung von der Beobachtung zum Handeln genommen wird, wie es häufig im pädagogischen Alltag geschieht.
Fazit
Das Buch ist sehr lesenswert und eignet sich hervorragend für den Einsatz in Kindertageseinrichtungen.
Rezension von
Stefanie Oliveras-Steffen
B.A. Bildungs- und Sozialmanagement, Sozialpädagogin, Erzieherin, Sozialfachwirtin, Expertin für die Qualität im Situationsansatz, Multiplikatorin und Begleiterin für die interne Evaluation, Externe Evaluatorin, Fortbildnerin Erwachsenenbildung
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