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Herbert Müller: Arbeitszeit- und Dienstplangestaltung in der Pflege

Rezensiert von RA Isabel Romy Bierther, 31.01.2023

Cover Herbert Müller: Arbeitszeit- und Dienstplangestaltung in der Pflege ISBN 978-3-8426-0859-7

Herbert Müller: Arbeitszeit- und Dienstplangestaltung in der Pflege. Grundlagen - Modelle - Methodik. Schlütersche Fachmedien GmbH (Hannover) 2021. 155 Seiten. ISBN 978-3-8426-0859-7. D: 49,95 EUR, A: 51,40 EUR, CH: 70,90 sFr.
Reihe: Pflege Management.

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Thema

In einer Branche, in der ein absoluter Personalmangel herrscht, will das vorliegende Buch rechtliche Wege und Möglichkeiten aufzeigen, um für die Beteiligten eine bessere Arbeitszeitgestaltung zu realisieren. Die Veröffentlichung richtet sich an Führungskräfte und auch an Mitarbeiter, die die Dienstplangestaltung Lebensphasen orientiert gestalten wollen.

Autor

Autor des Werkes ist Herbert Müller. Er ist Diplom-Sozialpädagoge, Qualitätsbeauftragter, TQM-Auditor, Dozent in der Aus-, Fort- und Eiterbildung und Geschäftsführer einer Tagespflege in Schwerte.

Aufbau

Das Buch ist in sieben Kapitel unterteilt. Das erste Kapitel befasst sich mit den allgemeinen Rahmenbedingungen für die Mitarbeitenden in der Pflege. Hier werden das Arbeitsschutzgesetz, das Arbeitszeitgesetz, das Bundesurlaubsgesetz und weitere Gesetze kurz umrissen. Der relevante Inhalt wird kurz beleuchtet, dabei ergänzt der Autor nützliche Tipps und Übersichten. Besonders erwähnt sei hier die Tabelle zu den Vorschriften zur Nacht- und Schichtarbeit. Darin werden wichtige Begriffe aus dem Arbeitszeitgesetz vorgestellt, deren gesetzliche Grundlage benannt und der Inhalt kurz beschrieben. Weiterhin finden sich auch Erwägungen zur Pflegezeit, dem SGB XI, Datenschutz und den Heimgesetz. Das Kapitel schließt ab, mit einem Katalog häufig gestellter Fragen zu Feiertagsvergütung, Arbeitsunfähigkeit und dem Arbeitszeitrecht.

Das zweite Kapitel liefert die Grundlagen für die Personaleinsatz in der Pflege. Es werden zunächst die Berechnung des Personalbedarfs und die Ermittlung der Soll-Arbeitszeit dargestellt. Dann werden die brutto- und nettobasierte Planung und die Schichtbesetzung erklärt. Diese Darstellungen sind mit Schaubildern und Tabellen hinterlegt, sodass die theoretischen Ausführungen gut nachvollzogen werden können.

Im dritten Teil beschäftigt sich der Autor mit unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen. Er stellt Überlegungen zur altersgerechten Arbeitszeitgestaltung an, er beschreibt unterschiedliche Modelle für Pflegeeinrichtungen, er stellt die Schichtarbeit und ihre Probleme dar. Interessant sind die Überlegungen zur organisatorischen Gestaltung bei Personalausfällen, es werden z.B. der Springer-Pool, der Joker-Pool und die Stand-by-Dienste beschrieben. Auch diese Kapitel ist wieder mit wichtigen Hinweisen, Tabellen und nützlichen Tipps gestaltet.

Der vierte Teil befasst sich dann mit der Dienstplanung. Auch hier finden sich wieder zuerst die theoretischen Ausführungen zur Dienstplanung. Ziel und Zweck der Dienstplanung und die formalen Anforderungen werden besprochen. Dann wird die Entwicklung eines Dienstplanes durch verschiedene Ansätze dargestellt. Dann werden die rechtlichen Grundlagen für die Anpassung des Dienstplanes besprochen, z.B. die Beachtung der Rechte des Betriebsrates. Dieses Kapitel verfügt über einen sehr umfangreichen und ausführlichen Fragenkatalog an Ende des Kapitels, es gibt viel Abbildungen, um die theoretischen Darstellungen besser nachvollziehen zu können. Es wird viel mit Aufzählungen, tabellenartigen Darstellungen und Schaubildern gearbeitet, um die Komplexität der Aufgaben zu verbildlichen.

Der fünfte Teil befasst sich mit der Touren- und Einsatzplanung. Der Autor beschreibt die theoretischen Überlegungen, die hinter einer erfolgreichen Planung stehen. Er stellt für die ambulante Pflege auch die wirtschaftlichen Überlegungen dar, die beachtet werden müssen. Weiterhin wird überlegt, ob es sinnvoll sein kann, die ambulante Planung auf die stationäre Pflege zu übertragen.

Im sechsten Teil finden sich die Ausführungen zur Urlaubsplanung. Hier werden der allgemeine Urlaubsanspruch, der Mindesturlaub in der Pflege und der Zusatzurlaub beschrieben. Weiterhin gibt es Ausführungen zum Organisationsstandart der Urlaubsplanung.

Das letzte Kapitel befasst sich mit der Überlastungsanzeige. Der Sinn und Zweck wird dargestellt und als Beispiel ist eine Überlastungsanzeige abgedruckt.

Das Buch verfügt über ein ausführliches Inhalts- und Literaturverzeichnis. In einem Register können sich die Leser bei Einzelfragen gut orientieren. In jedem Kapitel befindet sich am Ende ein Fragenkatalog zu den häufig auftretenden Fragen.

Diskussion

Das Buch ist gut strukturiert und gibt einen guten Überblick über das komplexe Thema. Es ist eine gelungene Darstellung dieses komplexen Themas. Es ist dem Autor geglückt, diese Materie auch für Laien verständlich zu formulieren und einen umfassenden Gesamtüberblick zu geben. Die werden viele lebenspraktische Fragen aufgeworfen, die in der Dienstplanung immer wieder problematisch werden. Es wäre zu begrüßen, wenn der Autor uns noch ein weiteres Stück in der Praxis mitgenommen hätte. Die theoretischen Fragen hätten dann noch plastischer dargestellt werden können. So bietet das Buch eine solide Grundlage, um mit diesem Rüstzeug so dann in die Dienstplanung einsteigen zu können.

Fazit

Das Buch ist für Einsteiger gut geeignet. Es enthält einen guten Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen, die gutverständlich dargestellt sind. Es werden Umsetzungstipps und viele Anregungen gegeben.

Rezension von
RA Isabel Romy Bierther
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Es gibt 38 Rezensionen von Isabel Romy Bierther.

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ISSN 2190-9245