Suche nach Titel, AutorIn, RezensentIn, Verlag, ISBN/EAN, Schlagwort
socialnet - Das Netz für die Sozialwirtschaft

Johannes Pantel, Cornelius Bollheimer u.a. (Hrsg.): Praxishandbuch Altersmedizin

Rezensiert von Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff, 06.02.2023

Cover Johannes Pantel, Cornelius Bollheimer u.a. (Hrsg.): Praxishandbuch Altersmedizin ISBN 978-3-17-035033-5

Johannes Pantel, Cornelius Bollheimer, Andreas Kruse, Johannes Schröder, Cornel Sieber u.a. (Hrsg.): Praxishandbuch Altersmedizin. Geriatrie - Gerontopsychiatrie - Gerontologie. Verlag W. Kohlhammer (Stuttgart) 2021. 2., erweiterte und überarbeitete Auflage. 1004 Seiten. ISBN 978-3-17-035033-5. 149,00 EUR.

Weitere Informationen bei DNB KVK GVK.
Inhaltsverzeichnis bei der DNB.

Kaufen beim socialnet Buchversand
Kaufen beim Verlag

Thema

Der Prozess des Alterns im Kontext von Gesundheit und Krankheit ist multidimensional und oft auch multidirektional. Deshalb sollten seine relevanten Gegenstandsbereiche auch aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden, die jedoch inhaltlich jeweils eng miteinander in Verbindung stehen, weil sie unterschiedliche Facetten gleicher Phänomene beleuchten. Die Sicherung qualitativ guter Prävention, Diagnostik, Behandlung, Rehabilitation und Langzeitversorgung des alten Menschen braucht also Wissensbestände aus unterschiedlichen Disziplinen.

In der modernen Altersmedizin, die immer stärker multiprofessionell gedacht werden muss, garantiert eben inzwischen nur ein abgestimmtes und verzahntes Vorgehen die adäquate Versorgung des alten Menschen. Ganz besonders in komplexen Situationen und daraus abgeleiteten Handlungsbedarfen ist die Schnittstelle von Geriatrie, Gerontopsychiatrie und Gerontologie hoch relevant. Diese drei zentralen Wissenschaftsdisziplinen ergänzen sich deshalb in diversen institutionellen Kontexten und Handlungsfeldern der Praxis in besonderer Weise. Diesem Zusammenspiel folgt das vorliegende und inzwischen als Standardwerk geltende Buch, das nun in einer Neuauflage vorliegt, in Aufbau und Inhalt.

Herausgeber*innen/​Autor*innen

  • Prof. Dr. med. Johannes Pantel – Gerontopsychiater und Leiter des Arbeitsbereichs Altersmedizin am Institut für Allgemeinmedizin der Universität Frankfurt a. M.
  • Prof. Dr. med. Cornelius Bollheimer – Internist, Endokrinologe und Geriater und Direktor des Lehrstuhls für Altersmedizin der Uniklinik RWTH Aachen.
  • Prof. Dr. phil. Dr. h.c. Andreas Kruse – Dipl. Psychologe und Gerontologe und ehemaliger Direktor des Instituts für Gerontologie an der Universität Heidelberg.
  • Prof. Dr. med. Johannes Schröder – emeritierter Professor für Gerontopsychiatrie und Klinische Gerontologie an der Universität Heidelberg und ehemaliger Leiter der Sektion Gerontopsychiatrie sowie stellvertretender. Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg.
  • Prof. Dr. med. Cornel Sieber – Internist und Geriater, Direktor des Instituts für Biomedizin des Alterns der Universität Erlangen-Nürnberg sowie Direktor des Departments Innere Medizin im Kantonsspital Winterthur, Schweiz.
  • Dr. rer. med. Valentina A. Tesky - Dipl. Psychologin und stellvertretende Leiterin des Arbeitsbereichs Altersmedizin am Institut für Allgemeinmedizin der Universität Frankfurt a. M.

Die einzelnen Fachbeiträge im Buch kommen von insgesamt 91 einschlägigen Expert*innen, die mit ihrer jeweiligen Sach- und Fachkenntnis diese hochkarätige Publikation in der vorliegenden Form möglich gemacht haben.

Entstehungshintergrund

Das Buch ist nun in seiner 2., erweiterten und vollständig überarbeiteten Auflage auf dem Markt. Es enthält geballtes und relevantes Wissen aus den Disziplinen Geriatrie, Gerontopsychiatrie und Gerontologie. In die erweiterte 2. Auflage sind zusätzlich zahlreiche altersmedizinisch relevante Teildisziplinen (z.B. HNO, Augenheilkunde, Allgemeinmedizin, Traumatologie) aufgenommen worden, die das thematische Portfolio im Vergleich zur 1. Auflage sehr sinnvoll ergänzen. Auch die bisher schon enthaltenen Kapitel und Beiträge wurden umfangreich ergänzt.

Aufbau und Inhalt

Die Publikation gliedert sich in vier große Themenbereiche:

I. Grundlagen – Kapitel 1 - 5

II. Syndromspezifische Behandlung – Kapitel 6 - 23

III. Altersmedizinische Aspekte ausgewählter Fachdisziplinen – Kapitel 24 -42

IV. Querschnittsthemen – Kapitel 43- 59

Dabei bezieht sich der von der Seitenzahl umfangreichste Themenbereich II auf ausgewählte Krankheitsbilder und Syndrome, die auch bei jüngeren Menschen auftreten können, sich aber vor allem beim hochbetagten Menschen in spezifischen Problemkonstellationen zeigen. Dieser Umstand macht ein angepasstes Vorgehen in Diagnostik und Therapie erforderlich (vgl. Pantel, S. 195). Dieses Anliegen der besonderen Berücksichtigung von Lebenssituation, Konstitution und spezifischen Bedarfslagen des alten, speziell des hochaltrigen Menschen zieht sich wie ein roter Faden durch alle Beiträge im Buch.

Im Themenbereich I – Grundlagen finden sich – nach der Einführung (Kapitel 1) durch die Herausgeber*innen – folgende Beiträge:

  • Kapitel 2 - Epidemiologie und demografischer Wandel(Siegfried Weyerer)
  • Kapitel 3 - Die Disziplinen stellen sich vor – von Cornelius Bollheimer und Dieter Lüttje skizziert die Rolle, akademische Verortung und Aufgaben der Geriatrie. Johannes Pantel beschreibt in der gleichen Logik das Feld der Gerontopsychiatrie und Andreas Kruse das der Gerontologie. Unter der Überschrift „Perspektiven der Altersmedizin“ erfolgt die sehr überzeugende Zusammenführung der Essentials der für das Buch konstitutiven Disziplinen.
  • In Kapitel 4 nehmen Hermann Brandenburg und Katharina Steinhauer die Interprofessionelle Kooperation in ihren verschiedenen Formen und Ausprägungen in den Blick.
  • Mit einem sehr umfangreichen Kapitel 5 - Grundkonzepte – schließt dieser erste Themenbereich ab. In diesem Kontext werden die folgenden Konzepte vorgestellt und empirisch begründet:
    • Alter und Altern – Anmerkungen und Unterscheidung krankhafter und normaler Altersverläufe (Frank Oswald)
    • Fraility – Gebrechlichkeit (Cornel Sieber und Andreas Kruse)
    • Multimorbidität (Christine Muth und Marjan van den Akker)
    • Plastizität (Veit Kubik und Monika Knopf)
    • Kognitive Reserve (Christine Hildesheim, Pablo Toro und Johannes Schröder)
    • Entwicklung (Andreas Kruse)
    • Bewältigung (Andreas Kruse und Eric Schmitt)
    • Soziale Teilhabe (Andreas Kruse und Eric Schmitt)
    • Resilienz (Andreas Kruse und Eric Schmitt)
    • Potenziale (Andreas Kruse und Eric Schmitt)
    • Kuration, Palliation, Rehabilitation (Valentina A. Tesky)

Der Themenbereich II – Syndromspezifische Behandlung:

  • Kapitel 6 - Einführung (Johannes Pantel).
  • Kapitel 7 - Immobilität (Ellen Freiberger und Ulrike Depp) widmet sich den Ursachen und Bedingungsfaktoren für Einschränkungen der Mobilität
  • Kapitel 8 - Instabilität (Ellen Freiberger) behandelt das Thema auch im Hinblick auf das Sturzrisiko im Alter.
  • Kapitel 9 - Inkontinenz (Klaus Becher) skizziert das Thema in all seinen Facetten bezogen sowohl auf Harn- als auch Stuhlinkontinenz.
  • Kapitel 10 - Mangelernährung im Alter (Dorothee Volker und Rainer Wirth) geht auch gesondert auf die Ernährungsproblematik bei Demenz ein
  • Kapitel 11 - Polypharmazie (Ulrich Thiem) nimmt auch die damit verbunden potenziellen Risiken (z.B. Sturz) in den Blick.
  • Kapitel 12 - Dekubitus und Störungen der Wundheilung (Klaus Becher) beschreibt das Phänomen und skizziert die Möglichkeiten multimodaler Therapiestrategien.
  • Kapitel 13 - Delir (akute Verwirrtheit) (Katrin Singler und Simone Gurlit) beschreibt die klinische Relevanz sowie Prognose, Prävention und Therapie.
  • Kapitel 14 - Demenzen und leichte kognitive Beeinträchtigung (Tarik Karakaya, Fabian Fußler, Johannes Schröder und Johannes Pantel) nimmt Epidemiologie, Formen, Diagnostik Therapie und Prävention in den Blick.
  • Kapitel 15 - Depression (Peter Schönknecht, Johannes Pantel und Anja Tränkner) beschreibt Epidemiologie, das klinische Bild, pathogenetische Aspekte sowie Behandlung und Therapieverfahren
  • Kapitel 16 - Suizidalität (Reinhard Lindner) stellt Risikofaktoren, Diagnostik und Suizidprävention im Sinne von Therapie der Suizidalität vor.
  • Kapitel 17 - Angst (Peter Bäurle) skizziert das Phänomen in all seinen Facetten und geht speziell auch auf die Angst bei alten Menschen mit Behinderung ein.
  • Kapitel 18 - Psychotische Symptome (Wahn und Halluzinationen) (Alkomiet Hasan, Andrea Schmitt und Peter Falkai) beschreibt Symptome, Diagnostik und Therapie.
  • Kapitel 19 - Substanzmissbrauch und Sucht (Dirk K. Wolter) widmet sich dem Phänomen in all seinen Facetten und Erscheinungsformen, geht auf Testverfahren und Assessment sowie auf Therapie und Rehabilitation ein.
  • Kapitel 20 - Schmerzen (Albert Lukas und Corinna Drebenstedt) setzt neben Diagnostik, Testverfahren und Assessment den inhaltlichen Schwerpunkt auf die pragmatische Therapie und auch Rehabilitation.
  • Kapitel 21 - Somatoforme Störungen (Gudrun Schneider) folgt ebenfalls dieser inhaltlichen Logik im Aufbau des Beitrags (Klinisches Bild, Assessment, Diagnostik) und setzt dann den Schwerpunkt auf Therapie in verschiedenen Facetten und Settings.
  • Kapitel 22 - Schlafstörungen (Richard Mahlberg) Ausgangspunkt ist der Vergleich zwischen gesundem und krankem Schlaf. Weiter geht es um mögliche Regulationsmechanismen, Diagnostik und Therapieformen.
  • Kapitel 23 - Isolation (Andreas Kruse, Johannes Pantel und Eric Schmitt) beschreibt das Phänomen aus den verschiedenen professionellen Perspektiven die das Buch insgesamt prägen und gibt praktische Hinweise für Prävention und den Umgang mit sozialer Isolation im Alter.

Der Themenbereich III – Altersmedizinische Aspekte ausgewählter Fachdisziplinen erweitert das Spektrum in viele medizinische Bereiche hinein, die nicht unmittelbar und auf den ersten Blick mit Alter und Altern in Verbindung gebracht werden. Dabei wird nochmals unübersehbar, dass Alter und die spezifischen Bedarfe alter Menschen Querschnittsthemen sind, die in fast allen medizinischen Disziplinen und für alle Fachkräfte im Gesundheitswesen immer relevanter werden. Folgende Themen und Aspekte werden im Buch behandelt:

  • Kapitel 24 - Einführung (Die Herausgeber)
  • Kapitel25 - Allgemeinmedizin – der alte Mensch beim Hausarzt (Peter Landendörfer)
  • Kapitel 26 - Anästhesie (Simone Gurlit, Mona Brune und Holger Wienzek)
  • Kapitel 27 - Diabetologie (Anke Bahrmann)
  • Kapitel 28 - Endokrinologie (Cornelius Bollheimer, Steffen Schlee und Thomas Bertsch)
  • Kapitel 29 - Gastroenterologie im Alter (Roland Büttner)
  • Kapitel 30 - Harnwegsinfekte im Alter (Klaus Becher)
  • Kapitel 31 - HNO und Schwindel (Martin Westhofen)
  • Kapitel 32 - Hypertonie (Clemens Grupp)
  • Kapitel 33 - Intensivmedizin (Hans Jürgen Heppner und Katrin Singler)
  • Kapitel 34 - Kardiologie (Philipp Bahrmann)
  • Kapitel 35 - Neurologie (Marek Jauß und Richard Dodel)
  • Kapitel 36 - Geriatrische Onkologie (Sebastian Fetscher, Gerald F. Kolb, Gabriele Röhrig und Andreas H. Leischker)
  • Kapitel 37 - Augenheilkunde (Ophtalmologie) (Thomas Kohnen, Ninel Kenikstul, Lisa Hinzelmann, Lubka Naycheva, Christian Hofman und Michael Müller)
  • Kapitel 38 - Paar- und Familientherapie (Astrid Riehl-Emde)
  • Kapitel 39 - Lungenerkrankungen (Manfred Gogol und Helmut Frohnhofen)
  • Kapitel 40 - Sexuelle Funktionsstörungen (Dominique Reinwand und Susanne Zank)
  • Kapitel 41 - Alterstraumatologie (Matthias Knobe und Thomas Friess)
  • Kapitel 42 - Alterszahnheilkunde (Andreas Zenthöfer, Alexander J. Hassel und Peter Rammelsberg)

Der Themenbereich IV – Querschnittsthemen behandelt übergreifende Aspekte, die mehr oder weniger in allen ausgeführten Disziplinen und Unterthemen (siehe Themenbereiche II und III) eine praktische Relevanz haben. Es geht hier also um allgemeine Prinzipien und Systematiken, die praktisches Handeln nach Expertenstandard prägen.

  • Kapitel 43 - Einführung (Die Herausgeber)
  • Kapitel 44 - Assessment (Rupert Püllen und Kerstin Amadori) enthält allgemein die Beschreibung von Anliegen und Rolle von Assessments als konstitutives Element evidenzbasierter Medizin.
  • Kapitel 45 - ICF-Klassifikation (Walter Swoboda) erläutert Modell, Begriffe und Anwendung in der Geriatrie.
  • Kapitel 46 - Diagnose Related Groups (DRG) (Michael Meisel) beschreibt das System der Fallpauschalen und wie sich die Geriatrie im deutschen DRG-System abbildet.
  • Kapitel 47 - Pharmakotherapie (Markus Gosch und Hans-Jürgen Heppner) nimmt Pharmakokinetik und -dynamik im Alter in den Blick. Weiter geht es um Compliance, Adhärenz, Leitlinien und bekannte Probleme bei der Medikation alter Menschen.
  • Kapitel 48 - Psychotherapie (Susanne Zank) stellt Kriterien für den Einsatz und die Besonderheiten beim alten Menschen vor und beschreibt die Versorgungssituation.
  • Kapitel 49 - Psychosoziale und nichtpharmakologische Interventionen (Julia Haberstroh) geht auf die Rollevon therapeutischen Berufen im Gesundheitssystem ein (Physio-, Ergo- und Kunsttherapie sowie Logopädie) und zeigt Möglichkeiten auf, auch das soziale Umfeld bei Interventionen einzubeziehen.
  • Kapitel 50 - Das geriatrische Behandlungsteam und seine Interprofessionalität (Werner Hofmann und Kristina Flägel) beschreibt Aufgaben und mögliche Strukturen des interprofessionellen Teams, stellt entsprechende Curricula für Lehre und Weiterbildung vor und auch, wie das spezielle therapeutische Milieu in diesem Kontext wirkt.
  • Kapitel 51 - Geriatrische Versorgungsstrukturen (Dirk van den Heusel und Heike Lischewski) erläutert die gesetzlichen und ordnungspolitischen Grundlagen und Rahmenbedingungen für die geriatrische Versorgung sowie die entsprechende spezifische Bedarfslage.
  • Kapitel 52 - Gerontopsychiatrische Versorgungsstrukturen (Hans Gutzmann) beschreibt zentrale Strukturelemente im Bereich Gerontopsychiatrie, das Diagnosespektrum sowie die notwendigen Kompetenzen der Behandelnden.
  • Kapitel 53 - Rehabilitation (Manfred Gogol) stellt Ziele, Indikationen, relevante Einflussfaktoren, das Vorgehen und verschiedene Settings sowie die Prognose bei der Rehabilitation vor.
  • Kapitel 54 - Innovative Wohnformen (Hans-Werner Wahl und Barbara Steiner) nimmt dashoch relevante Thema Wohnen im Alter in den Blick, mit Schwerpunktsetzung auf neue Formen und Settings, auch für Menschen mit Demenz sowie auf technische Assistenzsysteme und digitale Technologien.
  • Kapitel 55 - Palliative Care und Spiritual Care (Hartmut Remmers) beschreibt die Grundzüge dieser beiden konzeptionellen Ansätze und verknüpft sie miteinander, wirft einen Blick auf die absehbaren weiteren Entwicklungen und skizziert die Konsequenzen für die Altersmedizin.
  • Kapitel 56 - Prävention in der Geriatrie (Hannes Christow, Michael Denkinger und Katharina Wirth) stellt die verschiedenen Formen, Ebenen und Rahmenbedingungen von Prävention dar und beschreibt einzelne präventive Maßnahmen.
  • Kapitel 57 - Ethische Aspekte (Thomas Frühwald) begründet die Relevanz von ethischen Fragen in der Altersmedizin und stellt ausgewählte Fragestellungen und Probleme aus der einschlägigen Praxis vor.
  • Kapitel 58 - Rechtliche Aspekte (Thomas Klie) nimmt Fragen aus verschiedenen Rechtsbereichen in den Blick, verknüpft sie mit relevanten Fragen aus der Altersmedizin und beschreibt den alten Menschen als Rechtssubjekt.
  • Kapitel 59 - Transkulturelle Aspekte (Andreas Kruse und Eric Schmitt) beschäftigt sich mit kulturellen Fragen und Vorstellungen zu Alter und Altern, vor allem aus einer ethnologischen Perspektive.

Zielgruppe

Mit seinem interdisziplinären und multiperspektivischen Ansatz richtet sich die vorliegende Publikation an alle Akteursgruppen und Professionen im Gesundheitswesen, die sich mit Fragen der Gesundheit und Krankheit des alten Menschen beschäftigen. Als besonders relevant sei das Buch empfohlen für

  • Studierende der Humanmedizin, Psychologie, Gerontologie und weiterer einschlägiger sozial- und gesundheitswissenschaftlicher Disziplinen und der Pflege
  • Fachkräfte der genannten Professionen in der einschlägigen Fachpraxis

Diskussion

Die vorliegende 2. Auflage der Publikation liefert ein breites thematisches Überblickswissen zu den aktuellen Standards und Befunden von Geriatrie, Gerontopsychiatrie und Gerontologie und fasst damit die für die Altersmedizin zentralen und hoch relevanten Erkenntnisse zusammen. Insofern ist es ein Kompendium des aktuellen Wissens zum Thema, das gleichzeitig in vielen Teilbereichen nur einen ersten Einblick bieten kann.

Es liegt in der Natur der Sache, dass in den insgesamt 59 Kapiteln keine vertiefte Auseinandersetzung mit weitergehenden Fragen erfolgen kann. Dies wird jedoch durchaus initiiert, indem in einer Reihe von Beiträgen (leider nicht in allen) ein abschließendes Fazit formuliert ist, das auch Anregungen und weitergehende Fragen für die Praxis enthält. Bei einer nächsten Überarbeitung sollte dies zum Standard für alle Autor*innen gemacht werden

Sehr hilfreich für die schnelle Orientierung bei spezifischen Fragestellungen ist das umfangeiche Stichwortregister (17 Seiten) am Schluss des Buches.

Fazit

Insgesamt kann festgehalten werden, dass dieses Fachbuch durch die inhaltliche Aktualisierung und die Erweiterung der Themenpalette zusätzlich sehr gewonnen hat. Es wird als Grundlagenliteratur für die oben genannten Akteursgruppen und Professionen uneingeschränkt und dringend empfohlen.

Rezension von
Prof. Dr. Cornelia Kricheldorff
Beratung – Prozessbegleitung – Training;
Soziale Gerontologie und Soziale Arbeit im Gesundheitswesen
Katholische Hochschule Freiburg (em.)
Mailformular

Es gibt 27 Rezensionen von Cornelia Kricheldorff.

Besprochenes Werk kaufen
Sie fördern den Rezensionsdienst, wenn Sie diesen Titel – in Deutschland versandkostenfrei – über den socialnet Buchversand bestellen.


Zitiervorschlag
Cornelia Kricheldorff. Rezension vom 06.02.2023 zu: Johannes Pantel, Cornelius Bollheimer, Andreas Kruse, Johannes Schröder, Cornel Sieber u.a. (Hrsg.): Praxishandbuch Altersmedizin. Geriatrie - Gerontopsychiatrie - Gerontologie. Verlag W. Kohlhammer (Stuttgart) 2021. 2., erweiterte und überarbeitete Auflage. ISBN 978-3-17-035033-5. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/29846.php, Datum des Zugriffs 28.03.2023.


Urheberrecht
Diese Rezension ist, wie alle anderen Inhalte bei socialnet, urheberrechtlich geschützt. Falls Sie Interesse an einer Nutzung haben, treffen Sie bitte vorher eine Vereinbarung mit uns. Gerne steht Ihnen die Redaktion der Rezensionen für weitere Fragen und Absprachen zur Verfügung.


socialnet Rezensionen durch Spenden unterstützen
Sie finden diese und andere Rezensionen für Ihre Arbeit hilfreich? Dann helfen Sie uns bitte mit einer Spende, die socialnet Rezensionen weiter auszubauen: Spenden Sie steuerlich absetzbar an unseren Partner Förderverein Fachinformation Sozialwesen e.V. mit dem Stichwort Rezensionen!

Zur Rezensionsübersicht