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Martin Lehner: Mini-Aufgaben

Rezensiert von Prof. Dr. sc.hum. Nina Fleischmann, 21.02.2023

Cover Martin Lehner: Mini-Aufgaben ISBN 978-3-8252-5889-4

Martin Lehner: Mini-Aufgaben. Denkprozesse anregen und Neugier wecken. UTB (Stuttgart) 2022. 157 Seiten. ISBN 978-3-8252-5889-4. D: 22,00 EUR, A: 22,70 EUR, CH: 29,50 sFr.

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Thema

Aufgaben stellen ist eine Routineaufgabe für Lehrende, Aufgaben beantworten ebenso für Lernende – oder doch nicht? Dieses handliche Buch stellt die Mini-Aufgaben vor. Als methodisches Kleinformat geben Mini-Aufgaben Impulse zum Nachdenken, knüpfen an vorhandenes Wissen und Unterrichtsgeschehen an und lassen sich an die jeweilige Zielgruppe ausrichten.

Autor

Prof. Dr. Martin Lehner ist promoviert und habilitiert in Erziehungswissenschaft. Er leitet das Department „Entrepreneurship & Communications“ an der Fachhochschule Technikum Wien. Seit vielen Jahren bietet Lehner Didaktik-Workshops an und beschäftigt sich in seinen einschlägigen Werken mit dem Thema Didaktik.

Aufbau

147 Seiten werden in fünf inhaltliche Teile gegliedert:

  • Grundlagen
  • Mini-Aufgaben erstellen
  • Mini-Aufgaben im Unterricht
  • Beispiele
  • Toolbox: Miniaufgaben entwickeln

Inhalt

Im ersten Teil „Grundlagen“ wird die zugrunde liegende Idee der Mini-Aufgaben erläutert. Das Ziel der Mini-Aufgaben besteht darin, die Gesamtheit der Lernenden anzusprechen und Denkprozesse bei ihnen in einem kurzen Zeitraum anzustoßen (3, 5 oder 10 Minuten). Der Inhalt von Mini-Aufgaben soll hohen Qualitätsansprüchen gerecht werden, hierzu bedarf es didaktischen und fachlichen Kompetenzen von Seiten der Lehrenden. Hierbei ist es wichtig, dass die Mini-Aufgaben an das bereits vorhandene sowie das neue Wissen anknüpfen. Ziel von gut formulierten Miniaufgaben ist es, dass diese die Lernenden vor Herausforderungen stellen, die Neugierde wecken und zur Aktivierung von Denkprozessen beitragen. Ein großer Unterschied zum Unterrichtsgespräch besteht dahingehend, dass alle Lernenden gefordert sind und von jedem eine Antwort erhalten wird. Die Antworten können über verschiedene Kommunikationskanäle erfolgen (Umfragen mit Quiztools, Meldung per Handzeichen, elektronische Klickersysteme). Die Antworten sollen innerhalb von 1 bis 2 Minuten gegeben werden. Das Zeitpensum ist abhängig von der Art der Bearbeitungsform (Einzel- oder Gruppenarbeit). Durch die Mini-Aufgabe soll das Verständnis von Lehrinhalten bei den Lernenden geschärft werden.

Im zweiten Teil „Mini-Aufgaben erstellen“ wird die Entwicklung von Mini-Aufgaben in zwei Schritten vorgestellt. Inhalt des ersten Schrittes ist es, den Lehrstoff anhand der Elemente des Verstehens herauszufiltern. Die Gestaltung sollte sich an der jeweiligen Zielgruppe und den Unterrichtsinnhalten ausrichten. Inhaltlich geht es im zweiten Schritt um die Findung des passenden Aufgabenformats, welche sich an den Verstehenselementen ausrichtet. Es werden Beispiele dargestellt, welche den zweischrittigen Gestaltungsprozess der Mini-Aufgaben veranschaulichen. Es gibt zwei Aufgabenformate: geschlossen oder offen. Geschlossene Aufgaben haben nur eine Antwortmöglichkeit, offene Aufgaben hingegen haben mehrere. Auch zu den Aufgabenformaten werden Beispiele in diesem Teil des Buches dargestellt. Zudem werden fünf Fragenaspekte aufgezeigt.

Im dritten Teil werden praktische Beispiele aus der Unterrichtsanwendung von Mini-Aufgaben dargestellt. Des Weiteren werden theoretische Inhalte aus der Didaktik gezeigt und in den Kontext gesetzt. Zudem setzt sich der Autor in diesem Teil kritisch mit dem Format Mini-Aufgaben auseinander, in dem er Bedenken und Einwände bei der Anwendung der Mini-Aufgaben darlegt und diese mit den Argumenten für die Anwendung von Mini-Aufgaben gegenüberstellt.

Im vierten Teil werden mehr als 90 Beispiele aus verschiedenen Lehrfächern in unterschiedlichen Ausführungen und Längen dargestellt. Diese Beispiele illustrieren die Anwendung von Mini-Aufgaben und stellen so eine umfangreiche Sammlung an Musterbeispielen zur Orientierung für Lehrende dar. Zusätzlich werden verschiedene Möglichkeiten dargelegt, auf welche Art und Weise Antwortmöglichkeiten visuell analog oder digital dargestellt werden können.

Im fünften Teil werden Toolboxen dargestellt, welche Lehrende nutzen können, um Miniaufgaben individuell und stoffbezogen zu erstellen und um eine hohe Qualität der Mini-Aufgaben sicherzustellen. Sie folgen der Logik der vorangestellten Kapitel und stellen präzise Zweck, Idee, Vorgehen und Beispiel zusammen.

Diskussion

Das in dem Buch beschriebene Aufgabenformat, deren theoretische Kontexte aus Didaktik und Unterrichtsgestaltung, sowie anknüpfende Bereiche werden verständlich erklärt. Die Gestaltung, Anwendung und Einsatzgebiete von Mini-Aufgaben für die Unterrichtsgestaltung werden in den einzelnen Kapiteln Schritt für Schritt auf anschauliche Art und Weise erklärt.

Das Buch ist für Lehrende sowohl für Sekundarstufe I als auch für Lehrende im akademischen Lehrbetrieb geeignet, welche bereits ein Grundlagenwissen der Didaktik und Unterrichtsgestaltung besitzen. Die Toolboxen bieten hier eine knappe und effiziente Unterstützung.

Fazit

Mini-Aufgaben können Lernende in kurzer Zeit kognitiv aktivieren, zur Auseinandersetzung mit dem Lernstoff einladen und Verstehensprozesses anstoßen. In diesem Buch werden theoretische Hintergründe, Erklärungen und praktische Anwendungsbeispiele im Unterrichtsgeschehen gegeben.

Rezension von
Prof. Dr. sc.hum. Nina Fleischmann
Hochschule Hannover Fakultät V - Diakonie, Gesundheit und Soziales
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Es gibt 81 Rezensionen von Nina Fleischmann.

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Zitiervorschlag
Nina Fleischmann. Rezension vom 21.02.2023 zu: Martin Lehner: Mini-Aufgaben. Denkprozesse anregen und Neugier wecken. UTB (Stuttgart) 2022. ISBN 978-3-8252-5889-4. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/29856.php, Datum des Zugriffs 01.04.2023.


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