Jeannette Bischkopf, Daniel Deimel et al. (Hrsg.): Soziale Arbeit in der Psychiatrie
Rezensiert von Karsten Giertz, 05.05.2023
Jeannette Bischkopf, Daniel Deimel, Christoph Walther, Ralf-Bruno Zimmermann (Hrsg.): Soziale Arbeit in der Psychiatrie. Lehrbuch. MSD Sharp & Dohme GmbH (München) 2022. 512 Seiten. ISBN 978-3-8252-5847-4. D: 35,00 EUR, A: 36,00 EUR, CH: 44,00 sFr.
Thema
Mit der Psychiatriereform von 1975 entwickelte sich in Deutschland ein umfangreiches, differenziertes, gemeindepsychiatrisches Versorgungssystem mit Angeboten zur psychiatrischen und psychosozialen Beratung, Behandlung, Rehabilitation und Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Im Zuge dieser Entwicklung gehören SozialarbeiterInnen seit Jahren in der stationären und außerstationären psychiatrischen sowie psychosozialen Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen zu einer häufig vertretenen Berufsgruppe. Als eigenständige Profession übernimmt die Soziale Arbeit in diesem Arbeitsfeld wichtige Funktionen, um das Leiden der Betroffenen und der Angehörigen zu lindern, die Beeinträchtigungen und sekundären Krankheitsfolgen zu reduzieren oder zu beseitigen, die Umsetzung von personenzentrierten Behandlungs-, Rehabilitations- und Unterstützungsformen zu koordinieren sowie die Partizipation und gesellschaftliche Teilhabe bei dieser Zielgruppe zu fördern. Die psychiatrische und psychosoziale Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist für Sozialarbeitende jedoch ein komplexes Arbeitsfeld, das spezielles Fachwissen und arbeitsfeldbezogene Methodenkompetenzen voraussetzt. In vielen Studiengängen der Sozialen Arbeit ist die psychiatrische und psychosoziale Versorgung als spezifisches Arbeitsfeld eher unterrepräsentiert. Ebenso richtet sich die Fachliteratur zu psychischen Erkrankungen sowie deren Unterstützung und Behandlung oftmals an psychiatrische, pflegerische und psychotherapeutische Professionen oder an Mitarbeitende, welche in der stationären Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen tätig sind. Von daher besteht ein Bedarf an Fachliteratur, welche sich ausgehend von der Sozialen Arbeit als eigenständige Profession mit spezifischen Konzepten, Methoden und Diskursen im Bereich der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen beschäftigt.
AutorIn oder HerausgeberIn
Zu den HerausgeberInnen des Lehrbuches „Soziale Arbeit in der Psychiatrie“ gehören die Psychologin und Professorin für Psychologie und Gruppendynamik an der Fachhochschule Kiel Prof. Dr. phil. Jeanette Bischkopf, der Sozialarbeiter, Supervisor, Suchttherapeut und Professor für Klinische Sozialarbeit an der Hochschule Nordrhein-Westfalen Prof. Dr. phil. Daniel Deimel, der Diplomsozialpädagoge und Professor für Klinische Sozialarbeit an der Technischen Hochschule Nürnberg Prof. Dr. phil. Christoph Walther sowie der Facharzt für Psychiatrie und Professor für Sozialpsychiatrie und Sozialmedizinische Grundlagen an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin Prof. Dr. med. Ralf-Bruno Zimmermann.
Entstehungshintergrund
Das Lehrbuch „Soziale Arbeit in der Psychiatrie“ erschien erstmalig 1999 im Psychiatrie Verlag. In den letzten Jahren wurde das Lehrbuch in verschiedenen Ausgaben mit einer wechselnden HerausgeberInnenschaft veröffentlicht. Unter den aktuellen HerausgeberInnen erschien das Lehrbuch erstmals 2016 im Psychiatrie Verlag. Ausgehend von dieser Ausgabe wurde die hier in der Rezension diskutierte zweite Ausgabe unter Koordination des Psychiatrie Verlages in der UTB-Verlagsgemeinschaft veröffentlicht und neben zahlreichen Aktualisierungen zusätzlich um das parallel publizierte Fallbuch „Soziale Arbeit in Psychiatrie und Suchthilfe: Fallbuch“ (nicht Bestandteil dieser Rezension) erweitert.
Aufbau
Das Lehrbuch gliedert sich in drei übergeordnete Teile. Der erste Teil fasst die wichtigsten Grundlagen der Sozialen Arbeit im Arbeitsfeld der Psychiatrie zusammen und enthält Kapitel zur Geschichte des Arbeitsfeldes, zu den Rahmentheorien und Konzepten der Sozialen Arbeit in der Psychiatrie, zu wichtigen psychiatrischen Störungsbildern, zum psychiatrischen und psychosozialen Versorgungssystem sowie zur Ethik und zu den rechtlichen Grundlagen.
Der zweite Teil gibt einen Überblick über spezifische psychosoziale Interventionsformen, die in der Beratung, Begleitung, Unterstützung und Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen relevant sind. Neben der sozialpsychiatrischen Grundhaltung und den Gesundheitstheorien Recovery, Resilienz und Empowerment werden unter anderem Methoden und Konzepte zur Beziehungsgestaltung, Beratung, psychosozialen Diagnostik, partizipativen Einbeziehung von Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie zu Krisenintervention und Gruppenarbeit vorgestellt.
Der dritte Teil beschäftigt sich mit der Qualitätssicherung und wissenschaftlichen Evaluation von Unterstützungsleistungen im psychiatrischen Arbeitsfeld. Zudem wird auf die Gesundheitsförderung von Sozialarbeitenden im Arbeitsfeld der Psychiatrie eingegangen.
Das Buch enthält zu den Einzelkapiteln zusätzlich themenbezogene Download- und Vertiefungsmaterialien sowie Reflexionsfragen und Übungen für die LeserInnen, um die Inhalte zu vertiefen. Zur Zielgruppe gehören dabei Studierende der Sozialen Arbeit, Lehrende im Fortbildungsbereich oder an Hochschulen der Sozialen Arbeit sowie Mitarbeitende in der Praxis, die sich über aktuelle Entwicklungen im psychiatrischen Arbeitsfeld, Methoden oder Konzepte informieren möchten.
Inhalt
Zu Beginn geht Christoph Walther auf die Profession der Sozialen Arbeit und ihre besondere Rolle im Arbeitsfeld Psychiatrie ein. Er zeigt auf, dass sich die Soziale Arbeit als eine wichtige und eigenständige Profession in der Psychiatrie etabliert hat, die vor allem die soziale Dimension menschlicher Existenz sowie die psychosozialen Problemlagen und Herausforderungen in den Blick nimmt. Soziale Arbeit versucht sowohl auf der Einzelfallebene als auch auf der gesellschaftlich strukturellen Ebene „die Handlungsfähigkeit und Teilhabechancen […] der Einzelnen wiederherzustellen, zu sichern oder zu erweitern, damit ein möglichst autonomes, gesundes und zufriedenstellendes Leben gelingen kann (S. 17).“ Insbesondere bei Menschen mit psychischen Erkrankungen wirken sich die psychischen Beeinträchtigungen auf die soziale Dimension aus (z.B. Einschränkungen in der Alltagsbewältigung, Stigmatisierung, berufliche Beeinträchtigung). Soziale Arbeit versucht die Lebenssituation der Betroffenen zu verbessern, indem wichtige persönliche und soziale Ressourcen zur Bewältigung oder Linderung der psychischen Beeinträchtigungen mobilisiert und gefördert werden. Dabei orientieren sich Sozialarbeitende an normative Prinzipien wie „die soziale Gerechtigkeit, die Menschenrechte, die Achtung der Vielfalt und auch der Autonomie des Einzelnen (ebd.).“
Im Anschluss beschreibt der Autor die konkreten Merkmale der Sozialen Arbeit im Bereich der Psychiatrie anhand von vier Strukturmerkmalen (Doppelmandat, Handeln in bürokratischen Abläufen, Interventionsebenen auf der individuellen sowie politisch gesellschaftlichen Ebene und die Kooperation mit anderen Professionen). So findet das sozialarbeiterische Handeln im Bereich der Psychiatrie häufig in einem „Spannungsfeld zwischen den Unterstützungswünschen der KlientInnen und den gesellschaftlich auftragenden und institutionell abgesicherten Kontrollaufgaben (ebd. S. 18)“ statt. Das professionelle Handeln zeichnet sich nach dem Autor in diesem Kontext durch eine differenzierte Reflexion und Auseinandersetzung sowie durch einen transparenten Umgang mit diesem Spannungsfeld aus. Um den individuellen Unterstützungsbedarfen der Klient*innen gerecht zu werden und den Zugang zu entsprechenden Unterstützungs- und Behandlungsangeboten zu ermöglichen, müssen Sozialarbeitende ebenfalls mit rechtlichen und verwaltungsbezogenen Abläufen vertraut sein.
Darüber hinaus handeln Sozialarbeitende immer auf zwei Ebenen. Zum einen auf der individuellen Ebene, wo die Selbsthilfe und das Empowerment der Klient*innen unter Einbeziehung ihrer Ressourcen und Stärken im Mittelpunkt stehen. Zum anderen auf der politischen und strukturellen Ebene. Hier geht es darum, mittels sozialraumorientierter Methoden und sozialpolitischem Engagement, die Teilhabesituation und Lebensbedingungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu verbessern. Insbesondere der Abbau von Stigmatisierung, die Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe sowie die partizipative Einbeziehung von KlientInnen in wichtige sozialpolitische Entwicklungen spielen hier eine große Rolle. Das letzte Strukturmerkmal umfasst die kooperative und disziplinübergreifende Zusammenarbeit mit anderen Unterstützungssystemen und Fachkräften (z.B. Fachkräfte der Medizin, Pflege, Psychologie, Ergotherapie etc.). Gerade bei der Beratung, Unterstützung und Begleitung von KlientInnen mit komplexen Problemlagen ist die kooperative Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften und Institutionen wichtig, um nachhaltige und an den individuellen Bedarfen orientierte Hilfen zu entwickeln. In der Praxis kommt es jedoch vor, dass Sozialarbeitende in der Zusammenarbeit mit anderen Professionen mit asymmetrischen Beziehungsstrukturen konfrontiert sind oder die unterschiedlichen professionsbezogenen Perspektiven immer wieder ausgehandelt werden müssen. Um gelingende Kooperationen im Sinne der KlientInnen aufzubauen, bedarf es hier nach dem Autor eine reflektierte und selbstbewusste Haltung.
Die psychiatrische Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen wurde ursprünglich stark von der Medizin und der medizinischen Tochterdisziplin der Psychiatrie dominiert. Zum Abschluss skizziert der Autor ausgehend von der Entwicklung der Sozialpsychiatrie, der Selbsthilfebewegung und von sozialpolitischen Entwicklungen, wie die psychosoziale Perspektive und auch die Soziale Arbeit als eine bedeutsame Profession in die Behandlung und Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen Eingang gefunden hat.
Im nächsten Kapitel stellen Christoph Walther und Daniel Deimel die wichtigsten Theorien und Konzepte der Klinischen Sozialarbeit in der Psychiatrie vor. Als Fachdisziplin der Sozialen Arbeit hat die Klinische Sozialarbeit seit den 1990er Jahren in Deutschland eine weite Verbreitung gefunden. Vor allem im Gesundheitswesen und in der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen sind klinisch sozialarbeiterische Interventionen weit verbreitet. Die Klinische Sozialarbeit „hat die Prävention und Reduktion von psychosozialen Belastungen und die Erhöhung des Handlungsrepertoires der Klient*innen zum Ziel. Sie fokussiert die Überwindung psychosozialer Folgen akuter und chronischer Erkrankungen und soll zu einer besseren Passung im Person-Umwelt-System beitragen. Darüber hinaus strebt sie die Realisierung von gesellschaftlicher Teilhabe an und fördert die Partizipation ihrer Klient*innen am gesellschaftlichen Leben sowie deren Ermächtigung, die eigenen Bedürfnisse zu artikulieren und zu realisieren (ebd. S. 41).“
Zu den Zielgruppen Klinischer Sozialarbeit zählen insbesondere Klient*innen, die aufgrund von komplexen und multiplen psychosozialen Problemlagen nur schwer in die bestehenden Versorgungssysteme integriert werden können. Ausgehend von einem biopsychosozialen Verständnis von Gesundheit und Krankheit, der Person-Umwelt-Perspektive sowie dem Salutogenese- und Lebenslagenkonzept versucht die Klinische Sozialarbeit die Lebens- und Versorgungssituation von sogenannter Hard-to-reach-Klientel (dt. schwer erreichbare Klient*innen) mit Hilfe von niedrigschwelligen und aufsuchenden Versorgungskonzepten, Beratung, Einzelfallhilfe, psychosozialer Diagnostik und Sozialtherapie zu verbessern.
In Anlehnung an das Konzept der Lebensweltorientierung von Hans Thiersch erfolgt im Anschluss eine Spezifizierung und Ausdifferenzierung der Aufgaben und Ziele der Sozialen Arbeit im Bereich der Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Dabei wird unter anderem Bezug genommen auf die neuen Anforderungen durch das SGB IX (Bundesteilhabegesetz) und die Einführung der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) als wichtiges Referenz- und Klassifikationssystem im Bereich der Versorgung und Unterstützung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen.
In ihrem Beitrag psychiatrische Grundlagen führen Ralf-Bruno Zimmermann und Viviana Schulz in die psychiatrische Krankheitslehre, in die psychiatrische Diagnostik und in die Epidemiologie von psychischen Erkrankungen ein. Zudem wird das Vulnerabilitätsstressmodell als ätiologischer Erklärungsansatz im Zusammenhang von Schutz- und Risikofaktoren bei der Entwicklung von psychischen Erkrankungen vorgestellt. Darüber hinaus gibt das Kapitel einen Überblick über die Bedeutung von wichtigen Begrifflichkeiten in der psychiatrischen Nosologie und geht auf besondere Herausforderungen wie Suizidalität sowie Aggression und Gewalt im Kontext der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ein.
Im Anschluss geben Ralf-Bruno Zimmermann und Viviana Schulz in Kapitel 4 einen Einblick in die häufigsten psychischen Erkrankungen. Dabei informieren sie über die klinischen Besonderheiten, über die Symptome, über den Erkrankungsverlauf und über die Behandlungsmöglichkeiten. Ausführlicher wird hier auf die Gruppe der psychischen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen, der Schizophrenien oder der wahnhaften Störungen, der affektiven Störungen sowie auf die Gruppe der Neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen eingegangen. Zum Abschluss enthält das Kapitel wichtige Informationen zur Behandlung mit Psychopharmaka und den Wirkweisen von unterschiedlichen psychopharmakologischen Wirkstoffen.
Aufgrund der komplexen Problemlagen mit denen Sozialarbeitende in der psychosozialen und psychiatrischen Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen konfrontiert werden, sind Grundkenntnisse über das deutsche Versorgungssystem und die sozialrechtlichen Zugänge unabdingbar, um die Betroffenen angemessen unterstützen zu können. Eine Einführung in das Versorgungssystem für Menschen mit psychischen Erkrankungen in Deutschland geben daher Ilse Eichenbrenner und Ilja Ruhl im fünften Kapitel des Lehrbuches. Zu Beginn führen die Autorinnen in die gesetzlichen Grundlagen des deutsche Sozial- und Leistungsrecht für Menschen mit psychischen Erkrankungen ein. So werden die Unterschiede zwischen den einzelnen Leistungsarten im Zusammenhang mit den verschiedenen Phasen einer Erkrankung und Behinderung (Krankenkasse, Rentenversicherung, Eingliederungshilfe etc.) sowie die Aufgabenteilung in der psychiatrischen Versorgung zwischen Bund und Ländern beschrieben. Anschließend erfolgt eine Einführung in die wichtigsten Organisationen und Gremien der gemeindepsychiatrischen Versorgung sowie deren spezifischen Funktionen. Hierzu gehören Psychosoziale Arbeitsgemeinschaften, Psychiatrie-Beiräte, Gemeindepsychiatrische Verbünde, Teilhabeplan- und Gesamtplankonferenzen, über die auf regionaler und überregionaler Ebene eine personenzentrierte und bedarfsgerechte Versorgung mit allen Beteiligten der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung organisiert wird. Danach werden die spezifischen Leistungen für erwachsene Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren rechtliche Verankerung vorgestellt, worunter Leistungen zur Beratung und Begleitung, ambulanten und stationären Behandlung, sozialen Teilhabe, Teilhabe an Bildung und am Arbeitsleben sowie Leistungen zur ambulanten, teilstationären und stationären Pflege gehören. Weil schwere psychische Erkrankungen auch mit Wohnungslosigkeit und Abhängigkeitserkrankungen einhergehen können, werden zum Abschluss des Kapitels ergänzend Leistungen für Abhängigkeitserkrankte und Leistungen der Wohnungslosenhilfe beschrieben.
Mit den spezifischen rechtlichen Grundlagen in der Sozialen Arbeit mit Menschen mit psychischen Erkrankungen setzen sich Dagmar Brosey und Margret Osterfeld auseinander. Sie stellen den normativen rechtlichen Bezugsrahmen der Sozialen Arbeit im Zusammenhang mit den Menschenrechten, dem Grundrecht und der UN-Behindertenrechtskonvention vor. Darüber hinaus werden wichtige rechtliche Grundlagen im Bereich der Behandlung und Untersuchung wie freie Arztwahl, Einwilligungsfähigkeit und Schweigepflicht sowie im Bereich der Vertretung (Patientenverfügungen, Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung) und im Betreuungsrecht vermittelt. Der letzte Teil dieses Kapitals beschäftigt sich mit den Ländergesetzen über die Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Erkrankungen. Die wichtige Abwägung von Grund- und Schutzrechten in Fällen von Eigen- und Fremdgefährdung werden hier diskutiert.
Gerade im Arbeitsfeld der Psychiatrie kommt es immer wieder zu schwierigen Situationen in denen die Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit der Klient*innen eingeschränkt sind oder Risiken der Selbst- und Fremdgefährdung bestehen. Um einen professionellen Umgang mit solchen herausfordernden Situationen zu entwickeln, kann ethisches Orientierungswissen für die eigene Reflexion einen wichtigen Beitrag leisten. Hierzu führt die Autorin Carmen Kaminsky in das ethische Orientierungswissen ausgehend von den Menschenrechten, den Grundrechten in Deutschland und den professionsethischen Prinzipien der Sozialen Arbeit ein. Vor allem die Förderung der sozialen Inklusion und Teilhabe sowie die Förderung der Entscheidungsfähigkeit und Autonomie gehören zu wichtigen professionsethischen Prinzipien der Sozialen Arbeit. Im Mittelpunkt steht das Autonomie-Prinzip, das besagt, in jeder Situation gilt es zu überprüfen, ob „Klient*innen nicht doch in der Lage sind – oder in die Lage versetzt werden können –, ihre Belange selbst zu entscheiden (ebd. S. 190).“ Sozialarbeitende sind gefordert (ethische Kompetenz) das abstrakte Orientierungswissen, „gedanklich mit konkreten Bedingungen einer Handlungssituation (Sachverhalte) in Verbindung zu bringen, um so schließlich zu einer begründeten Handlungsentscheidung (Argumentationsgang) zu gelangen (ebd. S. 192).“ Dadurch können Handlungsentscheidungen in schwierigen Situationen wie beispielsweise bei Zwangsmaßnahmen oder im Falle der Suizidalität auf der Basis der Menschenrechte, Grundrechte und der professionsethischen Prinzipien reflektiert und ethisch begründet werden. Zudem sollten solche Entscheidungen in kollegialen Beratungsprozessen eingebettet sein, bei denen verschiedene Perspektiven und situative Aspekte berücksichtigt werden.
Im Zuge der COVID-19-Pandemie kam es in der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen aufgrund der pandemiebedingten Schutzmaßnahmen zu zahlreichen Herausforderungen. Ausgehend von aktuellen Forschungserkenntnissen beschäftigt sich Dirk Richter – in einem Beitrag, der ursprünglich 2021 in der Fachzeitschrift Soziale Psychiatrie erschien – mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit und psychiatrische Versorgung. In der Forschung wurden vordergründig die Auswirkungen der Pandemie auf die Allgemeinbevölkerung, die psychische Gesundheit von Überlebenden einer COVID-19-Infektion, Mitarbeitende des Gesundheitssystems und Menschen mit bestehenden psychischen Erkrankungen untersucht. Dabei konnte ein Zusammenhang zwischen erhöhten psychischen Belastungen, der regionalen Anzahl von infizierten Personen und dem Ausmaß von sozialen Restriktionen festgestellt werden. Besonders Kinder, Jugendliche und jüngere Frauen gehörten zu einer Gruppe, welche besonders durch die Pandemie belastet war. Bei Menschen mit psychischen Erkrankungen vielen die Ergebnisse sehr heterogen aus, obwohl die psychiatrischen Behandlungs- und Unterstützungsangebote wie stationäre akutpsychiatrische Behandlung, Unterstützungsangebote im Bereich Wohnen und rehabilitative Angebote im Bereich Arbeit zeitweise stark eingeschränkt wurden. Neue Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie entstanden insbesondere im Zusammenhang mit der Behandlung von psychischen und kognitiven Beeinträchtigungen bei schweren Post- und Long-COVID-Verläufen.
Der zweite Teil des Fachbuches befasst sich mit spezifischen sozialarbeiterischen Interventionen und Konzepten. Zu Beginn gibt Dario Deloie einen Einblick in die Leitideen und -konzepte, welche eine professionelle sozialarbeiterische Haltung im Kontext der Versorgung und Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen auszeichnet. Im Mittelpunkt steht dabei die Förderung der sozialen Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen unter Berücksichtigung der personenbezogenen als auch der umweltbezogenen Faktoren (Person-In-Environment-Perspektive). Sozialarbeiterische Interventionen im Kontext der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen setzen daher Interventionen voraus, „die nicht nur auf Anpassungsleistungen des Individuums zielen, sondern Veränderungen der Umwelt inklusive der Institutionen notwendig machen (ebd. S. 217).“ Um dies zu gewährleisten, nimmt die Soziale Arbeit eine inklusionsfördernde Haltung ein, die sich auf die Leitkonzepte Recovery und Salutogenese, Alltags- und Lebensweltorientierung, Gesundheitsförderung und Behandlung, Förderung von Arbeit und Beschäftigung, Ressourcenorientierung, Netzwerkorientierung, soziale Unterstützung, Genderorientierung, Beziehungsorientierung sowie auf eine Orientierung an den Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit bezieht.
Ein wichtiger Wirkfaktor in der Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist die Beziehungsarbeit. Jeannette Bischkopf und Reinhard Lütjen gehen vor dem Hintergrund der allgemeinen Wirkfaktoren nach Grawe auf die Bedeutung der Beziehungsarbeit in der Sozialen Arbeit ein. Bei Veränderungsprozesse zählt die Beziehung zwischen TherapeutInnen und KlientInnen zum größten Wirkfaktoren, der sich aktiv beeinflussen lässt. Um eine wirksame Beziehung zu gestalten, beziehen sich die Autorin und der Autor auf den klientenzentrierten Ansatz nach Carl Rogers, der die Fähigkeiten zur Empathie, Wertschätzung und Kongruenz (Authentizität) bei der Gestaltung einer wirksamen Beziehung in den Vordergrund stellt.
Im letzten Teil dieses Kapitels setzen sich die Autorin und der Autor mit dem psychodynamischen Konzept der Übertragung und Gegenübertragung auseinander. Nach diesem Konzept werden unbewusste Erfahrungen und Konflikte der KlientInnen in der aktuellen Interaktion mit dem Gegenüber reaktiviert. Diese Übertragungsmuster können bei dem Gegenüber negative Reaktionen auslösen, welche als Gegenübertragungen bezeichnet werden. Um positive Veränderungsprozesse zu bewirken, gilt es diese Übertragungs- und Gegenübertragungsmuster zu erkennen und als Informationsquelle zu nutzen, um über eine professionelle Beziehungsgestaltung alternative und korrigierende Erfahrungsprozesse zu gestalten, die sowohl den Aufbau einer positiven Beziehung als auch den Genesungsprozess positiv beeinflussen. Nach Ansicht der Autorin und des Autors gehören das Konzept der allgemeinen Wirkfaktoren nach Klaus Grawe, die Grundhaltung der klientenzentrierten Gesprächsführung nach Carl Rogers und das psychodynamische Konzept der Übertragung und Gegenübertragung zu wichtigen Kompetenzen in der Gestaltung einer professionellen Beziehungsarbeit.
Um eine angemessene Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen gewährleisten zu können, bedarf es einer fachlich fundierten personenzentrierten Bedarfsermittlung, die sämtliche Lebensbereiche der KlientInnen umfasst. Hierzu stellen Daniel Deimel und Dario Deloie die Konzepte und Methoden der psychosozialen Diagnostik vor. Psychosoziale Diagnostik dient in erster Linie dem Beschreiben und Verstehen der Person und des Falls. Sie bildet die Grundlage für die Interventionsplanung im Rahmen eines Unterstützungs- und Behandlungsprozesses. Anders als die medizinische Diagnostik, welche nur eindimensionale personenbezogene Defizite identifiziert, bezieht sich die psychosoziale Diagnostik auf die Ermittlung von personen- und umweltbezogenen Faktoren, die bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Erkrankungen und psychosozialen Notlagen beteiligt sind. Zudem werden personen- und umweltbezogene Ressourcen und Stärken ermittelt, welche bei der Bewältigung der Erkrankung oder psychosozialen Notlagen hilfreich sind. Ausgehend von dem multidimensionalen Diagnostikmodell nach Gahleitner und Pauls stellen die beiden Autoren verschiedene Verfahren der klassifikatorischen Diagnostik, Biografiediagnostik und Lebensweltdiagnostik vor und beschreiben anhand von Beispielen, wie die einzelnen Verfahren für eine fachlich fundierte Interventionsplanung nutzbar gemacht werden können.
Durch die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention hat die soziale Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der Unterstützung und Behandlung einen hohen Stellenwert bekommen. Noch immer sind Menschen mit psychischen Erkrankungen in vielen Bereichen der Gesellschaft ausgeschlossen. Um die soziale Teilhabe zu fördern, ist deshalb die Analyse und die gezielte Arbeit mit sozialen Netzwerken ein unverzichtbarer Bestandteil in der Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen mit dem sich der Autor Stephan Dettmers auseinandersetzt. Unter sozialen Netzwerken versteht er den Beziehungsraum, in dem eine Person mit anderen zusammenlebt oder kommuniziert. Soziale Netzwerke sind Teil der Lebenswelt von Menschen. Sie können sowohl Ressourcen (z.B. soziale Unterstützung bei schweren psychischen Krisen) als auch Schwierigkeiten und Probleme (z.B. bei Kindeswohlgefährdung oder anderen Konflikten) umfassen, die es mittels gezielter Netzwerkanalysen genauer zu untersuchen gilt. Darüber hinaus dient die Netzwerkanalyse der Planung und Begründung von sozialarbeiterischen Interventionen. Den theoretischen Rahmen der sozialarbeiterischen Netzwerkarbeit bilden unter anderem die Person-Environment-Perspektive, das biopsychosoziale Modell von Krankheit und Gesundheit, das Konzept der Lebenswelt oder die Theorie des sozialen Kapitals auf die der Autor in seinem Beitrag näher eingeht. Am Beispiel der visuellen Netzwerkanalyse durch eine Ecomap zeigt er auf, wie die Netzwerkanalyse im Bereich der psychosozialen Diagnostik angewendet und die soziale Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen durch gezielte Interventionen verbessert werden kann.
In der Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen nimmt die psychosoziale Beratung – mit der sich die Autorin Jeannette Bischkopf und der Autor Carsten Koziolek genauer auseinandersetzen – einen weiteren wichtigen Aspekt ein. In Anlehnung an Gahleitner definieren die Autorin und der Autor psychosoziale Beratung als eine Intervention, welche „die Verbesserung der Lebensbewältigung und -gestaltung, der Identitätsentfaltung, der psychosozialen Gesundheit und der Orientierung in der (Lebens-) Welt und dem (Lebens-) Umfeld“ (ebd. S. 285) zum Ziel hat. In Abgrenzung zur Psychotherapie – die in erster Linie die Behandlung von psychischen Störungen umfasst – übernimmt die psychosoziale Beratung eine Lotsenfunktion, deren Ziel es ist, die Entstehung oder Verschlimmerung einer psychischen Erkrankung zu vermeiden sowie die soziale Teilhabe und selbstbestimmte Lebensführung der Betroffenen zu fördern. In der psychiatrischen Versorgung findet psychosoziale Beratung in unterschiedlichen Kontexten und Settings statt (z.B. Sozialpsychiatrischer Dienst, Sozialdienste in Krankenhäusern, Beratungsstellen). Um die Veränderungsmotivation und das Empowerment zu fördern, müssen psychosozial Beratende neben umfassenden Kenntnissen zu den regionalen Versorgungsstrukturen und der AnsprechpartnerInnen nach dem Mehr-Ebenen-Modell nach Pauls und Reicherts interaktionelle, beziehungsorientierte, aufgabenorientierte und interventionsbezogene sowie systemisch-institutionelle Kompetenzen aufweisen.
Psychische Erkrankungen wirken sich nicht nur auf die Betroffenen, sondern auf das ganze familiäre und soziale Umfeld aus. Die Begleitung und Unterstützung eines psychisch erkrankten Menschen im Familien- oder Freundeskreis führen die Angehörigen und Freunden nicht selten selber an den Rand der Belastbarkeit. Die Gefahr, im Zusammenleben mit einem von einer psychischen Erkrankung betroffenen Menschen selber gesundheitliche Probleme zu entwickeln ist daher besonders hoch. Darüber hinaus sind Angehörige und Freunde psychisch erkrankter Menschen wichtige soziale Ressourcen, die die Betroffenen im Alltag unterstützen, mit Ihnen die meiste Zeit verbringen und auch wichtige Informationsquellen sind, um eine personenzentrierte und bedarfsorientierte Unterstützung und Behandlung umzusetzen. Lange Zeit wurde die psychische Gesundheit und Lebenssituation von Angehörigen insbesondere von minderjährigen Kindern von psychisch erkrankten Menschen in der Beratung, Behandlung und Unterstützung vernachlässigt. Die Autorinnen Christine Kröger und Lisa Große sowie der Autor Gernot Hahn beschäftigen sich im Kapitel „Soziale Arbeit mit Angehörigen von Menschen mit psychischen Erkrankungen“ – das ursprünglich für das Fachbuch „Soziale Teilhabe professionell fördern“ von Karsten Giertz, Lisa Große und Dieter Röh verfasst wurde – mit den Konzepten und Methoden der Angehörigenarbeit von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Zur Unterstützung dieser Zielgruppe stellen die AutorInnen spezifische Konzepte wie angehörigenbezogene Methoden der psychosozialen Diagnostik sowie das Konzept der Psychoedukation, das Konzept der sozialen Unterstützung und das Konzept der Selbstführsorge zur Unterstützung der Angehörigen im Umgang mit den Belastungen durch die psychische Erkrankung des Betroffenen. Zudem wird auf familienorientierte und kinderorientierte Interventionsformen eingegangen.
Olaf Neumann stellt in seinem Kapitel die Krisenintervention als methodisches Handeln vor. Neben einer Einführung in die Merkmale von Krisen, -situationen und -interventionen sowie der Beschreibung von Herausforderungen in solchen Situationen werden verschiedene Theorien zur Entstehungserklärung und Entwicklung von Krisen vorgestellt. Ausgehend vom Modell des Krisenkontinuum differenziert der Autor in seinem Beitrag zwischen psychosozialen Krisen, psychiatrischen oder auch medizinischen Notfallsituationen, die durch das Kriterium der Selbst- und/oder Fremdgefährdung gekennzeichnet sind. In Krisensituationen zielen die Interventionen ausgehend von einem biopsychosozialen Verständnis darauf die Handlungsfähigkeit, Aktivität und das Empowerment der Betroffenen mittels der Suche und Einbeziehung von Ressourcen zu steigern beziehungsweise wiederherzustellen. In psychiatrischen und medizinischen Notfallsituationen ist die Handlungsfähigkeit aufgrund akuter Selbst- und/oder Fremdgefährdung dagegen so stark beeinträchtigt, dass die Gefahrenabwehr im Vordergrund steht und die Unterstützungsmaßnahmen direktiv vorgegeben werden. Im Kontext von Krisensituationen müssen Sozialarbeitende zwischen diesen beiden Logiken (Krisen- und Notfalllogik) unterscheiden und unter Einbeziehung einer multiprofessionellen Zusammenarbeit ausloten.
Eine weitere Interventionsform ist die Gruppenarbeit, welche von der Autorin Sabrina Hancken genauer vorgestellt wird. Anders als die einzelfallorientierten Interventionsformen, welche den Schwerpunkt auf die Beziehung setzen, geht es bei gruppenorientierten Interventionsformen stärker, um die Aktivitätsorientierung und Verbesserung der sozialen Funktionsfähigkeit. Nach einer kurzen historischen Einführung in die Gruppenarbeit geht die Autorin auf spezifische Merkmale der Gruppenarbeit und auf die handlungsleitenden Prinzipien ein. Im Anschluss wird die Relevanz von gruppenbezogenen Interventionen für das sozialpsychiatrische Tätigkeitsfeld diskutiert und verschiedene Beispiele wie psychoedukative Angebote, Gruppentraining zur Förderung der sozialen Kompetenzen oder Stressbewältigungstrainings vorgestellt.
Menschen mit psychischen Erkrankungen weisen oftmals komplexe Problemlagen auf, die personenzentrierte und sektorenübergreifende Unterstützungs- und Behandlungsmöglichkeiten notwendig machen. In diesem Kontext stellt die Autorin Yvonne Kahl das Case Management als ein Handlungskonzept vor, mit dem das Ziel verfolgt wird, „über Grenzen bzw. Sektoren der Versorgungsysteme hinweg koordinierte Unterstützungsangebote und Interventionen koordiniert und personenbezogen (ebd. S. 365)“ zu gestalten. Um die potenziale auf der Feldebene beziehungsweise Systemebene für den Einzelfall optimal zu nutzen, kommt Case Management in der Sozialen Arbeit auf der Feld- und Fallebene zum Einsatz. Um den Hilfeprozess zu strukturieren, verläuft das Case Management auf der Fallebene in verschiedene Phasen (Intake, Assessment, Ziel- und Hilfeplanung, Durchführung, Monitoring, Evaluation) bei denen den Case ManagerInnen verschiedene Funktionen zukommen (Gatekeeper, Broker, Advocacy, Supporter). Gerade im Bereich der Eingliederungshilfe wurden mit dem Bundesteilhabegesetz unterschiedliche Verfahren (Gesamt- und Teilhabeplanverfahren) und Instrumente zur Bedarfsermittlung gesetzlich vorgegeben, welche die Umsetzung des Case Managements in der Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen begründen und notwendig machen.
Auch die Förderung von Empowerment und Recovery durch Initiativen der Selbsthilfe und der partizipativen Einbeziehung hat in den letzten Jahren in der Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen eine zunehmende Bedeutung bekommen. Vor allem durch sogenannte Psychose-Seminare, Trialogseminare, Selbsthilfeinitiativen und der Recovery-Bewegung wurde die Entwicklung der partizipativen Einbeziehung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihren Angehörigen in die psychiatrische Versorgung vorangetrieben und ihre Erfahrungsperspektive für die Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgung wertgeschätzt. Der Autor Jörg Utschakowski fasst hierzu die wichtigsten Entwicklungen und Ansätze der Selbsthilfe sowie der partizipativen Einbeziehung von Menschen mit psychischen Erkrankungen zusammen und diskutiert deren Bedeutung für die Soziale Arbeit. Einen besonderen Schwerpunkt nimmt dabei die EX-IN-Bewegung sowie die Ausbildung von Genesungsbegleitenden ein. Hierbei handelt es sich um einen Ansatz, bei dem Psychiatrie-Erfahrene ihre Erfahrungen über eine Ausbildung als Genesungsbegleitende systematisieren und reflektieren sowie Methoden erlernen, um das eigene Erfahrungswissen für die psychiatrische Praxis nutzbar zu machen.
Im letzten Kapitel des zweiten Buchteils gibt Uta Gühne einen Einblick in integrative und multiprofessionelle gemeindepsychiatrische Versorgungs- und Behandlungsmöglichkeiten, welche sich in den letzten Jahren in Anlehnung an angloamerikanischen Vorbildern in Deutschland und durch neue gesetzliche Rahmenbedingungen entwickelt haben. Neben einer Einführung in die verschiedenen multiprofessionellen Behandlungs- und Begleitungsmöglichkeiten in Deutschland wie Gemeindepsychiatrische Verbünde, Medizinische Versorgungszentren, Sozialpsychiatrische Schwerpunktpraxen, psychiatrische Institutsambulanzen, Stationsäquivalente Behandlung und integrierte Versorgung wird die Bedeutung der Sozialen Arbeit als wichtiger Akteur des Case Managements und der multiprofessionellen Leistungserbringung diskutiert.
Im letzten Teil des Fachbuches geht es um unterschiedliche Formen, die zur Professionalisierung und Weiterentwicklung der Sozialen Arbeit und der Sozialpsychiatrie als Praxisfeld beitragen. Dabei werden die Ebene der Organisation, der Professionen und Disziplin und die Ebene der Person näher betrachten.
Damit soziale Organisation eine personenzentrierte Unterstützung und Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen gewährleisten und sich an verändernde Versorgungsbedarfe optimal anpassen können, sollten Qualitätsmanagementprozesse vorhanden und implementiert werden. Einen Einblick in wichtige Elemente von Qualitätsmanagementprozessen, welche nachvollziehbar machen, was eine gute Organisation charakterisiert oder auszeichnet geben Wilfried Görgen und Daniel Deimel in ihrem Kapitel. Unter Qualitätsmanagement werden alle Prozesse verstanden „bei denen es um die gezielte und strukturierte Bewertung und Weiterentwicklung der Güte sozialer Dienstleistungen geht (ebd. S. 422)“. Dabei kann zwischen den Dimensionen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität unterschieden werden. Nach Ansicht der Autoren trägt ein gutes Qualitätsmanagement unter anderem dazu bei, die Transparenz über die Strukturen und Abläufe einer Organisation zu gewährleisten, eine kontinuierliche Reflexion des eigenen Handelns zu ermöglichen sowie Anpassungsprozesse aufgrund von verändernden Rahmenbedingungen und somit die Zukunftsfähigkeit einer Organisation zu fördern. Nach einer Einführung in die wichtigsten Prinzipien und Konzepte des Qualitätsmanagements beschreiben die Autoren wie ein kontinuierlicher Qualitätsmanagementprozess auf der fachlichen und organisatorischen Ebene über verschiedene Phasen in Organisationen entwickelt werden kann und welche wichtigen Rahmenbedingungen bei der Implementierung zu beachten sind.
Einen Einblick in die wissenschaftliche Forschung in der Sozialpsychiatrie gibt Daniel Deimel. Die sozialpsychiatrische Forschung ist vielfältig und beschäftigt sich mit ätiologischen, epidemiologischen und versorgungsrelevanten Fragestellungen. Zur Darstellung der verschiedenen Forschungstypen und -methoden lehnt sich der Autor an die Unterteilung der medizinischen Forschung an, die grundsätzlich zwei Bereiche umfasst: die Primäre- und Sekundärforschung. Während die primäre Forschung durch Grundlagenforschung, klinische Forschung und epidemiologische Forschung Daten von PatientInnen systematisch erhebt und auswertet, beschäftigt sich die Sekundärforschung im Rahmen von Reviews und Metaanalysen mit den grundlegenden Effekten von verschiedenen Studienergebnissen. Anhand von Beispielen stellt der Autor im Anschluss die einzelnen Forschungstypen vor.
Die Autorin Anja Dieterich gibt in ihrem Kapitel eine Einführung in die inhaltliche Vorbereitungsphase eines Forschungsvorhabens in der Sozialpsychiatrie. Ausgehend von normativen Ausgangspunkten stellt sie drei Arbeitsschritte vor (Kontextanalyse, Formulierung einer Fragestellung und Aufarbeitung des Forschungsstandes) mit deren Hilfe ein Forschungsprojekt inhaltlich entwickelt werden kann. Durch Beispiele und Arbeitsmethoden werden die einzelnen Arbeitsschritte praxisnah beschrieben.
In der psychosozialen Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen nehmen praxisorientierte Forschungsvorhaben, die sich mit versorgungsrelevanten Bedarfsanalysen sowie mit der Evaluation von Praxiskonzepten und -interventionen beschäftigen, eine große Rolle ein. Praxisforschung zeichnet sich insbesondere durch zirkuläre Prozesse aus, welche einerseits Impulse aus der Praxis aufnehmen und anderseits die Forschungsbefunde in die Praxis direkt zur Weiterentwicklung rückkoppeln. Dabei orientiert sich die Praxisforschung an Vorgehensweisen und Methoden, die das praxisbezogene Erkenntnisinteresse aufgreifen. Am Beispiel eines qualitativen Forschungsprojektes zum Unterstützungsbedarf von jungen Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen führt Johannes Jungbauer in die spezifischen Strategien und Vorgehensweisen der Praxisforschung ein.
Zum Abschluss des dritten Teils beschäftigt sich Katrin Liel mit den Herausforderungen und psychosozialen Belastungen mit denen Sozialarbeitende im Arbeitsfeld der Psychiatrie und Sozialpsychiatrie konfrontiert werden und die sich negativ auf die eigene Gesundheit auswirken können. Hierzu zählen die hohen Ansprüche an eine professionelle Beziehungsarbeit, emotionale Erschöpfung durch den langanhaltenden Kontakt mit psychosozial belasteten KlientInnen, Traumatisierungen oder auch Sekundärtraumatisierungen in Verbindung mit der Konfrontation von belastenden Ereignissen und Situationen aber auch die allgemeinen Arbeitsbelastungen wie Leistungs- und Zeitdruck, Schichtarbeit oder Rufbereitschaft etc. Um die eigene Gesundheit aufrechtzuerhalten, entstehen aus diesen Belastungsfaktoren höhere Ansprüche an das eigene Gesundheitsverhalten sowie Stress- und Krisenmanagement. Hierzu führt die AutorIn in den gesundheitsfördernden Ansatz der Selbstführsorge ein, der seit einigen Jahren im Bereich der Gesundheits- und Sozialberufe zur Gesundheitsförderung diskutiert wird. Unter Selbstführsorge wird eine achtsame Haltung und ein selbstführsorglicher Umgang gegenüber den eigenen Bedürfnissen, Gedanken und Gefühlen verstanden, um das eigene Wohlbefinden und die eigene Gesundheit zu fördern. Neben einer achtsamen und selbstführsorglichen Haltung spielen auch das Wahrnehmen und Hinterfragen von dysfunktionalen Denkmustern sowie das Erleben von Sinnhaftigkeit bei diesem Ansatz zur Bewältigung von stressreichen Herausforderungen eine wichtige Rolle. Zum Abschluss diskutiert die AutorIn wichtige Maßnahmen zur Gesundheitsförderung auf der organisatorischen Ebene wie betriebliches Gesundheitsmanagement, Kommunikation von Wertschätzung und Anerkennung gegenüber den Mitarbeitenden, Gefährdungsbeurteilungen zur Entwicklung eines Arbeits- und Gesundheitsschutzes sowie die Gewährleistung von Autonomie und Handlungsspielräumen für Mitarbeitende.
Diskussion
Das Lehrbuch „Soziale Arbeit in der Psychiatrie“ gehört seit Jahren mit zu den wichtigsten Grundlagenbüchern in der Lehre und Praxis der Sozialen Arbeit speziell im Arbeitsfeld der Psychiatrie. Die beteiligten AutorInnen nehmen in ihren Kapiteln oft Bezug zu etablierten Konzepten und Methoden aus der Klinischen Sozialarbeit, die sich in den letzten Jahren als sozialarbeiterische Fachdisziplin in der psychosozialen Praxis etabliert hat. Das Lehrbuch kann daher auch als eine wichtige Einführung in die Grundlagen und Methoden der Klinischen Sozialarbeit angesehen werden. Allgemein ist das Lehrbuch inhaltlich und didaktisch gut aufgearbeitet. Es bietet sowohl Studierenden der Sozialen Arbeit als auch erfahrenen Mitarbeitenden aus der Praxis eine sehr gute Einführung und Übersicht zu wichtigen Grundlagen, Konzepten und Methoden in der psychosozialen Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die einzelnen Kapitel sind fundiert, verständlich und praxisnah auch für LeserInnen ohne Hintergrundwissen geschrieben.
Im Vergleich zu den vorherigen Auflagen enthält die Neuauflage zahlreiche Aktualisierungen und Ergänzungen, so dass es sich ebenfalls für LeserInnen von früheren Auflagen lohnt, die Neuauflage zu lesen. Zudem wird in den einzelnen Kapiteln auf aktuelle praxisrelevante Entwicklungen wie zum Beispiel auf die Reform der Eingliederungshilfe durch das Bundesteilhabegesetz oder auf die neuen Möglichkeiten von integrativen gemeindepsychiatrischen multiprofessionellen Behandlungs- und Versorgungsmöglichkeiten von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen im Zusammenhang mit der stationsäquivalenten Behandlung oder der integrierten Versorgung eingegangen und die Rolle der Sozialen Arbeit sowie die fachliche Ausgestaltung durch klinisch sozialarbeiterische Methoden in diesem Kontext diskutiert.
Ein wichtiger Aspekt der in der psychosozialen Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen eine besondere Rolle spielt und im Zuge der UN-Behindertenrechtskonvention und des Bundesteilhabegesetzes an Bedeutung gewonnen hat, ist die Förderung der sozialen Teilhabe. Durch die Einführung eines neuen Behinderungsbegriffes im Sozialrecht, welcher erstmals Behinderung als Ergebnis der Wechselwirkung zwischen Menschen mit Beeinträchtigungen und einstellungs- und umweltbedingten Barrieren auffasst (§ 2 SGB IX) und den damit in Verbindung stehenden Leistungen zur sozialen Teilhabe, welche die Leistungsberechtigten „zu einer möglichst selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Lebensführung im eigenen Wohnraum sowie in ihrem Sozialraum zu befähigen oder sie hierbei zu unterstützen (§ 76 SGB IX)“, werden sozialraumorientierte Unterstützungsformen zu wichtigen handlungsleitenden Prinzipien in der psychosozialen Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen (Giertz 2022).
Bisher fehlt es in der psychosozialen Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen jedoch an einer fachlichen Auseinandersetzung mit dem Konzept des Sozialraumes und mit der Umsetzung von sozialraumorientierten Unterstützungsmethoden (vgl. Röh 2022). Auch im Lehrbuch „Soziale Arbeit in der Psychiatrie“ wird das Thema Sozialraum sowie die Umsetzung von sozialraumorientierten Unterstützungsmethoden bei Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht explizit aufgegriffen. Zwar enthält das Kapitel 4 im zweiten Teil wichtige Interventionen zur psychosozialen Arbeit mit sozialen Netzwerken. Gezielte Interventionen und Methoden, welche den unmittelbaren Sozialraum aufgreifen und die KlientInnen dabei unterstützen, Teilhabebarrieren zu identifizieren und zu überwinden, werden jedoch im gesamten Buch nicht näher thematisiert (vgl. Übersicht zu sozialraumorientierten Methoden in Röh & Meins 2021).
Darüber hinaus gehören Menschen mit psychischen Erkrankungen zu einer Zielgruppe, welche besonders von gesellschaftlicher Stigmatisierung betroffen ist (vgl. Giertz et al. 2022). Stigmaerfahrungen und -ängste können bei Menschen mit psychischen Erkrankungen mit negativen Folgen wie ein vermindertes Selbstwertgefühl, negatives Stresserleben, eine erhöhte Suizidalität, die Zunahme von Hoffnungslosigkeit, eine schlechtere Krankheitsbewältigung, eine geringere Inanspruchnahme von psychosozialen, psychiatrischen und psychotherapeutischen Hilfen sowie häufigeren Krankenhausaufenthalten und -einweisungen einhergehen (vgl. Oexle et al. 2017; 2018; Reavly et al. 2020; Xu et al. 2018; 2019). In der psychosozialen Praxis fehlt es immer noch an gezielten Beratungsmethoden und konkreten Interventionen für Sozialarbeitende, um Menschen mit psychischen Erkrankungen bei der direkten Auseinandersetzung und Bewältigung von Stigmaerfahrungen und -ängsten angemessen zu unterstützen und zu begleiten (siehe hierzu Corrigan & Lundin 2001; Rüsch 2021; Rüsch et al. 2019).
Aufgrund der sozialen Teilhabebarrieren und gesellschaftlichen Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen wäre es wünschenswert gewesen, wenn beide Aspekte im Lehrbuch stärker Berücksichtigung gefunden hätten und thematisiert worden wären.
Fazit
Das Lehrbuch „Soziale Arbeit in der Psychiatrie“ ist ein wichtiges Grundlagenbuch der Sozialen Arbeit im Arbeitsfeld der Psychiatrie und der Klinischen Sozialarbeit. Es bietet sowohl Studierenden der Sozialen Arbeit als auch erfahrenem Mitarbeitenden aus der Praxis eine gute Einführung und praxisnahe Übersicht zu wichtigen fachlichen Grundlagen, Konzepten und Methoden in der psychosozialen Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und greift dabei aktuelle rechtliche und sozialpolitische Entwicklungen auf.
Literatur
Angermeyer, M., Matschinger, H. & Schomerus, G. (2017). 50 Jahre psychiatrische Einstellungsforschung in Deutschland. In: Psychiatrische Praxis, 44, S. 377–392.
Corrigan, P. & Lundin, R. (2001). Don’t call me nuts! Coping with the stigma of mental illness. Cicago, Recovery Press.
Giertz, K. (2022). Sozialraumorientierung in der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung – Alte und neue Anforderungen an die psychosoziale Praxis des SGB IX. In: Sozialpsychiatrie M-V, 2, S. 18–24.
Giertz, K., Speck, A. & Steinhart, I. (2022). Soziale Teilhabe schwer psychisch kranker Menschen – Daten und Fakten. In: Giertz, K., Große, L. & Röh, D. (Hrsg.). Soziale Teilhabe professionell fördern: Grundlagen und Methoden der qualifizierten Assistenz. Köln, Psychiatrie Verlag, S. 32–46.
Oexle, N., Müller, M., Kawohl, W., Xu, Z., Viering, S., Wyss, C., Vetter, S. & Rüsch, N. (2017). Self-stigma as a barrier to recovery: a longitudinal study. In: European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience, doi: 10.1007/s00406-017-0773-2.
Oexle, N., Waldmann, T., Staiger, T., Xu, Z. & Rüsch, N. (2018). Mental illness stigma and suicidality: the role of public and individual stigma. In: Epidemiology and Psychiatric Sciences, 27, pp. 169–175.
Reavley, N. J., Morgan, A. J., Petrie; D. & Jorm, A. F. (2020). Does mental health-related discrimination predict health service use 2 years later? Findings from an Australian national survey. In: Social Psychiatry and Psychiatric Epidemiology, 55, pp. 197–204.
Röh, D. (2022). Sozialräumliche Unterstützung als Bestandteil qualifizierter Assistenz. In: Giertz, K., Große, L. & Röh, D. (Hrsg.). Soziale Teilhabe professionell fördern: Grundlagen und Methoden der qualifizierten Assistenz. Köln, Psychiatrie Verlag, S. 249–260.
Röh, D. & Meins, A. (2021). Sozialraumorientierung in der Eingliederungshilfe. München, Ernst Reinhardt Verlag.
Rüsch, N. (2021). Das Stigma psychischer Erkrankung. Strategien gegen Ausgrenzung und Diskriminierung. München, Elsevier Verlag.
Rüsch, N., Oexle, N., Reichhardt, L. & Ventling, S. (2019). In Würde zu sich stehen – Konzept und Wirksamkeit eines peergleiteten Programms zu Offenlegung und Stigmabewältigung. In: Psychiatrische Praxis, 46 (2), S. 97–102.
Xu, Z., Müller, M., Lay, B., Oexle, N., Drack, T., Bleiker, M., Lengler, S., Blank, C., Vetter, S., Rössler, W. & Rüsch, N. (2018). Involuntary hospitalization, stigma stress and suicidality: a longitudinal study. In: Social Psychiatry and Psychiatric Epidemiology, 53, pp. 309–312.
Xu, Z., Lay, B., Oexle, N., Drack, T., Bleiker, M., Lengler, S., Blank, C., Müller, M., Mayer, B., Rössler, W. & Rüsch, N. (2019). Involuntary psychiatric hospitalisation, stigma stress and recovery: a 2-year study. In: Epidemiology and Psychiatric Sciences, 28 (4), pp. 458–465.
Rezension von
Karsten Giertz
M. A., ist Geschäftsführer des Landesverbandes Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e. V., Vorstandsvorsitzende des European Centre of Clinical Social Work e.V., Mitglied im Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. sowie in den Fachgruppen Sektion Klinische Sozialarbeit und Case Management der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit. Er promoviert an der Universitätsmedizin Greifswald zur psychosozialen Versorgung von Borderline-Patientinnen und -Patienten und hat mehrere Lehraufträge und hat mehrere Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen und Institutionen für Klinische Sozialarbeit, psychosoziale Beratung und Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie Sozialpsychiatrie und Psychotherapieforschung.
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Es gibt 6 Rezensionen von Karsten Giertz.
Zitiervorschlag
Karsten Giertz. Rezension vom 05.05.2023 zu:
Jeannette Bischkopf, Daniel Deimel, Christoph Walther, Ralf-Bruno Zimmermann (Hrsg.): Soziale Arbeit in der Psychiatrie. Lehrbuch. MSD Sharp & Dohme GmbH
(München) 2022.
ISBN 978-3-8252-5847-4.
In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/29944.php, Datum des Zugriffs 25.01.2025.
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