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Tobias Epple: Was Elon Musk von meiner Oma lernen kann

Rezensiert von Dipl.-Päd. Ines Polzin, 10.05.2023

Cover Tobias Epple: Was Elon Musk von meiner Oma lernen kann ISBN 978-3-96186-065-4

Tobias Epple: Was Elon Musk von meiner Oma lernen kann. 10 Tugenden, die schon immer zum Erfolg führten. WALHALLA Fachverlag / metropolitan Verlag (Regensburg) 2022. 200 Seiten. ISBN 978-3-96186-065-4. D: 29,95 EUR, A: 29,95 EUR.
Reihe: metropolitan Bücher.

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Thema

Der vollständige Titel lautet: „Was Elon Musk von meiner Oma lernen kann. 10 Tugenden, die schon immer zum Erfolg führten.“ Handelt es sich damit um noch einen weiteren Ratgeber, der Erfolgsrezepte bietet? Der griffige Titel und Untertitel weckt auf jeden Fall Interesse, zumal wir David-Goliath-Vergleiche alle kennen. Vertriebstechnisch gesehen ein guter Schachzug! Das Buch ist 2022 im Herbst erschienen – und man kann aufgrund der zeitlichen Koinzidenz mit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk dem Autor und dem Verlag auf jeden Fall einen Glückwunsch aussprechen. Tobias Epple befasst sich mit drei Themenkomplexen: „Die Lüge der Digitalisierung“, „Die wahren Tugenden des klassischen Unternehmers“ und „Die wahre Kernkompetenz des klassischen Unternehmers“.

Autor

Tobias Epple ist Regionaldirektor einer LBS und Geschäftsführer der Epple GmbH (Fokus: Führung und Vertrieb), selbst in einer Unternehmerfamilie in Stuttgart groß geworden und mit Anfang 30 ein Vertreter der jüngeren Unternehmergeneration. Er ist als Berater, Interimsmanager und Speaker tätig. Durch seine Tätigkeit sollen Unternehmen ihren Umsatz steigern und hohe Qualitätsstandards beibehalten können.

Entstehungshintergrund

In unsicheren Zeiten kommt der Sprache eine besondere Bedeutung zu: Epple formuliert sehr pointiert. Er stellt den „klassischen Unternehmer“ in den Mittelpunkt, was Interesse weckt hinsichtlich der Frage, was diese klassischen Unternehmer laut Epple von anderen unterscheidet. Der Autor knüpft an die Situation der großen Unsicherheit an, indem er sagt, wo es langgehen könnte. Konkrete Schritte, die die Lage verbessern, können ein guter Anfang sein, um ins Tun und damit Gestalten zu kommen. Dieses hier rezensierte Buch ist im Oktober 2022 erschienen. Es folgte dann im Dezember 2022 eine weitere Veröffentlichung: „Verkaufen mit Herz“ (Quelle: https://tobiasepple.de/buecher/ abgerufen am 07.04.2023).

Aufbau

Der Band ist 198 Seiten stark und in drei Kapitel gegliedert:

  1. Die Lüge der Digitalisierung: Digital ist nicht alles, was Musk, Zuckerberg, Gates und Co von meinen Großeltern lernen können, was „Made in Germany“ heute noch wert ist
  2. Die wahren Tugenden des klassischen Unternehmers: Loyalität, Zuverlässigkeit, Entschiedenheit, Vertrauen, Fleiß, Zielbewusstsein, Wachstumsbegeisterung, Reflexionsvermögen, Soziale Kompetenz und Verantwortung
  3. Die wahre Kernkompetenz des klassischen Unternehmers

Inhalt

Kapitel 2: Was sind nun die 10 Tugenden?

  1. Loyalität: Das Serviceversprechen an den Kunden
  2. Zuverlässigkeit: Die Baustelle sauber verlassen
  3. Entschiedenheit: Zu seinem Wort stehen
  4. Vertrauen: Wie wichtig ein ehrlicher Handschlag ist
  5. Fleiß: Schneller Erfolg ist nicht dauerhaft
  6. Zielbewusstsein: Klarheit im Denken und Handeln
  7. Wachstumsbegeisterung: Unternehmensaufbau vs. Profitgier
  8. Reflexionsvermögen: Das eigene Ego ist der größte Feind
  9. Soziale Kompetenz: Networking der alten Schule
  10. Verantwortung: Die beste Führungsstrategie in einem Wort

Plus: Authentizität als wahre Kernkompetenz des klassischen Unternehmers

Mit „Die Lüge der Digitalisierung“ bereitet der Autor die Grundlage für die sich anschließende Erläuterung der eben oben aufgezählten Tugenden. Dabei kommt er gern auf Elon Musk zurück und charakterisiert ihn wie folgt: „Wiederholt hat er bewiesen, dass er sich als Einzelkämpfer durchsetzen kann. Er weiß, wie er Konventionen einreißt. Doch er weiß nicht, was es bedeutet, wie ein Unternehmer zu denken und zu handeln oder ein Unternehmen vom eigenen Ersparten zu gründen und stetig sowie nachhaltig aufzubauen. Das ist nicht vertrautes Terrain des Mannes der Superlative.“ (S. 36) An diversen Beispielen wird Musk mit dem klassischen Unternehmer eines KMU verglichen und Beispiele aus Epples Alltag, wo er weniger gute Erfahrungen, z.B. im Einzelhandel, macht, eingestreut.

Digital ist nicht alles

„Wird der Mensch nun überflüssig?“ fragt Epple und kommt, nach zwei Beispielen zum dem Schluss: „Technik an sich ersetzt niemals den Menschen, sie erweitert seine Möglichkeiten.“ (S. 20) Weiter widmet sich der Autor der „Sackgasse des digitalen Fanatismus“ und meint zu entdecken, dass es hinsichtlich der Einstellung zur Digitalisierung in der Gesellschaft einen Konflikt gäbe, der sich in einer Spaltung in „Fanatiker“ und „Skeptiker“ zeige und zu „Blinde Gefolgschaft oder Ausschluss“ führe. (S. 21). Mit „Das digitale Leiden vieler Unternehmer“ habe sich laut Epple in „hunderte(n) von Beratungsgesprächen mit großen Unternehmen als auch kleinen Einzelunternehmen“ manifestiert und durch „riesige Unsicherheit“ gezeigt. (S. 22). Er stellt wahren Werten eine Social-Media-Hysterie gegenüber und hinterfragt das unreflektierte Kopieren und Übernehmen von Trends, die nicht zum eigenen Unternehmen passen, im ungünstigsten Fall sogar Schaden anrichten, indem eine billige Ausstrahlung des Unternehmens entstünde. Abhilfe biete wertebasiertes Handeln, das keine schnellen aber wertigeren Erfolg nach sich ziehe, wie auch tatsächliche soziale Begegnung der Verbindung über soziale Medien weit überlegen sei bzw. sein werde.

Aus den genannten Tugenden wird hier die Nr. 10 „Verantwortung: Die beste Führungsstrategie in einem Wort“ vorgestellt. Rendite und Skalierung als allein leitendes Ziel unternehmerischen Handelns wird kritisch anhand prominenter Beispiele beschrieben – Stichwort H. Mehdorn und das Desaster der Deutschen Bahn, in deren Infrastruktur über Jahrzehnte nicht investiert wurde. Strukturen und Vorgehensweisen großer Konzerne werden mit denen des klassischen Mittelstandes verglichen und konstatiert, dass sie keine nachhaltigen Verbesserungen nach sich gezogen haben. Epple erklärt dies mit u.a. mangelnder Verantwortungsübernahme unter dem Aspekt „Eine echte Führungskraft möchte, dass ihr Unternehmen auch noch in 100 Jahren besteht und handelt entsprechend.“ (S. 157) Wie sehr sich der erfolgreiche Mittelstand dies zu eigen gemacht habe, wird dann mit herausragenden Unternehmern wie Wolfgang Grupp (Trigema) veranschaulicht. Epple sieht in der Übernahme von Verantwortung einen hohen unternehmerischen Motivator: „Wenn wir uns der Verantwortung stellen, kann sie uns stahlhartes Selbstvertrauen verleihen.“ (S. 158)

Diskussion

„Endlich jemand, der sagt, wie es wirklich ist!“ könnte man als Leser.in/Unternehmer.in denken, wenn man das Buch in die Hand nimmt. Wobei Unternehmer.innen von KMU die genannten Tugenden sicher durchaus geläufig sein dürften. Gleich zu Beginn macht Epple klar, dass es sich um seine subjektiven Eindrücke handelt. Essentials sind farblich hervorgehoben, die Oma gibt dem Inhalt des Buches mit prägnanten Kernaussagen Geleit – bis hin zu einem handschirftlichen Brief an ihren Enkel zum Schluß. Das liest sich gut. Die gelebte und erfahrene unternehmerische Praxis dient als Beleg. Dies gilt es bei der Lektüre im Bewusstsein zu behalten. Der vorliegende Band ist auch als ein nicht unwichtiger Bestandteil der Werbung für die Epple GmbH mit ihren Dienstleistungen einzuordnen. „Und die Menschen, die sich stärker als je zuvor nach unternehmerischem Erfolg, persönlichem Wachstum und Anerkennung sehnen, verlieren schnell den Überblick, wer helfen kann und wer nur gut verkauft. Tobias Epple kann beides. Er ist ein Vollblutverkäufer, er ist motivierender Speaker, er ist ein Macher, der Klartext spricht und weiß, wovon er redet.“ attestiert Dietmar Allgaier, Landrat des Landkreises Ludwigsburg im Vorwort.

Fazit

Wer ein Buch „aus der Praxis für die Praxis“ zur Hand nehmen will und auf die Themen Vertrieb und Führung fokussiert, wird hier fündig.

Rezension von
Dipl.-Päd. Ines Polzin
Autorisierte Prozessberaterin unternehmensWertMensch, Resilienzcoach und –Trainerin, zert. Mediatorin,
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Es gibt 16 Rezensionen von Ines Polzin.

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Zitiervorschlag
Ines Polzin. Rezension vom 10.05.2023 zu: Tobias Epple: Was Elon Musk von meiner Oma lernen kann. 10 Tugenden, die schon immer zum Erfolg führten. WALHALLA Fachverlag / metropolitan Verlag (Regensburg) 2022. ISBN 978-3-96186-065-4. Reihe: metropolitan Bücher. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/29948.php, Datum des Zugriffs 11.06.2023.


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