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Jochen Schweitzer: Ich hätte da noch eine Idee …

Rezensiert von Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Heekerens, 09.03.2023

Cover Jochen Schweitzer: Ich hätte da noch eine Idee … ISBN 978-3-525-40863-6

Jochen Schweitzer: Ich hätte da noch eine Idee …. Persönliche Geschichten aus 45 Jahren Systemischer Therapie und Beratung. Vandenhoeck & Ruprecht (Göttingen) 2022. 242 Seiten. ISBN 978-3-525-40863-6. D: 35,00 EUR, A: 36,00 EUR.

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Thema

Man kann in dem vorliegenden Buch mindestens Dreierlei sehen: die Memoiren eines großen Treibers der familientherapeutischen/​systemischen Sache, einen Beitrag zur Geschichte der deutschsprachigen Familientherapie und Systemischen Beratung/​Therapie und schließlich eine spezielle Variante einer Kommentierten Bibilographie. Wie ich Jochen Schweitzer kennengelernt habe, wäre es ihm reichlich egal gewesen, welcher literarischen Gattung man sein Buch zuordnet.

Entstehungsgeschichte

Über die Entstehungsgeschichte des Buches informiert ein auf youtube (zumindest noch Ende Januar 2023) verfügbares Interview, das die für das Buch-Projekt verantwortliche Verlagsmitarbeiterin Imke Heuer mit Jochen Schweitzer geführt hat (https://www.youtube.com/watch?v=TggsurGm8dc). Dort erfahren wir Dreierlei: Jochen Schweitzer wollte angesichts seines baldigen Todes einige seiner (Co-)Publikationen in einem letzten Werk versammeln. Die Lektorin hat ihm bedeutet, das mit den „Selected Papers“ sei ncht besonders prickelnd, es müsse doch etwas anekdotisches Fleisch und Blut an das literarische Knochenskelett kommen. Dem konnte der Autor leicht nachkommen, weil ihn seine Mitarbeiter(innen) ohnehin gebeten hatten, er möge seine Erfahrungen schriftlich fixiert hinterlassen.

Autor

Nur wenige Wochen nach dem o.g. Interview starb Jochen Schweitzer(-Rothers), Jg. 1954, am 31. Oktober 2022. „Er starb“ ist der geziemliche Ausdruck, realistischer wäre: „Er wurde aus dem Leben gerissen“. So haben es die Menschen, die ihn persönlich gut kannten in Nachrufen (Haun, Nicolai & Zwack, 2022; Ochs, 2022; Senf & Broda, 2022) zum Ausdruck gebracht. Wer ihn nicht kannte oder mehr von ihm wissen möchte, sei auf den guten wikipedia-Eintrag unter seinem Namen verwiesen (https://de.wikipedia.org/wiki/Jochen_Schweitzer).

Aufbau und Inhalt

Das Buch besteht aus 24 Kapiteln, denen das Literaturverzeichnis sowie das Autorenporträt folgt. Die Kapitel sind unterschiedlich lang, weisen eine lockere chronologische Abfolge auf und sind mit einer geringen Zahl fortlaufend nummerierter Anmerkungen versehen.

Welche Geschichten werden hier erzählt?

Dieses erste Kapitel ist der Sache nach eine klassische „Einleitung“. Hier erklärt der Autor das Buch stünde „auf dem Sockel von 45 Aufsätzen aus den Jahren 1980 bis 2019, deren wichtigsten [sic!] Gedanken, Fragestellungen, Ergebnisse und Anekdoten ich in Kurzform exzerpiert habe“ (S. 10). Auswahl und Kommentierung folgten zwei Vorgaben: Erstens sollten sie die fachlichen Entwicklungen der deutsch(sprachig)en Familientherapie und Systemischen Beratung/​Therapie illustrieren und zum zweiten des Autors Berufsentwicklung widerspiegeln.

Wie ich zur Familientherapie fand (ab 1976)

Wie viele frühe Familientherapeut(inn)en begann auch Jochen Schweitzer in Gießen (1976, Horst-Eberhard Richter) und in Heidelberg (1980/81, Gunthard Weber, 1980/81). Aber auch andere Orte und Personen, die ihn lehrreich waren, sind aufgeführt.

Systemische Kinder- und Jugendpsychiatrie: Allzu viel Homöostase? (1982 bis 1986)

Nach vergeblichen Arbeitsplatzsuchen in und um Heidelberg findet Jochen Schweitzer 1982 für einige Jahre seinen Arbeitsplatz auf der Jugendlichenstation des (württembergischen) Landeskrankenhauses Weinsberg (Klinikum am Weißenhof), das damals zu den fortschrittlichen in der Bundesrepublik zählte. Es war der Ort, an dem die 1984 in der „Familiendynamik“ veröffentlichte Arbeit „Systemische Jugendpsychiatrie – Zum Umgang mit der gemeinsamen Homöostase von Familie und psychiatrischer Einrichtung“ entstehen konnte,

Therapie dissozialer Jugendlicher: Die Erfindung der Rundtischgespräche (ab 1983)

Der Diagnose folgte die Therapie: Im Klinikum am Weißenhof „führten wir Rundtischgespräche mit dem Heranwachsenden, den Eltern/Großeltern, Jugendlichen, Jugendamt und dem überweisenden Heim durch – oder mit jenen, die sich zuständig fühlten und kommen wollten und konnten“ (S. 23). Später, ab 1990 mit Inkrafttreten des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (dort § 36 SGB VIII) wurde so etwas unter dem Begriff „Hilfeplangespräch“ bekannt

Durch „Weinsberg“ kam Jochen Schweitzer mit Leinhart Lempp, Lehrstuhlinhaber für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Tübingen, in Kontakt. Der hatte Sinn für sozialpsychiatrisches Denken und wusste um den Wert der Sozialen Arbeit. Kein Wunder, dass er als Zweitgutachter im anstehenden Promotionsverfahren den Tübinger Professor für Erziehungswissenschaft und Sozialpädagogik Hans Thiersch vorschlug, damals ein Star der deutsch(sprachig)en Sozialpädagogik. Einem „Thiersch-Schüler“ standen damals alle Türen für Berufungen an Hochschulen, die ein sozialarbeiterisches/-pädagogisches Angebot hatten, offen. Allerdings: Jochen Schweitzer wurde nie Hochschullehrer für Soziale Arbeit.

Therapie und Supervision im Sozialstaat Widersprüche und Visionen (ab 1990)

Ich referiere zur Veranschaulichung des in diesem Kapitel Ausgeführten lediglich den Einleitungssatz jener Passage (zu finden auf S. 49), die den Autor – wieder einmal – als Marx-Kenner ausweist: „Das Elend der Teamsupervision ist in einem der Ausdruck des wirklichen institutionellen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend“ (S. 49).

Was rauscht im Blätterwald? – lronische Reviews (1990 bis 1993)

Viele Fachzeitschriften haben eine eigene Rubrik, die man ganz allgemein mit „Literaturübersicht“ bezeichnen kann. Eine solche gab es auf Wunsch der damaligen Herausgeber Helm Stierlin und Duss-von Werdt in den Jahren 1990 bis 1993 auch in der „Familiendynamik“. Besorgt wurde sie von Jochen Schweitzer und Wolfgang Herzog, der 1994 als Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemeine Klinische Medizin und Psychosomatik, Universität Heidelberg berufen wurde, was den „Ironischen Reviews“ ein gänzlich un-ironisches, um nicht zu sagen: banales, Ende setzte.

Von den damaligen Literaturübersichten hat Jochen Schweitzer hier zwei vorgestellt. Die eine ist von 1991 und trägt die Überschrift „Zwischen Geist und Natur. Was weiß die Forschung über Helm S.?“ Seine Bedeutung kann man abschätzen, vergegenwärtigt man sich, dass die erste Biographie über Helm Stierlin erst 2014 erschien (Reitz, 2014) (socialnet Rezension https://www.socialnet.de/rezensionen/19284.php). Die andere vorgestellte Publikation ist die erste ihrer Art, von 1990, und trägt den – sicherlich gewollt aufreißerischen – Titel „Viel Feind, viel Ehr – Zur Kritik an der Familientherapie“. Feinde gab es nach Wahrnehmung des Autorenduos damals (schon/noch) wahrlich viele. Auch mein Name stand auf der „Feindesliste“ – und das gleich zwei Mal. Im Diskussionsteil sei dazu etwas angemerkt.

Das Ende der großen Entwürfe: Der Mega-Kongress (1991)

Dieser Heidelberger Kongress vom Mai 1991 wird jeder und jedem, die/der dabei sein konnte, im Gedächtnis bleiben. Nie zuvor und danach waren sowohl auf dem Podium wie im Publikum so viel Gäste aus dem Ausland da und die behandelten Themen von solch grundlegender Natur. Die – damals noch jungen – drei Mitarbeiter des Stierlin-Instituts haben diesen Kongress mit Hilfe der älteren Kolleg(inn)en zum Erfolg geführt: Hans-Rudi Fischer, Arnold Retzer und Jochen Schweitzer. Sie haben den Nachhall dieses Kongresses in zwei Herausgeberwerken (Fischer, Retzer & Schweitzer, 1992; Schweitzer, Retzer & Fischer, 1992) überliefert.

In Handwerkszeug für die Praxis werden einige für die deutschsprachige familientherapeutische/​systemische Szene um 1990 meist recht neue Vorgehensweisen, Techniken oder Tools wie Familienskulptur, Sprechchortechnik (eine Schweitzersche Schöpfung) und Systemische Selbstreflexion vorgestellt.

Just in time: Die Lehrbücher der systemischen Therapie und Beratung (ab 1996)

Nachgeborene dürfen den Eindruck haben, Jochen Schweitzer und Arist von Schlippe hätten sich schon immer gekannt, seien Seelenverwandte von Grund auf und ihr Lehrbuch der selbstverständliche Ausfluss all dieser Gemeinsamkeiten. Nichts oder zumindest wenig davon ist wahr. Davon, wie es dennoch zu einem, 1996 erstmals publizierten, gemeinsamen Werk kam und dieses bei Vandenhoek & Ruprecht – und nicht etwa im Carl-Auer-Verlag – veröffentlicht wurde, erzählt dieses Kapitel.

Störungen störungsspezifisch ent-stören

Ab Mitte der 1990er wurde in der familien-/​systemtherapeutischen Bewegung Deutschlands das Ansinnen immer stärker, Kassenleistung zu werden, wie es die Psychoanalyse, die Tiefenpsychologisch fundierte Therapie und die (Kognitive) Verhaltenstherapie schon waren. Damit verbunden waren Forderungen aus einem – sich zunehmend der Evidenzbasierung verschreibenden – Gesundheitssystem wie: Nachweis von Indikation und Eignung und Dokumentation von Wirksamkeit und Effizienz. Das geht nicht, ohne zu klären, „was denn die Systemische Therapie bei unterschiedlichen Störungen mit Krankheitswert und unterschiedlichen Diagnosen jeweils genau (anders) mache“ (S. 84).

Migration: Systemisch-interkulturelle Therapie

Hier finden sich eine Reihe von Publikationen aus den Jahren 1987 - 2019, die unterschiedliche Anlässe haben und sich auf verschiedene Gegenstände beziehen. Zusammengehalten, und das recht lose, werden sie dadurch dass hier von Familientherapie und Systemischer Beratung/Therapie mit Migrat(inn)en oder im Ausland die Rede ist.

Auf dem Weg zu einer SYMPAthischen Psychiatrie (1990 bis heute)

SYMPA steht für Systemtherapeutische Methoden Psychiatrischer Akutversorgung. In diesem Konzept „sind Familien auf Stationen präsenter als üblich: in Paar- und Familiengesprächen, bei Angehörigenvisiten, bei Behandlungsversammlungen, auch in Fallbesprechungen auf der Station“ (S. 113). Und sollten Familien(angehörige) nicht real anwesend sein können, so doch virtuell präsent: „in Genogramminterviews, in Skulptur- Gruppen, in der ‚Familientherapie ohne Familie‘ als Thema zirkulärer Fragen oder als Holzfiguren auf dem Familienbrett“ (S. 113).

In Gegen den Strich denken: Essays, Polemiken, lrritationen (um 2000) finden sich eine Reihe lediglich locker verbundener Überlegungen unter folgenden Überschriften: Die Überfrachtung der mittleren Lebensjahre, Zeit in Paarbeziehungen, Unglücklich machende Familienideale, Der Mann als Gefahrenquelle.

Psychotherapie im Dialog: Ein psychodynamisch-behavioral-systemisches Gemeinschaftswerk (1999 bis 2010)

Hier wird kurz berichtet, dass und wie der psychoanalytische Arzt Wolfgang Senf und der in kognitiver Verhaltenstherapie ausgebildete Psychologische Psychotherapeut Michael Broda Jochen Schweitzer als Dritten im Bunde für die Herausgeberschaft einer schulenübergreifenden Zeitschrift, die beim renommierten Thieme-Verlag angesiedelt werden sollte, gewannen. Jochen Schweitzer blieb bis 2010 im Herausgeberkreis, den er dann wegen Übernahme neuer Aufgaben verließ. „Psychotherapie im Dialog“ existiert bis heute und floriert.

Die Gründung des Helm Stierlin Instituts (2002) oder: Anekdotisches aus der Kurpfalz.

Im Jahre 1974 erhielt Helm Stierlin einen Ruf nach Heidelberg auf den neu eingerichteten Lehrstuhl Abteilung für Psychoanalytische Grundlagenforschung und Familientherapie, den er bis zu seiner Emeritierung 1991 bekleidete. Schon fünf Jahre später war es selbst mit den ortsüblichen Beziehungen und guter Kenntnis des Heidelberger psycho-sozialen Terrains schwierig, eine(n) der Stierlin-Mitarbeiter(innen) – ihn selbst sowieso nicht – als Coach, Fortbildner oder Supervisor zu gewinnen. Es war daher nur konsequent, dass im Jahr 1984 vier Stierlin-Mitarbeiter(innen) zusammen mit den beiden Männern der Mailänder Viererbande und zwei Marburger Kollegen auch und vornehmlich zu Fort- und Weiterbildungszwecken die lnternationale Gesellschaft für Systemische Therapie (IGST) gründeten, deren Mitglieder es hauptsächlich waren, den in Heidelberg ansässigen und bis heute existierenden Carl-Auer-Verlag aus der Taufe hoben.

Wo Menschen sind, menschelt’s. Und weil man ja unter Profis ist, braucht es auch keine professionelle Fremdhilfe (Mediation durch Externe etwa), weshalb es zu Zerwürfnissen kommt, an deren Ende wie Phönix aus der Asche das (neue) Helm Stierlin Institut (hsi) mit formidablem Sitz am Wolfsbrunnenweg unweit des Heidelberger Schlosses entsteht, das sich seit 2003 einen guten Ruf als Fort- und Weiterbildungsinstitution erworben hat.

Das Ganze Systemische Feld (DGSF): Verbandsentwicklung aus Vorstandsperspektive (2007 bis 2013)

Jochen Schweitzer war zwischen 2007 und 2013 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF). „Beratung“ kam übrigens erst 2010, d.h. unter seiner Ägide dazu – auf Druck all jener Mitglieder, die auf dem Gebiet der Sozialen Arbeit (Sozialarbeit/​Sozialpädagogik) tätig waren. In der Zeit machte der Autor nach Selbstauskunft die „inspirierende Erfahrung, besonders viel bewegen zu können“ (S. 139).

Wie wirksam ist Systemische Therapie – und wie kann man das beforschen? (ab 1988)

In den 1990-er Jahren wird auch den Opinionleaders der deutschsprachigen Familientherapie und Systemischen Beratung/​Therapie die Bedeutung von Evidenzbasierung klar. Wie schwierig es damit auf dem Feld der Familientherapie sein kann, war Arist von Schlippe und Jochen Schweitzer (1988) klar, hatten sie doch die Erfahrung machen müssen, dass es mit den vorhandenen diagnostischen Instrumenten nicht leicht ist, Änderungen im Familiensystem unzweifelhaft zu klären – eine Einschätzung, der ich später zustimmte (Heekerens, 1997).

Ab 1990 war Jochen Schweitzer beschäftigt bei der Erstellung eines neuerlichen Gutachtens zur Wirksamkeit der Familien- und Systemtherapie, worüber wir im nächsten Kapitel noch mehr und Näheres erfahren. Er war aber auch mit dabei, zwei unterschiedliche Messinstrumente, die Systemveränderungen erfassen sollten, zu entwickeln: den Experience in Social Systems Questionaire und die Evaluation of Social Systems Scale.

Zudem war er, wenn auch nur als Senior Author, beteiligt an den Publikationen (2013, „Familiendynamik“ bzw. 2020, „Family Process“) zweier Forschungsprojekte unter seiner Ägide. Da ging es zum einen um die Frage, ob und in welchem Maße Systemaufstellungen wirksam seien, und zum anderen um den Vergleich der therapeutischen Wirksamkeit von Kognitiv-behavioraler und Systemischer Therapie bei Sozialer Ängstlichkeit. Beim ersten Projekt hält sich Jochen Schweitzer nur kurz auf, umso länger beim zweiten, wozu im Diskussionsteil etwas anzumerken ist.

In Von der Evidenz zur Kassenfinanzierung: Wie Systemische Therapie Kassenleistung wurde (ab 1998) erzählt uns Jochen Schweitzer zwei Geschichten, zwei unterschiedliche Geschichten: eine vom Misserfolg, eine vom Erfolg.

Fangen wir mit der zweiten an. Ab 2004 gibt es in der verbandlich organisierten Familientherapie und Systemischen Beratung/​Therapie ein neuerliches Bemühen um die „wissenschaftliche Anerkennung“ auf Bundesebene und im Geltungsbereich des Sozialgesetzbuches V durch das dazu berechtigte Gremium, den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (WBP). Nach Anstößen ab 2004, an denen auch Jochen Schweitzer beteiligt war, wurde die im Auftrag der Systemischen Gesellschaft (SG) und der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie (DGSF) erstellte Expertise, die auch den Namen (als Senior Author) trägt, veröffentlicht. Das beauftragte Expert(inn)en-Team musste auf Anforderung des WBP zwar noch weiteres Belegmaterial herbeischaffen, aber im Dezember 2008 wurde der Antrag positiv beschieden – und zwar für die Erwachsenenpsychotherapie sowie die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie.

Die WBP-Entscheidung von 2008 hat nicht gewährleisten können, was das letztliche Ziel der familien- und systemtherapeutischen Bewegung Deutschlands war: den Zugang zu den sprichwörtlichen „Fleischtöpfen Ägyptens“, der Anerkennung als Kassenleistung. Dies liegt in der Hand eines anderen SGB V-Gremiums, des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Der hat mit Beschluss vom November 2019 – elf Jahre nach der einschlägigen WBP-Beurteilung! – die Systemische Therapie als Kassenleistung zugelassen – aber nur auf dem Gebiet der Erwachsenenpsychotherapie (Gemeinsamer Bundesausschusses 2020). Für das Gebiet der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie steht eine Entscheidung noch aus, aber der Entscheidungsprozess ist im August 2021 immerhin in die Phase der Konkretisierung getreten.

So ein G-BA folgt nicht einfach höherer Einsicht, man muss ihn bewegen – durch Lobby-Arbeit. Und Schweitzer, gar nicht feige, war mittenmang dabei. Zur Erinnerung: Er war in den Jahren 2007 - 2013 erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF).

Mut und Entschlossenheit hatte Jochen Schweitzer schon auf der DGSF-Gründungstagung (Berlin, 2000) bewiesen. Er hielt dort einen Vortrag mit dem Titel „Warum die Ablehnung der Systemischen Therapie ein Glücksfall war“. Es war eine Meisterleistung in Reframing. Denn im Jahr zuvor hatte die organisierte Familientherapie und Systemische Beratung/​Therapie Deutschlands eine Niederlage erlitten: Der WBP hatte das Ansinnen auf wissenschaftliche Anerkennung, basierend auf einer von den Berufsverbänden beauftragten Schrift des Günter Schiepek (1999) abgelehnt. Für Evaluationsforscher(innen) war das völlig verständlich, und die Schiepek-Schrift ward ihnen Objekt zahlreicher methodenkritisch begründeter Schmähungen.

Medizinische 0rganisationspsychologie: Systemische Beratung für das Krankenhaus (ab 2006)

Das Jahr 2006 markiert für Jochen Schweitzer eine große berufliche Veränderung, die ihm Forschungsvorhaben erleichterten und zugleich neue Aufgabenfelder eröffneten. Sein Chef Rolf Verres, seit 1991 Ärztlicher Direktor des Instituts für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Heidelberg, konnte ihm im damals neugegründeten Zentrum für Psycho-soziale Medizin eine teilautonome Sektion für Medizinische Organisationspsychologie einzurichten. Die war versehen mit einem eigenständigem Teilbudget, einer halben Mitarbeiter(innrn)stelle und in der Forschung vollkommen selbstständig.

In Seelische Gesundheit am Arbeitsplatz: Über Zeitdruck, Resilienz, Wertschätzung und Dilemmata (ab 2009) geht es weiter mit dem Bericht über die neue Dienststelle, und zwar in der Darstellung von Arbeitsschwerpunkten, wie sie im Titel bereits genannt sind. Die Darstellung des Projektes „Dilemmakompetenz für mittlere Führungskräfte im Krankenhaus“, Teil eines größeren und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Unternehmens nimmt dabei einen großen Raum ein.

Das Kapitel Systemische Praxis und politisches Engagement: Von der Neutralität zur Positionierung bricht mit dem bisherigen chronologischen Darstellungsmuster. Es reflektiert im Nachgang die Geschichte Jochen Schweitzers vom sozialpolitisch engagierten Gießener Studenten der 1970er, der Stipendiat des Evangelischen Studienwerkes Villigst war, bis zum gesellschaftspolitischen Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie, einer Aufgabe, von der er sich erst im Jahr 2021 verabschiedet hat.

In Probleme und Lösungen als Gemeinschaftsleistungen (2012 bis 2014) kommentiert Jochen Schweitzer zwei Publikationen von 2012 bzw. 2014 von ihm als alleinigem Autor, die im Titel das Wort „Gemeinschaftsleistung“ tragen. Er war damals auf der Suche „nach einem kurzen Begriff, der den für mich wichtigen Kern ‚des Systemischen‘ alltagssprachlich möglichst klar und einfach ausdrückt“ (S. 206). Das Wort „Gemeinschaftsleistung“ schien ihm treffend: „Die Schaffung von Problemen ist fast immer eine Gemeinschaftsleistung, ebenso wie deren Lösung fast immer eine Gemeinschaftsleistung ist“ (S. 206). Eine solche Realdefinition von „systemisch“ überrascht; im Diskussionsteil wird dazu noch etwas gesagt.

Das Kapitel Man trifft sich meist zweimal (und öfter) – langfristige Weggenoss:innen enthält eine lange Liste der Personen, die Jochen Schweitzer im Rückblick als für seinen Werdegang

 bedeutsam ansieht. Die Aufzählung beginnt mit dem in Heidelberg promovierten Pädagogen Wolf Ritscher, eng mit Helm Stierlin und dessen Ehefrau befreundet. Am Ende der Liste finden sich Mitarbeiter des Göttinger Vandenhoek & Ruprecht – Verlags, in dem ja nicht nur das vorliegende Buch veröffentlicht wurde, sondern auch das Schweitzer – von Schlippe – Lehrbuch. Das betreute Günter Presting, ein Mann, der sich mit Familientherapie schon in den 1980ern vertraut gemacht hat (Heekerens, 1991a).

Mit Blick zurück und nach vorn endet das Buch. Und zwar „standesgemäß“, man könnte auch sagen: „literataturgattungsgetreu“, mit einem zusammenfassenden Aus-, Rund- und Rückblick, der – sachlich betrachtet – nichts mehr Neues bringt.

Diskussion

Das Buch legt anschaulich dar, „auf welche oft zufä1lige, konflikthafte oder mühsame Weise viele der therapeutischen Praktiken, Theorien und Regelungen in der Welt der Systemischen Therapie und Beratung entstanden sind“ (S. 10). Es leistet damit einen weiteren Beitrag zu einer noch ausstehenden Geschichtsschreibung der deutsch(sprachig)en Familientherapie und Systemischen Beratung/​Therapie, für die es andere Vorarbeiten gibt: die Eigen-Geschichtsschreibung der Systemischen Werkstatt (https://systemagazin.com/systemische-geschichtswerkstatt/), Zeugnisse von Weggefährt(inn)en (Ritscher et al, 2017) und historische Beschreibungen externer Beobachter (etwa Heekerens, 2022).

Das Buch verdient ein paar Anmerkungen. So dürften manche Leser(innen) erstaunt sein darüber, dass Jochen Schweitzer kein Wort über Frauen und Männer verliert. Keine Überlegung dazu, was es – die Theorie-Ebene im Blick – für die hiesige Familientherapie und Systemische Beratung/​Therapie bedeutet, dass jetzt nach Jahrzehnten der Männerdominanz Frauen in der Führungsetage zu finden sind und zunehmend mehr das Wort haben. Und auch kein Statement darüber, was es bedeutet, dass – hier die Praxis in den Blick nehmend – die Praktiker(innen) zunehmend mehr weiblichen Geschlechtes sind. Jede/r Praxiserfahrene kennt viele Fälle, in denen eine Familien-/​Systemtherapie einfach daran scheiterte, dass auf der Behandlungsseite kein Mann auftrat.

Erstaunt war ich auch darüber, dass Jochen Schweitzer kein Wort verliert über systemische Arbeit im zugehenden oder aufsuchenden Modus („Geh-Struktur“), namentlich die Aufsuchende Familientherapie, die im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII) seit Jahren einen etablierten Platz hat (Heekerens, 2020). Es ist nicht so, dass Jochen Schweitzer keinen Sinn gehabt hätte für „das Psychosoziale“. Aber er hatte stets Arbeitskontexte, die durch „Komm-Struktur“ gekennzeichnet sind. Seine ersten Berufsjahre verbringt er auf einer Station, der Jugendabteilung einer Kinder- und Jugendpsychiatrie. Und wenn man seine weitere Berufsbiographie anschaut, wird klar: Aus „der Klinik“ kam er nicht wieder raus; sein beruflicher Kontext war durch das Gesundheitssystem (SGB V) bestimmte.

Wir haben oben gesehen, dass Jochen Schweitzer vor rund einem Jahrzehnt das Wesen „des Systemischen“ mit dem Begriff „Gemeinschaftsleistung“ gekennzeichnet hat. Er hatte schon davor geäußert, dass „als Spezifikum der Systemischen Therapie das Mehrpersonensetting wichtiger finde als die Erkenntnistheorie“ (S. 210). Wie ernst ihm damit war, zeigt ein Hinweis, der im Nachruf seines langjährigen Weggefährten, des derzeitigen DGSF-Vorsitzenden Matthias Ochs (2022) zu finden ist. Jochen Schweitzer habe sich noch zwei Wochen stark gemacht „für die Mehrgenerationen- und Mehrpersonenperspektive, also für das […] In-den-Blick-nehmen des umfassenderen Miteinanders in Familiensystemen.“

Da fragt man sich: War die hiesige Familientherapie nicht schon vor 40 Jahren an genau diesem Punkt? Und ferner: Gilt nun alles nichts mehr, was wir im Zuge dessen, was als „Kybernetik 2. Ordnung“ (Heekerens, 2009; Hunger-Schoppe & Borst, 2021) bekannt wurde?

Unzweifelhaft ist jedenfalls, dass Jochen Schweitzer immer für das unter der Flagge „Familientherapie/​Systemische Therapie“ Daherkommende in kämpferischer Weise eingesetzt hat. Es wurde bereits erwähnt dass er zusammen mit einem Co-Autor 1990 in der „Familiendynamik“ eine Liste von „Feinden“ der Familientherapie und Systemischen Beratung/​Therapie veröffentlicht hat. Wie leicht man auf diese Liste geraten konnte, habe ich selbst erfahren: Ich stand mit gleich zwei Publikationen, veröffentlicht in den Bewegungs-nahen Zeitschriften „Kontext“ (Heekerens, 1990a) und „System Familie“ (Heekerens, 1990b). Jochen Schweitzer hatte einen klaren Instinkt dafür, dass ich mich nicht vorbehaltlos hinter „die Sache“ gestellt hatte.

Fazit

Wer sich für Familientherapie und Systemische Beratung/​Therapie interessiert, kann das Buch mit Gewinn lesen. Für alle jene, die auf dem Feld der hiesigen Familientherapie und Systemischen Beratung/Therapie im allgemeinen wissenschaftlichen Diskurs ernst genommen werden möchten, ist das vorliegende Buch ein must to read.

Literaturverzeichnis

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Reitz, M. (2014). Helm Stierlin. Zeitzeuge und Pionier der systemischen Therapie. Heidelberg: Carl Auer Verlag.

Ritscher, W., Levold, T., Foertsch, D. & Bauer, P. (Hrsg.) (2017). Erkunden, erinnern, erzählen: Interviews zur Entwicklung des systemischen Ansatzes. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

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Sydow, K. v. (2015). Systemische Therapie. München: Reinhardt.

Sydow, K.v. & Retzlaff, R. (2021). Aktueller Stand der Systemischen Therapie. Psychotherapeut, 66(6), 469–477.

Rezension von
Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Heekerens
Hochschullehrer i.R. für Sozialarbeit/Sozialpädagogik und Pädagogik an der Hochschule München
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Es gibt 171 Rezensionen von Hans-Peter Heekerens.

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Zitiervorschlag
Hans-Peter Heekerens. Rezension vom 09.03.2023 zu: Jochen Schweitzer: Ich hätte da noch eine Idee …. Persönliche Geschichten aus 45 Jahren Systemischer Therapie und Beratung. Vandenhoeck & Ruprecht (Göttingen) 2022. ISBN 978-3-525-40863-6. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/30332.php, Datum des Zugriffs 24.03.2023.


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