Bea Engelmann: Wege zu mehr Selbstliebe, Selbstbewusstsein und Selbstwert

Rezensiert von Dr. Winfried Leisgang, 15.02.2024

Autorin

Bea Engelmann ist Psychologin und arbeitet als Coach. Sie beschreibt sich als „Glücksverbreiterin“ und Expertin für Positive Psychologie.

Aufbau

Der Inhalt der Kassette umfasst ein Anleitungsheft mit 15 Seiten und 60 Bildkarten.

Inhalt

Das Heft orientiert sich an fünf Bausteinen, um sich selbst anzunehmen. Der erste ist die Selbstliebe, der zweite das Selbstvertrauen, der dritte das Selbstwertgefühl, der vierte das Selbstbewusstsein und der fünfte die Selbstverantwortung. Die einzelnen Themen sind im Kartenset durch unterschiedliche Farben gekennzeichnet. Und jeder der Themenbereiche ist noch einmal in 12 Kategorien untergliedert: Definition, positive Glaubenssätze, Wortinspirationen, das innere Kind, Gefühle, stärkende Gedanken, mein liebevolles Ich, in Worten, DIY, freestyle.

Im Kartenset finden sich dann diese Kategorien wieder.

Das Thema der Selbstliebe beginnt mit der Definition, dass ich weiß und wahrnehme, ich bin liebenswert, ich bin genug und ich bin einzigartig. Gefolgt von ein paar Leitfragen, um für sich selbst diese Definition zu überprüfen, zum Beispiel was ich tun kann, um innerlich Ja zu mir zu sagen. Es folgen die Auseinandersetzung mit drei Glaubenssätzen zur Selbstliebe und mit dem inneren Kind, das sich selbst lieben möchte. Die Selbstliebe wird begleitet von einem strengen und einem liebevollen Ich, dass mich unterstützt oder daran hindert, selbst gut für mich zu sorgen. Damit das gelingt, kann ich mir nur für heute vornehmen, achtsam für mich zu sorgen. So kann ich erfahren, dass Selbstliebe unabhängig macht und sich mein Denken, Fühlen und Handeln verändert.

Der nächste Abschnitt des Selbstvertrauens beginnt ebenfalls mit der Karte der Definition, zu wissen, dass ich mir vertrauen kann, Herausforderungen bewältige und ich Versprechen halte, die ich mir selbst gebe. Die folgenden Karten beschäftigen sich wieder mit 3 Glaubenssätzen, mit meinen Stärken und Schwächen und dem inneren Kind, das so dringend Selbstvertrauen benötigt. Ich kann mein Ich mit vollem Selbstvertrauen und mit wenig Selbstvertrauen reflektieren und es mit einer kleinen Checkliste überprüfen. Ich kann einschätzen, welche Herausforderungen ich schon gemeistert habe und damit ein Glas füllen mit kleinen Zetteln, die festhalten, was mir schon alles gelungen ist, welche Stärken ich habe oder wie mich andere sehen.

Das Selbstwertgefühl zeigt, wie ich selbst über mich denke und mich generell oder in Teilaspekten bewerte. Es setzt sich aus der Selbstbewertung und der Selbstwertschätzung zusammen und korreliert mit der aktuellen Stimmung. Ich kann mich mit den Facetten meines Ichs auseindersetzen: So bin ich, so war ich, so sollte ich sein und so wäre ich gerne. Auch hier ist das innere Kind ein Thema, das Zuwendung benötigt, damit das Selbstwertgefühl sich anhebt. Wo finde ich mein geringschätziges Ich wieder und wo das wertschätzende. Es folgt wieder eine kleinschrittige Aufgabe für einen Tag, gut genug zu sein und dies wahrzunehmen. Deshalb darf ich mir jeden Tag ein Geschenk machen. Es folgen die Beschäftigung mit meinen „Gedankenwolken“: ich bin nicht gut genug, ich bin genug und mit wertvollen Verben, die sich positiv auf mein Selbstwertgefühl auswirken können.

Selbstbewusst zu sein bedeutet, sich meiner selbstbewusst zu sein und beinhaltet zwei Aspekte: ich denke über mich selbst nach und darüber, was andere über mich denken. Ich lenke meinen Blick auf das selbstbewusste innere Kind, das so werden konnte, weil andere an mich geglaubt haben und für mich da waren. Ich darf mein unsicheres Ich und mein selbstbewusstes Ich reflektieren. Damit wende ich mich dem Selbstbewusstsein als einer inneren Stärke zu, die sich auf den Ebenen der Wahrnehmung, der Gedanken, der Gefühle und des Verhaltens zeigt. Ich kann es trainieren und mit Hilfe einer kleinen Checkliste reflektieren. Mache ich mein Selbstbewusstsein nur von anderen abhängig? Ich kann auf meine Gedanken achten, die automatischen (es denkt mich) verringern und die bewussten (ich denke) erweitern, um mein Selbstbewusstsein zu trainieren.

Der letzte Teil des Kartensets widmet sich der Selbstverantwortung. Sie ist „eine Frage der Haltung, Bereitschaft und Fähigkeit, die Verantwortung für Sie, Ihre Gedanken, Ihre Gefühle und Ihr Handeln zu übernehmen.“ (Karte 49) Ich bin frei, selbstverantwortlich Entscheidungen zu treffen. Das innere Kind, das unsere Selbstverantwortung trägt, fühlt sich frei, hat immer eine Wahl, darf seine Gefühle zeigen und denken, was es möchte. Ich kann mich mit meinem reaktiven und meinem proaktiven Ich auseinandersetzen. Das erstere muss handeln, das zweite darf und will handeln. Anschließend wird darauf hingewiesen, dass ich auch für meine Bedürfnisse verantwortlich bin. Auf einer Karte kann ich aus 35 Bedürfnissen auswählen und entscheiden, welche für mich bedeutsam sind. Ich darf mir die Frage stellen, wie ich Entscheidungen treffe, welche mir schwerfallen und welche leicht. Die nächste Karte lässt die Leser auf das eigene Leben zurückblicken: Wie sieht mein Film des Lebens im Rückblick aus? Wenn ich Verantwortung übernehme, werden Ausreden überflüssig.

Diskussion

Das Kartenset bietet auf unterschiedlichen Zugangswegen eine Auseinandersetzung mit den Themen Selbstwert und Selbstbewusstsein. Die Reflexionsfragen regen dazu an, weiter zu denken und das eigene Erleben und die eigenen Haltungen wahrzunehmen und zu überdenken. Für mich entscheidend ist der letzt Abschnitt der Karten, der sich mit der Selbstverantwortung befasst. Sie ist der Schlusspunkt des Weges über den Selbstwert und nimmt uns in die Pflicht, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Einen Weg, den all diejenigen nicht zu Ende gegangen sind, die stets andere dafür verantwortlich machen, dass ihr Leben nicht gelingt.

Fazit

Das Kartenset ist hilfreich für alle, die an ihrem Selbstwert arbeiten wollen oder Menschen auf diesem Weg zu begleiten. Ein lohnenswerter Aufbruch, der hinführt zu mehr Selbstverantwortung und Freiheiten im Handeln eröffnet.

Rezension von
Dr. Winfried Leisgang
Dipl. Soz.-Päd., Master of Social Work (M.S.W.)
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