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Heiko Burchert, Mathias Bonse-Rohmann et al. (Hrsg.): Gesundheits­förderung ­im Studium

Rezensiert von Prof. Dr. Paul Brandl, 12.12.2023

Cover Heiko Burchert, Mathias Bonse-Rohmann et al. (Hrsg.): Gesundheits­förderung ­im Studium ISBN 978-3-8252-6024-8

Heiko Burchert, Mathias Bonse-Rohmann, Katrin Schulze, Britta Wulfhorst (Hrsg.): Gesundheitsförderung im Studium. Konzepte und Kompetenzen für Gesundheits- und Pflegeberufe. wbv (Bielefeld) 2023. 544 Seiten. ISBN 978-3-8252-6024-8. D: 59,00 EUR, A: 60,70 EUR, CH: 75,00 sFr.

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Thema und Zielsetzung

Zu den Schwerpunkten Gesundheitsforderung sowie Sucht- und Tabakprävention bieten die Beiträge Grundlagen, innovative Konzepte und hochschuldidaktische Orientierungen. Damit soll der Transfer in die Handlungsfelder der Gesundheits- und Pflegeberufe ermöglicht werden. Die Autor:innen entwickeln auch ein Methodenspektrum für die Gesundheitsförderung. Die Herausgebenden setzen auf einen multiperspektivischen Ansatz durch die Vielzahl der Autor:innen von den Expert:innen bis zu den Nachwuchswissenschafter:innen. Durch die Verbindung von ökonomischen, gesundheitspsychologischen und sozialwissenschaftlichen Perspektiven soll die Entwicklung einer professionellen Gesundheitskompetenz zur nachhaltigen Gestaltung von Gesundheitspädagogik und -management beitragen. Der Sammelband soll Studierende und Lehrende zur Selbstreflexion der eigenen Gesundheit anregen und forschendes Lernen fördern. Die Vielfalt der Beiträge ist in sechs Kapitel zusammengefasst:

  1. Gesundheitsförderung an Hochschulen
  2. Grundlagen und Ansätze der Gesundheitsförderung und Suchtprävention
  3. Handlungskompetenzen der Gesundheitsberufe
  4. Didaktische Besonderheiten der Gesundheitsförderung sowie Sucht- und Tabakprävention
  5. Lehr- und Lernkonzepte der Gesundheitsförderung sowie Sucht- und Tabakprävention
  6. Methodische Gestaltung der Gesundheitsförderung sowie Sucht- und Tabakprävention

Der Herausgeber:innen

Mathias Bonse-Rohmann ist Studiendekan und hat eine Professur für das Fachgebiet Pflege- und Gesundheitspädagogik an der Hochschule Hannover. Arbeits- und Forschungsgebiete: Gesundheitsförderung in der beruflichen und hochschulischen Bildung, Anrechnung beruflicher Kompetenzen, kompetenzorientierte Prüfungsdesigns in der gesundheits- und pflegeberuflichen Bildung

Heiko Burchert hat eine Professur für den Fachgebiet betriebswirtschaftliche und rechtliche Grundlagen des Gesundheitswesens für den Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Bielefeld. Arbeits- und Forschungsgebiete: Gesundheitsökonomie mit Schwerpunkt Telemedizin und Diabetes mellitus, Fehlverhalten und Missbrauch im Gesundheitswesen, Grundlagen der BWL und Finanzwirtschaft, Einsatz von Unternehmensplanspielen im Studium, Anrechnung von beruflichen und hochschulischen Kompetenzen.

Katrin Schulze hat Pädagogik studiert und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Charité Berlin. Arbeits- und Forschungsgebiete: Gesundheitsförderung und Tabakprävention in der Pflege, Persönlichkeit und Sucht, Professionalisierung der Hochschuldidaktik, studentisches Gesundheitsmanagement.

Britta Wulfhorst ist Prorektorin und hat eine Professur für Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Gesundheitspädagogik an der Medical School Hamburg inne. Arbeits- und Forschungsgebiete: theoretische Verortung der Gesundheitspädagogik, Konzeption, Implementierung und Evaluierung von Patient:innenschulungen, Kompetenzentwicklung „Prävention und Gesundheitspädagogik“, interprofessionelle Ausbildungsforschung im Bereich der Heath Professionals.

Dazu erweitern neben den Herausgeber:innen 58 Autor:innen mit ihrem Wissen den Horizont der Publikation. Sie sind für 31 Beiträge verantwortlich und werden aufgrund ihrer Vielzahl nur mit Namen angeführt.

Inhalt

Einleitend geht Katrin Schulze der Frage nach, inwiefern das Thema „Gesundheit im Studium“ ein aufkeimendes Forschungsgebiet ist. Dann folgen die obigen sechs Kapitel beginnend mit der Gesundheitsförderung an Hochschulen:

Elena Sterdt/​Fabian Kunze/​Kerstin Baumgarten beschreiben die Hochschule als Setting der Gesundheitsförderung und der Prävention. Sabine Meier/​Birgit Steinke gehen in ihrem Beitrag auf das hochschulische Gesundheitsmanagement ein. Dem folgt ein Beitrag von Gesa/Feddersen/Jan Fischer/​Markus Kerkhoff/​Tatjana Paeck/​Sandra Pape/Brigitte Steinke/​Mareike Timman zur „Vernetzung und Kompetenzentwicklung als Beitrag zu gesundheitsfördernden Hochschulem“. Dann erfolgt ein thematischer Schwenk mit dem Thema „Studierendengesundheit“ durch Petra Wihofszky/Verena Hoppe/Désirée Giarrizzo mit der „Partizipativen Gesundheitsforschung“.

Das zweite große Kapitel folgt dann mit den Grundlagen und Ansätzen der Gesundheitsförderung und Suchtprävention. Thomas Heidenreich/​Andrea Chmitorz/​Emily Nething starten hier den Reigen mit einem Beitrag zu den gesundheitspsychologischen Ansätzen in der Gesundheitsförderung und Suchtprävention. Stefanie Helmer/​Christiane Stock/​Claudia Pischke führen die Thematik weiter mit einem sozialwissenschaftlichen Ansatz: der „Soziale Normen-Ansatz“. Reinhold Wolke setzt sich anschließend mit den ökonomischen Aspekten des Rauchens auseinander. Dem folgt dann die verhaltensbezogene Tabakprävention ohne Berücksichtigung der Verhältnisse von Heiko Burchert/​Claudia Küper. Das Kapitel wird abgeschlossen durch Simone Keplinger/​Michael Braun/​Marion Laging/​Thomas Heidenreich mit den Überlegungen zur Prävention des riskanten Alkoholkonsums im Setting Hochschule.

Das dritte Kapitel widmet sich den Handlungskompetenzen der Gesundheitsberufe. Den ersten von fünf Artikel liefern Lena Sachse/​Janika Grunau mit dem Titel „Akademische Bildung der Gesundheitsberufe“. Dann geht Karl Kälble auf das Thema „Interprofessionalität und Interdisziplinarität in der Gesundheitsförderung und Prävention in den Gesundheitsberufen“ ein. Weiterführend machen Anna-Lena Sting/Lea Seidel/​Dania Konopka den nachhaltigen Wissens- und Strategietransfer zum Thema. Eine weitere Themenstellung wird von Anna-Lena Sting/Lea Seidel/​Brigitte Steinke bearbeitet: Multiplikatorenfunktion als Impuls gesundheits- und pflegewissenschaftlicher Studiengänge für berufliche Settings. Vasiliki Kolovou bringt als letzten Beitrag einen englischsprachigen Artikel mit dem Titel „Globalization and recent international developments as a chance for a new academic focus on health promotion“.

Anschließend wird die Publikation im vierten Kapitel weitergeführt mit dem Titel „Didaktische Besonderheiten der Gesundheitsförderung sowie Sucht- und Tabakprävention. Katrin Schulze/Ines Sonnenschein/​Jonas Lilienthal beginnen mit „Gesundheits- und lernförderlicher Lehrentwicklung“. Auf die Besonderheiten der hochschulischen Didaktik für gesundheits- und pflegewissenschaftliche Studiengänge geht nachfolgend Britta Wulfhorst ein. Zur weiteren Vertiefung führt Mathias Bonse-Rohmann den Faden zur Gesundheitskompetenz Studierender weiter. Pia Meißner/Niklas Brähler-Dieling widmen sich der Implementierung von Gesundheitsförderung, Sucht- und Tabakprävention im hochschulischen Kontext. Abgeschlossen wird das Kapitel mit der Digitalisierung hochschulische Lehre in den Gesundheits- und Pflegeberufen von Oliver J. Bott/Ursula Hübner/Nicole Egbert/Jens Hüsers/Matthias Katzensteiner.

Mit dem fünften Kapitel werden die Lehr- und Lernkonzepte der Gesundheitsförderung und Suchtprävention besprochen. Karin Reiher beginnt mit einem Artikel zum Forschenden Lernen mit Selbstreferenz. Dann bringen Simone van Kampen/​Oliver Krüger ihre Gedanken zum problembasierten Lernen als Zugang zur Gesundheitsförderung sowie Sucht- und Tabakprävention. Auch das Projektstudium erhält durch Michael Wittland/​Susanne Martini-Ohnesorg auch seinen Platz. Petra Wihofszky schildert ein digitales Lehr-/​Lernkonzept eines gesundheitswissenschaftlichen Moduls. Nadin Dütthorn/​Eik-Henning Tappe/​Sebastian Schünemann/​Markus Gennat besprechen abschließend noch die Herausforderungen der pädagogisch-didaktischen Konzeption von Lehr-/​Lernszenarien in Serious Games.

Im letzten Kapitel der Publikation wird auf die „Methodische Gestaltung der Gesundheitsförderung sowie Sucht- und Tabakprävention“ eingegangen. Die Gesundheits- und Zukunftswerkstatt wird von Sven Sohr/Matthias Bonse-Rohmann dargestellt. Dem Gesundheitsspaziergang, dem Gesundheitswandern und dem Gesundheitslaufen haben sich Claudia Rabenberg/​Vasiliki Kolovou angenommen. Den studentischen Aspekt „Studentische Gesundheitstage“ haben Pia Meißner/Niklas Brähler-Dieling eingebracht. „Studentische Exkursionen und außerhochschulisches Lernen“ waren Matthias Bonse-Rohmann/Michael Wittland ein Anliegen. Sigrid Van den Branden beschließt das Buch mit „Health Promotion in HOWEST – Health Coaching“.

Diskussion

Die Struktur des Buches erscheint durch aus logisch, beginnt sie doch bei der Gesundheitsförderung an Hochschulen, um dann auf die Grundlagen und Ansätze der Gesundheitsförderung und Suchtprävention. Mit den Handlungskompetenzen der Gesundheitsberufe wird die Brücke zu den didaktischen Besonderheiten der Gesundheitsförderung sowie Sucht- und Tabakprävention geschlagen. Damit ist man bei den Lehr- und Lernkonzepten des Themenbereiches angelangt. Somit geht’s zum Schluss zur methodischen Gestaltung der Gesundheitsförderung sowie Sucht- und Tabakprävention. Das Thema der Digitalisierung wird mehrfach angesprochen, auch die Zukunftswerkstatt ist hier inkludiert. Die pädagogische Struktur überdeckt allerdings die demografische Entwicklung mit ihren Auswirkungen auf den Themenbereich, sodass eine Differenzierung nach Personengruppen mit sinkender Mobilität etwas kurz kommt. Auch die Frage nach „Leuchtturmprojekten“ wäre interessant, wäre sie doch bei der Vielzahl von Autor:innen durchaus bewältigbar.

Fazit

Aufgrund der Vielzahl der Autor:innen muss es für die Herausgeber und dem Verlag ein enormer Arbeitsaufwand gewesen sein, diese Publikation auf die Schiene zu bringen. Für eine Reflexion ist dieses Buch schon alleine aufgrund des Umfangs bestens geeignet, wenn man auf die Vielfalt der thematischen Ausführungen schaut. Gut, dass am Beginn der Kapitel ein Überblick zu finden ist, sodass man als Leser leichter Schwerpunkte setzen kann. Das Buch ist aufgrund des Umfangs fast zu einer Art Nachschlagewerk geworden.

Rezension von
Prof. Dr. Paul Brandl
war Professor für Organisationsentwicklung und Prozessmanagement an der FH Oberösterreich, Department für Sozial- und Verwaltungsmanagement und ist Berater insbesondere für die prozessbasierte Optimierung und Neugestaltung von sozialen Dienstleistern
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Es gibt 123 Rezensionen von Paul Brandl.

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Zitiervorschlag
Paul Brandl. Rezension vom 12.12.2023 zu: Heiko Burchert, Mathias Bonse-Rohmann, Katrin Schulze, Britta Wulfhorst (Hrsg.): Gesundheitsförderung im Studium. Konzepte und Kompetenzen für Gesundheits- und Pflegeberufe. wbv (Bielefeld) 2023. ISBN 978-3-8252-6024-8. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/31303.php, Datum des Zugriffs 14.01.2025.


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