Julia Pietri: Die große Prinzessin
Rezensiert von Dr. Lisa Jares, 23.05.2024

Julia Pietri: Die große Prinzessin.
Carl-Auer Verlag GmbH
(Heidelberg) 2024.
72 Seiten.
ISBN 978-3-96843-057-7.
D: 24,95 EUR,
A: 25,70 EUR.
Reihe: Carl-Auer Kids.
Thema
Das Jugendbuch „Die große Prinzessin“ von Julia Pietri, handelt von einer Prinzessin, die sich auf eine Reise begibt, auf welcher sie außergewöhnlichen Frauen, wie u.a. Simone Veil und Rosa Parks begegnet. Von jeder dieser Frauen bekommt die Prinzessin empowernde Lebensweisheiten mit auf den Weg.
Autorin
Julia Pietri ist Künstlerin, Initiatorin des Street-Art-Kollektivs „Merci Simone“ (2018) und Begründerin des feministischen Verlags ditions Better Call Julia (2021). Pietri bezeichnet sich selbst als Pop-Feministin und möchte die Werte des Feminismus für möglichst viele Menschen zugänglich machen.
Aufbau und Inhalt
Das Buch ist aus dem Französischen von Maxime Pasker übersetzt und im Carl-Auer Verlag erschienen. Das Buch ist gebunden, umfasst 70 Seiten und richtet sich ausdrücklich nicht nur an Mädchen, sondern an alle Kinder ab 10 Jahren.
In dem Jugendbuch geht es um eine Prinzessin, die ihren kleinen, Planeten verlässt, um einen größeren zu finden, der groß genug für ihre Träume und Visionen ist. Während ihrer Reise landet sie auf verschiedenen Planeten, die jeweils von außergewöhnlichen Frauen bewohnt werden. Auf den verschiedenen Planeten trifft sie:
- Rosa Parks (1913-2005), amerikanische Bürgerrechtlerin
- Simone Veil (1927-2017), französische Politikerin und Holocaustüberlebende
- Antoinette Fouque (1936-2014), französische Psychoanalytikerin, die sich in der französischen Frauenbefreiungsbewegung engagierte
- Janis Joplin (1945-1970), Rock- und Bluessängerin
- Helen O’Connell (1962-heute), australische Urologin, die als erste die Anatomie der Klitoris beschrieb
- Chimamanda Ngozi Adichie (1977-heute), nigerianische Autorin und Feministin
- Malala Yousafzai (1997-heute), Friedensnobelpreisträgerin, die sich für das Recht auf Bildung von Mädchen einsetzt
- Grete Thunberg (2003-heute), schwedische Klimaschutzaktivistin
Alle diese Frauen fungieren als Vorbild und geben der Prinzessin hilfreiche Lebensweisheiten mit auf ihre Reise. Sie stärken das Selbstwertgefühl der Prinzessin, sodass sie neue Fähigkeiten an sich entdeckt und ermutigt ist, ihren eigenen Weg zu gehen und ihre persönlichen Ziele zu verfolgen.
Die Botschaft des Buches lautet „Mädchen, empowert euch!“.
Diskussion
Das Jugendbuch „Die große Prinzessin“ ist ein ansprechend gestaltetes Buch, das Kinder; primär Mädchen in ihrem Selbstwertgefühl stärkt und Wissen über bedeutende Frauen/​Feministinnen der Geschichte vermittelt.
Das Buch kann grundsätzlich von Kindern eigenständig gelesen werden, es eignet sich aber insbesondere zum Vorlesen bzw. gemeinsamen Lesen, u.a. in der Schule, da es zum Austausch und zur Reflexion einlädt. So können in einem Dialog mit den Kindern/​Jugendlichen beispielsweise folgende Fragen entstehen: Was macht die Frauen in diesem Buch so besonders, warum ist das, was sie geleistet haben zu der Zeit, in welcher sie gelebt haben, so herausragend? Was können wir für unser Leben daraus ziehen? Und warum ist Feminismus so bedeutsam und warum lohnt es sich für die eigenen Träume zu kämpfen?
Das Märchen über die große Prinzessin (die hier ganz ohne den rettenden Prinzen auskommt) hinterfragt und durchbricht patriarchale Normen und taucht in eine feministische Welt ein. Ansprechende Grafiken, die zum Austausch und auch zum Träumen anregen, umrahmen den Text.
Fazit
Das Kinderbuch „Die große Prinzessin“ von Julia Pietri ist ein empowerndes Jugendbuch für Kinder, insbesondere Mädchen ab 10 Jahren. Neben der zentralen und so wichtigen Botschaft „Mädchen, empowert euch!“, erfahren die jungen Leser:innen viel über bedeutende Frauen, die für die Rechte von Frauen eingetreten sind und den Feminismus geprägt haben und auch solche, die ihn heute noch prägen.
Rezension von
Dr. Lisa Jares
Pädagogische Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen, Lehrbeauftragte an verschiedenen Hochschulen in kindheitspädagogischen Studiengängen und Redakteurin des frühpädagogischen Fachportals ErzieherIn.de.
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