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Herbert Csef: Trauma und Resilienz in der Psychoanalyse

Rezensiert von Prof. Dr. Margret Dörr, 26.03.2025

Cover Herbert Csef: Trauma und Resilienz in der Psychoanalyse ISBN 978-3-8379-3320-8

Herbert Csef: Trauma und Resilienz in der Psychoanalyse. Psychosozial-Verlag GmbH & Co. KG (Gießen) 2024. 250 Seiten. ISBN 978-3-8379-3320-8. D: 32,90 EUR, A: 33,90 EUR.
Reihe: Bibliothek der Psychoanalyse.

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Thema und Entstehungshintergrund

Herbert Csef widmet sich in seinem Buch den fundamentalen Wechselwirkungen zwischen den Phänomenen Trauma und Resilienz und greift damit zwei Modethemen in den sozial- und klinischen Wissenschaften auf, mit denen er im Kontext seiner über 40-jährigen beruflichen Praxis in verschiedenen Arbeitsfeldern konfrontiert war. Dabei thematisiert er seine eigenen frühen Erfahrungen bezüglich der Auseinandersetzung zwischen der traditionellen und der modernen Psychiatrie und erinnert an die lange bestehende Weigerung der Psychiater der traditionellen Psychiatrie, den Begriff Trauma für Holocaust geschädigte Menschen zu verwenden, um Entschädigungsforderungen zu unterbinden. Zudem verweist Csef auf dramatische Kriegserfahrungen im Kontext des Ukraine-Krieges, der eine hohe Zahl an seelisch verwundeten Menschen produziert, die (auch) in unserer Gesellschaft leben. Ungenannt bleiben die asyl- und schutzsuchenden Menschen aus Syrien, Afghanistan, Türkei …, die oft lange Zeit u.a. in Sammelunterkünften in der BRD – ohne angemessene Unterstützung mit ihren Kriegs- und Fluchtwiderfahrnissen – allein zurechtkommen müssen, obgleich, nach Hans Keilson, gerade diese dritte Traumasequenz für die weitere Lebensentwicklung der Menschen entscheidend ist und sicherlich auch das Phänomen „transgenerationale Traumatransmission“ bei dieser jungen Generation nachhaltig wirksam werden wird.

Autor

Herbert Csef, Prof. Dr. med., ist Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Psychoanalytiker. Von 1988 bis 2020 war er Professor für Psychosomatik am Universitätsklinikum Würzburg und von 1989 bis 2023 Vorstandsmitglied im Psychotherapeutischen Kolleg Würzburg. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Psychoonkologie, Traumaforschung, Resilienz, Angst- und Zwangserkrankungen, Narzissmus und Suizidforschung. (Angaben im Buch)

Aufbau und Inhalt

Die Monografie ist neben Vorwort und Einleitung in elf Kapiteln (einschließlich Unterpunkte) untergegliedert.

Nachdem der Autor im Vorwortsein persönliches Interesse an den Phänomenen Trauma und Resilienz mit seinen langjährigen beruflichen Erfahrungen begründet und seine Bemühungen unterstreicht, seine klinischen Erfahrungen in der psychoanalytischen Behandlungspraxis mit den eigenen Forschungsinteressen zu verbinden, erläutert er in der „Einleitung. Aktuelle Herausforderungen der Traumatherapie“(15-21) das zunehmende gesellschaftliche und fachwissenschaftliche Interesse an Trauma und ihre Folgestörungen sowie die steigende Beliebtheit und Verbreitung des Terminus Resilienz, der – begriffen als psychische Widerstandskraft – geradezu als „Gegenkraft zum Trauma“ Verwendung findet, und damit die Forschungsfragen zu beantworten sucht, „wer trotz Trauma gesund bleibt“ (S. 16) und/oder nach einer seelischen Verwundung ein posttraumatisches Wachstum – eine persönliche Reifung, eine besondere Sinnerfüllung – erlebt. Dabei argumentiert Csef vor dem Hintergrund einer Dichotomisierung von etablierter Leitlinien, Evidenzbasierung und Qualitätsstandards (die allein durch ein Medizin- oder Psychologiestudium gesichert würden) einerseits und einem Wildwuchs in der Traumatherapie durch Personen ohne Psychologie- und Medizinstudium, die für die aktuelle (kontraproduktive) Popularisierung des Traumabegriffs verantwortlich seien (vgl. 18 f.), andererseits. Als eine weitere Herausforderung für die Zukunft benennt der Autor die bisher nicht gelungene fachliche Einordnung von Entwicklungs-, Beziehungs- und Bindungstrauma in die neue ICD-11 bzw. DSM-V Klassifikation, obgleich namhafte Trauma-Expert:innen sich darum bemüht haben, wobei seine beständigen Bezugnahmen auf fachwissenschaftlich bekannte und renommierte Personen eine inhaltliche Argumentationslinie ersetzen. 

In Kapitel 2 „Sieben Pioniere der ersten Traumaforscher-Generation nach Freud (S. 23–34)wirft Csef einen kurzen historischen Blick auf die ersten Psychoanalytiker:innen, die bedeutende Standardwerke zum Holocaust und zur Trauma- und Resilienzforschung geschrieben haben und deren Überlegungen, fundiert durch eigene biografische Terrorwiderfahrnisse durch die Naziherrschaft, nach wie vor in der Trauma- und Resilienzforschung eine hohe Wertschätzung haben. Eigens umrissen werden die Leistungen von Viktor Frankl, Bruno Bettelheim, Ernst Federn, William G. Niederland, Judith Kestenberg sowie – etwas ausführlicher die Arbeiten zur dreiphasigen Traumatheorie von – Hans Keilson.

In Kapitel 3 werden die gehaltvollen Arbeiten von Boris Cyrulnik – Psychoanalytiker und Pionier der Resilienzforschung“ (S. 35–40), ebenfalls unter Bezugnahme eines biografischen Porträt, nachgezeichnet. Der Neuropsychiater gilt insbesondere in der frankofonen Welt als Koryphäe der Resilienzforschung. Dabei wird sowohl ein bewegender Blick auf sein Konzept des „Einfrierens der Worte“ als traumabedingter Sprachlosigkeit, die durch die „eiskalte“ Schweigemauer der Nachkriegszeit aufrechterhalten wurde, geworfen als auch sein großes Interesse an dem Phänomen „dass sich Menschen trotz aller Widrigkeiten und Schicksalsschläge gesund entwickeln“ hervorgehoben. Die Überlegungen und Erfahrungen, die Cyrulnik unter anderem in seinen Werken „Am Leid wachsen“ (2001) und in „Rette dich, das Leben ruft“ (2013) nicht nur für die fachwissenschaftliche Öffentlichkeit (2013) niederschrieb, haben ebenso eine beeindruckende Aktualität in der Trauma- und Resilienzforschung wie seine neurobiologischen (bildgebenden Hirn-)Forschungen u.a. zu Entwicklungsbedingungen von Kindern.

Unter der Überschrift von Kapitel 4 „Vom Trauma zur Resilienz“ (S. 41–47) referiert der Autor vier Phasen der Resilienzforschung, zählt elf Resilienzfaktoren auf, die eine besondere Widerstandskraft fördern und wirft das grundsätzliche und bisher nicht überzeugend beantwortete Problem einer Resilienz-Definition auf. Deren Inkongruenz ist allerdings hoch relevant, sobald ein Zusammenhang von Resilienz und Traumabewältigung postuliert werden soll. Entsprechend markiert der Mediziner Csef den bisher fehlenden empirischen Nachweis einer klinischen Evidenz. Demgemäß ist auch die Evaluation der Wirksamkeit von Resilienz-Interventionen oder Resilienz-Förderprogrammen weiterhin eine ernstzunehmende „Achillesferse“ der Resilienzforschung. Dabei hebt er hervor, dass sich zunehmend Neurobiolog:innen mit ihren Methoden der Hirnforschung um ein besseres Verständnis des Phänomens Resilienz bemühen.

In Kapitel 5Resilienz in der Psychoanalyse und der Psychotherapie“ (S. 49–52) wirft der Autor einen kursorischen Blick auf die Rezeption der Resilienzforschung in der Psychoanalyse, verweist darauf, dass das Konzept Resilienz kein Therapieverfahren ist und skizziert mögliche neue Aufgabenfelder für Psychotherapeut:innen insbesondere im Bereich der Psychosomatik, die inzwischen auch in Werbeslots und Internetauftritten mit dem Begriff „Resilienz“ angepriesen werden.

Kapitel 6 steht unter der Betitelung „Posttraumatisches Wachstum“ (S. 53–81). „Diesem Phänomen liegt die klinische Erfahrung zugrunde, dass […] manche Traumatisierte einen wesentlichen Impuls für eine positive Persönlichkeitsentwicklung im Sinne von Wachstum und Reifung erhalten.“ (S. 53) Der Autor gibt einen Überblick auf für ihn zentrale Autor:innen, die sich diesem Sachverhalt annehmen, wobei insbesondere die „positive Psychologie“ zahlreiche Arbeiten dazu vorweisen kann. Als wesentliche Faktoren werden „Akzeptanz der Unsicherheit des Lebens, bewusstes Wahrnehmen der eigenen Emotionen und Selbstverantwortung für die Krisenbewältigung“ betont, wobei vor der Einnahme einer Opferrolle gewarnt wird, da dies eine Traumabewältigung verhindern kann. In diesem Kapitel erinnert der Autor erneut an „Überlebenskünstler“ von Holocaust-Verfolgten und verweist auf jüngere Forschungen im Zusammenhang der Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York. Am Beispiel von drei psychoanalytischen Behandlungsverläufe aus der eigenen Praxis, veranschaulicht Csef, wie sich – je individuell und bei unterschiedlichen Trauma-Erfahrungen – ein posttraumatisches Wachstum in mehreren Schüben und zeitlich in einem langen Entwicklungsprozess bei seinen Patient:innen vollzogen hatte.

Transgenerationale Traumatransmission“, ist die Überschrift von Kapitel 7 (S. 83–119). Darin informiert der Autor über das Phänomen der Traumatransmission, die sich auf alle Formen von Traumata beziehen kann wie bspw. Scheidung, Gewalt, Suizid sowie Opfer von politischer Verfolgung (z.B. der ehemaligen DDR), und zeigt auf, dass diese Prozesse bis in das dritte und vierte Glied reichen können. Zudem benennt er verschiedene Konstellationen von Opfer-Täter-Transitionen, die, wenn eine Traumabewältigung nicht gelingt, als circulus vitiosus von Gewaltspiralen beschrieben werden können. Indem der Autor auf zahlreiche Forschungen verweist, erhält die Leserschaft einen instruktiven Überblick auch über weiterführende psychoanalytische Fachliteratur, die erwartbar über relevante, hier nicht explizierte, intra- und interpsychische Mechanismen dieser Transformations-Prozesse qualifiziert informieren können. Auch in diesem Kapitel illustriert Csef Trauma- und Gewalt-Transformationsprozesse an Fallbeispielen aus der eigenen psychoanalytischen Langzeitbehandlung. Zudem wird das Vorkommen von „Suizid-Familien und Suizide in mehreren Generationen“ u.a. am Beispiel der Familie von Thomas Mann und Tilly Wedekind kenntnisreich nachgezeichnet. Abschließend hebt der Autor erneut den Anspruch einer modernen interdisziplinären Trauma- und Resilienzforschung hervor, und unterstreicht das Potenzial zur Erhellung von Transmissionsmechanismen, wenn genetische, epigenetische und neurobiologische Faktoren einbezogen werden.

In Kapitel 8 Trauma-Reaktivierung und Reviktimisierung“ (S. 121–155) betont Csef – unterstützt durch Fallbeispiele – zum einen die lebensgeschichtlich sehr langfristigen Prozesse dieser Phänomene und macht zum anderen deutlich, dass keineswegs von einer Zwangsläufigkeit – auch nicht einer Täter-Opfer-Umkehrung – auszugehen sei. Dabei markiert er das Wechselspiel von zahlreichen protektiven Resilienzfaktoren und Risikofaktoren und stellt fest, dass je „resilienter ein traumatisierter Mensch bereits ist oder im Verarbeitungsprozess wird, desto geringer ist das Risiko der Reviktimisierung oder der Wandlung von Opfer zum Täter.“ (S. 155) Unermüdlich verweist der Autor auf ein hohes, langfristiges Präventionspotenzial der Resilienz, wodurch Reviktimisierung, Opfer-Täter-Transition und Transgenerationale Traumatransmission verhindert werden könne.

Das Kapitel 9 Psychoanalyse, Trauma, Gene, Epigenetik und frühkindliche Prägung (S. 157–177) informiert die Leserschaft insbesondere über das „noch recht junge Forschungsgebiet der Epigenetik“ (S. 157) und referiert Literatur-Quellen zu Forschungsergebnissen, die positive epigenetische Veränderungen durch Psychotherapie postulieren. Dabei bezieht er sich u.a. auf wissenschaftsjournalistische Arbeiten, die davon ausgehen, dass bei Menschen durch das Erleben und Verhalten einzelne Gene aktiviert oder deaktiviert werden und insofern epigenetische Prozesse für das Spannungsfeld von Trauma und Resilienz eine Schlüsselfunktion besitzen. Der Autor skizziert in weiteren Unterkapiteln zahlreiche Forschungsanstrengungen zu „epigenetische Wirkmechanismen“ und zu „risikoreiche Genvarianten“, verweist auf Untersuchungen zu „komplexe Interaktionen von Epigenetik und Umwelt“, auf die wichtige „Bedeutung der Stressforschung für die Epigenetik-Forschung“ (S. 162) sowie auf die Verstärkung einer wünschenswerten interdisziplinären Kooperationen für Psychotherapeut:innen sowohl in der Geburtshilfe wie in der prä- und postnatalen Entwicklungsphase. Seine Faszination für die bisherigen Errungenschaften der Epigenetik bringt Csef mit der wiederholten Zitation molekularbiologischer Machbarkeitsvorstellung „wir können die Gene steuern“ zum Ausdruck.

Der Autor macht in Kapitel 10Die Neuro-Psychoanalyse. Versuch einer Integration von Psychoanalyse und Neurowissenschaften“ (S. 177–185) auf das besondere Interesse von psychoanalytisch orientierten Psychosomatiker:innen für Körpervorgänge, für Hormone, für das vegetative Nervensystem, für neuroendokrine Regulationen sowie für Hirnfunktionen aufmerksam. Dazu hebt er die Relevanz der Theorien des Nobelpreisträgers Eric Kandel als Impulsgeber für die Kooperation von Psychoanalyse und Neurowissenschaften hervor und benennt u.a. Mark Solms als weitere Schlüsselfigur, der in Deutschland gemeinsam mit dem Team von Marianne Leuzinger-Bohleber – den Bau einer Brücke zwischen Psychoanalyse und Neurowissenschaften anbahnte, der – so die Hoffnung des Autors – von Vertreter:innen der jungen Psychoanalyse-Generation weiter vorangetrieben werden sollte.

In Kapitel 11Bestätigung zentraler Theorien der Psychoanalyse durch Hirnforschung und Epigenetik“ (S. 187–193) führt Csef drei grundlegende Theorien der Psychoanalyse auf, die nunmehr durch Neurobiologie und Epigenetik naturwissenschaftliche Bestätigung erhalten hätten. Dies betrifft das Unbewusste, die frühkindliche Prägung und die transgenerationale Traumatransmission.

Im Ausblick (Kapitel 12) (S. 195–197) bekräftigt der Autor Csef seine in den einzelnen Kapiteln dargelegten Zusammenhänge und hebt erneut einen bedeutenden Hinzugewinn von Erkenntnissen der Neurowissenschaften für die Psychoanalyse hervor.

Diskussion

Das Buch bietet der Leserschaft einen wissenswerten Blick auf psychoanalytisch orientierte Pioniere der Traumaforschung sowie auf Forschungsergebnisse und mannigfaltige Literaturquellen aus Epigenetik, Hirnforschung und Neuropsychoanalyse, womit das Werk einen wissenschaftlichen Fundus darstellt und als ein Ausweis einer enormen Fleißarbeit zu lesen ist. Psychoanalytische Wissensbestände werden durch die Darstellung eigener klinisch-psychotherapeutischer Praxiserfahrungen mit biografisch verwundeten Menschen demonstriert und in diesem Zuge werden Phänomene posttraumatischen Wachstums als auch transgenerationale Traumatransmissionen nachgezeichnet.

Sichtbar wird, dass die Frage nach Resilienz – als Gegenbegriff zu Vulnerabilität – den Fokus der Forschung auf die positiven Einflüsse individueller Entwicklung und damit auf die Bewältigung von existenziellen Bedrohungen verschiebt. Hatte aber der Autor in Kapitel vier noch mit guten Gründen auf bisher fehlende empirische Nachweise einer klinischen Evidenz bezüglich des Zusammenhangs von Resilienz und Trauma hingewiesen, so wird in den folgenden Kapiteln die Faszination des Psychoanalytikers Csef, Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, für biomedizinische Erkenntnisse sichtbar. So greift er die Forschungsansätze zu Resilienz und Trauma innerhalb der Epigenetik, der Hirnforschung sowie der Neuropsychoanalyse zunehmend idealisierend auf und macht darüber anschaulich, wie sehr diese Perspektiven auch geeignet sind, als „Projektionsfläche der Phantasmagorie menschlicher Unbesiegbarkeit“ (Gabriel 2005, S. 215) zu fungieren.

Diesbezüglich irritiert seine m.E. letztlich unkritische tendenziell mythologisierende Verwendung des populären und inflationär genutzten Resilienzbegriffs. Der Autor lässt eine deutlichere Abgrenzung zu individualisierenden Konzepten von Resilienz vermissen, da er den sozialen Kontext jenseits genetischer oder psychischer Dispositionen der Individuen nicht grundlegend und systematisch einbezieht. In diesem Sinn warnte z.B. Rutter (2000, S. 25, zit. n. Gabriel 2005, S. 213) – vor dem Hintergrund seiner langjährigen medizinisch-psychiatrischen Forschungserfahrungen – vor den Gefahren einer „Misconception“ der neueren Resilienzforschung, die durch eine Überbetonung genetischer Faktoren und einer Vernachlässigung sozialer Einflüsse unseriös wird, da darüber eine Präformierung der Resilienzforschung durch biologistische Denkweisen erzeugt würde.

Fazit

Ungeachtet der kritischen Anmerkungen bietet Herbert Csef mit seiner Monografie den Leser:innen relevante Informationen über Pioniere psychoanalytisch orientierter Traumaforschung. Er wirft einen gehaltvollen Blick auf neuere Erkenntnisse diverser Forschungszweige (Epigenetik, Hirnforschung und Neuropsychoanalyse), die zum Zusammenhang der Phänomene Trauma und Resilienz arbeiten und lotet anschaulich das Potenzial für die klinisch-psychotherapeutische Praxis aus.

Literatur

Gabriel, Thomas (2005). Resilienz – Kritik und Perspektiven. Zeitschrift für Pädagogik 51 (2), S. 207–217.

Rutter, M. (2000): Nature, nurture and psychopathology: a newlook at an old topic. In: Tizard, B./Varma, V. (Hrsg.) (2000): Vulnerability and Resilience in Human Development. London and Philadelphia: Jessica Kingsley Publishers, S. 21–38.

Rezension von
Prof. Dr. Margret Dörr
Professorin (i. R.) für Theorien Sozialer Arbeit, Gesundheitsförderung an der Katholischen Hochschule in Mainz, Fachbereich Soziale Arbeit und Sozialwissenschaften. Arbeitsschwerpunkte: Affektabstimmungsprozesse in der Sozialpsychiatrie (BMBF-Projekt)‚ Psychoanalytische (Sozial)Pädagogik, Gesundheitsförderung.
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ISSN 2190-9245