Joachim Bensel: Wildes und gewagtes Spiel
Rezensiert von Dr. Marion Aicher-Jakob, 11.03.2025

Joachim Bensel: Wildes und gewagtes Spiel. Risikokompetenz bei Kindern fördern. Kindergarten heute wissen kompakt. Verlag Herder GmbH (Freiburg, Basel, Wien) 2023. 60 Seiten. ISBN 978-3-451-00350-9. D: 17,00 EUR, A: 17,50 EUR, CH: 24,90 sFr.
Thema
Das Sonderheft „Wildes und gewagtes Spiel. Risikokompetenz bei Kindern fördern“ von „Kindergarten heute“ gehört zur Reihe „Wissen kompakt“. In dieser Ausgabe bearbeitet Joachim Bensel verschiedene Aspekte der Risikokompetenzförderung und zeigt Wege aus einem scheinbar unauflösbaren Dilemma auf: Selbstsicherheit und Selbstwirksamkeitserwartung durch wildes und riskantes Spiel zu unterstützen, ohne dabei die notwendigen Sicherheitsbestimmungen zu missachten. Anhand unterschiedlicher Praxisbeispiele beschreibt der Autor theoriegestützt Erfahrungsräume für gewagtes Spiel im Innen- und Außenbereich des Kindergartenalltags, das vom pädagogischen Fachpersonal vorbereitet und angemessen begleitet werden kann.
Autor
Dr. rer. Nat. Dipl.-Biolologe Joachim Bensel ist Verhaltensbiologe und lehrt an der Ev. Hochschule Freiburg „Pädagogik der Kindheit“ sowie „Early Childhood Education“ an der Universität in Salzburg. Er führt u.a. Forschungsprojekte zur außerfamiliären Betreuung und zur Einschätzung von Kindswohlgefährdung in Kita und Hort durch.
Aufbau und Inhalt
Die Thematik „Wildes und gewagtes Spiel. Risikokompetenz bei Kindern fördern“ wird im Sonderheft anhand von acht Kapiteln bearbeitet, wobei das erste Kapitel als grundlegende Einführung in die Thematik dient und jedes weitere Kapitel einen Teilaspekt ins Zentrum der Betrachtung stellt.
1. Kapitel: Warum riskantes Spiel die Entwicklung fördert
Das erste Kapitel bildet den theoretischen Rahmen für die Thematik und legitimiert bzw. unterstützt einen Perspektivenwechsel bei der Betrachtung und Bewertung von kindlichem Spielverhalten. Der Autor zeigt wissenschaftsbasiert den Zusammenhang zwischen riskantem Spiel und kindlicher Entwicklung auf. Dabei werden die Begriffe Risiko und Gefahr voneinander abgegrenzt und auf die Unterscheidung von Risikovermeidung und Risikodosierung verwiesen. Mit Bezug auf die Kindheitspädagogin Ellen Sandseter wird „Risky play“ als Fachbegriff eingeführt und als eine spezifische Form kindlichen Spiels mit Risikopotenzial für die kindliche Entwicklung definiert. Die Ausführungen verdeutlichen, wie relevant die Ausbildung von Risikokompetenz für die Alltagsbewältigung ist, diese Kompetenz jedoch auf Risikoerfahrungen angewiesen ist. Die täglichen Handlungen und Entscheidungen werden als kontingent beschrieben, demnach müssen im Alltag fortlaufend Alternativen abgewogen werden. Damit in risikobehafteten Situationen richtige Entscheidungen getroffen werden können, müssen Kinder die Möglichkeit erhalten, sie in unterschiedlichen Situationen zu lernen bzw. einzuüben. In diesem Verständnis wird Risiko nicht ausschließlich als Wagnis dargestellt, vielmehr als Möglichkeit, sich gesund entwickeln und Unfällen präventiv entgegenwirken zu können. Der Autor verweist auf die Risikopädagogik, die dosierte Risiken als unabdingbar erachtet, um präventive Risikokompetenz zu erwerben. Spiel per se ist immer bis zu einem gewissen Grad riskant, da der Verlauf und der Ausgang unklar sind. Bestimmt werden diese vom Zufall, gleichermaßen aber auch von der eigenen Handlungskompetenz, dem Einsatzwillen und dem taktischen Geschick. Herausforderungen und Risiken sind dem Spiel inhärent. Um die kindliche Entwicklung zu unterstützen und eine Unfallprävention anzubahnen, wird das pädagogische Ziel verfolgt, Risiken vielmehr zu dosieren, anstatt diese gänzlich zu vermeiden. Dadurch werden Kindern wichtige Entwicklungsspielräume eröffnet. Peter Neumann (2002) beschreibt misslungene Wagnisspiele als „Sonnenseiten des Scheiterns“, die zur verbesserten Körperwahrnehmung und Selbsteinschätzung führen. Nach Sandseter werden Risky Plays in sechs Kategorien gefasst: große Höhen, schnelle Geschwindigkeit, gefährliche Elemente der Natur, gefährliche Werkzeuge, Verschwinden/Verlorengehen bzw. Balgen und Raufen, die dann in den weiteren Kapiteln auch ihren Niederschlag finden. Um dabei das tatsächliche Risiko besser einschätzen zu können, plädiert der Autor dafür, das Risiko anhand verschiedener Faktoren „zu berechnen“ und eine eigenständige Risikopädagogik zu entwickeln. Risky Plays werden abschließend in den Kontext von Resilienzförderung gestellt. Bensel beschreibt die Welt, in welcher Kinder heute aufwachsen, als „VUKA-Welt“, die durch Volatilität (Unbeständigkeit), Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität (Mehrdeutigkeit) gekennzeichnet ist. Er stellt den neuen pädagogischen Ansatz „Anji Play“ (Kreis der Stadt Huzhou in China) vor, der die Kompetenzförderung im Kindergartenalter unterstützt. Im Zentrum steht dabei der freudige Umgang mit Risiken. Das Spiel wird anhand von Zeichnungen, so genannter Play stories, reflektiert. Um abzuwägen, wie risikobereit die Praktiken einer Einrichtung einzuschätzen sind, lädt das erste Kapitel ein, die eigenen Praktiken anhand des Selbsteinschätzungsbogen von Karin Häfner der Universität Salzburg zu reflektieren.
2. Kapitel: Große Höhen und rasante Geschwindigkeit
Die Kombination von Klettern und Springen wie auch das schnelle Sich-Fortbewegen bieten für Kinder große Anreize. Um Kindern diese Erfahrungen zu gewähren, sollen Fachkräfte die Möglichkeiten, die in der Einrichtung Herausforderungen zulassen, reflektieren, prüfen und weiter ausbauen. Gleichermaßen lädt der Autor dazu ein, die aktuellen Einschätzungen, insbesondere für Aktivitäten mit einem zu hohen Verletzungsrisiko, erneut zu prüfen. Bensel beschreibt anhand von Untersuchungen, die in England und Australien durchgeführt wurden, ein paradoxes Phänomen: In Einrichtungen stieg die Zahl an Knochenbrüchen, nachdem auf den Spielplätzen stoßdämpfende Untergründe eingebaut wurden. Der Risikoforscher Ball erklärt diese Tatsache mit der Risiko-Kompensations-Hypothese. Demnach erhöhen Kinder das Spielrisiko, wenn sie in einer sicher erscheinenden Umgebung spielen. Im Überblick werden Kletteraktivitäten und Trampolin-Springen als Möglichkeiten für Erfahrungsräume beschrieben und die jeweiligen Hinweise bzw. Sicherheitsregeln der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) vorgestellt. Gleichermaßen werden Ideen zum Umgang mit hohen Geschwindigkeiten und Lärm vorgestellt.
3. Kapitel: Außenflächen und Spielplatzgeräte
Zentral bearbeitet das Kapitel die Fragen, wie viel Freiheit Fachkräfte den Kindern zur vielseitigen Nutzung von Spiel(platz)geräten einräumen dürfen und wer das richtige Maß an Sicherheit und Risiko festlegt. Bei der Planung und Gestaltung der Außenspielflächen benennt Bensel drei zentrale Aspekte, die zu berücksichtigen sind:
- eine fachgerechte und verantwortungsbewusste Planung,
- der Norm entsprechende Spielplatzgeräte,
- eine situations- und entwicklungsgerechte Aufsicht.
Ratsam sei es, die fachliche Expertise in Form von Raumpädagog*innen bzw. Architekt*innen einzubinden. Gleichermaßen sollten aber auch Expert*innen der Unfallversicherung und die Ideen der Kinder Gehör finden. Dabei darf die Partizipation aller Kinder nicht aus dem Blick verloren werden. Bei der Gestaltung werden Möglichkeiten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden aufgezeigt, z.B. anhand so genannter Matrosen- und Piratenwege in Bewegungsparcours, die der Heterogenität der Kinder gerecht werden. Es wird zwischen erkennbaren und versteckten Risiken unterschieden und darauf verwiesen, dass über Planung, Konstruktion, Wartung und Pflege die versteckten Risiken vermindert werden können. Weitere Orientierung bieten Auszüge aus den Auflagen für Außenspielflächen und Spielplatzgerät. Dabei beschränken sich die Beschreibungen nicht nur auf den Kita-Bereich, die Vorschläge werden auf den Krippenbereich ausdifferenziert.
4. Kapitel: Echte „gefährliche“ Werkzeuge und „gefährliche“ Natur
Das vierte Kapitel setzt daran an, dass Kinder nur im Umgang mit echten Werkzeugen ihren funktionsgerechten und ungefährlichen Umgang lernen können. Mit dem Prinzip „Lehrling, Geselle, Meister“ werden Umsetzungsmöglichkeiten beschrieben. Der Autor plädiert für den Einsatz von ‚Echtzeug‘, da mit diesen eher entsprechende Kompetenzen erlangt werden können, als mit „so-tun-als-ob“-Spielgeräten. Die Ausführungen beziehen sich beispielsweise auf Bauarbeiten, die als partizipative Projekte durchgeführt werden können. Auch das Arbeiten mit (Schnitz-)Messer, findet Berücksichtigung, wobei die wichtigsten Schnitzregeln als Praxisanleitung dienen können. Bensel unterstreicht, dass der Umgang mit den gefährlichen Naturelementen Wasser und Feuer ein hohes Maß an kreativen Spielmöglichkeiten bietet, die aber zwingend einen vorbereiteten Blick benötigen. Die wichtigen Sicherheitsaspekte (DGUV) gewähren einen guten Überblick.
5. Kapitel: Außer Sicht und gespielter Kampf
Rückzugsmöglichkeiten und „geheime Orte“ sind für die kindliche Entwicklung und für das Wohlbefinden in der Kita von zentraler Bedeutung. Ein besonderer Reiz bietet dabei das Unbeobachtet-sein. Bensel stellt die Relevanz des ‚Außer Sicht seins‘ der Aufsichtspflicht gegenüber und erläutert mit Bezug auf Prott (2011), was Aufsichtsplicht bedeutet. Daraus wird ersichtlich, dass das Risiko einer Aufsichtspflichtverletzung sehr gering einzuschätzen sei. Die Erläuterungen ermutigen dazu, Geheimverstecke und „geheime Orte“ in der Kita zu reflektieren, da diese zu raum-, zeit- und dingbezogenem Wohlbefinden der Kinder beitragen. Der Autor fordert für die Kinder ein Recht auf (zeitweiligen) Schutz ihrer Privatsphäre. Auch das Potenzial von Raufen und Balgen wird ausgeführt. Sie dienen u.a. der Entwicklung von Konfliktlösekompetenzen und ermöglichen eine spezielle Form des Sozialverhaltens. Eine Übersicht zum Raufen und Balgen hilft typische Elemente spielerischer Aggression zu erkennen.
6. Kapitel: Draußen spielen: Risky Play als Grundlage des Angebots
Das sechste Kapitel stellt die positiven Auswirkungen von Naturerfahrungen in den Fokus und beschreibt forschungsbasiert diese in mentaler, sozialer und körperlicher Sicht (Raith/Lude 2014). Kinder, die sich viel im Freien aufhalten, seien gesünder, weniger verletzungsanfällig und wiesen später geringere psychische Erkrankungen auf. Die Ausführungen beziehen die Entwicklung von Waldkindergärten mit ein, die das Risky Play fördern. Diesen Überlegungen folgend, fordert Natur durch das ständig zugängliche ‚Spielmaterial‘ und die gegebenen ‚Werkzeuge‘ gewagtes Spiel heraus und bietet vielerlei Einsatzmöglichkeiten. Der Aufsichtspflicht kommt in diesem Kontext eine besondere Rolle zu. Folgende drei Merkmale der Aufsichtspflicht im Wald werden im Kapitel erläutert und bieten Orientierung:
- kontinuierliche Aufsicht,
- aktive Aufsichtsführung,
- präventive Aufsicht.
Bensel verweist auf die Notwendigkeit, das Gelände im Vorfeld zu besichtigen, um eine präventive Gefährdungsbeurteilung vornehmen zu können und stellt Regeln für den Aufenthalt im Wald auf.
Kapitel 7: Begleitung durch die Fachkräfte und Elterninformation
Eine große Herausforderung bleibt, die richtige Balance zwischen Gelassenheit und Eingreifen zu finden. Der Autor macht in diesem Kapitel deutlich, was unter Begleitung beim gewagten Spiel verstanden wird und verdeutlicht grundlegende Aspekte der Aufsichtspflicht, benennt aber auch Missverständnisse. Wichtig für diese Überlegungen wird es, die Wechselwirkung zwischen Zutrauensvermittlung der Fachkräfte und der Entwicklung des Selbstvertrauens der Kinder zu erkennen. Bensel erläutert in diesem Kontext geschlechtsspezifische Unterschiede in der durchschnittlichen Risikosozialisation bei Mädchen und Jungen. Die Passagen zur Unfallwahrscheinlichkeit helfen, die eigenen Positionen zum Risky Play zu reflektieren und ggf. neu zu überdenken. So finden sich im Kapitel Statistiken zu den Unfällen und Angaben zu den meldepflichtigen Unfällen in der Kita bzw. Tagespflege.
Kapitel 8: Aufsichtspflicht und Haftung
Das letzte Kapitel widmet sich noch einmal ausführlich der Frage, wie viel Freiraum den Kindern zugestanden werden kann. Dabei fragt der Autor auch nach der Verantwortung der Träger. Als Grundlage dient die Definition der Aufsichtspflicht in der Rechtsprechung, wobei die Rechtsgrundlage transparent und verständlich wird. Die Ausführungen beziehen sich sowohl auf die übertragene Aufsichtspflicht als auch auf die Informations-, Überwachungs- und Eingreifpflicht. Dabei gewinnen die zu prüfenden Kontextbedingungen an Relevanz, um die Gefährlichkeit einer Situation einschätzen zu können. Diese beziehen sich auf das Kind, die Kindergruppe, die Gefährlichkeit der Beschäftigung und der Umgebung und auf die pädagogischen Fachkräfte. Bensel erläutert Folgen einer Aufsichtspflichtverletzung, wobei strafrechtliche, zivilrechtliche und arbeitsrechtliche Folgen beschrieben werden.
Diskussion
Das Sonderheft „Wildes und gewagtes Spiel. Risikokompetenz bei Kindern fördern“ bearbeitet ein zentrales und aktuelles Thema, das nicht nur ausschließlich in der Frühpädagogik seine Relevanz entfaltet. Warum Kinder ein Recht auf Spiel haben, ist wissenschaftlich transparent begründet und diesem wird auch in den Bildungsplänen des Elementarbereichs Rechnung getragen. Die Notwendigkeit des kindlichen Spiels wurde u.a. (entwicklungs-)psychologisch, soziologisch, phänomenologisch, kulturwissenschaftlich und pädagogisch begründet und gerahmt. Relativ unstrittig werden Spielerfahrungen betrachtet, die scheinbar risikoarm initiiert werden können. Kinder finden in der Regel vielfältige Möglichkeiten zur Exploration, sie verfügen über Bewegungsimpulse, sich adäquat zu entwickeln. Häufig werden sie jedoch in ihren Aktivitäten eingeschränkt, da die Risiken als zu hoch eingeschätzt werden.
Für die kindliche Entwicklung werden aber auch Spielerfahrungen notwendig, die sie herausfordern, an denen sie sich messen und wachsen können. Kinder müssen lernen, Risiken einzuschätzen und mit ihnen umzugehen. Zu wissen, was sie sich selbst zumuten wollen und zutrauen können, ist eine Kompetenz, die für ihr weiteres Leben unabdingbar ist. Risikobereitschaft bei Kindern zu fördern, wird somit zum integralen Bestandteil des pädagogischen Bildungsauftrags. Gleichermaßen finden sich im Alltag aber (zunehmend) Tendenzen der Überbehütung und der Risikovermeidung. So finden sich Kindertageseinrichtungen, die ‚gewagtes Spiel‘ verbieten und auf das Hantieren mit Gegenständen, die Kinder Schaden zufügen können, gänzlich verzichten. Diese Entwicklung findet sich nicht ausschließlich in pädagogischen Institutionen, auch in Familien herrscht oft Ungewissheit, welche Verhaltensweisen und Aktivitäten Kindern zugetraut werden können. Durch mangelnde Erfahrungen schwindet die Zuversicht, riskantes Verhalten realistisch einzuschätzen. Situationen, die den Kindern durchaus zugetraut werden sollten, erscheinen dann bereits als ein zu großes Wagnis. Wertvolle Entwicklungschancen für Kinder können dadurch vergeben werden. Das Sonderheft bearbeitet die zentrale und aktuelle Frage nach der ‚richtigen‘ Balance von Risikobereitschaftsförderung und der notwendigen Aufsichtspflicht.
Bensler zeigt wissenschaftsbasiert, wie wichtig es in der heutigen Gesellschaft wird, Risikokompetenzen generell zu fördern. Dabei beschränkt sich die Publikation nicht darauf, die Relevanz zu begründen bzw. ‚gewagtes Spiel‘ zu legitimieren. Formen von ‚wildem und gewagtem‘ Spiel werden aufgezeigt und eine Vielzahl an konstruktiven Vorschlägen von ‚machbaren‘ und realistischen Praxisangeboten werden vorgestellt. Reflexionsfragen, Interviewauszüge, Hinweise und Auflagen zur Thematik helfen, das richtige Maß zwischen Risikomomenten, Risikoerleben, Risikominimierung einerseits und der notwendigen Aufsichtspflicht andererseits auszubalancieren. Die unterschiedlichen Forschungsbezüge machen deutlich, dass eine zeitgemäße institutionelle und familiäre Erziehung das Thema zu bearbeiten hat, wenn wesentliche Entwicklungsschritte garantiert werden sollen. Die Ausführungen laden dazu ein, eingeschliffene Routinen neu zu überdenken. Dabei zeigt Bensler zentrale Facetten der Risikokompetenzförderung auf und setzt strukturiert an unterschiedlichen Stellschrauben an. Die Publikation bietet Umsetzungspotenzial für die Kita, für die Krippe, für weiteres pädagogisches Fachpersonal, aber darüber hinaus auch für alle Personen, die mit der Bildung, Erziehung, Betreuung und Begleitung eines Kindes betraut sind.
Fazit
Das Sonderheft „Wildes und gewagtes Spiel. Risikokompetenz fördern“ nimmt sich einer wesentlichen oft vernachlässigten pädagogischen Thematik an und zeigt wissenschaftsbasiert und praxisnah den Zusammenhang zwischen wildem und gewagtem Spiel und einer notwendigen Förderung von Risikokompetenz auf. Anhand von einer Vielzahl von konstruktiven Vorschlägen werden „machbare“ und realistische Möglichkeiten aufgezeigt, Kindern einen Erfahrungsraum zu eröffnen, um die für sie relevanten Kompetenzen zu erwerben, ohne dabei die Sicherheitsbestimmungen bzw. die Aufsichtspflicht zu missachten.
Rezension von
Dr. Marion Aicher-Jakob
Dipl.-Päd., Akad. Oberrätin an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg
stellvertretende Leitung des Schulpraxisamts
Institut für Erziehungswissenschaft
Pädagogik und Didaktik des Elementar- und Primarbereichs
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