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Farid Hafez: Wie ich zum Staatsfeind erklärt wurde

Rezensiert von Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer, 04.06.2024

Cover Farid Hafez: Wie ich zum Staatsfeind erklärt wurde ISBN 978-3-85371-529-1

Farid Hafez: Wie ich zum Staatsfeind erklärt wurde. Die Operation Luxor und der Kreuzzug gegen den "politischen Islam". Promedia Verlagsgesellschaft (Wien) 2024. 192 Seiten. ISBN 978-3-85371-529-1. D: 22,00 EUR, A: 22,00 EUR.

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Operation Luxor

Privates, gesellschaftliches, staatliches Denken und Handeln muss auf den demokratischen, freiheitlichen, humanen, ethischen Werten beruhen. Es ist die „Anerkennung der allen Mitgliedern der menschlichen Familie innewohnende(n) Würde und ihrer gleichen und unveräußerlichen Rechte, die (die) Grundlage der Freiheit, der Gerechtigkeit und des Friedens in der Welt bildet“ (Menschenrechtsdeklaration von 1948).

Entstehungshintergrund 

„Hände falten, Goschn halten“. Staatliche Macht und Gewalt als legitimes, kontrolliertes, verfassungsgemäßes, demokratisches Mittel ist legitim und notwendig; wo Ideologie, Egozentrismus, Diktatur, Populismus und Faschismus vorherrschen, gilt es Widerstand zu leisten: „Lass mich stets eine Person sein, die nachfragt!“. In Wien fand im November 2020 ein gewaltsamer Anschlag statt, den staatliche Stellen den Muslimbrüdern und dem „politischen Islamismus“ zugeschrieben haben. Eine Woche danach wurden bei einer Polizeiaktion mehrere Verdächtige festgenommen und Einrichtungen durchsucht, darunter auch der Politikwissenschaftler Farid Hafez: „Operation Luxor“.

Aufbau und Inhalt

Hafez ist als Gründer der österreichischen „Islamischen Jugendorganisation“, als Islamophobie-Forscher, als Mitherausgeber des jährlich erscheinenden „Europäischen Islamophobie-Berichts“ und als Feuilletonist in Tageszeitungen in das Fadenkreuz des staatlichen Verfassungsschutzes geraten. Populistische und rassistische Ideologien – „Daham statt Islam“ (Expess) – beförderten die Stimmung im Land. Rechtsradikale Parteien, wie die FPÖ, bewirken, dass sich in Österreich eine „islampolitische Wende“ vollzog, mit dem „Islamgesetz“ (2015), mit Kopftuch- und dem Verbot der Österreichischen Muslimbruderschaft, und dem „juristischen Jihad“. Mit einer Hafez

Diskussion

Während der Regierungszeit des ehemaligen Bundeskanzlers Sebastian Kurz entstanden vielfältige, rassistische Aktivitäten, die im europäischen Rechtsverständnis nicht haltbar waren, und die Operation Luxor als rechtswidrig auswiesen. Seitdem breitet die FPÖ über diese Aktion den Mantel des Schweigens; und der Österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖFP) stellt fest: „Ich habe damit nichts zu tun gehabt, das weiß auch jeder“ (DIE ZEIT, Nr. 16 vom 11.4.2024, S. 6f). Nach der aktuellen Umfrage liegt die FPÖ bei 27 %. 

Fazit

Farid Hafez stellt mit seiner Autobiografie zusammen, wie in der österreichischen Politik die verqueren, populistischen und rechtsradikalen Entwicklungen entstanden und zu rassistischen Aktivitäten geworden sind. Allzu leicht und gesteuert gerät Unpolitik in Vergessenheit.

Rezension von
Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer
Ehemaliger Lehrbeauftragter an der Universität Hildesheim
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Zitiervorschlag
Jos Schnurer. Rezension vom 04.06.2024 zu: Farid Hafez: Wie ich zum Staatsfeind erklärt wurde. Die Operation Luxor und der Kreuzzug gegen den "politischen Islam". Promedia Verlagsgesellschaft (Wien) 2024. ISBN 978-3-85371-529-1. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/32133.php, Datum des Zugriffs 26.01.2025.


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