Heike Wolter, Julia Christof et al.: Bertha Benz - die erste Autofahrerin
Rezensiert von Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer, 18.09.2024
Heike Wolter, Julia Christof, Anika Slawinski: Bertha Benz - die erste Autofahrerin. Für kleine Leute mit großen Ideen.
edition Riedenburg e.U.
(Salzburg) 2022.
64 Seiten.
ISBN 978-3-99082-109-1.
D: 14,90 EUR,
A: 15,40 EUR,
CH: 27,50 sFr.
Reihe: Starke Frauen - 5. .
Wenn die Kleinen groß sein wollen und sollen
Bilder-, Ratgeber-, Lehrbuch-Literatur hat den Anspruch zu bilden und aufzuklären. Es sind die in den jeweiligen Gesellschaften verfassten und gesetzten Werte und Normen, die von den Erwachsenen auf die Nachkommenden weitergegeben werden. Grundlage ist, ein gutes, gelingendes, humanes Leben zu führen. Die kulturellen und zivilisatorischen Standards sind ausgerichtet auf globale, transkulturelle Menschenrechte, wie sie in der von den Vereinten Nationen 1948 proklamierten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte postuliert wurden: „Die Anerkennung der allen Mitgliedern der menschlichen Familie innewohnenden Würde und ihrer gleichen und unveräußerlichen Rechte bildet die Grundlage der Freiheit, der Gerechtigkeit und des Friedens in der Welt“.
Aus der umfassenden Buchreihe, die als Fundgrube für ein menschenwürdiges Dasein gelten kann, werden hier drei Bücher aus der Rubrik „Starke Frauen“ ausgewählt.
- Heike Wolter / Julia Christof (Illustrationen: Bettina Springer-Ferazin), Ruth Bader Ginsburg: Richterin für Gerechtigkeit (Bd.1), 3. Auflage 2022, 64 S., 14,90 Euro, ISBN 978-3-99082-070-4
- Dies, Wangari Maathai. Die Mutter der Bäume (3), 2022, 70 S., 14,90 Euro, 978-3-99082-082-7
- Dies, Bertha Benz. Die erste Autofahrerin (5), 2022, 72 S., 14,90 Euro, 978-3-99082-109-1
Autorinnen
Heike Wolter ist Historikerin, Autorin und Lektorin. Die Zweitautorin Julia Christof ist Gymnasiallehrerin und Heimatkundlerin. Anika Slawinski ist eine Autorin und Illustratorin, die für Kinderbücher bekannt ist, die verschiedene Themen erforschen.
Inhalt
„Leider nur ein Mädchen“. Der Vater war enttäuscht, als das dritte Kind wieder ein Mädchen, und kein „Stammhalter“ war: Bertha (3. Mai 1849). Sie wuchs als wissbegieriges, kluges Kind auf. 1869 lernte sie bei einem Familienausflug den jungen, gutaussehenden Carl Benz kennen. Er erzählte ihr davon, dass er eine „Kutsche ohne Pferde“ bauen wolle. Bertha war begeistert davon: „Der Wagen ist ab jetzt unsere gemeinsame Aufgabe“. 1872 heiraten sie. Fünf Kinder werden geboren. Carl Benz konstruiert einen Motor, mit dem er die „Kutsche ohne Pferde“ antreiben will. Doch die Idee wird von der Gesellschaft nur zögerlich und eher ablehnend aufgenommen. „Wir müssen die Menschen von der Kutsche der Zukunft überzeugen“. 1886 gelingt es, die Erfindung als Patent anzumelden. Bertha fasst einen mutigen Entschluss: „Sie will eine Fahrt von Mannheim nach Pforzheim unternehmen“, 106 Kilometer. „Der Teufel, der Teufel“, ängstigen sich die Bewohner; doch nach und nach weichen die Ängste, und es entwickeln sich Neugier und Wünsche. Carl Benz stirbt 1929. Bertha Benz lehnt die völkische Politik der Nazis ab und stirbt am 5. Mai 1944. Mit den „Forschungsaufgaben“ werden die Leserinnen und Leser beteiligt, etwa mit der Aufforderung: „Finde drei Gründe, warum Frieden sehr wichtig ist“.
Diskussion
Das Auto als Fortbewegungsmittel ist heute nicht mehr aus unserer Welt wegzudenken. „Mythos Auto“ als Versprechen von Freiheit, Unabhängigkeit und Weltoffenheit? Oder ist es eine Illusion, die vom Menschen nicht mehr beherrschbar ist? Ist Geschwindigkeit ein Glücksrausch oder eine Sackgasse? Ist der erdölbetriebene Verbrennermotor ein Weltvernichtungsmittel? Oder gibt es Weiterentwicklungen hin zum klimabewahrenden, erd- und kosmosbewussten Dasein? Die Frage, wie es gelingen könne, dass die Menschen gebildet und aufgeklärt sein wollen, ist heute in den Zeiten von Ego-, Ethnozentrismus, Fundamentalismus, Populismus und Momentanismus dringlicher denn je.
Fazit
Die Sachbuchreihe „Starke Frauen“ greift tief in die Aufklärungskiste und Bildungskanon, bietet Informationen an und ermöglicht das Bewusstsein, dass Wissen und Tun Grundlage für ein gutes, gelingendes, gerechtes Leben der Menschen ist.
Rezension von
Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer
Ehemaliger Lehrbeauftragter an der Universität Hildesheim
Mailformular
Es gibt 1667 Rezensionen von Jos Schnurer.
Lesen Sie weitere Rezensionen zum gleichen Titel: Rezension 30182
Zitiervorschlag
Jos Schnurer. Rezension vom 18.09.2024 zu:
Heike Wolter, Julia Christof, Anika Slawinski: Bertha Benz - die erste Autofahrerin. Für kleine Leute mit großen Ideen. edition Riedenburg e.U.
(Salzburg) 2022.
ISBN 978-3-99082-109-1.
Reihe: Starke Frauen - 5. .
In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/32585.php, Datum des Zugriffs 06.10.2024.
Urheberrecht
Diese Rezension ist, wie alle anderen Inhalte bei socialnet, urheberrechtlich geschützt.
Falls Sie Interesse an einer Nutzung haben, treffen Sie bitte vorher eine Vereinbarung mit uns.
Gerne steht Ihnen die Redaktion der Rezensionen
für weitere Fragen und Absprachen zur Verfügung.