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Susann Pásztor, Klaus-Dieter Gens: Ich höre was, das du nicht sagst

Rezensiert von Dipl. Päd. Martin Zauner, 12.03.2025

Cover Susann Pásztor, Klaus-Dieter Gens: Ich höre was, das du nicht sagst ISBN 978-3-7495-0631-6

Susann Pásztor, Klaus-Dieter Gens: Ich höre was, das du nicht sagst. Gewaltfreie Kommunikation in Beziehungen. Junfermann Verlag GmbH (Paderborn) 2024. 96 Seiten. ISBN 978-3-7495-0631-6. D: 22,00 EUR, A: 22,70 EUR.

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Thema

Romeo und Julia, ein Liebespaar – verheiratet oder nicht, tut nichts zur Sache –, gewähren Ihnen, verehrte Leserinnen und Leser, einen durchaus intim zu nennenden Einblick in die Höhen und Tiefen ihres (kommunikativen) Beziehungsalltags. Romeo und Julia, ein im Grunde unspektakuläres Paar, stehen dabei exemplarisch. Sie könnten ebenso gut Kleopatra und Cäsar, Sissi und Franz, Elton und David oder auch Jodie und Alexandra heißen.

Begleiten Sie also Romeo und Julia durch ihren rosaroten Beziehungsalltag, in dem es aber natürlich immer wieder auch zu schwierigen und konflikthaften Situationen kommt – Situationen beziehungsweise Szenen, die Sie, verehrte Leserinnen und Leser, selbst sicher auch kennen, so oder so ähnlich. Romeo und Julia verbringen einen Abend mit Julias Eltern, verfahren sich mit dem Auto, fragen sich bange, während sie in einem Flugzeug nach Teneriffa sitzen, ob zu Hause das Bügeleisen ausgesteckt ist, begehen ihr fünfjähriges Beziehungsjubiläum, planen einen schönen gemeinsamen Abend, diskutieren über Ordnungsprinzipien in ihrer Wohnung, oder es gibt Lammfilet à Romeo. Konflikte lauern überall.

Das Interesse liegt dabei nicht so sehr auf den Auslösern dieser Situationen, sondern auf der Art und Weise, mit diesen kommunikativ umzugehen – aus der Opferrolle heraus anklagend und schuldzuweisend, oder doch lieber anders. Aber geht das denn überhaupt, vor allem dann, wenn man selbst konfliktbeteiligt ist? Ganz konkret stellt sich die Frage, ob die Gewaltfreie Kommunikation hier den Alltag-Praxistest bestehen könnte…

Autor*innen

Die Autor*innen des Buches sind dem Rezensenten naturgemäß unbekannt, sodass er an dieser Stelle auf Informationen aus dritter Hand angewiesen ist. Das hier rezensierte Buch ist die vierte, vermutlich unveränderte Auflage der Ausgabe aus dem Jahr 2004. Die spärlichen Angaben auf dem Umschlagtext sind daher möglicherweise überholt. Vor diesem Hintergrund:

  • Susann Pásztor ist Journalistin und preisgekrönte Schriftstellerin. Sie lebt in Berlin. Ihr Interesse an Gewaltfreier Kommunikation entstand bei einer Begegnung mit Marshall Rosenberg.
  • Klaus-Dieter Gens ist mittlerweile Privatier im Unruhestand. Er war Schüler von Marshall Rosenberg und gründete als zertifizierter Trainer für Gewaltfreie Kommunikation das Zentrum gewaltfreie Kommunikation in Berlin e.V. sowie das forum gewaltfreie kommunikation berlin. Weitere Informationen sind beispielsweise auf der Seite gens.de zu finden.

Aufbau

Menschen haben Bedürfnisse, natürlich auch und vielleicht ganz besonders in ihren Liebesbeziehungen: Bedürfnisse nach Nähe, nach Anerkennung, nach Austausch und anderes mehr. Und Menschen verfolgen Strategien, damit diese Bedürfnisse befriedigt werden, und zwar durch die Partner*in. Die sind ja schließlich dafür verantwortlich, oder? Und was gibt es da nicht alles für Strategien? Vorwürfe, Drohungen, Streit oder, andersherum, wohlplatzierte Schmeicheleien und Belohnungen. Alles Dinge, die Menschen im Grunde mehr oder weniger deutlich manipulieren sollen, damit sie endlich Bedürfnisse erfüllen – Dinge, die aber letztlich auch auf mehr oder weniger Widerstand stoßen, was der Bedürfnisbefriedigung eher abträglich ist.

Das hier zu rezensierende Buch macht sich, gemeinsam mit dem fiktiven Liebespaar Romeo und Julia, in zehn sehr lebendigen Schritten beziehungsweise Kapiteln auf die Suche danach, wie die beiden, stellvertretend, mit Gewaltfreier Kommunikation mehr von dem bekommen können, was sie in ihrer Beziehung wirklich brauchen.

Am Ende des Buches wird, wenn man so will, dann aus der Fiktion auch noch Realität: Ein Paar, das seit einigen Jahren tatsächlich die Gewaltfreie Kommunikation anwendet und lebt, wird interviewt.

Inhalt

1. Einführung

Romeo und Julia befinden sich in der Tanzstunde. Und weil noch kein Profi vom Himmel gefallen ist, beglücken sie sich gegenseitig mit gutmeinender Kritik. Das wird man ja wohl noch dürfen. Da muss man sich nicht gleich so haben.

Sie, liebe Leserinnen und Leser, werden in diesem Kapitel mit der Intention und Strategie des Buches vertraut gemacht. Dieses versteht sich nicht als Lehr-, sondern als Praxisbuch, das als solches an Alltagsszenen im Zusammenleben von Romeo und Julia anknüpft. Anhand dieser Szenen wird dargestellt, wie sich hinter kleinen, oft belanglosen und unbedachten Bemerkungen verbale Gewalt verbirgt, meist unbemerkt, aber in der Wirkung deutlich: „Das war jetzt aber eindeutig deine Schuld!“ – „Wenn du auch nicht richtig führen kannst!“ Indem das Buch diese „wolfssprachigen“ Dialoge aufgreift und hinsichtlich ihrer grundliegenden, d.h. bedürfnisorientierten Dynamik beleuchtet, führt es wie nebenbei in die Gewaltfreie Kommunikation ein.

2. Was ist Gewaltfreie Kommunikation?

Gewaltfreie Kommunikation ist gleichermaßen lebendiges Sprachkonzept wie Haltung. So lautet die zunächst knappe Antwort der beiden Autor*innen auf diese Frage. Wie das zu verstehen ist, wird anschließend erklärt: es geht um Bedürfnisse, Werturteile, Empathie und Verantwortungsübernahme. Selbstverständlich werden hier auch die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation dargestellt.

Dem Selbstverständnis als Praxisbuch folgend, empfehlen die Autor*innen des Weiteren, im Alltag der eigenen Ausdrucksweise treu zu bleiben und die Anregungen der Gewaltfreien Kommunikation als ergänzende Elemente zu integrieren.

3. „Ich hab's gesehen!“ – Von der Unterstellung zur Beobachtung

„Meine Güte, das war ja ein anstrengender Abend…“ – „Wieso anstrengend? Du hast doch nichts anderes zu tun gehabt, als dich ein bisschen mit meinen Eltern zu unterhalten, während ich wieder mal ständig zwischen Küche und Wohnzimmer hin- und herlaufen musste!“

Julias Eltern waren zu Besuch! Deswegen und in der Folge gibt ein Wort das andere, ohne dass Julia oder Romeo die Ausfahrt finden. Die beiden kommunizieren auf der Grundlage ihrer Situationsbewertungen und -interpretationen und sind selbstredend jeweils das Opfer. Das ist für das Kapitel Anlass, die Szene einmal anhand der vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation zu beleuchten.

4. „Ich hab's doch gleich gesagt!“ – Vom Rechthabenwollen zum Konsens

Romeo fährt das Auto und Julia liest die Karte. Die Reise geht nach Obernordbach… oder soll das zumindest. Klappt aber nicht und Schuld ist die beziehungsweise der andere: Wieso können Frauen bloß so schlecht Kritik vertragen?“ – eine Aussage, die ankommt.

Dieses Kapitel hinterfragt sehr kritisch den strategischen Mehrwert von Rechthaben, Vergleichen und Ironie, das heißt die jeweiligen Wirkungen auf der Gefühls- und Bedürfnisebene des Gegenübers.

5. „Wie konntest du nur!“ – Die wandelbare Welt der Vorwürfe

Julia ist sich nicht sicher, ob sie das Bügeleisen ausgesteckt hat. Sie sitzt mit Romeo in einem Flugzeug nach Teneriffa, das gerade die Startbahn entlang rollt…

Dieses Kapitel dreht sich um Intention und Wirkung von moralischen Urteilen, von geleugneter Verantwortung (weil man muss und schon gar nicht anders kann) und um die Frage, ob man etwas verdient hat oder nicht.

Des Weiteren werden an zwei Sätzen des Startbahndialogs von Romeo und Julia vier recht unterschiedliche Reaktionsmöglichkeiten ausprobiert und hinsichtlich ihrer Wirkungen reflektiert. Das Kapitel schließt mit einer neuen, verbesserten Version des Startbahndialogs… und natürlich hatte Julia das Bügeleisen ausgesteckt.

6. „Nur wegen dir geht's mir schlecht.“ – Über Gefühle und Verantwortung

Romeo und Julia sitzen bei ihrem Lieblingsitaliener. Sie haben sich dort vor genau fünf Jahren kennengelernt. Dumm nur, dass dieser Anlass Romeo nicht bewusst war…

Dieses Kapitel setzt sich mit der elementaren Funktion von Gefühlen auseinander und damit, dass nicht alles, was sich Gefühl nennt, auch Gefühl ist. Ferner räumt es mit der Überzeugung auf, dass andere für Gefühle verantwortlich sind, die man hat. Julia ist für ihre Gefühle selbst verantwortlich und hat damit, so die Autor*innen, die Wahl der Entscheidung. Sie entscheidet sich dazu, traurig und empört zu sein: „Ich weiß nicht. Irgendwie ist mir jetzt nicht danach.“ An dieser Stelle bekommt Romeo nun sechs Tipps, wie er auf Julia (strategisch) reagieren könnte.

7. „Ach, komm doch endlich“ – Über Bedürfnisse und Strategien

Julia kommt früher aus dem Büro nach Hause. Sie möchte mit Romeo etwas Schönes unternehmen. Romeo möchte aber im Fernsehen ein Fußballspiel anschauen, gerne zusammen mit Julia, muss aber nicht sein …

In diesem Kapitel geht es um Bedürfnisse, den Urgrund jeden Verhaltens. Bedürfnisse möchten befriedigt werden, dazu gibt es sie. Manche können selbst befriedigt werden, für andere braucht man Andere. Und diese Anderen, Romeo zum Beispiel, könnten gerade selbst eigene und nicht kompatibel erscheinende Bedürfnisse haben. Das kann zu schlechter Stimmung führen, zu Vorwürfen und Anklagen. Aber, so wird ausgeführt: nicht die unterschiedlichen Bedürfnisse stehen im Konflikt miteinander, sondern im Zweifel die Strategien, diese zu erfüllen …

8. „Würdest du wohl …?“ – Die Kunst des Bittens I

Julia macht Fortschritte in Gewaltfeier Kommunikation. Sie bemüht sich zumindest, als sie Romeo auf ihre recht unterschiedlichen Ordnungsbedürfnisse in der gemeinsamen Wohnung hinweist … und verfällt doch immer wieder auch in alte Muster.

Dieses Kapitel befasst sich mit Bitten und der Kunst, diese angemessen zu formulieren. Obwohl das Bitten selbst, so wird vermutet, als Bedürfnis in den Menschen angelegt scheint, fällt die Umsetzung offenbar gleichzeitig vielen Menschen schwer. Diesen Menschen werden ein paar Tipps gegeben. Und auch Romeo und Julia bekommen noch einen Rat. Wenn Menschen beginnen, sich für Gewaltfreie Kommunikation zu interessieren, tendieren sie dazu, so eine Beobachtung der Autor*innen, andere zu belehren: nicht machen!

9. „Nein. Jetzt nicht.“ – Die Kunst des Bittens II

Die Szene aus Kapitel 8 findet eine Fortsetzung: Romeo sagt Julia zu, aufzuräumen, aber nicht gleich, sondern später. Kurz darauf verlässt Romeo die Szene, um nicht Dinge zu sagen, die er bereuen würde…

Dieses Kapitel interessiert sich dafür, wie ein „Nein“ als Antwort auf eine Bitte aufgefasst wird. Ein „Nein“ ist natürlich ein sehr reduzierter Ausdruck der Gefühle und Bedürfnisse des Gegenübers und könnte im Sinne der Gewaltfreien Kommunikation etwas begründeter ausgedrückt werden. Aber darum geht es hier nicht. Dieses „Nein“ lässt Rückschlüsse auf die vorausgegangene Bitte zu: War diese tatsächlich eine solche, hat also eine Antwortwahl zugelassen, oder war sie eigentlich eine Forderung?

Romeo ist zurück und hat sich wieder beruhigt. Julia ist noch durcheinander. Vermutlich wäre es gar nicht so weit gekommen, wenn die beiden gewaltfrei kommuniziert hätten. Wie, zeigt der abschließende Alternativdialog mit Happy End.

10. „Wie fühlst du dich?“ – Über Empathie

Romeo ist sichtlich angefressen. Ein Geschäftskunde ist abgesprungen. Und da kommt ihm Julia mit ihren belanglosen Themen gerade recht. Die lässt sich aber nicht provozieren, sondern reagiert nach allen Regeln der gewaltfreien Kommunikationskunst sehr einfühlsam … und am Ende kocht Romeo (s)ein Lammfilet à Romeo.

Was ist Empathie, unter welchen Bedingungen gelingt sie und wo stößt sie an ihre Grenzen und was dann? Und hat Empathie etwas mit Sympathie zu tun? Das sind die Fragestellungen, mit denen sich dieses Kapitel befasst.

Und hier erfolgt jetzt auch der Abschied von Julia und Romeo. Vielen Dank und alles Gute den beiden.

11. „Am Anfang war es noch eine Vision, aber dann …“ Ein Interview mit Klaus-Dieter Gens und Katarina Schmidt

Soweit also die Fiktion könnte man sagen. Aber funktioniert das auch in der Lebensrealität wirklicher Paare?

Klaus-Dieter Gens, Mitautor des Buches, und Katarina Schmidt, mittlerweile Katarina Gens, wenden seit einigen Jahren Gewaltfreie Kommunikation in ihrer Beziehung an. Sie werden dazu von Susann Pásztor (Mitautorin des Buches) interviewt. Wir schreiben das Jahr 2004. Eine Internetrecherche im Jahr 2025 gibt Hinweise darauf, dass Gens und Gens immer noch ein Paar sind und Gewaltfreie Kommunikation leben.

Gens und Gens erzählen, wie sie sich bewusst und explizit in ihrer Beziehung für die Gewaltfreie Kommunikation entschieden haben, davon, dass das wirklich gut funktioniert, und auch davon, dass sie bei aller Routine ebenfalls immer wieder einmal in alte Muster zurückfallen, wenn auch zunehmend selten. Und sie geben einen ganz praktischen Einblick, wie sie das konkret in ihrem Alltag umsetzen, verbunden mit Tipps an alle (Paare), die auch vorhaben, künftig gewaltfrei zu kommunizieren.

12. Stellen Sie sich vor …

… oder auch: was wäre, wenn … wenn nämlich Gewaltfreie Kommunikation Einzug gehalten haben wird, in alle möglichen mikro- und makrosystemischen Bereiche menschlichen Lebens? Wenn der Steuerprüfer nicht mehr provoziert, die langsame Kassiererin nicht mehr nervt, es keine Konflikte mehr mit den pubertierenden Kindern gibt? Wenn die Gewalt an Schulen zurückgegangen ist und im Fernsehen ein „Giraffenkanal“ läuft? Wenn bei politischen Konflikten und Krisengesprächen gewaltfrei vermittelt wird, weil die UNO das empfiehlt, und die Scheidungsrate drastisch gesunken ist. Nach Ansicht der Autor*innen wäre das „zu schön eigentlich …, um es nicht wahr werden zu lassen.“ (87)

Anhang

Hier finden sich Übersichtslisten mit Gefühlsworten, die auf erfüllte oder nicht erfüllte Bedürfnisse hinweisen, eine Liste mit Scheingefühlen und eine mit potenziellen Bedürfnissen. Daneben gibt es kurze Informationen zu Marshall Rosenberg, das Center for Nonviolent Communication, den Link www.gewaltfrei.de und anderes.

Diskussion

Ziemlich am Anfang des Buches kündigen die beiden Autor*innen an, kein Lehr-, sondern ein Praxisbuch zu schreiben. Bei diesen Alternativen entstehen Bilder: hier recht trockene und leicht anstrengende Information, dafür kritisch hinterfragt und belastbar argumentiert, und dort Tipps und Tricks der Umsetzung, recht alltagsschlau, weniger begründet, dafür deutlich unterhaltsamer.

Das hier rezensierte Buch liest sich tatsächlich sehr unterhaltsam, und zwar von vorne bis hinten. Es ist also wohl ein Praxisbuch. Die fiktiven Protagonisten Romeo und Julia bieten einen recht realistischen und lebendigen Einblick in ausgewählte Alltagsszenen, in denen sie sich gegenseitig kommunikativ immer wieder in die Enge treiben. Diese Szenen, also Dialoge, greifen die Autor*innen auf und nehmen sie als Ausgangspunkt einer durchaus reflektierten Analyse der dysfunktionalen Bestandteile. Das tun sie aus der Perspektive der vier Schritte beziehungsweise Komponenten der Gewaltfreien Kommunikation. Diese werden dadurch gut eingeführt und fundiert erklärt, ohne sie andererseits besonders prominent zu erwähnen, also eher beiläufig, häufig im Dialog zwischen Julia und Romeo. Und so wird aus dem Praxisbuch ein Lehrbuch, ohne seine Leichtigkeit als Praxisbuch zu verlieren.

Diese Leichtigkeit darf durchaus auch als „leicht zu lesen“ verstanden werden. Die Formulierung ist ansprechend und nicht kompliziert, und der Text übersichtlich gegliedert: von Überschrift zu Überschrift ist kein langer Weg.

Weniger leicht, und das wird bei der Lektüre deutlich, ist eine konsequente Umsetzung der Gewaltfreien Kommunikation im Lebensalltag von Paaren, sondern heraus- und immer wieder überfordernd. Aber hier gelingt es den Autor*innen, mit einer Portion Humor und Augenzwinkern Druck zu nehmen: Perfektion ist kein Anspruch, bestenfalls eine Vision. Gleichzeitig vermitteln sie, welches Potenzial sie in der Gewaltfreien Kommunikation sehen.

Redaktionell darf angeregt werden, bei diesem schon in seiner ersten Auflage deutlich nach der Rechtschreibreform erschienenen Buch die Verwendung des „scharfen S“ zu überdenken und in einer dann mittlerweile fünften Auflage gegebenenfalls anzupassen.

Ziemlich cool ist, dass man mit dem Erwerb des Buches auch ein E-Book in den Formaten EPUB oder PDF gratis dazu bekommt.

Fazit

Menschen in Paar-Beziehungen kennen das, und nicht nur die: Es läuft etwas nicht wie erhofft. Das führt zu Verstimmung. Und dann wird daraus eine richtig komplizierte und ärgerliche Nummer. Man sitzt in der Kommunikationsfalle und kommt nicht wieder raus. Dabei hat man doch nur und vollkommen zu Recht den Missstand angesprochen, sonst nichts. Ok, vielleicht war auch noch ein kleiner Vorwurf dabei.

In ihrem Buch „Ich höre was, das du nicht sagst“ zeigen Susann Pásztor und Klaus-Dieter Gens abwechslungsreich und unterhaltsam auf, dass und wie es mit Gewaltfreier Kommunikation hätte auch anders laufen können. Eine durchaus empfehlenswerte Lektüre.

Rezension von
Dipl. Päd. Martin Zauner
Dipl.Päd.(univ), Dipl.Sozialpäd.(FH), Mediator (BM), AkadOR an der Fakultät Sozial- und Gesundheitswissenschaften an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (Lehrgebiete: Gruppenarbeit, Teamführung /-entwicklung, Mediation, Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Schulsozialarbeit)
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ISSN 2190-9245