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Andrea Wigfield: Wege aus der Einsamkeit für Dummies

Rezensiert von Dr. Franziska Sophie Proskawetz, 19.02.2025

Cover Andrea Wigfield: Wege aus der Einsamkeit für Dummies ISBN 978-3-527-84999-4

Andrea Wigfield: Wege aus der Einsamkeit für Dummies. Wiley-VCH Verlag (Weinheim) 2024. 506 Seiten. ISBN 978-3-527-84999-4.
Reihe: Für Dummies.

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Thema und Entstehungshintergrund

Einsamkeit ist ein weltweites und allgegenwärtiges Phänomen, das spätestens seit der Corona-Pandemie verstärkt in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt ist. In ihrem Ratgeber zeigt Andrea Wigfield, wie es gelingen kann, Einsamkeit zu überwinden. Sie erklärt, was Einsamkeit genau bedeutet, wann sie auftritt, welche Lebensereignisse sie begünstigen können und welche Gruppen besonders stark betroffen sind. Dabei betont sie, dass Einsamkeit häufig keine rein individuellen Ursachen hat, sondern in gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen begründet liegt. Zudem bietet sie konkrete Wege und Strategien, um Einsamkeit zu bewältigen. Das Buch ist in der bekannten Für Dummies-Reihe erschienen.

Autorin

Andrea Wigfield ist Professorin für angewandte Sozial- und Politikforschung an der Sheffield Hallam University in England, wo sie das renommierte Centre for Loneliness Studies leitet. Sie zählt zu den führenden Expert*innen auf dem Gebiet der Einsamkeit und sozialen Isolation. In dieser Funktion berät sie Regierungen, lokale Behörden, gemeinnützige Organisationen, Wohlfahrtsverbände sowie große multinationale Unternehmen.

Aufbau und Inhalt

Das Buch orientiert sich inhaltlich und formal am typischen Aufbau der Für Dummies-Reihe. Auf knapp 400 Seiten gliedert es sich in fünf Hauptteile: Einsamkeit verstehen, Soziale Kontakte knüpfen und Zugehörigkeit finden, Einsamkeit bei einschneidenden Lebensereignissen, Wege aus der Einsamkeit sowie den klassischen Top-Ten-Teil. Insgesamt umfasst das Buch 19 Unterkapitel. Auf die Inhalte der ersten sieben Unterkapitel möchte ich im Folgenden eingehen.

Kapitel 1: Einsamkeit verstehen Einsamkeit ist ein weltweit verbreitetes Phänomen und fast schon eine Normalität im Leben vieler Menschen. Dennoch kann sie negative Folgen für Körper und Psyche haben. Einsamkeit muss aber nicht chronisch werden, denn sie kann überwunden werden. Im Gegensatz zu sozialer Isolation oder freiwilliger Selbstgenügsamkeit, die nicht unbedingt negativ empfunden werden müssen, ist Einsamkeit subjektiv, unfreiwillig und geht mit unangenehmen, oft schmerzhaften Gefühlen einher. Sie kann auch bei Menschen auftreten, die über ein großes soziales Netzwerk verfügen. Ein Beispiel hierfür sind Pflegeheime: Obwohl die Bewohner*innen dort in Gemeinschaft leben, treten Einsamkeitsgefühle oft aufgrund der Heterogenität der Gruppen auf.

Aus evolutionärer Perspektive kann Einsamkeit als ein Signal verstanden werden, das darauf hinweist, die eigene soziale Situation zu verbessern und Kontakt zu anderen Menschen zu suchen. Sie entsteht häufig dann, wenn bedeutungsvolle Beziehungen fehlen, ein Gefühl der Zugehörigkeit ausbleibt oder auch dann, wenn Menschen eine mangelnde Selbstwahrnehmung haben. Die Autorin schreibt: „Fühlen Sie sich nicht wohl oder denken Sie, dass andere Menschen Sie nicht mögen, kann dies dazu führen, dass Sie sich einsam fühlen“ (S. 35).

Wichtig ist auch die gesellschaftliche Dimension: Faktoren, die schwer zu beeinflussen sind, tragen ebenfalls zu Einsamkeitsgefühlen bei. Trotz ihrer weltweiten Verbreitung bleibt die Datengrundlage zur Einsamkeit, besonders im internationalen Vergleich, unsicher. Dennoch gibt es Hinweise auf eine hohe bis sehr hohe Verbreitung, die von Land zu Land unterschiedlich ausgeprägt ist.

Einsamkeit ist nach wie vor mit einem starken Stigma behaftet, was es den Betroffenen oft schwer macht, sich ihre Einsamkeit einzugestehen, sie zu akzeptieren oder offen darüber zu sprechen. Besonders stark stigmatisiert werden junge Erwachsene, die einsam sind. „Das liegt daran, dass von jungen Menschen erwartet wird, dass sie ein aktives soziales Leben führen; wenn sie das nicht tun, glauben die Leute, dass mit ihnen etwas nicht stimmt“ (S. 40), erklärt die Autorin. Um dem entgegenzuwirken, plädiert sie für eine verstärkte gesellschaftliche Sensibilisierung. Es ist wichtig, Einsamkeit als ein menschliches Grundgefühl zu normalisieren und den öffentlichen Diskurs darüber zu fördern, um das Stigma abzubauen und Betroffenen zu helfen, sich Unterstützung zu suchen.

Kapitel 2: Wer von Einsamkeit bedroht ist und wie man sie misst Einsamkeit kann bei allen Menschen auftreten, jedoch gibt es bestimmte Gruppen, die ein erhöhtes Risiko haben, Einsamkeit zu entwickeln. Dabei spielt das Alter eine zentrale Rolle: „Am ehesten fühlen sich Menschen in zwei Altersgruppen einsam: junge Erwachsene zwischen 16 und 24 Jahren und Menschen ab 65 Jahren“ (S. 46). Auch geschlechtsspezifische Unterschiede sind erkennbar. Frauen geben häufiger an, sich einsam zu fühlen, insbesondere innerhalb einer Ehe. Es könnte jedoch auch sein, dass Männer genauso betroffen sind, ihre Einsamkeit aber seltener eingestehen. Zu den besonders gefährdeten Gruppen zählen zudem Angehörige der LGBTQIA+-Community, ethnische Minderheiten, Menschen mit Behinderungen und andere Gruppen, die vermehrt Diskriminierung erfahren. Diese zusätzlichen gesellschaftlichen Belastungen können das Risiko für Einsamkeit erheblich erhöhen.

Auch persönliche Umstände können die Entstehung von Einsamkeit begünstigen. Besonders betroffen sind Menschen, die ohne Partner leben – sie sind häufiger einsam als diejenigen, die in einer Partnerschaft leben. Gesundheitliche Einschränkungen sowie körperliche oder psychische Krankheiten können ebenfalls zu Einsamkeit führen, was wiederum die bestehenden Gesundheitsprobleme verstärken kann. Eine weitere Risikogruppe stellen Menschen dar, die jemanden unbezahlt pflegen. Auch Menschen mit niedrigem Einkommen und geringer sozialer Schichtzugehörigkeit sind stärker von Einsamkeit bedroht. Ein oft unterschätzter Faktor ist der eingeschränkte Zugang zu Transportmitteln, der Einsamkeit begünstigen kann. Wie die Autorin erläutert: „Die Möglichkeit, unterwegs zu sein, wann immer man will, ist oft entscheidend für den Aufbau und die Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen zu anderen. Es ermöglicht Ihnen auch, Aktivitäten nachzugehen und Orte zu besuchen, an denen Sie sich wohlfühlen“ (S. 60). Zudem können einschneidende Lebensereignisse wie Trauerfälle, das Verlassen des Elternhauses durch Kinder, die Geburt eines Kindes, Scheidung und Trennung, Umzüge, berufliche Veränderungen, der Wechsel von Bildungseinrichtungen sowie globale Katastrophen, Krisen und Pandemien Auslöser für Einsamkeit sein.

Im weiteren Verlauf des Kapitels werden zwei wichtige Skalen zur Messung von Einsamkeit vorgestellt: die UCLA-Einsamkeitsskala und die De-Jong-Gierveld-Skala. Die UCLA-Einsamkeitsskala wird häufig verwendet, um das allgemeine Gefühl der Einsamkeit zu erfassen, während die De-Jong-Gierveld-Skala besonders geeignet ist, um herauszufinden, von welcher spezifischen Form der Einsamkeit eine Person möglicherweise betroffen ist. Die Skalen beinhalten verschiedene Items, die in Form von Fragen oder Aussagen die subjektive Wahrnehmung von Einsamkeit abbilden. Die Autorin bietet die Möglichkeit, die Tests selbst durchzuführen, indem die Items der Skalen im Buch abgedruckt sind, sodass die Lesenden ihre eigene Einsamkeitsausprägung messen und reflektieren können.

Kapitel 3: Soziale Kontakte knüpfen und Zugehörigkeit finden Wigfield behandelt in ihrem Buch auch das Thema Einsamkeit im häuslichen Umfeld, das sogar im Zusammenleben mit anderen Menschen auftreten kann. So kann es beispielsweise zur Einsamkeit kommen, nachdem man mit dem Partner zusammengezogen ist, Kinder bekommt oder in das Haus der Schwiegereltern zieht. In solchen Fällen, wo die Einsamkeit trotz unmittelbarem sozialen Kontakt auftritt, gibt Wigfield konkrete Ratschläge, wie diese Einsamkeit überwunden werden kann. Ein besonders sensibles Thema, das die Autorin anspricht, sind Situationen in arrangierten Ehen und bei häuslicher Gewalt, wo Einsamkeit ebenfalls eine große Rolle spielen kann. Hier bietet sie Hilfestellungen und Strategien, wie Menschen mit Einsamkeit umgehen können.

Ein weiterer Abschnitt in diesem Kapitel widmet sich der Frage, wie Menschen, die sich zu Hause einsam fühlen, ein „vernetztes“ Zuhause schaffen können. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören das Einladen von Gästen zum Essen oder das Planen von Spieleabenden, um so soziale Verbindungen zu fördern. Auch das Halten eines Haustieres wird als eine Möglichkeit genannt, Einsamkeitsgefühle im häuslichen Umfeld zu verringern, da es eine Quelle von Gesellschaft und Trost darstellen kann.

Kapitel 4: Zugehörigkeit in einer Gemeinschaft In diesem Kapitel beschäftigt sich die Autorin mit Einsamkeitsgefühlen in der Nachbarschaft und der Gemeinschaft sowie mit möglichen Wegen, diese zu überwinden. Sie untersucht die Vor- und Nachteile des Stadt- und Landlebens und erklärt, wie auch die Art des Zuhauses das Empfinden von Einsamkeit beeinflussen kann. Beispielsweise sind Personen, die in höheren Stockwerken von Hochhäusern leben, weniger gefährdet, Einsamkeit zu empfinden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Wigfield anspricht, ist die Gestaltung der Umgebung. So können Parkanlagen mit Sitzgelegenheiten, gut ausgebaute Fußwege und eine gute öffentliche Infrastruktur dazu beitragen, Einsamkeit zu verringern. Öffentliche Toiletten oder Plätze, die Begegnungen ermöglichen, spielen ebenfalls eine Rolle. Die Autorin hebt hervor, wie entscheidend es ist, sich in seiner Umgebung sicher zu fühlen, da dies das Vertrauen und die Bereitschaft zur Interaktion fördert.

Wigfield betont, dass die Nachbarschaftlichkeit einer Gemeinschaft gepflegt werden kann, wenn Menschen regelmäßig Einladungen aussprechen – etwa zu einem Kaffee oder Eis – und Gespräche mit den Nachbarn führen oder gemeinsame Interessen pflegen. Bereits das Verbringen von mehr Zeit im Freien, zum Beispiel in Parkanlagen, fördert das Gefühl der Verbundenheit und Gemeinschaft. Sie weist darauf hin, dass Grünflächen eine beruhigende Wirkung haben und für das allgemeine Wohlbefinden wichtig sind. Daher empfiehlt sie, dass einsame Menschen auch möglichst viel Grün in ihre Wohnungen oder auf Balkonen integrieren, um so eine stärkere Verbindung zur Natur und zur Umgebung zu erleben. Wigfield schließt mit der Idee, dass Bänke und öffentliche Verkehrsmittel wie Busse ebenfalls als Anlaufstellen genutzt werden können, um die Kontaktaufnahme mit anderen zu erleichtern und so ein stärkeres Gefühl von Gemeinschaft und sozialer Integration zu schaffen.

Kapitel 5: Ihren Platz im Arbeitsleben finden Menschen verbringen im Allgemeinen viel bis sehr viel Zeit am Arbeitsplatz. Wer sich dort einsam fühlt, leidet oft besonders stark unter den damit verbundenen Gefühlen. Einsamkeit am Arbeitsplatz hat häufig mit fehlenden Bindungen zu Kolleg*innen sowie mit dem Gefühl, nicht dazuzugehören, zu tun. Dies betrifft nicht nur Angestellte, sondern kann auch Führungskräfte und Menschen in allen anderen Positionen betreffen. Es ist wichtig zu erkennen, dass die Auswirkungen von Einsamkeit nicht nur die betroffene Person selbst betreffen, sondern auch negative Konsequenzen für das Unternehmen haben können. Dazu gehören eine verringerte Leistungsfähigkeit, eine höhere Gefahr für Burnout sowie steigende Krankheitstage.

Die Autorin erläutert verschiedene Ursachen von Einsamkeit am Arbeitsplatz, wie mangelnde Führung, abweichende Werte zwischen dem Unternehmen und den Mitarbeitenden oder auch demografische Unterschiede innerhalb des Teams. Unternehmen können jedoch aktiv dagegen steuern, indem sie den Arbeitsplatz so gestalten, dass er dem entgegenwirkt. Ein Ansatz könnte sein, Gemeinschaftsräume oder gemeinsame Essbereiche zu schaffen, in denen Mitarbeitende in Kontakt treten können.

Wigfield ermutigt Menschen, die sich am Arbeitsplatz einsam fühlen, dies offen mit ihren Vorgesetzten zu besprechen. Eine direkte Kommunikation kann helfen, Lösungen zu finden. Darüber hinaus gibt sie praktische Ratschläge, wie sich einsame Mitarbeitende selbst aktiv werden können, etwa indem sie regelmäßige gemeinsame Mittagessen organisieren, ein Ehrenamt im Unternehmen übernehmen oder eine Selbsthilfegruppe suchen. All diese Maßnahmen können dazu beitragen, die soziale Integration und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu fördern.

Kapitel 6: Interaktion durch Technologie Zu Beginn des Kapitels spricht die Autorin ein interessantes Paradox an: „Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass man sich durch Technologie weniger einsam fühlen kann, andere wiederum kommen zu dem Schluss, dass man sich durch Technologie sogar noch einsamer fühlen kann“ (S. 141). Dieser Widerspruch zeigt, wie komplex die Beziehung zwischen Technologie und Einsamkeit ist. Wigfield stellt jedoch klar, dass Technologie in vielen Fällen auf positive Weise genutzt werden kann, um Einsamkeit zu lindern.

Sie empfiehlt, Technologien wie Telefonate, Videoanrufe oder Sprachnachrichten zu nutzen, um auf eine persönlichere Weise mit anderen in Kontakt zu treten. Die Autorin geht auch auf die Rolle sozialer Medien ein und erklärt, wie sie effektiv zur Bekämpfung von Einsamkeit genutzt werden können, etwa durch den Austausch mit Freunden oder das Erweitern von sozialen Netzwerken. Gleichzeitig warnt sie vor einer übermäßigen Nutzung sozialer Medien, da diese das Gefühl der Einsamkeit verstärken können, sofern sie nicht bewusst eingesetzt werden.

Weiterhin spricht sie die Rolle von Chatbots, Künstlicher Intelligenz, virtuellen Realitäten und Online-Games an. Einige Chatbots sind in der Lage, einfache Gespräche zu führen und sich an die Interessen der Nutzer*innen anzupassen. Es hat sich gezeigt, dass solche Technologien die geistige Gesundheit fördern und die Einsamkeit in Pflegeheimen verringern können. Auch wenn diese Technologien nicht die gleiche tiefe soziale Verbindung wie echte zwischenmenschliche Beziehungen bieten, können sie vorübergehend dabei helfen, Einsamkeitsgefühle zu lindern.

Für akute Phasen von Einsamkeit schlägt die Autorin vor, Ersatzbeziehungen oder -tätigkeiten zu nutzen, wie etwa Fernsehen zu schauen, Musik und Podcasts zu hören, ein Haustier zu adoptieren oder sich in Arbeit zu stürzen. Diese Aktivitäten können dazu beitragen, Einsamkeit zu mildern, indem sie Ablenkung und Gesellschaft bieten, auch wenn sie keine dauerhafte Lösung darstellen.

Kapitel 7: Bewältigung von Trauerfällen Nach dem Tod eines nahestehenden Menschen treten oft tiefgehende Einsamkeitsgefühle auf. Die Autorin erläutert die fünf Phasen der Trauer, die Menschen in der Regel nach einem Verlust durchlaufen: Schock, Wut, Verhandlung, Depression und Akzeptanz. Diese Phasen sind nicht linear und können in unterschiedlicher Reihenfolge und Intensität erlebt werden. Wigfield geht besonders auf die spezifischen Herausforderungen ein, denen verwitwete Menschen gegenüberstehen, einschließlich des Verlusts eines wichtigen sozialen Netzwerks und der Rolle des pflegenden Angehörigen, die mit dem Verlust des Partners häufig einhergehen.

Die Autorin gibt praktische Ratschläge zur Verlustbewältigung. Sie empfiehlt unter anderem den Besuch von Trauercafés, in denen Trauernde in einem geschützten Rahmen über ihre Erfahrungen sprechen können. Gespräche mit Familie und Freunden, die Unterstützung durch Trauerbegleiter*innen oder eine professionelle Therapie sowie das Führen eines Tagebuchs können ebenfalls helfen, den Schmerz des Verlustes zu verarbeiten. Darüber hinaus zeigt sie Wege auf, wie der Wiedereinstieg in den Alltag und das Sozialleben trotz der Trauer wieder gelingen kann. Dabei geht es darum, langsam neue Rituale und soziale Kontakte aufzubauen, um das Gefühl der Isolation zu überwinden und sich Stück für Stück wieder ins Leben zurückzufinden.

Das Buch behandelt im weiteren Verlauf auch Einsamkeit bei psychischen und physischen Erkrankungen sowie Behinderungen. Es geht weiter auf die Einsamkeit von Pflegepersonen ein, die oft selbst isoliert sind. Weitere Themen sind Einsamkeit in kritischen Lebensphasen wie Übergängen oder Veränderungen und die Möglichkeit der Aufnahme von Therapien. Im Top-Ten-Teil gibt Wigfield spezifische Ratschläge für Zielgruppen wie Silver Ager und junge Menschen. Das Buch endet mit einem umfangreichen Anhang, der nützliche Ressourcen und weiterführende Informationen bietet.

Diskussion

Einsamkeit ist ein sehr aktuelles Thema, und das Buch kam genau zur richtigen Zeit und hat mich bei den Vorbereitungen auf einen Vortrag zum Thema Einsamkeit unterstützt. Das umfangreiche Buch behandelt alle Aspekte von Einsamkeit und bietet verschiedene Strategien zur Überwindung. Die Kernbotschaft ist letztlich: Gestehe dir Einsamkeitsgefühle ein, akzeptiere Einsamkeit als normal, verstehe, wodurch sie ausgelöst wird, und ergreife aktive Maßnahmen, um sie zu überwinden. Neben den eher klassischen Strategien wie ‚suche dir Interessen und Hobbys‘, ‚pflege dein Netzwerk‘ werden auch (für mich) neue Ansätze aufgezeigt, die vorübergehend zur Verringerung von Einsamkeit beitragen können. Einige Ratschläge wiederholen sich jedoch von Kapitel zu Kapitel und unterscheiden sich teilweise kaum. Durch das Buch bin ich jedoch auf eine App aufmerksam geworden, in der Hundebesitzer*innen jemanden suchen, der mit ihrem Hund Gassi geht oder ihn betreut. Jetzt betreue ich einmal pro Woche einen Hund.

Fazit

Das Buch bietet eine umfassende und praxisorientierte Auseinandersetzung mit dem Thema Einsamkeit und stellt verschiedene Strategien vor, um diese zu überwinden. Es vermittelt die wichtige Botschaft, dass Einsamkeit ein normaler Bestandteil des Lebens sein kann, den man aktiv angehen sollte. Durch die Kombination von bewährten und neuen Ansätzen liefert es Impulse für den Umgang mit Einsamkeit in verschiedenen Lebensbereichen.

Rezension von
Dr. Franziska Sophie Proskawetz
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Es gibt 12 Rezensionen von Franziska Sophie Proskawetz.

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ISSN 2190-9245