Peter Daschner, Dieter Schoof-Wetzig (Hrsg.): Weißbuch Lehrkräftefortbildung
Rezensiert von Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer, 05.02.2025

Peter Daschner, Dieter Schoof-Wetzig (Hrsg.): Weißbuch Lehrkräftefortbildung. Impulse und Szenarien für gute Praxis. Beltz Juventa (Weinheim und Basel) 2025. 507 Seiten. ISBN 978-3-7799-8536-5. D: 48,00 EUR, A: 49,40 EUR.
Fort- und Weiterbildung: Professionelle Herausforderungen
In jedem Beruf, der fach-, sachgerecht und verantwortungsvoll ausgeübt wird, ist Weiterqualifikation notwendig. In den sozialen und pädagogischen, schulischen Berufen ist individuelle und kollektive Professionalisierung Voraussetzung und Grundlage für die theoretische und praktische Berufsausübung. Das für den Lehrerberuf erforderliche, fachliche, methodische und emotionale Wissen muss in wissenschaftlichen (Aus-)Bildungsprozessen erworben werden (Ludwig Haag / Doris Streber, Lehrerpersönlichkeit, 2020, www.socialnet.de/rezensionen/27158.php). Die Suche nach dem „Lehrerhabitus“ (Rolf-Torsten Kramer / Hilke Pallesen, Hrsg., 2020, www.socialnet.de/rezensionen/26159.php) ist intellektuelle An- und Herausforderung, seit der homo sapiens existiert und sich evolutionär und kognitiv auf den Weg gemacht hat zu erkunden, wie es gelingen könne, gebildet und aufgeklärt zu sein.
Entstehungshintergrund und Herausgeberteam
Peter Daschner, Erziehungswissenschaftler, ehem. Direktor des Hamburger Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung, Referent der (virtuellen) SchiLf-Akademie und Dieter Schoof-Wetzig, ehem. Dezernent des Niedersächsischen Landesinstituts für Lehrerfortbildung und Unterrichtsentwicklung (NLI/NLQ), Vorstandsmitglied des Vereins „Initiativen Partnerschaft Eine Welt e.V (IP1) und Mitarbeiter beim „Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung“ (Engagement Global, 2016), geben den Sammelband heraus. Beide sind im Vorstand des Deutschen Vereins zur Förderung der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung e.V. (DVLfB) tätig. Die Arbeit wird gefördert von der (GEW) Max-Traeger-Stiftung (MTS), der BGAG-Stiftung und der Deutschen Telekom Stiftung. Es gilt, die Defizite und Versäumnisse zu überwinden, die sich in den deutschen Bundesländern in den letzten Jahrzehnten aufgetan haben, nämlich Lehrkräftefortbildung eher nicht – bzw. in nicht ausreichendem Maße als gesellschaftspolitische Aufgabe zu erkennen, weiterzuentwickeln und bedarfsgerecht zu finanzieren (KMK, 2020). Bei der Fachtagung „Professionalisierung der Lehrkräftefortbildung stärken! Good Practice, Transfer, Vernetzung“ im Juni 2023 an der Evangelischen Akademie Loccum hat ein Redaktionsteam (Daschner, Heinrichs, Renz, Schoof-Wetzig, Steffens, Vanier) den wissenschaftlichen Rahmen für eine effektive, faktische und politische Lehrerfortbildung formuliert: Qualifizierung – Steuerung – Impulse für Unterricht und Schule – Weiterentwicklung.
Aufbau und Inhalt
„Gute Praxis“, das ist Theorie und Praxis des Lernens. Das Weißbuch nimmt diese Anforderungen auf und gliedert die Skizzierung und Bestandsaufnahme der Lehrkräftefortbildung unter diesen Themenbereichen: Peter Daschner und Ulrike Heinrichs (Oldenburg) stellen mit dem Beitrag „Professionalisierung im System – Schulinterne Lehrerfortbildung“ an ausgewählten schulischen „Best-Practice“ Beispielen vor (Otfried-Preußler-Schule, Hannover; Green-Gesamtschule Duisburg; Gesamtschule Münster-Mitte; Alexander-von-Humboldt-Schule Lauterbach; Regionales Berufsbildungszentrum Kiel), und setzen sich mit der Form „SchiLF“ auseinander. Es sind institutionalisierte, kollegiale und gleichberechtigte Einrichtungen. Der Hamburger Gymnasiallehrer und Redakteur beim Deutschen Schulportal, Alexander Brand, berichtet über seine Erfahrungen einer Studienreise zu den „PISA-Siegern“ nach Finnland, Estland, Japan und Singapur. Im zweiten Beitrag des Qualifizierungsaspekts stellen Daniela Rzejak (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaft und Zentrum für Lehrer:innenbildung der Universität Kassel), Peter Posch (Erziehungswissenschaftler, Universität Klagenfurt), Wolfgang Beywl (Pädagogische Hochschule Nordwestschweiz), Joachim Gerking (Alexander-von-Humboldt-Schule), Frank Lipowsky (Uni Kassel), Ulrich Steffens (Erziehungswissenschaftler, Wiesbaden) mit dem Beitrag „Professionelle Lerngemeinschaften – Wenn Lehrkräfte gemeinsam Unterricht entwickeln“ Beispiele wie Lesson und Learning Studies, dem „Luuise“-Verfahren und dem „POLKA“-Projekt vor. Dieter Schoof-Wetzig und Dietlinde H. Vanier thematisieren die Qualifizierung von Fortbildungspersonal als eine länderübergreifende Vielfalt mit System, die einen hohen Bedarf an länderübergreifendem Austausch, Standardisierung und empirischer Forschung erzeugt hat.
In einer bundesweiten Befragung von Landesinstituten der Bundesländer wird deutlich, dass verschiedene Konzepte von Qualifizierungsmaßnahmen angewandt werden. Sie diskutieren die Modelle von Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Hilfreich und sinnvoll wäre eine länderübergreifende Information und Verständigung über gemeinsame Standards. Hajo Sassenscheidt (Hamburg) und Peter Daschner sind überzeugt: „Gute Schulen brauchen gute Schulleitungen“. Mit ihrem Beitrag „Perspektive Personal- und Schulentwicklung – Berufsbegleitende Qualifizierung von Schulleitungen“ stellen sie heraus, dass Schul- und Verwaltungsmanagement „Change-Management“ ist. Peter Daschner setzt sich ebenfalls mit „Quer- und Seiteneinstieg in das Lehramt“ auseinander. Unverzichtbar ist eine wissenschaftliche, akademische Professionalisierung. Es wird gefordert, dass die Kommission Lehrkräftebildung der KMK Standards für die Qualifizierung von Quer- und Seiteneinstieg im Lehrerberuf entwickeln soll.
Den zweiten Teil „Steuerung“ führt Peter Daschner mit dem Beitrag „Good Governance im System der Lehrkräftefortbildung“ ein. Es sind lokale, regionale, nationale und internationale Steuerungs- und Innovativ-Systeme, die qualitative und quantitative Fortbildungskonzepte ermöglichen bzw. dort, wo sie nicht in Anspruch genommen werden, als Defizite erscheinen (OECD-Studie TALIS): „Aus der Governance-Perspektive ist eine quantifizierte Fortbildungsverpflichtung gerechtfertigt…, wirksam… (und) ein sinnvoller Steuerungsimpuls“. Die Expertinnen Tanja Webs und Monika Renz berichten über ihre Erfahrungen und Forschungen beim „Monitoring als Grundlage für datengestützte Steuerung und Qualitätsentwicklung in der Lehrkräftefortbildung“. Es sind die unzulänglichen, unkoordinierten Datenlagen, die gemeinsame, kombinierte Qualitätsstandards und die Entwicklung einer zentralen Datenbank verhindern. Ulrich Steffens setzt sich mit dem Beitrag „Standards und Qualitätsrahmen für das Fortbildungssystem“ mit Konzepten aus Niedersachsen, Österreich und der katholischen Lehrkräftefortbildung auseinander. Kennzeichnend für die Entwicklung von Qualitätskonzepten in der Lehrerfortbildung dürfte sein, dass die vielfältigen Ansätze in der praktischen Anwendung und als „Praxisdruck“ bei den Lehrkräften entstanden sind. Als eine gute, nachahmenswerte und weiterentwicklungsfähige Initiative kann der „Österreichische Bundesqualitätsrahmen“ (BQR) gelten. Kerstin Baumgart vom Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) und Ulrich Steffens eruieren „Bedarfserfassung in der Lehrkräftefortbildung“. Es zeigt sich, dass „eine professionelle sachbezogene Bedarfserhebung (als) Grundlage für eine adressatenbezogene Lehrkräftefortbildung…“ erst im Entstehen ist. Dietlinde H. Vanier fragt in der schulinternen und –externen Fortbildung nach „Fortbildungsformate(n) unter Wirksamkeitsaspekten“: Welchen Sinn und Nutzen können Typologien haben? Sie stellt gute Praxis vor, z.B. in der kooperativen Fortbildungskonzeption im Regierungsbezirk Köln und in der niedersächsischen Lehrkräftefortbildung als Kooperation des NLQ mit der TU Braunschweig. Monika Renz thematisiert mit dem Beitrag „Vom Marketing bis Datenbanken“ ausgewählte Kommunikationsstrukturen. Es sind die unverzichtbaren Bedürfnisse und Bedingungen für die öffentliche notwendige Aufmerksamkeit, die alltagspraktische Handhabbarkeit und die gesellschaftspolitische Durch- und Umsetzbarkeit. Als ein positives Beispiel wird die Fortbildungsdatenbank „Niedersächsisches Lerncentrum“ des NLQ genannt. Dieter Schoof-Wetzig informiert über „Kooperationen und Netzwerke in der Lehrkräftefortbildung: länder- und phasenübergreifend“. Als Good Practice-Beispiele thematisiert und wertet Schoof-Wetzig das „Bundesweite Koordinierungsgremium Berufseingangsphase“ (BEP) , die „Länderübergreifende Zusammenarbeit der Landesinstitute im Berufsbildenden Bereich“ und das „Netzwerk Orientierungsrahmen Globale Entwicklung“ (ORGE). Er plädiert dafür, Theorie und Praxis der Fortbildung durch eine intensive Kooperation zwischen Lehrkräften, LehrerfortbildnerInnen, Fortbildungseinrichtungen und Hochschulen zu verstärken und führt dazu weitere positive Initiativen auf: Die Kooperation der Europa-Universität Flensburg mit dem staatlichen IQSH, das Projekt „BiConnected“ der Bielefeld School of Education und der Wissenschaftstransfer in Tagungsreihen der Initiative „Wieviel Wissenschaft braucht Lehrerfortbildung?“. Es gilt, die dritte Phase der Lehrerbildung in den Universitäten stärker kokonstruktiv zu etablieren. Mit der Aufforderung „Landesinstitute in Bewegung“ werden die Perspektiven und Zielsetzungen der Institutsleitungen als Vorbereitungs-, Beratungs- und Ausführungsorganisationen der jeweiligen Kultusministerien vorgestellt: Es gilt u.a., „eine neue Kultur des Lehrens und Lernens unter den Bedingungen der Digitalisierung zu etablieren und die Lehrkräfte hierfür zu professionalisieren“.
Im dritten Teil werden als Impulse für eine gute Schule und guten Unterricht, „Beispiele guter Praxis“ vorgestellt: Von Jens Lindström (IQSH) und Maike Abshagen (Kultusministerium Schleswig-Holstein) wird „Fortbildung in einer Kultur der Digitalisierung“ thematisiert: Wie gehen Schulen mit KI um? Wie geht „freies“, individualisiertes und kooperatives Lernen? Wie kann Medienkompetenz vermittelt werden? Wie verbindet man schulisches mit außerschulischem Lernen? Wie kognitives mit emotionalem Lernen? Religiöse mit atheistische Auffassungen? Die ehemalige Leiterin des Oldenburger Fortbildungszentrums (OFZ), Ulrike Heinrichs, und Regina Piontek (Landesinstitut für Schule in Bremen) fragen nach der „Qualifizierung für Demokratiebildung“: Mit dem bundesweiten Modellvorhaben „Demokratie lernen und leben“ soll darauf reagiert werden, dass ego-, ethnozentristische, nationalistische, rassistische und populistische Tendenzen durch die Förderung von freiheitlichem, demokratischem Denken und Handeln zurückgedrängt werden. Sie informieren über mehrere Good-Practice-Beispiele. Die ehem. Ministerialrätin beim Niedersächsischen Kultusministerium, Vorstandsmitglied des Netzwerks „Schule im Aufbruch“ und beim Verein „ Initiativen Partnerschaft Eine Welt e.V. (IP1), Claudia Schanz, gibt mit dem Beitrag „Bildungsgerechtigkeit stärken durch sprachliche und diversitätsbewusste Bildung“, fortbildungsdidaktische Anregungen: Sprach- und Identitätsbildung durch Mehrsprachigkeit und Diskriminierungsverbot. Sie stellt Beispiele guter Praxis vor: „Deutsch als Zweitsprache“, „Schule in Vielfalt“. „Fit für Diversität“, „Interkulturalität“. Ina Biederbeck von der Universität in Flensburg plädiert für „Heterogenität (als) einen herausfordernden Fortbildungsgegenstand“. Sie stellt ebenfalls Good Practice-Beispiele vor: Das „Netzwerk Diklusion“ und das niedersächsische Fortbildungsprojekt „Inklusive Schule“ (QuiS). Dieter Schoof-Wetzig zeigt auf, wie es gelingen kann, „Bildung für nachhaltige Entwicklung (als) Qualifizierung für die Transformation von Schule“ zu erreichen. Er plädiert für humane, menschen- und umweltgerecht, vergangenheitsbewusste, gegenwartsbezogene und zukunftsorientierte Bildung und präsentiert Beispiele guter Fortbildungspraxis aus Baden-Württemberg und Niedersachsen. Udo Klinger, ehem. Mitarbeiter am Pädagogischen Landesinstitut in Speyer setzt sich für eine fächerübergreifende und-verbindende „Naturwissenschaftliche Bildung“ ein und stellt Beispiele gelingender Lernvermittlung vor, z. B., wenn es um die Einführung neuer, kompetenzorientierter Lehrpläne in Rheinland-Pfalz und um die Förderung des Wahlpflichtfachs „Angewandte Naturwissenschaften“ in Schleswig-Holstein geht. Dietlinde H. Vanier und der Geschäftsführer des Bochumer Instituts für Schulentwicklung und Hochschuldidaktik, Dennis Sawatzki, formulieren „Future Skills als Impulse für Schule und Fortbildung“. Die Frage nach gegenwartsrelevanter und zukunftsweisender Praxis des Lernens, der Wissens- und Verhaltensvermittlung gibt als Antwort: Lehrende und Lernende sind Lernende. Future Skills finden sich z. B. an Bildungsstandorten, wie an der „Zukunftsschule Oberschule Berenbostel (OBS)“, beim Projekt „Touch Tomorrow“, das sich für die Qualifizierung von mittleren, schulischen Funktionen einsetzt, den Initiativen in der Mühlheimer Grundschule am Dichterviertel (Deutscher Schulpreis 2023) und beim Kompetenzzentrum Lehrkräftefortbildung Papenburg.
Im vierten, letzten Teil des Sammelbandes werden von Peter Daschner, Dieter Schoof-Wetzig und Ulrich Steffens „Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Lehrkräftefortbildung“ gegeben: Auf der Governance-Ebene (Kultusministerien, Senatsbehörden, KMK, Hochschulen), auf der intermediären Ebene (Landesinstitute, Landesschulämter bzw. Schulverwaltungen und Kompetenzentren) und auf der Schulebene (Schulleitungen, Fortbildungsbeauftragten, Lehrkräften).
Diskussion
In zwanzig Beiträgen werden mehr als siebzig Beispiele guter Praxis in der Qualifizierung, in der Steuerung und in der Erzeugung von Impulsen für Unterricht und Schule präsentiert. Angesichts der zentralen Probleme, die 2019 in der Studie „Lehrkräftefortbildung in Deutschland – Bestandsaufnahme und Orientierung“ (Peter Daschner/Rolf Hanisch (Hrsg., Beltz Verlag) aufgezeigt wurden, gelingt es dem „Weißbuch“ in vielen Themenbereichen gute und hervorragende Beispiele zu finden, mit denen sich Fortbildende, Fortbildungsverantwortliche und Bildungspolitiker auseinandersetzen müssen, wenn sie die Zukunft der Lehrkräftefortbildung gestalten wollen. Leitlinien können hier besonders die Handlungsvorschläge und Empfehlungen sein, die am Ende von jedem Thema gegeben werden.
Der ehemalige niedersächsische Kultusminister Werner Remmers hat in den siebziger Jahren einmal charakterisiert: „Lehrerfortbildung ist wie ein Stein, den man in einen tiefen Brunnen wirft und es nicht einmal plumpsen hört“ (vgl. Paul Platzbecker 2023). Damit meinte dieser schülerorientierte Kultusminister, dass von den Wirkungen der Lehrkräftefortbildung auf die Schülerinnen und Schüler nur sehr wenig zu spüren sei. Auf diese Fragestellung hat auch das vorliegende Weißbuch keine Antworten. Dieses Weißbuch hat sich erst einmal die Frage nach der Qualität der Praxis gestellt, die Konsequenzen für Leistungen und Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler müssen eine starken Kooperation zwischen Fortbildungspraxis und empirischer Forschung an den Hochschulen vorbehalten bleiben.
Es wäre schön gewesen, wenn im vorliegenden Weißbuch auch die Fortbildungspraxis einzelner Unterrichtsfächer thematisiert worden wäre. Für den Fachunterricht gerade bei MINT-Fächern oder bei den Basiskompetenzen im Grundschulbereich wären good Practices aus der Lehrkräftefortbildung zurzeit sehr angebracht.
Das nämlich muss das Ziel einer gelingenden Lehrerfortbildung sein: Die Menschen zu befähigen, dass sie gebildet und aufgeklärt sein wollen! Hierfür leistet das Weißbuch eine hervorragende Arbeit. Noch nie hat es in der Bildungslandschaft eine so ausgewählte Sammlung von Good-Practice-Beispielen gegeben. Jetzt kommt es darauf an, dass diese in möglichst vielen Praxisbereichen und Institutionen wahrgenommen und als Grundlage für die Weiterentwicklung der Lehrkräftefortbildung genutzt werden. Dass das Weißbuch bei seinem Preis keine einmalige Veröffentlichung für Institutionen und Bibliotheken bleibt, dafür sorgt der Open Access, der den Sponsoren zu verdanken ist. Zum anderen sind auf der interaktiven Website des Vereins „Dt. Verein zur Förderung der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung“ die Beiträge auch einzeln downloadbar und können durch Interessierte kommentiert oder mit weiteren Beispielen guter Praxis bestückt werden (www.lehrerfortbildung.de). Letztlich wird es um die Funktion der zusammenfassenden Empfehlungen gehen, die hoffentlich von vielen Organisationen und Ländern aufgegriffen werden, um der Lehrkräftefortbildung zu einer besseren Zukunft zu führen.
Fazit
Das Weißbuch zur Lehrkräftefortbildung bietet eine umfassende Bestandsaufnahme bestehender Konzepte und stellt zahlreiche Good-Practice-Beispiele vor, die zur Weiterentwicklung des Systems beitragen können. Besonders hervorzuheben sind die konkreten Handlungsempfehlungen für verschiedene Ebenen – von der Bildungspolitik bis zur Schulpraxis. Während die Auswirkungen auf die Lernenden noch weiter erforscht werden müssen, liefert das Werk eine wertvolle Grundlage für eine systematischere und wirksamere Lehrerfortbildung.
Rezension von
Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer
Ehemaliger Lehrbeauftragter an der Universität Hildesheim
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