Patricia Blau, Mark Lammers: Workshop Roadmap
Rezensiert von Alexandra Großer, 20.05.2025

Patricia Blau, Mark Lammers: Workshop Roadmap. Der Guide zu maßgeschneiderten Konzepten.
Haufe-Lexware GmbH & Co. KG
(Freiburg) 2024.
180 Seiten.
ISBN 978-3-648-18108-9.
D: 39,99 EUR,
A: 41,20 EUR.
Reihe: Haufe Fachbuch.
Thema
Die Autoren führen mit ihrem Buch durch die individuelle Konzeption der Workshopgestaltung. Sie beschreiben das theoretische und psychologische Fundament von Workshops. Gehen auf die Rolle des Moderators ein und nehmen unter anderem die Kommunikation und gruppendynamische Prozesse in den Fokus. Schritt für Schritt führen sie die Leser*innen durch die einzelnen Phasen der Workshopkonzeption, von der Planung bis zum Abschluss mit seinen verschiedenen Feedbackphasen. Sie zeigen auf, was es bei allen Schritten zu beachten gibt, welche Stolpersteine auf dem Weg liegen und wie diese Herausforderungen gemeistert werden können.
Autor:innen
Mark Lammers ist Wirtschaftspsychologe und ist seit über 25 Jahren in der quantitativen und qualitativen Marktforschung und Beratung tätig. Er ist systemischer Berater und Coach (DGfC), Sketchnoter und Graphic Recorder.
Patricia Blau ist Psychologin und Marktforscherin. Als Corporate Director und Leitung des HR-Ressort konzentriert sie sich auf strategische Forschungs- und Personalthemen.
Aufbau
Insgesamt beinhaltet das Buch elf Kapitel mit Unterkapiteln. Das Buch ist als Reiseführer aufgebaut. Es ist eine Roadmap, die durch die einzelnen Workshopphasen führt. Von der Auftragsklärung bis zur Durchführung und weiteren Zukunftsaussichten. Mit Grafiken und Reisenotizen in grau unterlegten Kästen untermauern Mark Lammers und Patricia Blau ihre Ausführungen, welche den Text auflockern.
Inhalt
Willkommen – die Struktur unseres Reiseführers
Das erste Kapitel begrüßt die Leser*innen und führt in die Struktur des Reiseführers ein. Die Leser*innen können das Buch vom ersten bis zum letzten Kapitel lesen oder sich die Kapitel wählen, wie sie möchten, ganz wie bei einem Reiseführer auch.
Top 10 der Workshop-Typen
Die Autoren stellen ihr Top 10 der Workshop-Typen vor, die sie in vier Kategorien einteilen:
Standortbestimmung/​Identität
- a. Positionierung von Marken oder Produkten
- b. Zielgruppenverständnis- und/oder Persona-Workshop
- c. Team-Identitäts- und Positionierungs-Workshop
- d. Bewerber-Profil-Workshop
Roadmapping
- a. Markt- oder Markenpotenzial-Workshop
- b. Strategie-Workshop
Innovation
- a. Ideen- oder Innovations-Workshop
- b. Produktentwicklungs- bzw. Concept-Writing-Workshop
Unterwegs
- a. Transfer-Workshop
- b. Team-Retrospektive-Workshop
Für jeden Workshop-Typ definieren sie unterschiedliche Schwerpunkte bzw. Bausteine, die zeitlich unterschiedlich aufgeteilt sind. Gleichzeitig erläutern sie, worauf bei der Gestaltung der Workshops zu achten ist und geben für jeden Workshop Zeitangaben zwischen Acht und Zwei Stunden.
Orientierung – theoretische Grundlagen aus der Psychologie und Didaktik
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der „Mechanik bzw. Funktionsweise“ (S. 41) von Workshops. Besprochen werden „Tools und Techniken“ (ebd.), Moderationsrolle und -persönlichkeit, die Kommunikation mit den Teilnehmenden, die Sicherung der Motivation sowie gruppendynamische Prozesse. Zunächst definiert das Autorenteam, was ein Workshop ist, um danach darauf einzugehen, dass sich durch die Zielsetzung eines Workshops der Workshop-Typ ableitet (vgl. S. 42). Während Tools und Methoden innerhalb des Workshops eingesetzt werden, mit denen die Teilnehmenden zur Eigenaktivität angeregt werden. Durch die Kombination von Tools und Methoden lassen sich Workshops an die Bedürfnisse der Teilnehmer*innen anpassen.
Mit Workshop-Techniken umschreiben die Autoren verschiedene Moderationstechniken, die im Workshop zum Einsatz kommen. Damit verbunden sind die Rolle und Aufgaben des Moderators. Die Rolle bedarf der Vorbereitung, so das Autorenteam. Diese erfordert zu jeder Zeit Klarheit im Workshop. Für das Autorenteam bedeutet dies, dass die Teilnehmer*innen erfahren, wann die Moderatorenrolle verlassen wird und die Expertenrolle eingenommen wird. Neben der Persönlichkeit des Moderators/der Moderatorin ist die Beziehungsebene zu den Teilnehmenden im Workshop wichtig. Anschließend gehen sie auf die Gruppendynamik im Workshop ein. Dafür skizzieren sie Tuckmans Phasenmodell. Einen weiteren Fokus legen sie auf die Lernprozesse der Teilnehmenden und erläutern einzelne Punkte, wie beispielsweise den sozialen Austausch, die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und „Freude am Lernen“ (S. 58), welche in der „Konzeption von Workshops“ (S. 59) bereits beachtet werden sollten.
Auftragsklärung – unser Wegweiser am Start
Mark Lammers und Patricia Blau erklären, dass der Start der Reise eines Workshops mit der Auftragsklärung beginnt. Diese ist essenziell, denn die Auftragsklärung ist der Wegweiser, um „die ideale Route für den Workshop zu finden“ (S. 62). Die Autoren warnen davor, den ersten spontanen Ideen, die bei der Auftragsvergebung beziehungsweise der Anfrage eines Kunden/​einer Kundin zu einem Workshop auftauchen, nachzugehen. Sondern diese zu hinterfragen, als auch die Vorstellung der Kund*innen zu hinter- und zu erfragen.
Sie plädieren dafür, nicht nur viele Fragen zu stellen, sondern auch die eigenen Hypothesen und Annahmen „zu überprüfen und bei Bedarf zu verwerfen“ (S. 64). Im Dialog mit den Kund*innen lassen sich durch die Auftragsklärung gleichzeitig auch die Ziele definieren. Zugleich dient die Auftragsklärung dabei, festzulegen und zu erfahren, was wir als Auftragnehmer*innen „leisten können (und was nicht) [als] auch fest[zu]legen, welchen Beitrag [die Kund*innen] selbst zum Gelingen des Workshops leisten“ (ebd.) wollen. Eine weitere Empfehlung der Autoren ist, sich für die Auftragsklärung Zeit zu nehmen, sich auf die eigene innere Haltung zu besinnen. Sich mit dem/der Auftraggeberin auf Augenhöhe zu begegnen, abzustimmen und zu hinterfragen, statt „abzunicken und direkt Lösung[en] anzubieten“ (S. 66). Kern der Auftragsklärung ist es, viele offene Fragen zu stellen, um „tiefer ins Gespräch mit der Auftraggeberseite zu kommen“ (ebd.).
Damit dies gelingt, haben Mark Lammers und Patricia Blau einen Leitfaden mit Fragen erstellt. A und O der Auftragsklärung ist neben den offenen Fragen, das aktive Zuhören.
Workshop-Konzeption – unsere Routenplanung
Nach der Auftragsklärung, in der die Rahmenbedingungen und Ziele geklärt wurden, geht es an die Routenplanung. Für die Konzeption beziehungsweise den Ablauf eines Workshops stellen die Autoren mögliche Bausteine vor. Insgesamt sind es 14 Bausteine. Davon sind neun Bausteine notwendig und fünf optional. Alle Bausteine sind zeitlich variabel und können innerhalb des Ablaufs verschoben werden. Hat man den Ablauf samt seinen Tools soweit fertig, empfehlen die Autoren, mit der Hirn-Herz-Hand-Methode einen finalen Qualitätscheck vorzunehmen. Dabei sollte mindesten ein H in der Planung berücksichtigt werden (vgl. S. 84 f).
Facilitation – unterwegs gute Gastgeber sein
Mark Lammers und Patricia Blau führen in die Rolle des Gastgebers/der Gastgeberin ein, die Trainer*innen während des Workshops einnehmen. Schließlich geht es auch um die Beachtung der biologischen, mentalen und sozialen Bedürfnisse der Teilnehmenden, die die Planung des Workshops beeinflussen und berücksichtigt werden sollten. In diesem Zusammenhang nehmen sie ebenfalls die verschiedenen Aspekte, wie beispielsweise die Räumlichkeiten, den Zeitfaktor, Pausen, die verschiedenen Settings (virtuell und in Präsenz) in den Blick. In den Fokus rückt auch nochmal die eigene Rolle unter dem Aspekt Kommunikation. Von der Regieanweisung bis zu den „was ist, wenn …“ Szenarien (S. 103), die im Workshop vorkommen können. Sie plädieren dafür, nicht nur die Regieanweisungen konkret aufzuschreiben, sondern auch einen Plan B dabei zu haben.
Der „Ups“-Moment – Störungen gelassen meistern
Die Autoren laden dazu ein sich mit Störungen, die im Workshop vorkommen können, auseinanderzusetzen. Zunächst einmal plädieren sie dafür Störungen, die zunächst auch den Stresslevel erhöhen, als ein „KONSTUKTIVES Signal“ (S. 108) zu betrachten. Es geht um nichts anderes als um Prävention und Strategien parat zu haben, die helfen, die Situation wieder „zu beherrschen“. Mark Lammers und Patricia Blau führen typische „Ursachen von Störungen [aus]:
- Lücken in der Vorbereitung (Auftragsklärung)
- Konzeptschwächen (Agenda, Timing, Methode)
- Teilnehmerbedingte Ursachen
- Externe Faktoren (Räumlichkeiten und Technik)“ (S. 110).
Mit dem „Ups-Modell“ (S. 118) erläutern sie, wie Moderator*innen von Workshops auf Störungen im Workshop reagieren können. „Ups“ steht hier für Umsicht, Prävention und Souveränität. Neben der Reaktion und konstruktivem Umgang im Workshop selbst, erläutern sie, wie sich einige Störungen bereits im Vorfeld, also während der Planung, mitdenken lassen und so souverän im Workshop gehandhabt werden können.
Am Ziel – den richtigen Abschluss finden
Am Ende des Wegs ist es wichtig, die Wünsche beziehungsweise Erwartungen der Teilnehmer*innen nochmals mit dem Verlauf des Workshops abzugleichen und diese, wenn sie erfüllt wurden, abzuhaken. Ebenso ist es am Ende wichtig, die Ergebnisse zu reflektieren. Dies kann durch die Frage geschehen, was die Teilnehmenden aus dem Workshop mitnehmen. Bereits bei der Planung des Workshops ist es wichtig, sich Gedanken über die Dokumentation der Ergebnisse zu machen, wie zum Beispiel die Erstellung von Fotoprotokollen. Die Autoren empfehlen neben der mündlichen Reflexion auch ein anonymisiertes Feedback zum Workshop einzuholen, da die Teilnehmende hier auch Dinge äußern, die sie sonst nicht sagen würden (vgl. S. 128). Schließlich bleibt der Moderation nur noch das Schlusswort. Hierfür haben die Autoren ein paar Vorschläge gesammelt. Nachdem dann der Tagungsraum aufgeräumt ist, empfehlen die Autoren, sich noch etwas Zeit für die Eigenreflexion zu nehmen und die Punkte aufzuschreiben, die gelungen sind und die weniger gelangen. Dies sichert die eigene Weiterentwicklung und dient der Qualitätsentwicklung der Workshops. Und es hilft auch bei den nächsten Workshops an die kleinen Punkte zu denken, die sonst untergehen, und nach dem Workshop noch aktuell sind.
Ausblick: Workshops der Zukunft
Mark Lammers und Patricia Blau sehen in der Zukunft durch die vielen Veränderungen, Umbrüche und Innovationen, die unsere Gesellschaft und die Arbeitswelt betreffen, eine zunehmende Bedeutung von Workshops. In diesem Zusammenhang weisen die Autoren auf die große Bedeutung von Workshops hin, die „ein mächtiges Werkzeug [sind], um mit Transformationen und Veränderungs- bzw. Change-Prozessen umzugehen“ (S. 132). In ihrem Ausblick nehmen sie auch die Möglichkeiten in den Fokus, die digitale Tools für die Durchführung von Workshops bieten. Einerseits zeigen sie auf, in welchen Zusammenhängen Präsenzworkshops für Teams wichtig sind. Auf der anderen Seite erklären sie, wie digitale Tools Präsenzworkshops ergänzen und so „Blended Workshops“ (S. 136) entstehen können. In ihren weiteren Ausführungen beziehen sie Embodimentarbeit in Workshops als auch die zunehmenden Chancen heterogener Teams ein und führen aus, welche Rolle diese bei der Workshopgestaltung spielen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Workshop-Müdigkeit der Teilnehmenden, die es bereits bei der Auftragsklärung zu berücksichtigen gilt, um Workshops auch in Zukunft so zu gestalten, dass Teilnehmende sich wohlfühlen (vgl. S. 149).
Auf die schnelle durch die Kapitel
In grau unterlegten Kästen bekommen die Leser*innen einen Überblick und Zusammenfassung über die wesentlichen Punkte der vorangegangenen Kapitel.
Praktische Vorlagen
In diesem Kapitel finden die Leser*innen Checklisten und Feedbackbögen.
Diskussion
Mark Lammers und Patricia Blau haben das Buch der Workshopgestaltung als Reiseführer aufgebaut. Dies ermöglicht es auch erfahrenen Moderatoren sich die Kapitel auszuwählen, die für sie relevant sind. Insgesamt bieten die beiden Autoren einen guten Über- und Einblick in die Konzeption von Workshops. Sie führen verständlich und praxisorientiert in die theoretischen und psychologischen Grundlagen von Kommunikation und gruppendynamischen Prozessen als auch neurobiologischer Lerndidaktik ein, die bei der Konzipierung von Workshops und in jeder Phase der Workshopgestaltung zu berücksichtigen sind. Die Leser*innen erhalten für jeden einzelnen Schritt der Reiseplanung wertvolle Impulse für die Planung, Durchführung und Abschluss von Workshops. Bewusst haben Mark Lammers und Patricia Blau auf Methoden, Beschreibungen und Tool-Listen verzichtet. Da sie kein „neues Nachschlagwerk eröffnen“ (S. 71) wollten, sondern sich auf „Bausteine, Dimensionen und Denkweisen“ (ebd.) konzentrierten, die es möglich machen, Workshops „in sich stimmig“ (ebd.) und individuell zu konzipieren. Den Autoren gelingt es Einsteiger*innen, wie erfahrene Workshopleiter*innen in das Wesen von Workshops einzuführen. Damit diese passgenau auf die Bedarfe der Teilnehmenden und Auftraggeber abgestimmt sind und zur individuellen Persönlichkeit von Trainer*innen passen.
Ein wichtiges Kapitel ist die Durchführung der Auftragsklärung, die auf das Ziel und damit Ergebnis des Workshops gerichtet ist. Diese ist essenziell für die bedarfsgerechte Vorbereitung und Planung eines Workshops. In den meisten Fällen dürfte der Auftrag nach der Auftragsklärung, weiterer und letzten Absprachen klar sein.
Doch was, wenn Auftraggeber und Auftragnehmer sich einig sind, jedoch die tatsächlichen Belange und Bedarfe der Teilnehmenden außen vorgelassen wurden und sich erst in der Durchführung des Workshops „Lücken in der Vorbereitung“ beziehungsweise Auftragsklärung auftun. Die Autoren gehen zwar in Kapitel 7 auf mögliche Ursachen von Störungen ein. Zum Punkt „Lücken in der Vorbereitung (Auftragsklärung)“ (S. 110) gehen sie leider nicht weiter darauf ein, wie man damit umgeht, wenn sich diese Lücken erst im Workshop herausstellen. Bei der Beantwortung dieses Punktes gehen die Autoren scheinbar davon aus, dass dies bereits vor der Durchführung des Workshops auffällt und erklären, den Workshop dann sein zu lassen. Was der/die Auftragnehmer*in jedoch für Möglichkeiten hätte, wenn diese Lücken erst im Workshop auftauchen oder der Auftrag völlig missverstanden wurde, werden nicht angesprochen. Dieses Worstcase-Szenario bleibt außen vor, wenn im Workshop festgestellt wird, dass das vorbereitete Thema nicht das Thema der Teilnehmenden ist. Dieses Szenario, dass sich dies erst im Workshop rausstellt, dass die Auftragsklärung mangelhaft war oder völlig missverstanden wurde, und sich damit eventuell auch die gesamte Vorbereitung als Themaverfehlung herausstellt, wird nicht bearbeitet. Es wäre wünschenswert gewesen, hier ein paar Lösungsmöglichkeiten an die Hand zu bekommen, wie Workshopleiter*innen bzw. Einsteiger*innen damit professionell umgehen können. Außer der Lösung, den Workshop abzubrechen. Diese Worstcase Szenarien mögen absolute Ausnahmen darstellen, können jedoch passieren. Meist, wenn die Auftragsklärung über Dritte stattfindet, was in manchen Geschäftszweigen durchaus üblich ist. Zwar werden nachfolgend in den weiteren Unterkapiteln Möglichkeiten besprochen, wenn es beispielsweis durch den/die Moderator*in zu Irritationen auf Seiten der Teilnehmenden kommt, oder zwischen Teilnehmenden Konflikte auftauchen, anhand derer sich Lösungsmöglichkeiten für eine mangelnde oder einen völlig missverstandenen Auftrag ableiten lassen. Trotzdem wäre es gut gewesen, den Punkt „Lücken in der Vorbereitung“ auch unter diesem Aspekt mit möglichen Lösungen zu betrachten, und sei es nur, um Sätze für einen offenen Umgang damit parat zu haben. Gerade auch, weil das Buch sich auch an Einsteiger*innen richtet. „Ups-Momente“ (S. 107), wie die Autoren, diese Störungen nennen und gleichzeitig als Modell für „Umsicht, Prävention und Souveränität“ erklären.
Insgesamt jedoch erhalten die Leser*innen wertvolle Hinweise, wie sie souverän mit Störungen umgehen können und wie sie auch Teilnehmer*innen, die miteinander in Konflikt geraten, wieder einfangen können.
Ein wenig zu kurz kommt hier auch das Thema Selbstfürsorge, für den Fall, dass der „Ups-Moment“ dafür sorgt, aus dem „Lot“ (S. 119) zu kommen. Erwähnt wird hier als Notfallstrategie, eine kurze Pause zu machen, sich zurückzuziehen und durch Atemübung den Stress zu reduzieren und sich beispielsweise mithilfe des Internets beruhigende Atemtechniken zu holen. Nachdem es hier im Buch erwähnt wird, bleibt es in der Verantwortung der Moderator*innen diese für Notfallmomente mit in der Tasche zu haben, neben dem Drehbuch für die Durchführung des Workshops. Es hätte sicher nicht geschadet, hier zwei bis drei Übungen einzubauen, um den Stresslevel, auch vor dem Workshop, abzubauen.
Insgesamt führen Mark Lammers und Patricia Blau mit ihren fachlichen Ausführungen, Beschreibungen und wertvollen Impulsen als erfahrene Reiseleiter durch die Workshopgestaltung, um Workshops nach Maß zu konzipieren. In der Einleitung berichten die Autoren von einer Lücke, die sie schließen möchten. Mit ihrer Roadmap ist es ihnen gelungen, diese Lücke zu füllen und Trainer*innen mit ihrem fachlichen Input Sicherheit in der Workshopgestaltung zu vermitteln.
Fazit
Mark Lammers und Patricia Blau führen durch sämtliche Stationen der Workshopkonzeption. Die Leser*innen erhalten durchweg wertvolle Hinweise für die eigene individuelle Workshopgestaltung und -durchführung.
Rezension von
Alexandra Großer
Fortbildnerin, päd. Prozessbegleiterin, systemische Beraterin
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