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Isabella Buck: Wissenschaftliches Schreiben mit KI

Rezensiert von David Kreitz, 28.05.2025

Cover Isabella Buck: Wissenschaftliches Schreiben mit KI ISBN 978-3-8252-6365-2

Isabella Buck: Wissenschaftliches Schreiben mit KI. Narr Francke Attempto Verlag (Tübingen) 2025. 200 Seiten. ISBN 978-3-8252-6365-2. D: 22,90 EUR, A: 23,60 EUR, CH: 29,90 sFr.
Reihe: Studieren, aber richtig.

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Thema

Wie kann KI sinnvoll in den Schreibprozess wissenschaftlicher Texte integriert werden? Welche Kompetenzen benötigen Schreibende dafür? Und warum bleibt das Schreiben auch mit KI-Unterstützung eine anspruchsvolle Aufgabe? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Buches „Wissenschaftlich schreiben mit KI“ von Isabella Buck. Es richtet sich an Studierende und Promovierende aller Fachrichtungen, die bereits erste Erfahrungen im wissenschaftlichen Schreiben gesammelt haben und die Potenziale moderner KI-Werkzeuge für ihre Schreibpraxis nutzen möchten.

Autorin

Dr.in Isabella Buck leitet das Competence & Career Center an der Hochschule RheinMain und ist zudem als Trainerin, Dozentin und Schreibberaterin tätig. Sie bringt fundierte schreibdidaktische Expertise ein und ist aktives Mitglied im Netzwerk VK:KIWA. Ihre langjährige Erfahrung in der Hochschullehre und Schreibberatung spiegelt sich in der praxisnahen und reflektierten Herangehensweise des Buches wider.

Kontext

Das Buch entstand vor dem Hintergrund eines rasanten technologischen Wandels: Die Verfügbarkeit generativer KI-Tools wie ChatGPT, DeepL Write oder Grammarly stellt das wissenschaftliche Schreiben vor neue Herausforderungen und Möglichkeiten. Buck reagiert mit ihrem Werk auf die wachsende Nachfrage nach Orientierung und fundierter Anleitung im Umgang mit KI im Hochschulkontext. Besonderes Augenmerk legt sie darauf, sowohl die Chancen als auch die Risiken und Grenzen dieser Technologien differenziert zu beleuchten.

Aufbau und Inhalt

Das Buch gliedert sich in fünf klar strukturierte Kapitel, die jeweils mit einer Angabe des Ziels des Kapitels beginnen und mit Take aways aus dem Kapitel enden. Dabei ist das Buch so konzipiert, dass es entweder linear oder kapitelweise nach individuellem Bedarf gelesen werden kann.

1. Worum es in diesem Buch geht, ist eine Einführung zu den Inhalten des Buches. Die Adressat:innen werden benannt, KI-Kompetenz definiert und die Navigation durch das Buch erläutert.

In 2. Was ich über KI wissen sollte, ist das Ziel, den Lesenden ein grundlegendes Verständnis der Funktionsweise generativer KI zu vermitteln, Mythen zu entlarven und Chancen und Risiken zu benennen. Dazu werden Begriffe wie Maschinelles Lernen, Chatbots und Large Language Models erklärt und auch auf technische, ethische, politische und ökologische Aspekte der KI-Nutzung eingegangen.

Das Kapitel 3. Was ich über das wissenschaftliche Schreiben mit KI wissen sollte, stellt zunächst den Schreibprozess wissenschaftlicher Texte vor und legt dar, warum es trotz KI-Tools immer noch wichtig ist Schreibkompetenz zu entwickeln, denn sie können Arbeit erleichtern, nicht völlig abnehmen. Dies wird auch in den konkreten Nutzungsszenarien im Verlauf des Kapitels deutlich. Hier steht die Auswahl von KI-Tools und die Prompting-Kompetenz der Schreibenden im Vordergrund, die mit zahlreichen praktischen Tipps unterstützt werden.

4. Wie ich mit KI wissenschaftlich schreibe ist das zentrale Kapitel, in dem Isabella Buck die konkreten Einsatzmöglichkeiten von KI-Tools im gesamten Schreibprozess vorstellt – von der Themenfindung über Literaturrecherche, Datenanalyse bis zur Textüberarbeitung. Die Autorin teilt eigene Erfahrungen und reflektiert, wie KI als Erweiterung menschlichen Denkens produktiv genutzt werden kann und welche Grenzen Sie selber sieht. Dabei finden sich im Kapitel Beispiel-Prompts, die von den Lesenden adaptiert und ausprobiert werden können.

Das abschließende Kapitel 5. Wohin die Reise (vielleicht) gehen wird, stellt 10 Thesen zur Entwicklung des wissenschaftlichen Schreibens mit KI vor, die jeweils mit einer utopischen und einer dystopischen Variante präsentiert werden.

Alle Kapitel sind dabei angereichert mit ergänzendem Material außerhalb des Buches, das über QR-Codes am Buchrand aufgerufen werden kann.

Diskussion

Buck bereitet aktuelle technische Entwicklungen didaktisch fundiert und praxisnah auf. Sie vermittelt eine realistische, reflektierte und inspirierende Grundhaltung: KI als Werkzeug zur Erweiterung menschlicher Fähigkeiten, nicht als Ersatz. Die anschauliche Darstellung enthält zahlreiche Beispiele und konkrete Anwendungstipps. Risiken und Grenzen von KI werden nicht verschwiegen, sondern kritisch eingeordnet. Die Inhalte sind so aufbereitet, dass sie auch bei zukünftigen technischen Veränderungen ihre Gültigkeit behalten. Das Buch ist zwar nicht für den Einsatz in der Lehre konzipiert, trotzdem enthält es zahlreiche Anregungen für Lehrende an Hochschulen (und Schulen). Ergänzend ließe sich hier auf Bräuer et al. (2023) https://budrich.de/news/literacy-management-leseprobe/ hinweisen. Die Autor:innen erweitern Bucks Ansatz, indem sie nicht nur individuelle Schreibkompetenz in den Blick nehmen, sondern das umfassende Management literaler Praktiken auf individueller, institutioneller und gesellschaftlicher Ebene.

„Wissenschaftlich schreiben mit KI“ schließt eine Lücke in der deutschsprachigen Literatur zum wissenschaftlichen Schreiben. Es bietet Orientierung, Inspiration und konkrete Hilfestellungen für den reflektierten Einsatz von KI-Tools im Schreibprozess. Isabella Buck gelingt es, sowohl die Potenziale als auch die Herausforderungen differenziert darzustellen und dabei stets die Eigenverantwortung und Entwicklung der Schreibenden in den Mittelpunkt zu stellen.

Fazit

Das Buch empfiehlt sich für Studierende und Promovierende aller Fachrichtungen – aber auch für fortgeschrittene wissenschaftlich Schreibende, die sich mit den Möglichkeiten und Grenzen von KI im wissenschaftlichen Schreiben auseinandersetzen wollen. Auch Lehrende finden wertvolle Impulse für den Umgang mit KI-Tools und die Vermittlung von schreibbezogener KI-Kompetenz. In der Aus- und Weiterbindung von Schreibdidaktiker:innen sollte das Buch breite Anwendung finden, um wissenschaftlich Schreibende auch in Bezug auf KI-Einsatz optimal unterstützen zu können.

Transparenzhinweis

Um sich den Inhalten des Buches auch praktisch zu nähern, wurden bei der Erstellung dieser Rezension KI-Tools eingesetzt: perplexity.ai, ChatGPT und DeepL Write wurden zur Textstrukturierung und Textüberprüfung verwendet.

Rezension von
David Kreitz
M.A., pädagogischer Mitarbeiter für politische Erwachsenenbildung bei der HVHS Mariaspring und freiberuflicher Trainer für wissenschaftliches Schreiben.
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Es gibt 33 Rezensionen von David Kreitz.

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ISSN 2190-9245