Niels Weck: Quereinsteiger*innen in der Sozialen Arbeit
Rezensiert von Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker, 28.05.2025

Niels Weck: Quereinsteiger*innen in der Sozialen Arbeit. Auf biografischen Umwegen zur Berufsidentität. Juventa Verlag (Weinheim) 2025. 342 Seiten. ISBN 978-3-7799-9106-9. D: 58,00 EUR, A: 59,70 EUR.
Entstehungshintergrund und Thema
Das vorliegende Buch ist die Dissertation des Autors, die er an der Fakultät für Humanwissenschaften, Institut für Gesellschaftswissenschaften, Bereich für Soziologie der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg eingereicht hat. Das Thema ist angesichts des Fachkräftemangels sehr aktuell, nimmt eine brisante Entwicklung in den Fokus, die kontrovers diskutiert wird und zugleich für die Professionsforschung und das Entstehen von Professionalität einen wichtigen Beitrag leistet.
Autor
Dr. Niels Weck ist Leiter der Stabsstelle Jugendhilfe-, Sozial- und Gesundheitsplanung der Landeshauptstadt Magdeburg. Davor war er Referent am Landes-Demokratiezentrum Sachsen-Anhalt und wissenschaftlicher Mitarbeiter an Hochschulen.
Aufbau und Inhalt
Das Buch orientiert sich am klassischen Aufbau einer Qualifikationsarbeit. Vorausgestellt ist eine Danksagung (S. 9). Das Transkriptions- (S. 328) und das Literaturverzeichnis schließen die Arbeit ab (S. 329–342).
1. Einleitung (S. 10–16)
Die hohe Nachfrage nach sozialpädagogischen Fachkräften ist statistisch belegt. Ob Personen ohne Studium der Sozialen Arbeit, bei herrschendem Personalmangel (z.B. nach der Fluchtmigration) zur Lösung beitragen könn(t)en (was durchaus geschah) und welche Rolle die Berufsidentität dabei spiele, sei allenfalls „anekdotisch evident“ (S. 14), aber kaum empirisch untersucht. An dieser Forschungslücke knüpft der Autor – vor dem Hintergrund der Neuinterpretationen der Bedeutung von Erwerbsarbeit in gesellschaftlichen Transformationsprozessen (vor allem die von Andreas Reckwitz (2018 | 2019)) an und generiert seine Forschungsfragen: 1) Aus welchem Grund und wie wechseln Quereinsteigende in das Berufsfeld der Sozialen Arbeit und welche Bedeutung hat die Tätigkeit angesichts der (berufs)biografischen Erfahrungen und 2) Welchen qualitativen Beitrag können die Quereinsteigenden leisten und welche Herausforderungen sind damit verbunden?
2. Berufsgeschichte (S. 17–32)
Dieses Kapitel ist zum besseren Verständnis der Vielschichtigkeit der Thematik Quereinstieg an den Anfang gestellt, handelt es sich doch um ein Berufsfeld, dessen Bezeichnungen bis zur Jahrtausendwende uneinheitlich waren und das bis heute unscharfe Ränder zu anderen beruflichen Bereichen aufweist. Nachdem Weck die Berufsfeldbezeichnung im historischen Kontext skizziert hat, beschreibt er sechs Entwicklungslinien der Entstehung des Berufsfeldes in Abhängigkeit von den jeweiligen „sozialstaatlichen“ Gegebenheiten:
- die „Pädagogisierung als Konstituierung“ (S. 21),
- die „Doppelstruktur des Wohlfahrtsstaates“ (S. 23),
- der „Einfluss Sozialer Bewegungen“ (S. 24),
- die „Strukturbildung in der Weimarer Republik“ (S. 25),
- die „Ernüchterung im Nationalsozialismus“ (S 29) und
- die „Soziale Arbeit in der Nachkrieg-Bundesrepublik“ (S. 29).
3. Qualifizierung (S. 33–47)
Mit der Überschrift „Qualifizierung als Aushandlungsbühne“ (3.1) eröffnet der Autor den Abschnitt und umschreibt damit die vielfältigen Interessen, welche die Ausbildungsinhalte dominiert haben und weiterhin auf sie einwirken. Im Anschluss stellt Weck „Strukturmerkmale der Ausbildungslandschaft“ (S. 33) (3.2) vor:
- Akademisierung, Normalisierung und Ausdifferenzierung,
- Geschlechterspezifik,
- Pluralität der Ausbildungsebenen, der Trägerlandschaft und der bildungspolitischen Akteure und Instanzen und
- Verhältnis von Theorie und Praxis, Disziplinen und Professionen.
Die Breite der Tätigkeitsfelder Sozialer Arbeit lässt es zu, dass sich eine Binnendifferenzierung und -spezialisierung herausbilden konnte. Weck differenziert bei den Kernberufen der Sozialen Arbeit (3.3) solche, die über ein Studium an (Fach-)Hochschulen, solche, die über ein Studium an Universitäten und weitere akademische Zugänge erlangt werden. Im Abschnitt zu den Motivationslagen und sozialen Hintergründen der Studierenden (3.4) präsentiert der Autor Studienergebnisse, aber auch Zuschreibungen, die z.T. bezüglich der Bedeutung des Studiums für die Professionalität zu denken geben.
4. Professionelles Handeln (S. 48–86)
In diesem Kernstück des Buches, das als Verständnisvoraussetzung für die Herausbildung von beruflicher und professioneller Identität dient, widmet sich Weck eingangs der Klärung der Begriffe Profession, Professionalisierung und professionelles Handeln (4.1). Ausführlich geht er auf das Attribute-Modell, das funktionalistische, das machttheoretische, strukturtheoretische, das Semi-Professions- sowie das handlungsorientierte und kompetenzbezogene Professionskonzept ein. Bei der Darstellung eines Modells professionellen Handelns (4.2) rekurriert der Autor auf das prominent ausgearbeitete von Maja Heiner (2004) und ergänzt es mit Erwägungen von Burkhard Müller (2012). Für seine Studie resümierend bedeute dies ein handlungstheoretisches Professionsverständnis zugrunde zu legen („und nicht den Status des Berufs“ (S. 67)), das Aufgabe, Zielsetzung, Handlungsfeld und methodische Herangehensweise fokussiere. Als weitere Merkmale seien die reflexive Kompetenz und das wissenschaftliche Wissen einzubeziehen. Abschließend nimmt Weck den Zusammenhang von Biografie und Professionalität (4.3) in den Blick: Zunächst klärt er ausführlich die Begriffe Lebenslauf und Biografie, um danach die „biografisch reflexive Passung als Ressource für Professionalität“ (S. 83) unter die Lupe zu nehmen, ist sie doch für seine Studie von besonderer Relevanz.
5. Gesellschaftliche Transformationsprozesse und sinnvolle Arbeit (S. 87–116)
Einleitend (5.1) legitimiert der Verfasser seinen Rekurs auf Andreas Reckwitz´ Gesellschaftsdiagnose, die er in „Die Gesellschaft der Singularitäten“ (2018) vorgenommen hat und deren sich Weck unter Ergänzung von kritischen Einwänden bedient, um Soziale Arbeit als Beruf in Zeiten transformativer Prozesse und veränderter Interpretation der Bedeutung von Arbeit einzuordnen. Die „Singularisierung der Arbeitswelt“ (S. 92) (5.2) sei dabei ein prägnantes Charakteristikum, das sich in der „creative economy“ als Praktik des Arbeitens und Organisierens erweise (z.B. Projekte, Befristung, Netzwerke). Zudem sei von einer „Singularisierung der Arbeitssubjekte“ (S. 98) auszugehen, die sich sowohl in der Selbstpräsentation als auch in der Beurteilung von Arbeitszufriedenheit zeige. Im Absatz „Über sinnvolle Arbeit“ (S. 104) (5.3) skizziert der Autor den gesellschaftlichen Sinn (soziale Integrationsfunktion) sowie den „individuellen Sinn von Arbeit“ (S. 106), welcher sich in sinnvoller und glücklicher Arbeit, in der Erfahrung von Wirksamkeit und Nutzen, in sichtbaren Ergebnissen und Anerkennung niederschlagen könne. Mit Bezug zum Erleben der Sozialarbeitenden sei Kongruenz, verstanden als passende individuelle Hilfe für das Klientel und die gelungene Integration in Gesellschaft, von herausragender Bedeutung. Dieses Sinnerleben sei maßgeblich, um Belastungserfahrungen ausgleichen zu können.
6. Methodologisches und methodisches Vorgehen der Biografieanalysen (S. 117–160)
Der umfangreiche Abschnitt holt weit aus und beinhaltet detaillierte Angaben zur qualitativen Forschung inklusive deren Grundannahmen und Kennzeichen (6.1) zu den Besonderheiten der interpretativen Sozialforschung (6.2), wie z.B. die interpretierte Sozialwelt, die Kommunikation, die Offenheit im Forschungsprozess (bei der Erhebung und den Textanalysen), die Prinzipien des abduktiven Schlussfolgerungsverfahrens, des sequenziellen Vorgehens und der theoretischen Verallgemeinerung und Typenbildung am Einzelfall. Auch die Gütekritierien der qualitativen Sozialforschung (6.3) (Gegenstandsangemessenheit, empirische Sättigung, theoretische Durchdringung, textuelle Performanz, Originalität) werden dargelegt. Im Teilkapitel Biografieanalysen (6.4) charakterisiert der Autor das biografisch-narrative Interview sowie das „technische“ Vorgehen, flicht Ausführungen zur Biografieforschung ein und stellt die Schrittfolge biografischer Fallrekonstruktionen bestehend aus der sequenziellen Analyse der biografischen Daten, der Text- und Feldanalyse sowie der Rekonstruktion von erlebter Lebensgeschichte vor. Abschließend präsentiert Weck die Auswahl der Befragten und die Durchführung der Interviews (6.5): Zwischen Mai 2019 und April 2020 wurden zwölf Interviews mit neun Frauen und drei Männern im Alter zwischen 28 und 49 Jahren geführt, die über Kontakte und das Schneeball-Prinzip akquiriert werden konnten.
7. Falldarstellungen (S. 161–281)
Anhand von drei ausgewählten Fällen demonstriert Weck sehr detailliert eine gelungene und eine nicht gelungene Identifikation mit dem Beruf sowie eine hybride respektive eine nicht eindeutige Berufsidentifikation. Zur Verdeutlichung des formalen Vorgehens verzichtet der Verfasser bei Fall 1 auf die komprimierte Form der Darstellung und streut ausführliche Anmerkungen zu möglichen Verläufen des Interviews sowie direkte Zitate ein. Im ersten Schritt präsentiert er die objektiven Daten des Falls (Eltern, Geschwister, Schullaufbahn, Studium, berufliche Stationen und Erfahrungen). Im zweiten Schritt werden die Lebensgeschichte auf manifeste und latente Regeln und Muster geprüft und die biografisch eruierbaren Phänomene dargelegt. Im dritten Schritt wird der jeweilige Fall mit einer Fokussierung auf die „individuelle Identifikationsarbeit“ (S. 162) der Befragten zusammengefasst. Die Kategorien entstehen aus der Fallschilderung und umfassen z.B. bei Fall 1 Herkunft und Ausgrenzungserfahrungen, Studium, Einstieg in die Soziale Arbeit, berufliche Konsolidierung im Handlungsfeld, positive und negative Seiten des Berufs, Bedeutung der Erwerbsarbeit, Zukunftsaussichten. Am Ende wird jeweils die Fallstruktur kurz resümiert. Für Fall 1 wird die Hinwendung zur Sozialen Arbeit als „berufliche Selbstverwirklichung“ (S. 221), für Fall 2 als „Rückgewinnung der Selbstwirksamkeit“ (S. 247) und für Fall 3 als „berufsbiografischer Umweg“ (S. 278) bezeichnet.
8. Bedeutung von Quereinsteiger*innen aus Perspektive der Leitungskräfte (S. 282–306)
Dieses Kapitel ist dem Autor insofern sehr wichtig, da Quereinstiege in die sozialen Dienste (Organisationen, Institutionen) von diesen zu arrangieren, zu gewährleisten und zu verantworten sind. Weck skizziert die (sich verändernden) Aufgaben (organisations-, personen- und gruppenbezogene, betriebswirtschaftliche Steuerung und Reflexion und Gestaltung von Außenbezügen) von Leitungskräften in der Sozialen Arbeit. Die Sicht der Expert*innen dient dem Verfasser als Triangulation zur Sicht der Quereinsteigenden. Er beschreibt das methodische Vorgehen (Leitfaden, Auswertung, Sampling). Die Ergebnisse der vier Interviews komprimiert er – demonstriert mit ausgewählten Sequenzen – zu sechs thematischen Begründungshorizonten für den Quereinstieg:
- Die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt (Knappheit),
- Die Rolle der Quereinsteigenden in Richtung einer multidisziplinären Ausrichtung,
- Strategien zur Legitimierung von Quereinsteigenden (Motivation, nachlassende Bedeutung der staatlichen Anerkennung),
- bereichernde Erfahrungen der Quereinsteigenden,
- Motivation zum Quereinstieg (Push- und Pullfaktoren) und
- die Bedeutung von Weiterbildungen zur erfolgreichen Bewältigung des Einstiegs.
9. Zusammenfassung und Analyse der empirischen Ergebnisse (S. 307–323)
Aufgrund der Befragung von Leitungskräften in Kapitel 8 verschob der Autor den kontrastierenden Vergleich der Fälle an diese Stelle. In den drei in Abschnitt 7 genannten Fallstrukturen der (berufs-)biografischen Bedeutung der Sozialen Arbeit (9.1) sei in Rückbindung an die Analysen der spätmodernen Arbeitswelt „Soziale Arbeit als prototypischer Beruf für die Arbeitssubjekte“ (S. 310) zu erkennen. Die Tätigkeit an sich habe einen sinnverleihenden Eigenwert und trage – bei steter Gefahr zur Überidentifikation – zur Selbstverwirklichung bei. Was die Professionalität von Quereinsteigenden in der Sozialen Arbeit (9.2) anbetrifft, zieht sich der Verfasser u.a. auch methodisch begründet auf die Ausbildung von Momenten reflexiver Professionalität und das berufliche Selbstverständnis zurück und resümiert, dass mit Rekurs auf das ganzheitliche Professionalitätsmodell von Maja Heiner (2004) adäquat erscheinende Momente eines beruflichen Selbstverständnisses vorhanden seien, aber auch Kompetenz- und Kenntnisdefizite gegeben seien, die zu minimieren sich die Arbeitgeber zur Aufgabe (Weiterbildungen) machen. Auffallend deutlich zu erkennen ist das von den Quereinsteigenden geäußerte Bewusstsein vor den Gefahren einer Überidentifikation. Mit aller Vorsicht artikuliert Weck die Quintessenz der Studie, dass offensichtlich auch ohne Studium der Sozialen Arbeit eine Rückbindung der beruflichen Handlungen an höherstufige Sinnsysteme möglich ist und damit eine reflektierte sozialpädagogische Professionalität widergespiegelt werde.
10. Abschließende Überlegungen und Ausblick (S. 324–327)
Die Forschungsergebnisse widersprechen der Ansicht, dass mit einem Quereinstieg in die Soziale Arbeit keine Professionalität erreicht werden könne, wie umgekehrt ein Studium der Sozialen Arbeit ebendiese nicht garantieren könne. Der bei den Quereinsteigenden vorhandene professionelle Habitus sei nach Auffassung des Autors eng an die „lebensgeschichtliche Erfahrungsaufschichtung“ (S. 324) gebunden. Diese Erfahrungen (Wissen und Können) für die Soziale Arbeit, insbesondere für einen interdisziplinär angelegten Beruf, der sich diverser und multipler Problemlagen anzunehmen hat, zu nutzen, sei die Herausforderung der Zeit. Damit sei nicht gemeint, die generalistische Ausbildung anzuzweifeln, sondern vielmehr müssten Berufs- und Fachverbände Ideen entwickeln, wie Zusatz- und Nachqualifikationen vonstattengehen können.
Diskussion
Die der Dissertation zugrundeliegenden Interviews geben die Situation vor bzw. zu Beginn der Pandemie wieder. Zwischenzeitlich hat sich der Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit verschärft und der Ruf nach einer Öffnung für akademisch ausgebildete Personen anderer (zunächst eng verwandter) Disziplinen wurde lauter. So gesehen erhalten die Resultate eine bei der Konzeption der Dissertation nicht erwartbare Bedeutung in mehrfacher Hinsicht, die auch theoretisch und empirisch angesprochen werden: Da ist erstens die von gesellschaftlichen Entwicklungen induzierte Ausdifferenzierung der Handlungsfelder in der Sozialen Arbeit, denen Absolvent:innen begegnen und für die oftmals weitere Kompetenzen (z.B. Sprache, Einblick in IT u.a.m.) sehr willkommen und hilfreich sind (Stichwort: future skills). Damit einher geht zweitens die allenthalben geforderte und hoch bewertete interdisziplinäre Ausrichtung von sozialpädagogischen Fachkräften (in der Fall- und Feldbearbeitung), gepaart mit disziplinübergreifender Koordination und Kooperation, nicht zuletzt auch mit interkultureller Note. Zum dritten ist Soziale Arbeit als Disziplin und Profession mit den vielschichtigen Auswirkungen einer veränderten Arbeits- und Erwerbssituation und -gesellschaft konfrontiert, die sie inhaltlich herausfordert und die sie aus der eigenen Professionalisierungsdebatte nicht ausklammern kann. Für letzteres beinhalten die vorliegenden Ergebnisse ein paar schmerzende Stachel (für die akademische Ausbildung und die Profession gleichermaßen), mit denen sich die jeweiligen Akteure (Hochschulen, Fach- und Berufsverbände, Anbieter) zu beschäftigen haben. Schließlich sind auch die Anbieter sozialer Dienste betroffen, die unter Druck sind, qualifizierte Angebote zu liefern, die dafür erforderlichen Qualifikationen aber nicht akquirieren können und jeweils notgedrungen kreative und innovative Wege einschlagen. Sie zu beteiligen, wie der Aufbau professioneller Kompetenz in den Einrichtungen und Organisationen geschehen kann (und was zu leisten sie im Stande sind), ist ein wichtiger Aspekt, der auch vom Verfasser gesehen wurde.
Der Zielsetzung einer Dissertation gemäß holen die einzelnen Kapitel in der Darstellung sehr weit aus und liefern mehr Entwicklungslinien (z.B. zur qualitativen Methode) als für eine kompakte Abarbeitung der Fragestellung nötig gewesen wäre. Andererseits erhalten Personen, die an der Thematik interessiert sind, aber in die aktuelle Fachdebatte nicht tief eingestiegen sind, einen fundierten Überblick über den jeweiligen Diskussionsstand. Aufgrund der anhaltenden Aktualität und Brisanz der Thematik hat das als „Nischenthema“ gestartete Vorhaben mit den Ergebnissen ebendiese ausgeleuchtet. Der Publikation ist deshalb eine breite Rezeption zu wünschen, liefert sie doch empirische Evidenz, die der laufenden Debatte um den Berufszugang zuträglich ist. Zu bedauern ist, dass auf die außerhalb der drei exemplarisch involvierten Falltypen verbliebenen neun Interviews im Text – bei allem Verständnis für den Umfang – kein weiterer Bezug genommen wurde. Lesenden, die sich auf die gesicherten Resultate einlassen wollen, kann angesichts des immensen Umfangs des Buches geraten werden, sich auf die Zusammenfassungen zu konzentrieren.
Fazit
Für Professionsvertreter:innen und Anbieter sozialer Dienstleistungen eine sehr lohnende Lektüre mit jeder Menge Stoff für Diskussionen zur Professionalisierung und den Erwerb von Professionalität.
Rezension von
Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker
Lehrgebiete Sozialmanagement und Bildungsarbeit an der Fakultät Sozial- und Gesundheitswissenschaften der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg
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