Prof. Dr. Moritz Herzog, Prof. Dr. Annemarie Fritz-Stratmann: Der Igel, der jede Menge zählen konnte
Rezensiert von Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer, 14.10.2025
Prof. Dr. Moritz Herzog, Prof. Dr. Annemarie Fritz-Stratmann: Der Igel, der jede Menge zählen konnte. Ein Bilderbuch zu den wichtigsten Zählstrategien.
Ernst Reinhardt Verlag
(München) 2025.
34 Seiten.
ISBN 978-3-497-03312-6.
D: 20,00 EUR,
A: 20,60 EUR.
Reihe: reinhardt junior.
Zählen lernen
In der intellektuellen Entwicklung des Menschen sind die Grundfertigkeiten – Lesen, Schreiben, Rechnen – Bildungsanforderungen. Man kann nicht früh genug damit beginnen. Besonders die mathematischen Kompetenzen bedürfen im Bildungs- und Erziehungsprozess einer besonderen Aufmerksamkeit; das zeigen z.B. Defizite wie Dyskalkulie und andere Lernschwierigkeiten. Weil Bildung der Gesamtprozess des sozialen Lebens ist, „innerhalb dessen Einzelpersonen und gesellschaftliche Gruppen es lernen, in ihrer eigenen Gesellschaft und im Rahmen der gesamten Weltgemeinschaft ihre persönlichen Fähigkeiten und Einstellungen, ihr Können und ihr Wissen bewusst und bestmöglich zu entfalten“ (Empfehlung zur „internationalen Erziehung“, UNESCO 1974), bedarf es der familialen und gesellschaftlichen Erziehung. Es sind Bilderbücher, die als Lernmaterialien dazu führen können.
Entstehungshintergrund
Der Ernst Reinhardt-Verlag in München legt mit der Reihe „Lesen tut gut!“ Bilderbücher vor, mit denen Erzieherinnen und Erzieher in die Lage versetzt werden, den Kindern erzählend und phantasievoll Zählstrategien zu vermitteln: „Je strukturierter Mengen dargestellt sind, umso schneller können sie gezählt werden“. Fachleute, wie der Kölner Mathematik-Didaktiker Moritz Herzog, die Essener Psychologin Annemarie Fritz und die Illustratorin Angela Kommoß nehmen den Igel als Bild, um den Kindern Zählen- und Rechnenlernen beizubringen. Es sind Anregungen für Drei- bis Fünfjährige (Moritz Herzog/Annemarie Fritz/Angela Kommoß, Der Igel, der wissen wollte, wie viele Stacheln er hat, 2021), und mit dem Fortsetzungsband für Drei- bis Siebenjährige: „Der Igel, der jede Menge zählen konnte“.
Aufbau und Inhalt
Ja, Zählen ist leicht, wenn nur Weniges gezählt werden muss. Schwieriger wird es, wenn Vieles zu zählen ist. Da braucht es System und Aufmerksamkeit. Und es ist hilfreich, zweischrittig und in Reihen zu zählen. So kann es gelingen, Konkretes und Abstraktes zu erkennen. Was der Igel alles erkennt, und welche Strategien er anlegt, um die Dinge um ihn herum zählend wahrzunehmen, wird in den zweiseitigen didaktischen und methodischen Hinweisen „Zählen lernen mit dem Igel“ für Vorleser*innen aufgeschlüsselt: „Simultane Mengenerfassung“ – „In Zweierschritten zählen“ – „Strukturelle Anordnungen“.
Fazit
So ist das Bilderbuch mehr als ein Material zum Durchblättern und Anschauen; es bietet für Eltern und andere Vorleser, wie für professionelle Erzieherinnen, Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer didaktische und methodische Hilfen an, beim Zählen lernen die richtige Strategie anzuwenden. Denn: Zählen ist ein Kinderspiel!
Rezension von
Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer
Ehemaliger Lehrbeauftragter an der Universität Hildesheim
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