Annette Heuwinkel-Otter, Anke Nümann-Dulke et al. (Hrsg.): Pflegegrundlagen, Fachabteilungen, Beruf und Karriere
Rezensiert von Prof. Dr. Michael Schilder, 29.06.2007

Annette Heuwinkel-Otter, Anke Nümann-Dulke, Norbert Matscheko (Hrsg.): Pflegegrundlagen, Fachabteilungen, Beruf und Karriere.
Springer
(Berlin) 2006.
619 Seiten.
ISBN 978-3-540-23507-1.
29,95 EUR.
CH: 51,00 sFr.
Menschen pflegen. Band 1.
Siehe auch Replik oder Kommentar am Ende der Rezension
Einführung
Mit dieser Veröffentlichung liegt der erste Band einer dreiteiligen aufeinanderbezogenen Reihe von Pflegelehrbüchern vor. Das Lehrbuch basiert zum einen auf neueren didaktischen Überlegungen Birkenbihls. Zum anderen wird das zu vermittelnden Pflegefachwissen anhand von modifizierten NANDA-Pflegediagnosen (Nordamerikanische Pflegediagnosenvereinigung) thematisch gegliedert, was einem für Deutschland neuen Ansatz in der Gestaltung von Lehrbüchern entspricht. Dies unterscheidet die vorliegende Lehrbuchreihe von anderen Standardwerken der Pflegeausbildung. Somit werden Grundlagen des Pflegeberufs primär an pflegetheoretischen Gesichtspunkten strukturiert, deren interdisziplinäre Bezüge, wie medizinisches, sozialwissenschaftliches und weitere bezugswissenschaftliches Fachwissen daran angeschlossen sind. Außerdem tragen neben den HerausgeberInnen eine Reihe von FachautorInnen und ein u. a. aus Vertretern der Pflegewissenschaft bestehender Fachbeirat zur Qualität des Lehrbuchs bei, was in dieser Form ebenso eine neue Form der Präsentation pflegerischen Grundlagenwissens darstellt. Dieser erste Band ist neben den erwähnten didaktischen Grundlagen grundlegenden Themen des Pflegeberufs gewidmet. Dies betrifft eine Einführung in den Gegenstandsbereich fachlicher Pflege, wie zentrale Theorien, Modelle, Konzepte und das Instrument des Pflegeprozesses mit einer Vertiefung in die Pflegediagnostik. Hierbei werden auch Bezüge zur Pflegeethik und grundlegenden Ausrichtungen fachlicher Pflege hergestellt. Abgerundet wird der erste Band mit einer Einführung in zentrale und angrenzende pflegerische Handlungsfelder und eine Einführung in Prozesse lebenslangen Lernens sowie Karriereplanung in der Pflege. Somit liegt mit diesem ersten Band ein Fundament vor, auf das die anderen beiden Bänden aufbauen. Der Inhalt wird durch Serviceteile, die einen Überblick u. a. über Pflegefachzeitschriften oder Berufsverbände der Pflege geben sowie ein Glossar wichtiger Fachbegriffe ergänzt.
Entstehungshintergrund
Wie dem Vorwort der HerausgeberInnen zu entnehmen ist, ist es das zentrale Ziel dieser Lehrbuchreihe, Pflegewissen in einer dem Pflegeberuf eigenen Logik auf der Basis neuerer didaktischer Konzepte aufzubereiten und hier dem Beispiel einiger US-amerikanischer Lehrbücher zu folgen, die ebenso an NANDA-Pflegediagnosen orientiert sind. Der Anspruch dieser Publikation besteht einerseits in der Aufbereitung von Pflegewissen, das neueren gesetzlichen Anforderungen des Pflegeberufs sowie Lehrplänen entspricht, neueste pflegewissenschaftliche Entwicklungen und Erkenntnisse aufgreift und insbesondere durch die didaktische Aufbereitung eine an der Lernmotivation der LeserInnen orientierte Form der Vermittlung von Pflegewissen darstellt, das sich insbesondere an Auszubildende aller Pflegeberufe in einer generalisierten und integrierten Pflegeausbildung richtet. Zudem sollen aktuelle neue Informationen auf einer Homepage vorgehalten werden.
Aufbau
Das vorliegende Pflegelehrbuch ist in vier große Abschnitte untergliedert:
- Einsteigen ohne auszusteigen: das didaktische Konzept,
- Zurück in die Zukunft: Pflegeverständnis,
- Gewusst wie: Grundlagen der Pflegetechniken,
- Wissen und spezialisieren: Fachrichtungen und Arbeitsgebiete.
Zum 1. Abschnitt: "Einsteigen ohne auszusteigen: das didaktische Konzept"
Der einführende Abschnitt des Lehrbuchs ist der Darstellung des didaktischen Konzepts gewidmet. Es werden zentrale für das Verständnis des Lehrbuchs grundlegende Begriffe und Prinzipien erläutert. In inhaltlicher Hinsicht betrifft dies vor allem die Wahl von modifizierten NANDA-Pflegediagnosen als pflegetheoretische Grundlage. Somit liegt mit diesem Pflegelehrbuch erstmals für Deutschland eine an internationalem pflegetheoretischem Fachwissen orientierte Abhandlung zur Pflegefachausbildung vor. Ausgangspunkt für die Vermittlung von Pflegefachwissen bildet nunmehr eine von den Herausgebern modifizierte Version von NANDA-Pflegediagnosen. Das Lehrbuch basiert in didaktischer Hinsicht auf den Lernstrategien Birkenbihls. Zur Unterstützung von selbstinitiierten Lernprozessen, die sowohl für Pflegepädagogen als auch Lernende in der Pflege nutzbar gemacht werden können, orientiert sich die Aufbereitung des Lehr- und Lernstoffs an einer Kombination so genannter Neuromechanismen. Auch hierin führt das einleitende Kapitel ein.
Zum 2. Abschnitt: "Zurück in die Zukunft: Pflegeverständnis"
- Das erste Kapitel ist dem Gegenstandsbereich der beruflichen Pflege gewidmet, wobei deren Spezifika und Unterschiede zur informellen Pflege herausgearbeitet werden. Zudem werden aus pflegetheoretischer Sicht zentrale Schlüsselbegriffe erörtert, was einen ersten Zugang zur Perspektive der fachlichen Pflege eröffnet. Außerdem werden berufspolitische und berufsgeschichtliche Hintergründe vermittelt und prominente Pflegewissenschaftlerinnen vorgestellt. Vor allem auch die Definitionen von Pflege stehen im Zentrum dieses ersten Kapitels, die wesentlich sind, um den Pflegeberuf von anderen Gesundheitsfachberufen unterscheidbar zu machen. Neben der Definition von Pflege werden weitere zentrale Begriffe wie Gesundheit, Gesundheitsförderung und Krankheit in ihren Grundzügen erklärt. Des Weiteren werden zentrale Begriffe wie Handlungsfelder der Pflege, bildungsbezogene Aspekte und weitere Berufs- und Tätigkeitsfelder der Pflege dargelegt. Dies wird durch Ausführungen zur Ethik und spezifischer auf die Pflege bezogen der Pflegeethik ergänzt. So werden ethische Prinzipien mit Bezug zur Pflegepraxis erläutert. Das Kapitel schließt mit der Darstellung zu lernender Schlüsselkompetenzen als Voraussetzung für die Ausübung beruflicher Pflege. Den Inhalten angegliedert finden sich jeweils Literaturhinweise zu den behandelten Themen. Das jeweilige Kapitel wird mit der so genannten Schülerseite abgeschlossen, in der der vorangegangene Inhalt anhand der erwähnten didaktischen Prinzipien in Auszügen nochmals reflektiert wird und der Leser zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Lernstoff inspiriert wird.
- Das zweite Kapitel beinhaltet eine Einführung in das zentrale Instrument fachlicher Pflege: den Pflegeprozess. Der Pflegeprozess wird in seinen internationalen und nationalen Entwicklungslinien und seinen Phasen besprochen und durch zahlreiche Abbildungen veranschaulicht. Die Phasen des Pflegeprozesses werden jeweils einzeln intensiv beleuchtet und auf den Gesamtprozess bezogen reflektiert. Außerdem werden Voraussetzungen und Kritikpunkte zum Pflegeprozess dargelegt, was auf der Basis der vermittelten Grundlagenkenntnisse zum Pflegeprozess Grundlage für eine eigene kritische Auseinandersetzung ermöglicht. Das Kapitel schließt mit einer Einführung in die Pflegedokumentation und ihre Bedeutung für die klinische Pflege ab.
- Das folgende Kapitel beinhaltet eine Vertiefung in die Pflegediagnostik. So werden die geschichtlichen Hintergründe der Entwicklung der Pflegediagnosen der nordamerikanischen Pflegediagnosenvereinigung NANDA dargelegt und ihr Verhältnis zum übrigen Pflegeprozess veranschaulicht. Darüber hinaus werden die Formen und der jeweilige Aufbau der verschiedenen NANDA-Pflegediagnosen aufgeschlüsselt. Anschließend erfolgt eine kurze Einführung in zentrale Ordnungssysteme bzw. Klassifikationen und den Pflegediagnostischen Prozess. Ergänzt wird der Text jeweils durch Grafiken und Bilder. Den Abschluss dieses Kapitels bildet die Gegenüberstellung und Abgrenzung von Pflegediagnosen und medizinischen Diagnosen.
- Im vierten Kapitel werden die Begriffe Pflegewissenschaft sowie Pflegeforschung und die Verwendung von Forschungsergebnissen in der Pflegepraxis behandelt und deren Schwerpunkte tabellarisch gegenüber gestellt. Zudem werden allgemeine Charakteristika und Ordnungssyteme von Pflegetheorien und -modellen erklärt und wesentliche international und national bedeutsame Ansätze verglichen. Schließlich erfolgt eine grundlegende Einführung in die Pflegeforschung, deren unterschiedliche Vorgehensweisen und Ziele und deren Bedeutung für die klinische Pflegepraxis in Kürze beleuchtet werden.
- In einem weiteren Kapitel werden die Begriffe Pflegequalität, Qualitätsmanagement, die Schritte und Instrumente der Qualitätsförderung (eine Wortneuschöpfung der AutorInnen) und das Pflegeleitbild beleuchtet. An dieser Stelle finden sich u. a. auch Ausführungen zu den wichtigsten Formen von Pflegeorganisationen, deren Vor- und Nachteile gegenübergestellt werden. Die jeweils an die Kapitel angeschlossenen Schülerseiten vermitteln weiteres Hintergrundwissen über die vermittelten Inhalte und bieten u. a. Links zu weiterführenden Informationen im Internet.
- Das abschließende Kapitel ist dem Thema Pflegerecht gewidmet, wobei pflegerelevante rechtliche Grundbegriffe, so z. B. zum Haftungsrecht und zur Delegation von Aufgaben dargelegt werden.
Zum 3. Abschnitt: "Gewusst wie: Grundlagen der Pflegetechniken"
- Zunächst werden im ersten Kapitel als Grundlegung einer personenorientierten
Pflege die Menschenbilder betrachtet, die für die Ausübung des Pflegeberufs von
zentraler Bedeutung sind. Auch die Bedeutung der Beziehung zwischen Menschen
und ihre Rollen werden mit Blick auf die Pflegepraxis herausgearbeitet.
- Das sich hieran anschließende Kapitel führt in das Konzept der Kinästhetik ein. Nach der Erläuterung deren zentralen Hintergründe werden deren Prinzipien herausgearbeitet und in den Kontext fachlicher Pflege gestellt.
- Das folgende Kapitel beinhaltet eine komplexe Abhandlung zum Thema Krankheit vermeiden - Gesundheit erhalten. Dies beinhaltet eine Einführung in die Themenfelder der Prävention und Gesundheitsförderung, Patienten-/ Familienedukation, Gesunderhaltung und Eigenschutz des Pflegepersonals, Hygienegrundlagen zur Gesundheitssicherung und zu Berufskrankheiten Pflegender.
- Dann werden in einem weiteren Kapitel Schwerpunkte pflegerischer Handlungen, die Wahrnehmung, Beobachtung und Untersuchung pflegebedürftiger Personen betreffend dargelegt und vergleichend gegenübergestellt und im Rahmen eines tabellarischen Überblicks am Ende des Kapitels über wichtige Beobachtungsparameter veranschaulicht.
- Den Abschluss dieses Abschnitts bilden die drei folgenden Kapitel, in denen die perioperative Pflege, eine Einführung in die Nutzung und Anwendung von Geräten in der klinischen Versorgung sowie in das Medizinproduktegesetz und schließlich Ausführungen zu pflegerischen Aufgaben im Rahmen ärztlicher Diagnostik und Therapie beleuchtet werden.
Zum 4. Abschnitt: "Wissen und spezialisieren: Fachrichtungen und Arbeitsgebiete"
- Dieser Abschnitt enthält Grundinformationen zu wesentlichen pflegerelevanten Versorgungsbereichen, speziellen Versorgungsformen und angrenzenden Handlungsfeldern klinischer Pflege, wie die Ambulanz, die Endoskopie, die Dialyse, rehabilitative Einrichtungen u. a. Zunächst werden wesentliche mit dem jeweiligen Feld zusammenhängende Grundbegriffe geklärt und der Bezug zur fachlichen Pflege anhand der jeweiligen Spezifika der Patientensituation herausgearbeitet. Neben den Arbeits- und Aufgabenschwerpunkten Pflegender, wesentlichen Konzepten, interdisziplinären und rechtlichen Gesichtspunkten werden auch räumliche und bauliche Besonderheiten bearbeitet. Dies vermittelt einen ersten grundlegenden Einblick in diese für die fachliche Pflege bedeutsamen Handlungsfelder und verlässt damit eine ausschließlich auf das Krankenhaus fokussierte Auseinandersetzung mit den fachlichen Grundlagen der Pflege.
- In einem weiteren Kapitel wird das Thema Karriereplanung für Pflegeberufe abgehandelt. Gerade auch für Auszubildende in der Pflege ist es unabdingbar wichtig, sich nach einer gründlichen Bestandsaufnahme eigener Fähigkeiten und Schwächen zukunftsorientiert mit den beruflichen Möglichkeiten auseinanderzusetzen, wozu hier Grundlagen gelegt werden. Diese betreffen die Selbstanalyse, Umgangsformen und Bewerbungsstrategien. Ausführungen zum Lernen runden das Bild ab. Im Serviceteile finden sich weitere interessante Informationen zu Pflegeorganisationen, zu Berufsverbänden der Pflege, ein Glossar und ein Stichwortverzeichnis.
Zielgruppen
Wie auch in dem Lehrbuch selbst als Anspruch formuliert, richtet sich die vorliegende Publikation an PflegeschülerInnen der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, der Altenpflege, der Kranken- und Altenpflegehilfe sowie deren Lehrende und in der praktischen Pflege tätige Lehrpersonen. Zudem ist das Buch auch an fachlicher Pflege interessierte Personen und an Laienpflegende gerichtet.
Diskussion
Der vorliegende erste Band der Lehrbuchreihe Menschen pflegen eignet sich nach meiner Einschätzung gut als Grundlage und Einführung in allgemeine Charakteristika des Pflegeberufs und den angrenzenden Handlungsfeldern. Die Auswahl der behandelten Themen ist zumeist als gelungen zu bewerten. Die dargestellten Inhalte sind durchweg fachlich fundiert, es wird mit wenigen Einschränkungen auf aktuelle einschlägige und umfassende Literatur zurückgegriffen, wobei die jeweiligen AutorInnen sich u. a. durch Publikationen zum Themengebiet als Experten der jeweiligen Themenfeldern ausgewiesen haben. Die Auswahl der Inhalte ist als gelungen zu bewerten, einzig die Logik des dritten Abschnitts ist nicht nachvollziehbar, da scheinbar wahllose Inhalte herausgegriffen werden. Die Berücksichtigung ethischer Prinzipien ist als sehr gelungen hervorzuheben was eine sehr wichtige Dimension der Pflege hinweist, deren Bedeutsamkeit damit entsprechend herausgehoben worden ist. Der Einstieg in das Lehrbuch wird mit den zentralen Grundlagen zum Gegenstandsbereich der fachlichen Pflege, dessen ethische Dimension und sich ergebende Schlüsselqualifikationen äußerst konstruktiv gewählt, da es Lernenden einen ersten wichtigen Zugang und Orientierung vermittelt. Das zentrale Arbeitsinstrument der Pflegeprozess wird äußerst kenntnisreich und in seinen wesentlichen Bedeutungen dargelegt. Die Darstellungen zum Pflegeprozess, zur Pflegequalität und zum Pflegerecht sind kompakt, praxisorientiert, fachlich fundiert und grafisch sowie didaktisch ansprechend aufbereitet. Die Abhandlung zu den Pflegediagnosen fällt qualitativ etwas ab, da es meiner Ansicht nach unverständlich ist, warum die AutorInnen eine Reformulierung einzelner Schritte des Pflegeprozesses für nötig erachten. So werden die einzelnen Schritte des Pflegeprozesses begrifflich verändert, zudem ist die Gegenüberstellung mit den wesentlichen Phasenmodellen in logischer Hinsicht nicht gänzlich überzeugend. Ansonsten wird das Thema systematisch und verständlich abgehandelt.
Meiner Einschätzung nach ist die Explizierung des didaktischen Prinzips in dieser Ausführlichkeit ein Novum in der Konstitution von Lehrbüchern für die Pflegeausbildung. Das didaktische Prinzip des Lehrbuchs ist meiner Ansicht nach vor allem für PflegeschülerInnen geeignet. Die mittels Hervorhebungen, textergänzenden Abbildungen, Zitaten, humorvollen Karikaturen und Rätseln didaktisch ansprechend aufbereiteten pflegefachlichen Inhalte laden zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Lehrstoff ein. In den pflegefachlichen Inhalte sind eine möglichst große Anzahl so genannter Neuromechanismen in einer spezifischen Weise kombiniert, dass hiermit Lernprozesse angeregt und unterstützt werden, was als Vorteil gegenüber eines ausschließlich linear strukturierten Lehrstoffs auszumachen ist. Am Buchrand des jeweiligen Textes finden sich neben Zitaten auch Übersetzungen relevanter Fachbegriffe in die englische Sprache, was zur spielerischen Auseinandersetzung mit der für die BerufseinsteigerInnen immer wichtiger werden Fremdsprache einlädt. Gelungen sind auch die Einleitungen in die jeweiligen Abschnitte zu bewerten, in denen prominente Vertreter des Pflegeberufs mit einem Statement vertreten sind. Somit wird mit dieser didaktischen Aufbereitung des Lern- und (Lehr-)materials ein ausschließlich an linearen Strukturen orientierte Logik aufgebrochen, was in mir die Neugier auf die Inhalte und den Spaß am Weiterlesen geweckt hat. Auch die Farbgestaltung orientiert sich an didaktischen Prinzipien, so sind beispielsweise Handlungstabellen stets in grün gehalten, um die Orientierung in den Abhandlungen zu verbessern. Auch die Kapitelstrukturen und die Überschriften sind stets gleich gehalten, um der schnellen Orientierung und des systematischen Aufbau des Lernstoffs willen. Meiner Ansicht nach geht daher die Idee der didaktischen Aufbereitung des Lernmaterials auf.
Fazit
Dieses erste Lehrbuch aus der dreibändigen Reihe Menschen pflegen kann als eine inhaltlich und methodisch didaktisch gelungene Einführung in den Gegenstandsbereich der fachlichen Pflege gewertet werden. Gerade der sehr breite Einstieg in die Pflege löst den mit der Publikation verbundenen Anspruch einer Einführung in die Pflege im Sinne einer generalisierten und integrierten Pflegeausbildung ein. Auf dieser Grundlage können sich weitere Inhalte zum Pflegewissen konstruktiv entfalten. Auch wenn die Zusammenstellung der behandelten Themen und deren Ordnung nicht in allen Fällen gelungen sind, liegt mit dieser Publikation eine gelungene Fundierung für Pflegewissen vor.
Gleichwohl sollte bei intensiverer Beschäftigung spezielle Literatur zur Erweiterung und Vertiefung herangezogen werden, wozu aber die Literatur am Ende der jeweiligen Kapitel einlädt. Für die Zielgruppe der PflegeschülerInnen und deren Lehrenden liegt somit ein wertvoller weil übersichtlicher Überblick über spezielle und angrenzende Bereiche fachlicher Pflege vor.
Rezension von
Prof. Dr. Michael Schilder
Professor für klinische Pflegewissenschaft an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt
Mailformular
Es gibt 17 Rezensionen von Michael Schilder.