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Gabriele Rohmann (Hrsg.): Krasse Töchter. Mädchen in Jugendkulturen

Rezensiert von Univ.-Prof. Dr. Birgit Bütow, 11.11.2009

Cover Gabriele Rohmann (Hrsg.): Krasse Töchter. Mädchen in Jugendkulturen ISBN 978-3-86546-045-5

Gabriele Rohmann (Hrsg.): Krasse Töchter. Mädchen in Jugendkulturen. Archiv der Jugendkulturen (Berlin) 2007. 312 Seiten. ISBN 978-3-86546-045-5. 25,00 EUR.

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Thema

Jugendkulturen sind auch heute noch nahezu durchgängig durch Jungen/junge Männer dominiert, Mädchen scheinen hingegen eine marginale Rolle einzunehmen. Der vorliegende Sammelband gibt einen umfassenden, differenzierten Einblick in die Lebenswelten von Mädchen in Jugendkulturen (Hardcore, HipHop, Metal, Visual kei, Fußballfans, rechtsextreme sowie, Punk- und Rockabilly-Szenen), liefert aktuelle theoretische Deutungen und diskutiert mögliche Konsequenzen für Mädchen spezifische bzw. Gender sensible Ansätze in der Jugendarbeit.

Herausgeberin

Gabriele Rohmann (Jahrgang 1968) ist Sozialwissenschaftlerin, Journalistin und Dozentin in der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung. Sie ist Mitbegründerin des Archivs der Jugendkulturen Berlin und hat zahlreiche Beiträge zu Jugendkulturen in Büchern, Zeitschriften, Hörfunk und Internet veröffentlicht. Sie arbeitet zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung als pädagogische Leiterin des Projekts „Culture on the Road“ (Träger: Archiv der Jugendkulturen e.V.).

Entstehungshintergrund

Der vorliegende Band geht teilweise auf eine Fachtagung „Unbeschreiblich weiblich? Mädchen und junge Frauen in Jugendkulturen zurück, die gemeinsam vom Archiv Jugendkulturen Berlin und dem Europäischen Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar im Januar 2007 veranstaltet wurde. Durch die Tagung, auf der eine Vielzahl aktueller Diplom-, Magister- und Doktorarbeiten differenzierte Einsichten zu Lebenswelten von Mädchen und junge Frauen lieferten, schien der ursprüngliche Titel nicht mehr passend. „Krasse Töchter“ steht für eine Vielzahl verschiedener Konnotation für Verhaltens- und Orientierungsmuster von Mädchen in der Gegenwart, er steht sowohl für Ressourcen und Selbstbewusstsein als auch für Werte, die auch bei Mädchen abzulehnen und zu kritisieren sind (etwa Fremdenfeindlichkeit).

Aufbau

Der Sammelband gliedert sich in sechs Teile. Im ersten Teil geben Barbara Stauber und Stephanie Kießling einen Überblick über Konstruktionsprozesse von Geschlecht in Jugendkulturen sowie über die Rolle von Frauen in der Pop- und Rockgeschichte. Im zweiten Teil stehen Beiträge über Mädchen in eher weiblich dominierten Jugendkulturen im Vordergrund (Marco Höhn, Dunja Brill, Melanie Groß, Bernadette La Hengst). Im dritten Kapitel werden Lebenswelten von Mädchen in maskulinen Jugendszenen vorgestellt (Marion Schulze, Susanne El-Nawab, Sarah Shaker, Nicole Seimer & Almut Sülzle, Michaela Köttig). Der vierte Teil ist der weit verbreiteten Jugendkultur des HipHop und den Artikulationsmöglichkeiten von Mädchen gewidmet (hier sind u.a. viele Interviews mit jungen Frauen abgedruckt, die Außenstehenden sehr viele authentische Einblicke geben) Die Beiträge sind .von der Rapperin Pyranja, Thomas Schwarz, Nadja Madlener und Monica Anna Hevelke. Der fünfte Teil thematisiert die Problematik von Mädchen und Medien (Doris Katheder; Katja Röckel) und der abschließende mögliche Perspektiven von Mädchenkulturarbeit, interkultureller Mädchenarbeit und Chancen der Thematisierung von Geschlechterverhältnissen in und durch die Mädchenarbeit (Elke Josties, Ursula Bachor, Claudia Wallner).

Inhalt

Auf Grund der Vielfalt von Beiträgen des vorliegenden Sammelbandes sollen an dieser Stelle nicht alle inhaltlich vorgestellt werden, sondern einige, die die Aufmerksamkeit der Rezensentin aus ihrer fachlich-wissenschaftlichen Sicht besonders aufgefallen sind und wichtig scheinen.

Im Auftakt beschreibt Stephanie Kießling in ihrem Beitrag „We Keep On Runnin‘. Eine kurze Geschichte über eine lange: Frauen in der Rock- und Popmusik“ einerseits den Sonderstatus von Frauen in der populären Musikgeschichte – und damit ihren bis dato wirkenden Ausschluss- und Abwertungsmechanismen. Andererseits kann die Geschichte von Frauen in Rock und Pop immer auch als Refugium, als Rahmen beschrieben werden, in denen Grenzen von Weiblichkeit bzw. weiblichen Rollenzuschreibungen überschritten und damit Wege von Frauenemanzipation geebnet wurden. Die Autorin geht auf die Rolle von Frauen in der Hippie-Bewegung ein (z.B. Girl-Groups wie die Shirelles oder Diana Ross & Surpremes), die Frauenbands der 1970er und 1980er Jahre, beleuchtet ambivalente Entwicklungen zwischen Girlie-Bildern und „neuem Feminismus“, den Frauen in den 1980er , 1990er und folgenden Jahren in ihrer Musik im Vergleich zu männlichen Idolen widerspiegeln. Sie resümiert: Die Geschichte der Frauen in der Rock- und Popmusik ist keine linear entwickelte oder so verstehen ließe. Viele Stränge entwickelten sich parallel, in zyklischen Kreisen, wurden musikalische Traditionen von späteren Generationen aufgegriffen, andere verworfen, neue Variationen ausprobiert und wieder andere neu belebt … Kennzeichnend ist das Spiel von mit den Strategien der Verwerfung und Verweigerung, mit Affirmation und Überaffirmation, die verschiedenen Praxen der Maskerade sowie der Selbsterfindung und –ermächtigung“ (S. 29).

In einem zweiten einführenden Beitrag rahmt Barbara Stauber das Thema von Mädchen in Jugendkulturen in ihren Funktionen als Genderkonstruktionen. Sie geht dabei auf die Entwicklung und wichtige Aspekte des soziologischen Konzepts von „doing gender“ ein und bezieht dieses auf jugendkulturelle Selbstinszenierungen von Jugendlichen im Übergang zum Erwachsenenalter. Wichtig ist dabei deren Bedeutung: In Geschlechterinszenierungen erleben und gestalten Mädchen und Jungen ein Gefühl der Kohärenz ihrer Geschlechterrollen. Dieses verdeutlicht die Autorin anhand ihrer eigenen Untersuchungen zur Techno-Szene. Sie zeigt auf, dass Mädchen und Jungen in jugendkulturellen Szenen sehr viel Selbstgestaltungspotenzial haben, es aber an unterstützenden, begleitenden und reflektierenden Hilfen im Übergang zum Erwachsenenalter fehlt. Diese dürften keinesfalls normativ-belehrend sein, etwa im Sinne vordergründiger feministischer Konnotationen. Diesen Gedanken greift Elke Josties anhand biographischer Studien zu Bildungspotenzialen von Jugendkulturarbeit mit Mädchen und jungen Frauen im sechsten Teil des Sammelbandes auf.

Im dritten Teil werden eher weiblich dominierte Jugendkulturen vorgestellt. Marco Höhn beschreibt in seinem Beitrag die medial wie szenespezifisch verbreitete Jugendkultur des Visual kei – eine Jugendkultur, die von japanischen Comics und Musikstilen geprägt ist sowie von der Nachahmung japanischer Comic- und Musikstars im Rahmen von Internetforen, auf mehr oder weniger kommerziell organisierten Manga- oder Animé-Events (bei der Sparte des sog. „Cosplay“, einem Wettbewerb um die originellste Kostümierung und Darstellung von Stars). Die Anzahl der Anhänger/innen ist eher überschaubar und deshalb in Deutschland auch weniger bekannt – außer bei Insider/innen. Dies seien nach Beschreibung von Höhn vorwiegend weibliche Anhängerinnen. Eine Analyse dieses als weiblich gekennzeichneten Sozialraums erfolgt nicht. Auch Dunja Brill widmet sich in ihrem Beitrag einer weiblich dominierten Jugendkultur, den Gothics. Diese zeichnen sich durch einen phantasievollen (schwarzen) Kleidungs- und Musikstil sowie durch ein Verschwimmen von Geschlechtergrenzen aus, das ein Experimentieren von jungen Männern und Frauen ermöglicht. Die Szene lebe, so die Aussage von Anhängerinnen, einerseits von einer vordergründigen Ästhetik der „Geschlechtslosigkeit“ (S. 57) in einer visionären Kultur jenseits der binären Geschlechterhierarchien, erhebe aber andererseits das Weibliche zum ästhetischen Prinzip (S. 58). Diese beiden Selbstverständnisse werden anhand von Aussagen vieler Szeneangehöriger authentisch untersetzt. Obwohl Mädchen und junge Frauen sich bei den Gothics freier und flexibler als in anderen Jugendkulturen entfalten können, so das Resümee der Autorin, ist Geschlecht als soziale Kategorie nicht außer Kraft gesetzt. Dies zeige sich gerade in der vordergründigen Idealisierung des Geschlechtslosen, die es jungen Frauen schwerer mache, ihre Ansprüche auf Gleichberechtigung tatsächlich durchzusetzen. Vervollständigt wird das Spektrum der weiblich dominierten Jugendkulturen durch Beiträge über Rriot-Girls (Melanie Groß) und Girl-Bands bzw. weibliche Theater- und Musik-Kunst (Bernadette La Hengst, Berliner Künstlerin).

Der vierte Teil ist Mädchen und jungen Frauen in maskulinen Jugendkulturen gewidmet. Exemplarisch stelle ich die Beiträge von Marion Schulze und Michaela Köttig vor, beides laufende bzw. abgeschlossene Promotionsprojekte. Marion Schulze analysiert vergeschlechtlichte und vergeschlechtlichende Prozesse und Praktiken in den Szenen des Hardcore, indem sie diese zunächst als Teil, als Institutionen von Geschlechterordnungen kennzeichnet, die eine Vielzahl an Symboliken und Handlungsaufforderungen im Sinne von Doing Gender und Reproduktion unsymmetrischer Geschlechterverhältnisse evozieren. Diese Symboliken und Praktiken (Tanzen, Mitsingen) stellt die Autorin zunächst aus einem eigenen Forschungsprojekt vor, um sie dann darauf hin zu untersuchen, wie sich hierin Hierarchien reproduzieren. Mädchen fungieren in der Hardcore-Szene als „schmeichelnde Spiegel“ der Jungen, als den jungen Männern Anerkennung gebende Zuschauerinnen (S. 98). In einem zweiten Untersuchungsschritt analysiert Marion Schulze, wie sich Doing-Gender-Prozesse von Mädchen in männlich dominierten Szenen vollziehen. Diese dürften nicht einseitig als Anpassungsleistung an männliche Normen betrachtet werden, sondern bedürften einer komplexeren Betrachtung. Die Autorin kommt – auch unter Bezugnahme auf andere Studien – zum Schluss, dass Mädchen zwischen den Polen der Betonung von Geschlechterdifferenz und der Neutralisierung von Geschlecht jonglieren, um ihren Platz in der Szene zu behaupten und Anerkennung zu finden.

Michaela Köttig beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit der Problematik von Mädchen in rechten Szenen. Sie stellt in ihrem Beitrag zunächst die zahlenmäßige Beteiligung von Mädchen und Jungen im rechten Spektrum von Orientierungsmustern bis hin zur Tatbeteiligung bei rechtsextrem motivierten Straftaten vor: Während die Geschlechterverteilung auf der Einstellungsebene noch paritätisch ist, finden sich zwischen nur 1 und 10% Mädchen bei rechtsextremen Straftaten. Daraus ist jedoch keinesfalls abzuleiten, dass Rechtsextremismus eine Sache von (jungen) Männern ist und Mädchen lediglich auf Anhängsel reduziert werden dürfen. Vielmehr sei eine Vielfalt „rechter Typen“ von Mädchen in diesen Szenen zu finden. Auch seien rechte Mädchen keineswegs „harmloser“ als Jungen. Diese Feststellung untermauert Michaela Köttig durch eigene Untersuchungsergebnisse. In ihren Analysen werden rechte Orientierungs-, Zugehörigkeits- und Verhaltensmuster in ihrer Verschränkung mit der Familien- und Lebensgeschichte der Mädchen betrachtet. Rechtsextreme Muster bilden sich nicht zufällig und durch bloße Anwesenheit entsprechender jugendlicher Sozialräume heraus, sondern durch ein Zusammentreffen von spezifischen Erfahrungen der Mädchen in der Familiengeschichte, im Hinblick auf Eltern-Kind-Beziehungen sowie soziale Rahmenbedingungen. Diese Zusammenhänge werden exemplarisch an einem biographischen Fall vorgestellt und verdeutlicht. Die Autorin zieht das Fazit, dass Rechtsextremismus von Mädchen und jungen Frauen keineswegs ungefährlich sei und deshalb mehr Aufmerksamkeit verlange.

Weiterhin lesenswert und informativ sind die Beiträge über Mädchen in maskulinen Jugendkulturen von Susanne El-Nawab (Skinhead- und Rockabilly-Szene), Sarah Chaker (Black und Death Metal) sowie von Nicole Selmer und Almut Sülzle (Weibliche Fanclubs im Männerfußball, etwa der Kölner Club „Uschifront“).

Der fünfte Teil ist – gleichwohl er inhaltlich zum vorigen gehört – Mädchen in der HipHop-Kultur gewidmet. Zu diesem gehören Beiträge v.a. von jungen Frauen, die der Szene angehören oder ihr selbst verbunden sind (Pyranja; Monica Anna Hevelke) sowie sozialwissenschaftliche Analysen von Mädchen im HipHop (Thomas Schwarz) und Mädchen in der Graffiti-Szene (Nadja Madlener). Hier sind viele Bezüge zum Beitrag von Marion Schulze zu finden.

Der sechste Teil befasst sich mit sozialpädagogischen bzw. medienpädagogischen Aspekten des Themas von Mädchen in Jugendkulturen. Doris Katheder stellt das Selbstverständnis und die Medienkritik von nicht-kommerziellen Mädchenmagazinen vor, während Katja Röckel das Konzept der feministischen Medienarbeit mit und für Mädchen diskutiert sowie Praxisprojekte vorstellt. Damit wird eine neue Facette der Thematik eröffnet, die Facette möglicher pädagogischer Konsequenzen. Sehr differenziert greift Elke Josties – wie bereits erwähnt – die Frage auf, wie sozialpädagogische Settings gestaltet sein müssen, um an jugendliche Lebenswelten „anzudocken“, um biographische Lernprozesse zu initiieren oder zu begleiten. Sie plädiert dafür, Angebote nicht undifferenziert und lediglich nur am Geschlecht universalisierend ausgerichtet zu konzipieren, sondern mehr Wert auf biographische Passungen zu legen. Sie spricht sich gegen jugendkulturelle Projekte für Mädchen aus, die lediglich auf eine Nachahmung männlicher Individualismen und Normen abzielen. Vielmehr müsse es darum gehen, die Handlungsspielräume von Mädchen in koedukativen Zusammenhängen zu erweitern. Nach einem Beitrag von Ursula Bachor (interkulturelle Mädchenarbeit) resümiert Claudia Wallner abschließend, wie sich Lebenswelten und die darin vorfindlichen Widersprüche, Chancen und Möglichkeiten von Mädchen im Laufe der letzten 30, 40 Jahre verändert haben. Sie verdeutlicht, dass es trotz Veränderungen und vieler Melangierungen in Mädchen-Lebenswelten nach wie vor strukturelle Schranken und Gewaltverhältnisse gibt, die Mädchen gegenüber Jungen benachteiligen. Mädchen, so die Autorin, sind aber keine Opfer der Verhältnisse, sondern zugleich auch Gestalterinnen und Gewinnerinnen neuer Freiheiten und Möglichkeiten. Insofern bleiben nicht nur für Mädchen Herausforderungen, sich diesen zu stellen, sondern auch für die Sozialwissenschaft und Pädagogik, sowohl Benachteiligungen und Verdeckungszusammenhänge zu entschlüsseln, als auch Stärken und Ressourcen immer wieder neu zu entdecken.

Diskussion

Der Sammelband bietet einen sehr umfassenden, informativen Einblick in Lebenswelten, in Handlungspotenziale und Artikulierungsmöglichkeiten, aber auch Grenzen von Mädchen in den am weitesten verbreiteten Jugendkulturen der Gegenwart. Dieses wie auch die Authentizität durch die jungen Frauen, die im Buch als Protagonistinnen oder mehr oder weniger involvierte Beobachterinnen von Jugendszenen selbst zu Wort kommen, machen ebenso die unverwechselbare Stärke des Sammelbandes aus, wie die in deutschsprachigen Raum erstmals umfassendere Darstellung von eher weiblich dominierten Jugendkulturen. Dieses macht es auch zu einem wichtigen Kompendium für Jugendarbeiter/innen und Studierende. Aus der Sicht der Frauen- und Geschlechterforschung hätten einige Beiträge eines kritisch-distanzierenden Kommentars oder am Schluss des Bandes eines zusammenfassenden Blicks bedurft. Dieses hätte sich aufgrund der Vielfalt der Vorgehens- und Darstellungsweisen der einzelnen Beiträge angeboten.

Anstelle dessen hat sich die Herausgeberin für Konsequenzen in den Ansätzen und Handlungsformen von Mädchenarbeit entschieden. Zudem werden noch das vorher kaum thematisierte Problem von Mädchen mit Migrationshintergrund sowie die Bedeutung von Medien und Medienarbeit eingeführt. Dieses sprengt deutlich den Rahmen. Aufgrund der in den Beiträgen immer wieder auch thematisierten Ambivalenzen und Differenzen in den Geschlechterverhältnissen wäre es hilfreich gewesen, diese auch im Hinblick auf Konsequenzen in der Profilierung von Mädchen- und gendersensibler Jugendarbeit systematischer auszuloten.

Andererseits kann der/die interessierte Leser/in durch die eher lose Verbindung zwischen den einzelnen Beiträgen „switchen“ – oder auch einfach nur blättern und bei den einzelnen Bildern und Songtexten verweilen, eigene Prioritäten setzen, ohne dabei auf einen stringentes aufeinander aufbauendes Wissen verwiesen zu sein.

Fazit

Mit dem Sammelband „Krasse Töchter“ hat Gabriele Rohmann ein wichtiges, informatives Material zu Lebenswelten von Mädchen und jungen Frauen in Jugendkulturen vorgelegt, das viele Interessen bedienen kann: Für Mädchen- und Jugendarbeiter/innen und Studierende werden differenzierte Einblicke gewährt, ohne durchgängig Wertungen und wissenschaftliche Einschätzungen mitzuliefern. Dadurch bietet das Buch auch genügend Material und Anregungen, über die eigene Praxis von Mädchen- und Jugendarbeit nachzudenken oder auch genauer hinzuschauen. Wichtige Impulse liefern dazu auch die wissenschaftlichen Beiträge zur Einschätzung von Geschichte und theoretischen Grundlagen von Mädchenarbeit.

Rezension von
Univ.-Prof. Dr. Birgit Bütow
Tätigkeitsfelder: Soziale Arbeit mit Frauen und Mädchen; Kinder- und Jugendhilfe; Theorien und Geschichte der Sozialen Arbeit

Es gibt 7 Rezensionen von Birgit Bütow.

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Zitiervorschlag
Birgit Bütow. Rezension vom 11.11.2009 zu: Gabriele Rohmann (Hrsg.): Krasse Töchter. Mädchen in Jugendkulturen. Archiv der Jugendkulturen (Berlin) 2007. ISBN 978-3-86546-045-5. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/4693.php, Datum des Zugriffs 08.09.2024.


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