Christian Zippel, Sibylle Kraus (Hrsg.): Soziale Arbeit für alte Menschen
Rezensiert von Dr. Ursula Kämmerer-Rütten, 07.04.2009

Christian Zippel, Sibylle Kraus (Hrsg.): Soziale Arbeit für alte Menschen. Ein Handbuch für die berufliche Praxis. Mabuse-Verlag GmbH (Frankfurt am Main) 2009. 508 Seiten. ISBN 978-3-940529-22-0. 29,90 EUR.
Seit Erstellung der Rezension ist eine neuere Auflage mit der ISBN 978-3-86321-000-7 erschienen, auf die sich unsere Bestellmöglichkeiten beziehen.
Herausgeber und Autoren
Christian Zippel, Professor und langjähriger Ärztlicher Leiter an der MEDIAN Klinik für Geriatrie und Rehabilitation in Berlin und Sybille Kraus, Diplom – Sozialarbeiterin, Leiterin der sozialen und therapeutischen Dienste in den St. Hedwigs – Kliniken Berlin und im St. Josefs Krankenhaus Potsdam sind die Herausgeber dieses Fachbuches, an dem weitere 28 Autoren beteiligt sind.
Zielsetzung und Zielgruppe
Anknüpfend an den 2003 erschienenen Leitfaden ‚Soziale Arbeit mit alten Menschen‘ haben die Herausgeber Christian Zippel und Sybille Kraus mit ‚Soziale Arbeit für alte Menschen‘ eine inhaltliche und strukturelle Neugestaltung vorgenommen, die den Anspruch hat, „das Spektrum der Sozialen Arbeit für und mit alten Menschen darzustellen“. Hauptzielgruppe der Publikation sind SozialarbeiterInnen in den Bereichen der Altenhilfe sowie Studierende der Sozialen Arbeit.
Aufbau, Themen, Inhalte
Das Buch ist in 26 Kapitel untergliedert und der thematische Aufbau orientiert sich an den folgenden Schwerpunkten:
- Demographie, Geriatrie/Gerontologie/Rehabilitation (Kap. 1-6),
- spezifische Themenbereiche, u.a. Wohnen, Interkulturalität, Hospiz- und Palliativversorgung, Gewalt, Suizidalität (Kap. 7-14), einzelne ambulante und stationäre Praxisfelder (Kap. 15-18)
- sowie Leistungen der SGB (Kap. 19-23) und schließlich Erläuterungen zu Betreuungsrecht/Vorsorgevollmacht (Kap. 24-25)
Im ersten Kapitel Demographische Grundlagen: Die Entjüngung des Wohlfahrtsstats skizziert David Kramer die demographische Entwicklung als zentrale Herausforderung für den Sozialstaat – aber auch für die Soziale Arbeit. Der Beitrag bietet einen Überblick über wesentliche Einflussfaktoren (Geburtenrückgang, Singularisierung, Migrationsentwicklung, Herausforderungen für die sozialen Sicherungssystemen, Altersarmut, Einfluss sozialmedizinischer Fortschritte und erhöhte Lebenserwartung etc.). Zwar werden viele Bereiche nur angerissen, bilden aber ein Szenario ab, welches für das grundsätzliche Verständnis zukünftiger Herausforderungen sowohl im Hinblick auf sozialpolitische – aber auch professionelle – Entwicklungsschritte bedeutsam ist.
Der Beitrag von Christian Zippel Gerontologie, Geriatrie und geriatrische Rehabilitation gibt grundlegende Informationen zu den im Titel genannten Bereichen, und stellt neben typischen Erkrankungen/Einschränkungen das Geriatrische Assessment und dessen Instrumente vor. Die strukturellen Eigenheiten der geriatrischen Versorgungslandschaft in der BRD mit ihren eher uneinheitlichen und interessengeleiteten Ausformungen in den jeweiligen Bundesländern werden (kritisch) dargestellt, ebenso wie das bundesdeutsche DRG-System. Es ist allerdings fraglich, ob Sozialarbeiter in der Ausbildung oder Leser ohne einschlägiges Hintergrundwissen den komplexen Zusammenhängen folgen können. Kleinere Unklarheiten können zudem irritieren, wenn z. B. von fünf Bereichen des Geriatrischen Assessment die Rede ist (S. 59) obwohl zuvor sieben Punkte genannt werden.
Sybille Kraus fokussiert die Aktuelle Entwicklung im Gesundheitswesen und Auswirkungen auf die Soziale Arbeit. Die Ausführungen der Autorin konzentrieren sich zunächst auf die Darstellung aktueller Rahmenbedingungen, d.h. Programme (DMP) und gesetzliche Grundlagen (GKV-WSG, PfWG), wobei kritisch konstatiert wird, dass die Durchsetzung positiver Ansätze (Minimierung von Versorgungsdefiziten, Stärkung der Patientenorientierung, Überwindung von Sektorengrenzen) angesichts zunehmender Ökonomisierung und vielschichtiger Partikularinteressen, abzuwarten bleibt. Kraus leitet daraus ab, dass auch die Soziale Arbeit gefordert ist, ihr Potential offensiv (er) einzubringen, und nennt wesentliche Ansatzpunkte für die Soziale Arbeit, um (verstärkt) fachspezifische Kompetenzen und professionelles Profil zu zeigen.
Der Beitrag Soziale Arbeit in der Geriatrie von Sybille Kraus und Hildegard Hegeler informiert über gesetzliche Grundlagen und Rahmenbedingungen der Krankenhaussozialdienste. Hier werden neben den strukturellen Vorgaben (Landeskrankenhausgesetze, Stellenschlüssel) auch Aufgaben, Ziele und Rolle der Sozialen Arbeit im Krankenhaus erläutert sowie Charakteristika für die Arbeit mit alten Menschen vorgestellt; letztere konzentrieren sich auf die knappe Darstellung einiger schlagwortartig erfasster Orientierungen (Autonomie, Lebenswelt, Biografie, Kompetenz), die allerdings auch auf andere Zielgruppen übertragbar sind und deren Bezug zur Altenarbeit hier etwas plakativ erscheint.
Eine spezielle Fokussierung nehmen Mechthild Niemann-Mirmehdi und Michael A. Rapp in ihrem Beitrag Klinische Sozialarbeit in der Gerontopsychiatrie vor. Die Autoren befassen sich zunächst mit der Klinischen Sozialarbeit als Fachsozialarbeit für Bereiche des Gesundheitswesens und den spezifischen Anforderungen an die Fachkräfte. Sehr anschaulich und informativ ist der Überblick über die häufigsten psychischen Erkrankungen im Alter, die als Basiswissen für die Arbeit mit älteren Menschen hilfreich sind, und auch dazu dienen, Anspruch und Ziel sozialer Arbeit in diesem Praxisfeld einordnen zu können, was dem Leser u. a. sehr pragmatisch anhand „kollegialer Tipps“ nahe gebracht wird. Den Autoren gelingt es mit ihrem Beitrag sehr anschaulich, einen nachvollziehbaren und fundierten Theorie-Praxis Bezug herzustellen.
Gabriele Trilhof und Markus Borchelt erläutern Soziales Assessment und Systematische Leistungserfassung Sozialer Arbeit in der Geriatrie unter DRG-Bedingungen. Der Beitrag gliedert sich in zwei Teile: 1. die systematische Erfassung psycho-sozialer Aspekte in Bezug auf geriatrische Patienten mittels spezieller Klassifikationssysteme und Assessment Instrumente, deren Nutzen für die Bewältigung alterstypischen Erkrankungen und Problemlagen von den Autoren betont wird – und 2. die strukturierte Leistungserfassung patientennaher (Dienst-) Leistungen, die durch SozialarbeiterInnen erbracht werden - ein Bereich, der angesichts medizinökonomischer Optimierungsprozesse (Fallpauschalierung) auch die Soziale Arbeit zunehmend fordere, ihr Leistungsspektrum zu verdeutlichen.
Ruth Remmel Fassbender stellt mit ihrem Beitrag Case und Care Management ein methodisches Handlungskonzept für den Einsatz in der Altenhilfe vor. Die Autorin stützt sich auf die einschlägigen theoretischen Grundlagen des CM und der (netzwerkorientierten) Steuerung von Hilfeprozessen und kritisiert die nach wie vor stark separierten Unterstützungsleistungen in der Altenhilfe; sie stellt deshalb einige Projekten vor, die integrierte Versorgungsleistungen unter CM Strukturen beispielhaft umsetzen. Abschließend werden Anforderungen und Kompetenzen sowie Weiterbildungsstandards für das professionelle Care und Case Management erläutert, und auf die Notwendigkeit eines sachorientierten Diskurses im Hinblick auf die Schnittstellenproblematik zwischen Sozialer Arbeit und Pflege hingewiesen.
Susanne Tyll widmet sich dem Wohnen im Alter und beginnt mit einem Überblick über Ziel und Nutzen von Wohnberatung und Wohnraumanpassung und betrachtet Nutzen im Hinblick auf die Nutzer aber auch die Leistungsträger. Daran schließt sich die Erläuterung unterschiedlicher Wohnformen an: diese Darstellung ist recht oberflächlich und skizziert zwar diverse Alternativen, ohne Schnittstellen oder auch Unterschiede (z. B. zwischen einem ‚herkömmlichen‘ Pflegeheim, einer Wohngruppe in stationären Einrichtungen und einer Seniorenresidenz) oder die allgemein (oft) begrenzte Verfügbarkeit und Finanzierbarkeit einiger Alternativen zu verdeutlichen. Es erstaunt, dass im Zusammenhang mit dem Bereich „Integriertes Wohnen“ das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser (BMFSFJ) nicht erwähnt wird.
Um Freiwilliges Engagement von Senioren und Engagementförderung geht es im Beitrag von Peter-Georg Albrecht und Thomas Kauer. Die Autoren greifen eine Entwicklung auf, die bereits klar erkennbare Strukturen hat und verorten die Soziale Arbeit im Bereich der Planung und Steuerung („Freiwilligenmanagement“ S. 209) von Bedarfslagen und der Koordination von freiwilligen Helfern mit hilfe- und unterstützungsbedürftigen Adressaten. Der Beitrag stellt sehr anschaulich zusammen, auf welch breiter Basis (BMFSFJ, Wohlfahrtsverbände) hier bereits an Konzepten gearbeitet wird, deren Ziel die Förderung des freiwilligen Engagements als eine nicht zu unterschätzende Ressource ist. Die Autoren beziehen sich auf aktive SeniorInnen und deren Bedürfnis nach Anerkennung und Verantwortungsübernahme, welches es zu nutzen gelte.
Interkulturelle Soziale Arbeit mit älteren Migrantinnen und Migranten von Silva Demirci und Dorothea Grieger widmet sich einem weiteren aktuell bedeutsamen Thema. Einer Bestandsaufnahme zur ökonomischen, gesundheitlichen und familiären Lage von Zuwanderern der ersten ‚Gastarbeitergeneration‘ folgt die Verortung einer interkulturellen Perspektive in relevanten Projekten und Gesetzen.
Die Bedeutung einer interkulturellen Perspektive in der Soziale Arbeit wird betont, die (theoretische) Grundorientierung einer interkulturellen Sozialarbeit herausarbeitet und diese anhand einiger Praxisbeispiele sehr anschaulich verdeutlicht.
Rolf D. Hirsch widmet sich dem Thema Gewalt gegen alte Menschen.
Der Autor definiert zunächst den Gewaltbegriff um anschließend Formen der Gewalt zu erläutern, die von Vernachlässigung über Misshandlung bis hin zu struktureller/kultureller Gewalt reichen; auch das Thema Altersdiskriminierung wird in diesem Zusammenhang kurz aufgegriffen.
Kapitel 12 (Hospizbewegung und Altenarbeit von Imme Kathrin Bertheau) und Kapitel 13 (Palliative Geriatrie von Dirk Müller und Christian Zippel)konzentrieren sich auf die letzte Lebensphase und entsprechende Unterstützungsangebote. In beiden Beiträgen wird der Bedeutungszuwachs und die Wichtigkeit dieses Versorgungsschwerpunktes betont und neben spezifischen theoretischen Aspekten (Umgang mit Tod und Sterben, Sterbebegleitung) werden die aktuelle Entwicklung und die bisher verfügbaren Angebote skizziert.
Der in der hier rezensierten Ausgabe neu hinzugekommene Beitrag Suizid im Alter von Christian Zippel richtet den Blick auf einen Aspekt, der unbedingt Beachtung verdient und in der Arbeit mit alten Menschen oft nicht ausreichend reflektiert wird. Zippel gibt profunde Informationen zu diesem Thema (Definition, Rechtslage, Suizidraten, Suizidarten/-methoden, Ursachen/Motive, Erkennen einer Suizidgefährdung) und verknüpft die Aufgaben der Sozialen Arbeit mit Erläuterungen zur Suizidprävention und Krisenintervention.
Kapitel 15 (Andrea Schulz und Monika Kunisch) sowie Kapitel 16 (Birgitta Neumann) behandeln Beratungsangebote für ältere Menschen und ihre Angehörigen. Schulz und Kunisch konstatieren ein (bundesweit) unkoordiniertes Angebotsspektrum und uneinheitliche Ausgestaltung der nach SGB XI implementierten Stellen und skizzieren „ideale“ Beratungsstrukturen an hand konkreter Beispiele aus verschiedenen Bundesländern; sie verweisen dabei auch auf die zu erwartenden Änderungen aufgrund des neuen PfWG, und betonen das Case Management als Grundlage für eine kooperativen Rollen- und Kompetenzverteilung zwischen Pflege und Sozialer Arbeit.
Der Beitrag von Neumann widmet sich der Lebenslage von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen, geht ebenfalls auf das professionelle Fallmanagement ein und stellt in einer sehr anschaulichen tabellarischen Übersicht mögliche Inhalte und Abfolge eines Beratungsverlaufs dar.
Soziale Arbeit in pflegenahen Praxisfeldern wird in den folgenden beiden Kapiteln aufgegriffen: in Sozialstationen und ambulant betreuten Wohngemeinschaften von Ulrike Jäger und in Stationären Pflegeeinrichtungen von Anemone Falkenroth werden primär Aufgaben und Arbeitsfelder beschrieben und die wichtige Rolle der Sozialen Arbeit betont, allerdings ohne kritische Aspekte (z. B. Rollendiffusion Pflege/Soziale Arbeit, Kostendruck) zu benennen.
Die folgenden sechs Kapitel setzen sich vorwiegend mit gesetzlichen Grundlagen und ihren jeweiligen Altersbezügen auseinander:
- Leistungen der GKV/SGB V von Sibylle Kraus,
- Hilfsmittel und Hilfsmittelversorgung von Christian Zippel, Annika Weißenburg und Ulrich Maltry,
- Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen – SGB IX von Harry Fuchs,
- Soziale Pflegeversicherung - SGB XI von Heike Ulrich und
- Möglichkeiten des SGB XII von Stephan Pallien.
- Diese Beiträge sowie auch das letzte Kapitel des Handbuchs Allgemeine Sozialrechtliche Bestimmungen von Niels Korte bieten einen sehr nützlichen Zusammenschnitt, um Studierenden und Professionellen der Sozialen Arbeit (oder auch der Pflege) eine aktuelle Orientierung in Hinblick auf grundlegende sozialgesetzliche Rahmenbedingungen zu geben.
Zum Schluss des Handbuchs wird auf das Betreuungsgesetz und seine praktische Anwendung (Bernhard Ortseifen)Bezug genommen und grundlegende Informationen
zur Einrichtung einer Betreuung, den Aufgabenkreisen und möglichen Praxisproblemen Stellung genommen. Leider fehlt in Bezug auf den letztgenannten Aspekt der spezifische Bezug zu alten Menschen – insbesondere auch die Problematik, die aufgrund häufig dominierender Altersbilder (auch bei Fachkräften) noch allzu oft zu schnellen und unreflektierten Formen der Entmündigung und Diskriminierung führen (vgl. hierzu auch einen Tagungsbeitrag von Rolf D. Hirsch, 2005 [1]
Die Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Betreuungsverfügung wird im vorletzten Kapitel von Alexandra Gerken und Christian Zippel thematisiert.
Diskussion
Soziale Arbeit für alte Menschen ist als ‚Handbuch für die berufliche Praxis‘ eine gelungene Fortsetzung des bereits 2003 von den Autoren Zippel und Kraus herausgegebenen Leitfadens ‚Soziale Arbeit mit alten Menschen‘. Das Themenspektrum der Neuauflage orientiert sich an den aktuellen sozialpolitischen Rahmenbedingungen und greift zudem wichtige Schwerpunkte auf (wie etwa Hospiz – und Palliativversorgung, Alter und Migration, Suizidgefährdung im Alter). Die meissten Beiträge bemühen sich um einen deutlichen Bezug zur Sozialen Arbeit, was teilweise sehr differenziert und sachorientiert geschieht, teilweise aber auch appellativen Charakter hat, wenn die Soziale Arbeit aufgefordert wird, sich (besser) zu positionieren.
Der strukturelle Aufbau des Buches ist gut nachvollziehbar, und trotz der Themenvielfalt lässt sich vor dem Hintergrund von „Lebensgestaltung, Behinderung und/oder Hilfebedarf im Alter“ (S. 16) ein thematisch sinnvoller Zusammenschnitt erkennen. Nicht immer lassen sich freilich Wiederholungen vermeiden, die individuellen Kapitel beziehen sich auf ähnliche Hintergründe (demographische Entwicklung) oder führen ähnliche Einzelheiten in Bezug auf spezielle Kernkonzepte (wie das Case Management) aus. Da eine Stärke des Handbuchs aber auch in der Möglichkeit liegt, bestimmte Kapitel singulär heraus zugreifen und je nach Bedarf oder Interesse zu lesen, sind solche Redundanzen akzeptabel.
Hilfreich sind die Literaturhinweise und Internetquellen am Ende eines jeden Kapitels als auch die einigen Kapiteln zu entnehmenden Hinweise auf Adressen und Bezugsquellen. Zu beachten ist allerdings, dass sich die komplexen Inhalte einiger Kapitel (vor allem zu Struktur/Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen) gerade Auszubildenden der Sozialen Arbeit nicht ohne weitere Erklärungen erschließen dürften. Für Profis dürften vor allem auch die im letzten Teil des Buches erläuterten Themen von Interesse sein, ebenso wie die in einigen Kapiteln anschaulich präsentierten Praxisbezüge.
Am Ende des Buches befindet sich ein ausführliches Glossar mit wichtigen Abkürzungen und Bezeichnungen.
Generell ist zu bemängeln, dass die Qualität zahlreicher Graphiken (S. 33, 34,37,39, 321), die teilweise nicht erkennbare Einzelheiten enthalten, deutlich zu wünschen übrig lässt. Hier sollte bei einer Neuauflage unbedingt Abhilfe geschaffen werden, denn auch wenn der Preis für ein Fachbuch dieses Umfangs mit 29,90 € nicht unangemessen erscheint, so ist doch eine akzeptable Qualität zu erwarten.
Wie immer bei Sammelbänden lassen sich Themen und Aspekte finden, die das vorliegende Spektrum sinnvoll ergänzen könnten: so verwundert es, dass die – auch in Fachpublikationen neueren Datums geführte – Debatte von Alter und (Sozial-) Pädagogik unberücksichtigt bleibt und auch das Thema Alterdiskriminierung kaum Beachtung findet.
Fazit
Insgesamt gibt das Handbuch einen breiten Einblick in relevante Themen der Sozialen Arbeit mit alten Menschen und ist für Studierende und Praktiker empfehlenswert. Die meissten Kapitel sind durchgängig sehr informativ und bieten neben anschaulichen Praxisbezügen aktuelle Hintergrundinformationen.
[1] Altersdiskriminierung, Alterspotentiale – Wie sieht der Alltag aus – Tagung im Maternushaus in Köln am 12.12.2005. Diskriminierung im Alltag älterer Menschen: Gesundheitswesen. Beitrag von Prof. Dr. Dr. Rolf D. Hirsch, Rheinische Kliniken, Bonn. http://www.lsv-nrw.de/uploads/media/Altersdiskriminierung_12.12.05.pdf http://www.lsv-nrw.de/uploads/media/Altersdiskriminierung_12.12.05.pdf
Rezension von
Dr. Ursula Kämmerer-Rütten
Fachhochschule Frankfurt am Main
Fachbereich 4, Soziale Arbeit und Gesundheit
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