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Stiftung Stiftung des Landes Nordrhein-Westfalen für Wohlfahrtspflege (Hrsg.): Demenzkranke Patienten im Krankenhaus

Rezensiert von Dipl.-Ing., Dipl.-Pflegew. Jens-Martin Roser, 03.04.2010

Cover  Stiftung Stiftung des Landes Nordrhein-Westfalen für Wohlfahrtspflege (Hrsg.): Demenzkranke Patienten im Krankenhaus ISBN 978-3-89993-225-6

Stiftung Stiftung des Landes Nordrhein-Westfalen für Wohlfahrtspflege (Hrsg.): Demenzkranke Patienten im Krankenhaus. Ein Praxishandbuch für Mitarbeiter in der Pflege. Schlütersche Fachmedien GmbH (Hannover) 2010. 81 Seiten. ISBN 978-3-89993-225-6. D: 59,90 EUR, A: 61,60 EUR.
Reihe: Pflege. Plus CD-Rom.

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Thema

Der Anteil der demenzkranken Menschen in der Gesellschaft ist in den letzten Jahren stark angestiegen und wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Entsprechendes gilt für den Anteil der demenzkranken Patienten im Krankenhaus. Auch ihr Anteil an den Gesamtpatientenzahlen wird immer größer. Im Vergleich zu geistig orientierten Patienten sind Patienten mit Demenz während des Krankenhausaufenthaltes größeren Risiken zusätzlicher Gesundheitsschäden ausgesetzt. In der Vielzahl der Forschungs- und Modellprojekte zur Weiterentwicklung der Versorgung von Menschen mit Demenz und zur Unterstützung von deren Angehörigen blieb die Frage nach der optimalen Versorgung von Demenzkranken im Akut-Krankenhaus bisher jedoch weitgehend unberücksichtigt.

Herausgeber

Die Stiftung Wohlfahrtspflege des Landes Nordrhein-Westfalen ist eine 1974 gegründete Stiftung, die sich der Verbesserung der Situation alter Menschen und benachteiligter Kinder verschrieben hat. Sie beteiligt sich finanziell an Projekten, die diesen Zielen dienen.

Entstehungshintergrund

Unter der Leitung der Gemeinnützigen Gesellschaft für soziale Projekte GmbH. (GSP), der Projektgesellschaft des Paritätischen NRW haben Mitarbeiter des Allgemeinen Krankenhauses Viersen, des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke, des Krankenhauses Porz am Rhein und des Alfried-Krupp-Krankenhauses Essen zwischen Juli 2005 und September 2009 Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung der Demenzkranker im Akut-Krankenhaus entwickelt und in der Praxis erprobt. Das Handbuch, , basiert auf den Ergebnissen dieses Projektes. Mit seiner Hilfe sollen andere Krankenhäuser in die Lage versetzt werden, eigene Konzepte zur Versorgung von demenzkranken Patienten zu entwickeln.

Aufbau

Das Buch wurde herausgeben in Form eines DIN-A-Ordners. Die Buchseitenblätter sind ausgeführt in 100g - Glanzpapier mit vierfacher Lochung. Dem eigentlichen Inhalt des Handbuchs vorangestellt sind mehrere kurze Abschnitte von unterschiedlichen Autoren, - entsprechend dem besonderen Charakter eines Werkes, an dessen Entstehen viele Personen und Gruppen beteiligt waren.

Dem Vorwort des Herausgebers und dem Vorwort des Projektträgers folgt eine Danksagung und eine Einführung in die Zielsetzung des Handbuchs mit der Überschrift: „Das Handbuch – eine Gebrauchsanweisung“. Abgeschlossen werden die einführenden Abschnitte mit einer inhaltlichen Einleitung unter der Überschrift „Menschen mit Demenz im Krankenhaus-Einführung in das Thema“.

Im Hauptteil ist das Buch gegliedert in folgende sieben nummerierte Abschnitt:

  1. Planung, Dokumentation und qualitätssichernde Maßnahmen in der Pflege,
  2. Allgemeines pflegerisches Handeln und Intervention,
  3. Milieugestaltung,
  4. Sicherheit und rechtliche Fragen,
  5. Herausforderndes Verhalten,
  6. Diagnostik und Therapie und
  7. Schwerpunktbereiche - Ein Ausblick.

Die Kapitel 1-6 sind jeweils in Unterabschnitte untergliedert. Ein Literaturverzeichnis und ein Register (Schlagwortverzeichnis) schließen sich an. Im Layout werden Gliederung und Inhalte in der Darstellung unterstützt durch Zweifarbendruck, systematische Aufzählungen, tabellarische Darstellungen, farbliche Hervorhebungen und Fettdruck.

Inhalt

Im Vorwort des Herausgebers (Wolfgang Heiliger, Geschäftsführer Stiftung Wohlfahrtspflege NRW) und im Vorwort des Projektträgers und dessen Danksagung (Klaus Bremen, Geschäftsführer GSP – Gemeinnützige Gesellschaft für soziale Projekte mbH) wird vor allem die Notwendigkeit des Handbuchs begründet und dem Leser seine Entstehungsgeschichte erschlossen.

Dar einleitende Abschnitt mit der Überschrift „Das Handbuch – eine Gebrauchsanweisung“ von D.r Susanne Angerhause, Projektleiterin GSP umfasst mehr als vier Seiten. Es geht daraus hervor, dass das Handbuch einen Einstieg in die Themen bieten soll, welche im Zusammenhang mit der Versorgung von Menschen mit Demenz von Bedeutung sind. In diesem Kapitel wird nachdrücklich darauf hingewiesen, dass das Handbuch kein allgemeingültiges, im Krankenhaus unmittelbar anwendbares Konzept darstellen soll, sondern als eine Hilfestellung für die Entwicklung von Konzepten in den einzelnen Krankenhäusern gedacht ist. Hervorgehoben wird dabei die besondere Bedeutung von Schulung und Fortbildung bei der Entwicklung und Einführung solcher Konzepte. Zusammenfassend werden dann die Inhalte der nummerierten Abschnitte (Kapitel) vorgestellt. Im Anschluss an die inhaltliche Einführung wird darauf hingewiesen, dass das Handbuch bewusst Lücken im Wissen über die Versorgung von Menschen mit Demenz lässt, und zwar an den Stellen, an denen nicht primär die Versorgung im Krankenhaus betroffen ist (z.B. zur Therapie von Demenz). Außerdem weisen die Herausgeber darauf hin, dass das Handbuch seine Themen immer nur im Sinne einer Übersicht anspricht. Zur intensiven Auseinandersetzung mit den einzelnen Themen seien Schulungen und die Lektüre der angegebenen Literatur notwendig. Unter der Überschrift ‚Technische Hinweise‘ wird am Ende der Einführung der Umgang mit der auf CD-ROM beigefügten elektronischen Version des Handbuchs erklärt, - in kurzen Abschnitten über die ‚Dokumente des Handbuchs‘, die ‚Installation des Handbuchs‘, das ‚Einpflegen eigener Dokumente‘, das ‚Öffnen von Dokumenten‘ und das „Literaturverzeichnis“

Im Anschluss an die „Gebrauchsanweisung“ werden die beteiligten Krankenhäuser vorgestellt, indem jeweils ein Vertreter aus dem betreffenden Haus mit einem Lichtbild-Porträt und einer kurzen Stellungnahme zum Thema abgebildet ist.

Auch die Autorinnen und Autoren werden in der Einführung vorgestellt mit einem Lichtbildportät und Angaben zu ihrem beruflichen Profil.

Abgeschlossen wird der einführende Teil des Handbuchs mit einer inhaltlichen Einleitung: Menschen mit Demenz im Krankenhaus – Einführung in das Thema. Beginnend mit einer epidemiologischen Darstellung der Zunahme des Anteils von Menschen mit Demenz in der Gesellschaft leiten die Autoren über zu einer Hochrechnung der zukünftigen Fallzahlen in den Krankenhäuser, die bis zum Jahr 2005 2050 einen enorm Anstieg des Anteils der hochaltriger Menschen unter den Krankenhauspatienten vorhersagt. Sie weisen außerdem auf die besonderen Risiken hin, denen Menschen mit Demenz während Krankenhausaufenthalten ausgesetzt sind. Demgegenüber, so die Autoren, finde sich unter der Vielzahl von Modellprojekten und Untersuchungen zur Versorgung von Menschen mit Demenz kaum die Fragestellung nach der angemessenen Versorgung von demenzkranken Menschen im Akutkrankenhaus. Vor diesem Hintergrund sei das Projekt ins Leben gerufen worden.

Die folgenden nummerierten Abschnitte bilden als Hauptteil das eigentliche Handbuch, dessen Inhalte überwiegend in tabellarischer Form aufbereitet sind. In der Regel wird dabei jedes Unterthema der zweiten Gliederungsebene jeweils auf einer Seite in Form einer Tabelle behandelt. („Themenblätter“), die zeilenweise in 4 – 5 Rubriken unterteilt ist. Meistenshandelt es sich dabei um die Rubriken ‚Einführung‘, ‚Interventionen‘, ‚zu beachten‘, ‚Umsetzung‘ und ‚Literatur‘. Bei einigen wenigen Themen, zu denen keine Umsetzungsbeispiele genannt werden konnten, fehlt in der Tabelle die entsprechende Rubrik.

Im ersten Abschnitt 1. Planung, Dokumentation und qualitätssichernde Maßnahmen in der Pflege gehen die Herausgeber in der beschriebenen Weise auf Prozesselemente und Qualitätsinstrumente ein, die im Krankenhaus neben der inhaltlichen Schulung und Fortbildung von Mitarbeitern eine besondere Bedeutung in einem Konzept zur Versorgung von Menschen haben sollten. Zu den Prozessen bzw. Konzepten ‚Aufnahme‘ (1.1.), Pflegeanamnese (1.2), ‚Primary Nursing‘ (1.3), ‚Pflegevisite‘ (1.4), ‚Fallbesprechung‘ (1.5), ‚Pflegeexperten / Fachberatung‘ (1.6), ‚Fortbildung‘, Entlassungsmanagement‘ und ‚Kooperation mit Pflegeeinrichtungen‘ findet sich im ersten Abschnitt jeweils ein Merkblatt mit dem oben beschriebenem Aufbau. Dabei werden unter der Rubrik ‚Einführung‘ des jeweiligen Merkblattes im Fließtext die Besonderheiten im Umgang mit demenzkranken Patienten hinsichtlich des jeweiligen Prozesses bzw. Konzepts anschaulich beschrieben. Die daraus abgeleiteten ‚Interventionen‘ werden dann in der entsprechenden Rubrik in Aufzählungen benannt, ebenso die Hinweise in der Rubrik ‚zu beachten‘. Unter der Rubrik ‚Umsetzung‘ sind jeweils Dokumente aus den am Projekt beteiligten Krankenhäusern aufgezählt, die auch auf der beigelegten CD-ROM zu finden sind. Unter der Rubrik ‚Literatur‘ finden sich Hinweise zu ausgewählten Fachbüchern, Zeitschriftenartikeln, Leitlinien/Expertenstandards/Qualitätsniveaus, Arbeitshilfen anderen Veröffentlichungen, die sich mit dem jeweiligen Thema befassen.

Der zweite nummerierte Abschnitt mit dem Titel 2. Pflegerisches Handeln und Interventionen führt direkt hinein in eine Auswahl der allgemeinen und speziellen Möglichkeiten des pflegerischen Handelns im Umgang mit demenzkranken Patienten. Dieser Abschnitt umfasst Themenblätter zu den Bereichen ‚Kommunikation und Validation‘ (2.1), ‚Berührung, Körperkontakt‘ (2.2), ‚Basale Stimulation‘ (2,3), ‚Rhythmische Einreibungen‘ (2.4), Aromapflege‘ (2.5), ‚Orientierungshilfen, körperlich (2.6), ‚Hilfen bei der Körperpflege und Bekleidung‘ (2.7), Hilfen bei der Ernährung (2.8), ‚Ernährung mit Sondenkost bei Demenz‘ (2.9), ‚Kontinenzfördernde Maßnahmen‘ (2.10), ‚Hilfen zu Schlaf und Ruhe‘ (2.11), ‚Bewegungsförderung‘ (2.12.), ‚Kinästhetik‘ (2.13), ‚Anatomie und Individualität erhalten bei Menschen mit Demenz‘ (2.14), ‚Seelsorge bei Menschen mit Demenz‘ (2.15), ‚Demenzkranke Menschen mit Gewalterfahrungen‘. Im Einführungsteil sind die Probleme der jeweiligen Handlungsbereiche und die Wirksamkeit und Angemessenheit von Interventionen auf dem aktuellen Stand des heutigen fachlichen Wissens in wenigen Sätzen zusammengefasst dargestellt. Im Einzelnen werden die für den Handlungsbereich aktuell empfohlenen Interventionen in der entsprechenden Rubrik stichpunktartig aufgelistet, gegebenenfalls noch versehen mit einer erläuternden Erklärung. Unter der der Rubrik ‚Zu beachten‘ finden sich, zumeist auch stichpunktartig, Merksätze zu möglicherweise auftretenden Problemen oder anderen wichtigen Gesichtspunkten bei der praktischen Anwendung der empfohlenen Interventionen.

Der dritte Abschnitt mit der Überschrift 3 Milieugestaltung umfasst Themenblätter zu Maßnahmen, die das Umfeld des demenziell erkrankten Patienten betreffen. Im Einzelnen sind dies ‚Milieugestaltung‘ (3.1), ‚Orientierungshilfen, zeitlich und räumlich‘ (3.2), ‚Orientierungshilfen, persönlich‘ (3.3), ‚Tagesstrukturierende Angebote‘ (3.4), Kurz-Aktivierung und Beschäftigung‘ (3.5), ‚Angehörige als Partner‘ (3.6), Angehörigenberatung und –unterstützung (3.7). Themenblatt ‚3.1 Milieugestaltung‘ ist dabei als Zusammenfassung der anderen nachfolgenden Themenblatter zu sehen. Die Merkblätter ‚3.6 Angehörige als Partner‘ und ‚3.7 Angehörigenberatung- unterstützung‘ enthalten z. T. ähnliche bzw. identische Informationen und teilweise aber auch Hinweise, die im jeweils anderen Blatt nicht enthalten sind.

Der vierte Abschnitt, 4 Sicherheit und rechtliche Fragen befasst sich mit den Möglichkeiten, den Menschen mit Demenz Sicherheit und Schutz zu bieten. Dafür wurden Themenblätter angelegt zu den Themen: ‚Sicherheit und Schutz allgemein‘ (4.1), ‚Desorientiertensystem‘(4.2)‘ ‚Sturzprophylaxe‘ (4.3), ‚Freiheitsbeschränkende Maßnahmen‘ (4.4), ‚Vorsorgevollmacht, Betreuung, Patientenverfügung‘ (4.5).

In den Themenblätter des fünften Abschnitts geht es um 5 Herausforderndes Verhalten. Im Einzelnen werden dabei folgende Themen behandelt: ‚Umgang mit herausforderndem Verhalten‘ (5.1), ‚Aggressives Verhalten‘ (5.2), ‚Agitiertes Verhalten – Unruhe‘, ‚Herumwandern, Weglaufgefährdung‘ (5.4), Apathie (5.5), Halluzinationen und Wahnvorstellungen (5.6), ‚Angstzustände, Ängstliches Verhalten‘ (5.7) und ‚Enthemmtes Verhalten‘ (5.8).

Der Abschnitt 6 Diagnostik und Therapie beginnt mit einer 2-seitigen Einleitung ‚6.1 Krankheitsbild Demenz‘, die im durch Unterabschnitte gegliederten Fließtext gehalten ist, - in Abweichung von der tabellarischen Form der Themenblätter und deren Rubriken. Nach einer ‚Einführung in demenzielle Erkrankungen‘ (6.1.1) werden ‚Formen der Demenz‘ (6.1.2) vorgestellt und auf ‚Symptome der Demenz (allgemein)‘ (6.1.3) eingegangen. Es schließt sich an ein Abschnitt über ‚Stadien der Demenz‘ (6.1.4), welchen 2 Sätze über die ‚Diagnostik der Demenz‘ (6.1.5) folgen, mit dem Verweis auf das entsprechende, im weiteren Verlauf folgende Themenblatt ‚Diagnostik‘ (6.2) Abgeschlossen wird der einleitende Unterabschnitt 6.1 mit Anmerkungen über ‚Therapie bei der Nebendiagnose Demenz im Krankenhaus‘ (6.1.6) und Verweisen auf die entsprechende Literatur. Es folgen im weiteren Verlauf des Abschnitts 6 Themenblätter zu den Bereiche ‚Diagnostik‘ (6.2), ‚Delir‘ (6.2), Depression (6.4), Konsiliar- und Liaisondienste (6.5), Medikation (insbesondere Psychopharmaka) (6.6) und ‚Schmerz – Erkennung und Behandlung‘ (6.7).

Im weitgehend in Fließtext geschriebenen Abschnitt 7 mit der Überschrift Schwerpunktbildung, ein Ausblick erläutern die Verfasser, warum sie es für notwendig halten, in Krankenhäusern in Zukunft vermehrt interdisziplinäre Stationen für Patienten mit Demenz einzurichten. Sie empfehlen außerdem, diesen Ansatz verstärkt zu Gegenstand von Projekten der Versorgungsforschung zu machen.

Das Literaturverzeichnis umfasst eine 7-seitige Liste der insgesamt verwendeten Literatur in alphabetischer Reihenfolge und eine Seite mit Angaben weiterführender Literatur.

Dem Literaturverzeichnis schließt sich eine Seite mit einem Register mit rund 90 Schlagwörtern und den entsprechenden Seitenverweisen an.

Die beigelegte CD-ROM enthält eine elektronische Version des Handbuchs. Dabei sind die einzelnen Abschnitte im MS-Word ® oder pdf-Format abgelegt. Außerdem sind auf der CD zahlreiche Umsetzungsbeispiele aus den am Projekt beteiligten Krankenhäusern dokumentiert. Diese Dateien sind jeweils über einen Link in der Rubik ‚Umsetzung‘ der jeweiligen Themenblätter zu öffnen. Die Dateien der einzelnen Abschnitte und Themenblätter sind über das Inhaltsverzeichnis und das Schlagwortregister verlinkt. Um das Handbuch als ‚lernendes System‘ verwenden zu können, empfehlen die Herausgeber, die Inhalte der CD-Rom vollständig auf einen Einzelplatzrechner oder auf einen Server zu übertragen. Auf diese Weise wird es möglich, neue Umsetzungsbeispiele im benötigten Kontext einzupflegen und bei Bedarf abzurufen.

Diskussion

Eine ausführliche Darstellung in der Einleitung grenzt die Zielsetzungen und die Anwendungsbereiche des Handbuchs klar ein und macht die nachfolgende Gliederung, die Auswahl der Themen, und den jeweiligen Grad der Vertiefung nachvollziehbar. Auch die Einführung in das Thema ist inhaltlich und in seiner Ausführlichkeit der Zielsetzung angemessen.

Es spricht für die Erfahrung der Autoren bzw. der Projektbeteiligten, dass gerade im ersten Abschnitt ‚Grundsätzliches zu Planung Dokumentation und qualitätssichernden Maßnahmen‘ auf Merkblättern zusammengefasst wird. Dadurch wird hervorgehoben, dass gerade eine gute Vorbereitung hinsichtlich dieser organisatorischen Elemente (z. B. Anamnese, Fortbildung, Entlassungsmanagement) eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung eines Konzeptes zum Umgang mit demenzkranken Patienten im Krankenhaus ist .

Besonders im zweiten Abschnitt wird deutlich, wie bei der Erstellung des Handbuchs das Wissen um theoretische Modelle, wissenschaftlich evidenzbasiertes Wissen und Erfahrungswissen zusammengeflossen sind, um Anwendern in der Praxis dieEmpfehlungen in wenigen Sätzen nahe zu bringen bzw. sie zu weiteren Quellen zu führen. Die Merkblätter fassen die Grundlagen und die Wirkungsweise der jeweiligen Intervention (z. B. Hilfen bei der Ernährung, Aromapflege, Berührung, Körperkontakt) in den wesentlichen Punkten zusammen. In der Auswahl der Merksätze unter der Rubrik ‚zu beachten‘ ist das Erfahrungswissen der Autoren zu erkennen.

Auch im dritten Abschnitt (Milieugestaltung) ist das für die Zielsetzung wesentliche Wissen gut zusammengefasst und aufbereitet. In diesem Abschnitt fallen allerdings Unschärfen in der Gliederung auf. So ist beim ersten Merkblatt nicht gekennzeichnet, dass es eigentlich einen einführenden Abschnitt darstellt. Außerdem Themenblätter über Angehörige inhaltlich unscharf von einander abgegrenzt, und Unterschiede in den Zielsetzungen der beiden Merkblätter werden nicht deutlich.

Im vierten Abschnitt (Sicherheit und rechtliche Fragen) dagegen stellt sich die Gliederung klar und nachvollziehbar dar. Die einschlägigen rechtlichen und fachlichen Empfehlungen werden angesprochen, verständlich erklärt und die entsprechenden Literaturhinweise angegeben.

Entsprechendes gilt auch für den fünften Abschnitt (Herausforderndes Verhalten.) Auch in den Merkblättern dieses Abschnitts (z.B. zu den Themen ‚Umgang mit herausforderndem Verhalten‘, Agitiertes Verhalten-Unruhe, Herumwandern, Weglaufgefährdung, Apathie) ist das entsprechende aktuelle Wissen und die fachlich aktuellen Empfehlungen sehr gut zusammengefasst, ohne zu ausführlich zu werden.

Die Aufbereitung des Themas ‚Diagnostik und Therapie im 6. Abschnitt ist inhaltlich und formal gut gelungen und dabei insbesondere der Wechsel vom gegliederten Text am Anfang des Abschnitts zur Merkblatt-Form. Hierdurch werden die Inhalte optimal vermittelt.

Angesichts des siebten Abschnitts (Schwerpunktbereiche – Ein Ausblick) wird noch einmal deutlich, dass es den Herausgebern ein Anliegen ist, aktuelles Wissen zum Thema Versorgung von Demenzkranken im Krankenhaus zu vermitteln und die Benutzer des Handbuchs auf den Wege zu neuen Konzepten in den eigenen Krankenhäusern zu bringen.

Die Inhalte der CD lassen sich auf Festplatte installieren und sind gut miteinander verlinkt. Das Nachschlagen und das Verfolgen von Verweisen werden dadurch sehr vereinfacht.

Fazit

Das Handbuch „Demenzkranke Patienten im Krankenhaus. Ein Praxishandbuch für Mitarbeiter in der Pflege“ wurde herausgegeben, um Mitarbeitern in Krankenhäusern eine Arbeitshilfe zur Entwicklung eigener Konzepte für den Umgang mit demenzkranken Patienten an die Hand zu geben. Zu diesem Zweck ist das Handbuch sehr gut geeignet. Es ist thematisch gut nachvollziehbar gegliedert, übersichtlich und ansprechend gestaltet, enthält Umsetzungsbeispiele und entsprechende Hinweise zu weiteren Literatur. Zu empfehlen ist es auch, weil es mit Hilfe der beigefügten CD als ‚lernendes System‘ elektronisch am Arbeitsplatz oder auf einem Server gespeichert werden kann.

Auch Pflegenden, die nicht im Krankenhaus beschäftigt sind, welche sich aber sich eine erste Übersicht über das aktuelle Wissen um die Pflege von Menschen mit Demenz verschaffen wollen, könnte das Buch aufgrund seiner übersichtlichen Gliederung und der Vielzahl an Literaturhinweisen eine wertvolle Hilfe sein.

Rezension von
Dipl.-Ing., Dipl.-Pflegew. Jens-Martin Roser
MScN
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ISSN 2190-9245