Ulrich Streeck, Falk Leichsenring: Handbuch psychoanalytisch-interaktionelle Therapie
Rezensiert von Prof. Dr. Hermann Staats, 15.03.2010

Ulrich Streeck, Falk Leichsenring: Handbuch psychoanalytisch-interaktionelle Therapie. Behandlung von Patienten mit strukturellen Störungen und schweren Persönlichkeitsstörungen.
Vandenhoeck & Ruprecht
(Göttingen) 2009.
237 Seiten.
ISBN 978-3-525-40160-6.
D: 24,90 EUR,
A: 25,60 EUR,
CH: 42,80 sFr.
Thema
In
der sozialen Arbeit gehören Herausforderungen im Ungang mit
Klienten, die Schwierigkeiten in ihren interpersonellen Beziehungen
haben, zum Alltag. Die psychoanalytisch interaktionelle Methode
fördert Fähigkeiten in interpersonellen Beziehungen. Eine
praxisnahe Beschreibung dieser entwicklungsorientierten Beratungs-
und Therapiemethode kann daher für Sozialtherapeuten und für
Sozialarbeiter mit Beratungsaufgaben von Bedeutung sein.
Manchen
Lesern ist die psychoanalytisch-interaktionelle Methode als ein
ursprünglich an und für Gruppen entwickeltes Verfahren
bekannt. Sozialarbeiter kennen die Methode z. B. aus der Ausbildung
zum Sozialtherapeuten Sucht oder der klinischen Sozialarbeit. Mit
diesem Handbuch liegt jetzt erstmals eine durchgängig
praxisnahe Beschreibung dieses Vorgehens für Einzeltherapien und
Beratungen vor.
Autoren
Beide Autoren sind Psychoanalytiker mit langer Erfahrung in der psychoanalytisch interaktionellen Methode, die über ihr Fach hinaus weitere Gesichtspunkte in dieses Buch einbringen:
- Falk Leichsenring ist Professor für Psychotherapieforschung an der Universität Gießen, Psychologe und über zahlreiche schulenübergreifende empirische Untersuchungen zur Wirksamkeit von psychotherapeutischen Interventionen bekannt geworden.
- Ulrich Streeck ist Leitender Arzt der Klinik Tiefenbrunn, Arzt und Soziologe und hat zur interpersonellen Regulation von Beziehungen geforscht.
Das Buch kann daher – wie die psychoanalytisch interaktionelle Methode auch – aus unterschiedlichen Erfahrungen und Bezugswissenschaften schöpfen.
Entstehungshintergrund
Streeck und Leichsenring beschreiben ihr Buch im Vorwort auch als Manual. Ein Manual, die praxisnahe Beschreibung einer Therapiemethode, dient der Aus- und Weiterbildung von Beratern und Therapeuten. Es wird auch gebraucht, um die Wirksamkeit einer Methode mit der anderer zu vergleichen. Dafür muss das Vorgehen klar und gut nachvollziehbar beschrieben werden. Das Buch soll daher ein praxisnahes Lehrbuch der Psychoanalytisch-interaktionellen Methoden PiM sein und zugleich wissenschaftliche Untersuchungen der PiM über eine Manualisierung unterstützen.
Aufbau
Das schlicht gestaltete Taschenbuch (237 Seiten) geht von Therapie und Beratung in einer Beziehung zwischen Klient und Therapeut/Berater aus und leitet die Anwendungen der PiM in der Gruppe mit Bezug auf die Diskussion des Einzelsettings ab. Es beschreibt nicht die Geschichte der PiM und erfasst im Literaturverzeichnis nur einen kleinen Teil der zur PiM veröffentlichten Arbeiten. Die Autoren fokussieren konsequent auf das, was „zwischen“ (ein zentraler Begriff des Buches) Patient und Therapeut vorgeht und auf „Antworten“ als spezifischem Modus in der Handhabung des therapeutischen Gesprächs. Andere mit der PiM verbundene Konzepte gehen hierin auf: So werden „soziale Normen“ (allein) in ihren interpersonellen Auswirkungen dargestellt. „Ich-Funktionen“ (also der Blick auf Schwierigkeiten und Kompetenzen einer einzelnen Person) tauchen ebenfalls nicht als theoretisches Konzept auf; die Arbeit an Ich-Funktionen wird ausschließlich in ihren interpersonellen Auswirkungen gezeigt. Immer wieder wird an konkreten therapeutischen Interaktionen mit kurzen verdeutlichenden Fallvignetten die Arbeit mit der PiM dargestellt und begründet.
Inhalt
Das Buch stellt in einer kurzen Einführung einen Bezug zur Entwicklung und Diagnose von strukturellen Störungen (als Störungen in Beziehungen) her. Hier liegt der Einsatzbereich der PiM. Sie wird als eine „entwicklungsorientierte psychotherapeutische Methode“ eingeführt und mit einer „spezifischen Handhabung der therapeutischen Beziehung“ (S.11) verbunden. Die Autoren betonen den Bezug zur sozialen Alltagswelt und dem sozialen Alltagsleben und die Fokussierung auf interpersonelle Beziehungen (10 Seiten). Das Konzept der Triangulierung und der Wechsel von dyadischen auf triadische Beziehungsmuster wird nur kurz und ohne Nennung dieser Konzepte beschrieben. Die PiM wird von Verfahren mit ähnlichem Anspruch (wie der mentalisierungsbasierten Therapie MbT und der Übertragungsfokussierten Therapie TfP abgegrenzt und in ihrem eigenen Profil deutlich.
Ein Kapitel zu Strukturellen Störungen bietet eine ausgezeichnete Einführung in komplizierte Sachverhalte und bezieht entwicklungspsychologische Konzepte, die projektive Identifikation, Selbstobjektbeziehungen, selbstregulatorische Prozesse, usw. auf knappem Raum ein, immer mit Bezug auf das „zwischen“, die interpersonellen Beziehungen eines Patienten.
Die Behandlungstechnik
geht von einer hohen Transparenz des therapeutischen Vorgehens aus.
Patienten werden ausführlich vorbereitet. Das Konzept einer
„auslösenden Situation“ wird für strukturelle
und konfliktbedingte Störungen differenziert, die Aufklärung
und das Mitteilen der Diagnose begründet und an einem Beispiel
vermittelt. Erwartungen an die Therapie und Aufgaben von Patienten
und Therapeuten werden klar benannt. Sie sollen vor Behandlungsbeginn
mit dem Bemühen um Sicherung des Verständnisses vermittelt
werden. Behandlungsziele werden „verhandelt“ – oft
ein wichtiger Teil der Therapie. Gezeigt wird auch, wie allgemeine
Prinzipien für jeden Patienten individualisiert werden. Immer
wieder finden sich dazu kurze plastische Vignetten, die einen
unmittelbaren Bezug zur Theorie herstellen.
Ausführlich
wird auf die Bedeutung des Rahmens eingegangen – ein für
die Arbeit an Beziehungen und die Bewältigung von
Schwierigkeiten im Therapieverlauf und für Beratungen zentraler
Punkt. Für Rahmenbedingungen einer Behandlung findet sich eine
Checkliste.
Die Haltung
des Therapeuten und Beziehungsstörungen
im therapeutischen Gespräch
werden kurz und ohne Bezug zur „ausgeprägten Präsenz“
oder zu einer „mütterlichen“ entwicklungsfördernden
Haltung dargestellt.
Detailliert wird dann auf Manifestationen
struktureller Beeinträchtigungen im therapeutischen Gespräch
eingegangen (22 Seiten). Hier wird der Bezug zum sozialen Lebens der
Patienten in vielen Beispielen deutlich dargestellt. Komplexe
Sachverhalten werden auf das Verhalten in Interaktionen bezogen –
damit wird die Theorie der Behandlungstechnik auch für
Therapeuten oder Berater mit wenig oder ohne psychoanalytische
Kenntnisse verständlich.
Als spezifisches Kennzeichen der
Psychoanalytisch-interaktionellen
Behandlungstechnik
(22 Seiten) beschreiben die Autoren den „Antwortenden Modus“.
Sie sehen Therapie als ein Gespräch mit wechselseitiger
Beeinflussung, in dem Patienten Antworten erfahren und daraus lernen
können. Fortschritte in Behandlungen werden als Folge neu
gewonnener Möglichkeiten beschrieben, „mit anderen
zusammen zu sein“ - nicht primär als Veränderungen
der psychischen Innenwelt. Die Verbundenheit mit anderen steht daher
im Zentrum der Arbeit; sie ist nicht, wie bei der MbT ein
Nebenprodukt der Fähigkeit zu mentalisieren.
Streeck
und
Leichsenring
grenzen persönliche Mitteilungen im Rahmen von Antworten von
privaten Gesprächen und von Deutungen anschaulich ab. Sie heben
die „Progressionsorientierung“ der Methode und –
später – die „Selbstregulierung“ als „Primate“
hervor. Wieder finden sich zahlreiche praxisnahe Beispiele und wenig
Literaturverweise.
Vier kurze Kapitel “Der Therapeut als realer und virtueller Interaktionsteilnehmer“ (mit Beispielen zum Einnehmen unterschiedlicher Perspektiven), “Zum therapeutischen Umgang mit Affekten“ (weist auf die Notwendigkeit des Gebens von Informationen und kognitivem Wissen durch Therapeuten hin), “Zum therapeutischen Umgang mit nichtsprachlichem Verhalten“ (schärft die Aufmerksamkeit für szenische Informationen und fördert Vorsicht beim Ansprechen) und zum “Primat der Selbstregulierung“ folgen.
In dem sich anschließenden Kapitel “Besondere therapeutische Probleme“ (14 Seiten) werden klare Grenzziehungen bei impulsbestimmtem Verhalten begründet und vorgestellt. Negativen Übertragungen soll frühzeitig und aktiv entgegengetreten werden, etwas, das die Autoren mit schönen Beispielen beschreiben, in denen die eigene Beteiligung des Therapeuten (z. B. als Bitte und Entschuldigung) im Sinne eines relationalen Verständnisses von Psychotherapie betont wird. Wieder zeigt sich eine konsequent beziehungsorientierte Position, in der der Leser auch das Lernen am Modell erschliessen kann. Schweigen, Suizidalität, Träume und das Beendigen von Behandlungen sind weitere Themen.
Die sich anschließenden 80 Seiten des Buches sind der Psychoanalytisch-interaktionellen Gruppentherapie gewidmet. Zunächst wird die Arbeit in der Gruppe (37 Seiten) dargestellt. Eine prägnante Begründung der Wahl des Gruppensettings dient auch als Argumentationshilfe für Therapeuten, die Patienten für dieses Setting gewinnen wollen: Soziale Realität wird nicht durch das Verhalten von Einzelnen bestimmt. Streeck und Leichsenring beziehen sich in der Konzeptualisierung der PiM als Gruppentherapie (zusätzlich zu psychodynamischen Konzepten) allein auf den (vielen Lesern vermutlich nicht vertrauten) symbolischen Interaktionismus.
10 Seiten zur “Therapeutischen Technik in der Gruppenbehandlung“ folgen mit zahlreichen Beispielen zu Antworten. Die Rolle des Therapeuten wird auch als die eines Experten und Lehrers beschrieben – ein möglicher Konflikt mit der ansonsten konsequent relationalen Ausrichtung der PiM und antwortenden Interventionen, zu dem mehr ausgeführt werden könnte.
In den Kapiteln “Schwerpunkte der therapeutischen Arbeit in der Gruppe“ (13 Seiten) und “Komplikationen der Gruppentherapie“ (18 Seiten) werden dann Aufgaben des Therapeuten beschrieben, wieder mit zahlreichen anschaulichen Beispielen. Die Bedeutung des Rahmens wird auch hier betont, die Notwendigkeit der Vorbereitung auf die Behandlung dargestellt, um gruppenspezifische Aspekte ergänzt und individualisiert. Die Autoren beschreiben die Nachteile des häufigen Wechsels von Gruppenteilnehmern in der stationären Therapie und empfehlen bei der Gefahr zu häufiger Wechsel kürzere geschlossenen Gruppen – ein Vorschlag, der mit seinen Vor- und Nachteilen und der Praktikabilität der Durchführung ausführlicher diskutiert werden könnte. Wieder geht der Blick über die Situation in der therapeutischen Kleingruppe hinaus auf die soziale Realität der Gruppenteilnehmer, wenn für Abschiede z. B. Rituale vorgeschlagen werden – gelebt statt gedeutet wird.
Kapitel zum Forschungsstand und zur Aus- und Weiterbildung folgen. Das Buch wird geschlossen mit einer Checkliste für Therapeuten und Rater (eher für Einzeltherapie, spezifische Aspekte von Gruppenbehandlungen fehlen) und einem kurzen Literaturverzeichnis.
Diskussion
Das
Buch ist aus einer klinischen Perspektive geschrieben. Im Titel
fehlen die Anwendungen der psychoanalytisch-interaktionellen Methode
in Beratungen. Auch auf die in Deutschland mit dieser Methode gut
etablierte Ausbildung zum Sozialtherapeuten Sucht wird im Text kaum
eingegangen. Die PiM wird in unterschiedlichen Arbeitsfelder
eingesetzt; die praxisorientierte Darstellung dieser Methode ist
daher über den Bereich klinischer Arbeit hinaus interessant.
Mit
der starken Konzentration auf das „Zwischen“ und auf das
„Antworten“ in der PiM ergibt sich trotz der vielseitigen
Wurzeln der PiM eine in sich schlüssige Theorie „aus einem
Guss“ – ähnlich wie dies bei einigen anderen
Beratungs- und Therapieverfahren der Fall ist (z. B. bei der
Gesprächstherapie GT über die so genannten „Basisvariablen“
oder bei der mentalisierungsbasierten Therapie MBT über das
„Mentalisieren“). Dies ist spannend zu lesen und in
dieser Form für ein theoretisch und praktisch anspruchsvolles
Verfahren neu. Die Geschichte der Methode, umfangreichere
Quellenangaben und Bezüge der PiM zu anderen Verfahren (Aspekte,
die Leser unter der Überschrift eines Handbuchs erwarten
könnten) geraten dabei in den Hintergrund.
Demgegenüber
steht die ausgezeichnete Lesbarkeit des Buches. Auch wenn komplexe
Sachverhalte auf wenig Raum dargestellt werden - die geforderte
Klarheit in der Beziehung zwischen Therapeut und Patient findet sich
beispielhaft zwischen Autoren und Leser wieder.
Gruppensituationen
sind komplexer und schwerer darstellbar als Interaktionen in
Zweierbeziehungen. Das mag dazu beitragen, dass dieser Abschnitt des
Buches abstrakter wirkt und weniger mit anschaulichen Beispielen
versehen ist als der Teil zur Einzeltherapie. Streeck
und
Leichsenring
gelingt eine stringente Konzeptualisierung der PiM im Gruppensetting
m.E. weniger überzeugend als für die Einzeltherapie. Einige
Empfehlungen zur Arbeit in Gruppen könnten ausführlicher
diskutiert werden. So erscheinen dem Rezensenten etwa die Regeln zur
Verschwiegenheit in Gruppen starr und ohne Bezug auf die rechtlichen
Vorgaben zur Schweigepflicht – hier kann m. E. mit Gewinn
transparent aufgeklärt und am Rahmen gearbeitet werden, statt
etwas normativ vorzugeben.
Fazit
Beziehungen
und ihre Störungen sind wesentliches Thema psychotherapeutischer
und sozialer Arbeit. Die psychoanalytisch interaktionelle Methode PiM
fördert interpersonelle Fähigkeiten, wenn diese aufgrund
entwicklungsbedingter Beeinträchtigungen eingeschränkt
sind. In der Arbeit mit Gruppen, der klinischen Sozialarbeit, der
Suchttherapie und der psychosozialen Beratung ist diese
entwicklungsorientierte Methode weit verbreitet. Mit dem von Streeck
und
Leichsenring
verfassten Handbuch liegt jetzt erstmals eine durchgängig
praxisnahe Beschreibung für Einzeltherapien und Beratungen
vor.
Die Autoren konzentrieren sich in diesem Buch konsequent auf
das, was „zwischen“ (ein zentraler Begriff des Buches)
Patient und Therapeut vorgeht. Das ist in dieser Form neu. Andere mit
der PiM verbundene Theorien werden wenig beschrieben oder gehen im
Konzept der Autoren auf. Der Verzicht auf eine Beschreibung der
Wurzeln der Methode und die Ausrichtung an Alltagsanforderungen der
Praxis führen zu einer ausgezeichneten Lesbarkeit und Klarheit
des Buches – ohne komplexe Zusammenhänge zu vereinfachen.
Das Buch scheint sich mit seinem Titel in erster Linie an
klinisch arbeitende Therapeutinnen und Therapeuten zu richten. Die
beschriebenen Aspekte des „zwischen“, das Umgehen mit
Rahmenbedingungen und mit der sozialen Umwelt von Patienten und
Klienten sind aber in gleichem Maße für psychosoziale
Beratungsarbeit, für Suchttherapeuten und klinische
Sozialarbeiter wichtig.
Leser brauchen keine Vorkenntnisse zu
psychoanalytischen Theorien. Wichtige Konzepte werden gut
verständlich eingeführt. Die
psychoanalytisch–interaktionelle Methode wird aber auch als ein
eigenständiges, von der Psychoanalyse und anderen Wurzeln
unabhängigeres Verfahren konzeptualisiert. Das Manual von
Streeck und
Leichsenring ist damit
auch für in der PiM bereits erfahrene Therapeuten mit großem
Gewinn lesbar – ja, mit seiner neuen Akzentsetzung hier fast
unverzichtbar.
Rezension von
Prof. Dr. Hermann Staats
FH Potsdam, Sigmund-Freud Professur für psychoanalytisch orientierte Entwicklungspsychologie
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Es gibt 16 Rezensionen von Hermann Staats.
Zitiervorschlag
Hermann Staats. Rezension vom 15.03.2010 zu:
Ulrich Streeck, Falk Leichsenring: Handbuch psychoanalytisch-interaktionelle Therapie. Behandlung von Patienten mit strukturellen Störungen und schweren Persönlichkeitsstörungen. Vandenhoeck & Ruprecht
(Göttingen) 2009.
ISBN 978-3-525-40160-6.
In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/8984.php, Datum des Zugriffs 16.05.2022.
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