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Rolf Arnold, Sigrid Nolda et al. (Hrsg.): Wörterbuch Erwachsenenbildung

Rezensiert von Prof. Dr. Carsten Rensinghoff, 12.03.2010

Cover Rolf Arnold, Sigrid Nolda et al. (Hrsg.): Wörterbuch Erwachsenenbildung ISBN 978-3-8252-8425-1

Rolf Arnold, Sigrid Nolda, Ekkehard Nuissl (Hrsg.): Wörterbuch Erwachsenenbildung. UTB (Stuttgart) 2010. 2. Auflage. 334 Seiten. ISBN 978-3-8252-8425-1. D: 29,90 EUR, A: 30,80 EUR, CH: 48,90 sFr.
Reihe: UTB L (Large-Format) - 8425.

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Thema

Die zu besprechende Publikation „bündelt das gegenwärtige Wissen über Erwachsenenbildung. Sie enthält Stichworte zu den Themenfeldern, Didaktik und Methodik, Forschung und Wissenschaft, Geschichte und Entwicklung, Lernen und Erfahrung, Organisation und Profession, Politik und Recht sowie Theorien und Konzepte“ (Klappentext).

HerausgeberInnen

  • 1983 wurde Rolf Arnold (Jg., 1952) an der Universität Heidelberg mit einer Arbeit zur pädagogischen Professionalisierung betrieblicher Bildungsarbeit promoviert. Seit 1990 hat Arnold den Lehrstuhl für Pädagogik, insbesondere Berufs- und Erwachsenenpädagogik, an der Technischen Universität Kaiserslautern inne. Nähere Informationen zu Rolf Arnold sind unter der URL www.sowi.uni-kl.de/wcms/arnold.html [Download: 09.03.2010] abrufbar.
  • Sigrid Nolda (Jg. 1949) hat an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt/Main 1977 eine Dissertation abgeliefert, welche sich mit dem symbolistischen Urbanismus befasst. An der Technischen Universität Dortmund ist sie Professorin für Erwachsenenbildung am Institut für Sozialpädagogik Erwachsenenbildung und Pädagogik der frühen Kindheit (ISEP) der Fakultät Erziehungswissenschaft und Soziologie. Weitere Informationen zur Erwachsenenbildung am ISEP der Technischen Universität Dortmund sind der URL www.fb12.uni-dortmund.de/institute/isep [Download: 09.03.2010] zu entnehmen.
  • Der 1946 geborene Ekkehard Nuissl wurde 1974 mit einer Arbeit zu Massenmedien im System hergestellter Öffentlichkeit an der Universität Bremen zum Dr. phil. promoviert.1987 habilitierte er sich an der Leibniz Universität Hannover für die Erwachsenenbildung. Seit 1991 ist Nuissl wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) (URL: www.die-bonn.de/portrait/kontakt/Ekkehard_Nuissl [Download: 09.03.2010]) in Bonn und seit 2003 Universitätsprofessor für Erwachsenenbildung an der Universität Duisburg/Essen (URL: www.uni-due.de/eb-wb/nuissl.shtml [Download: 09.03.2010]).

Alle drei Herausgeber können über ihre derzeitige Tätigkeit als Experten für die Erwachsenenbildung bezeichnet werden.

Entstehungshintergrund

Die erste Auflage des Wörterbuches für Erwachsenenbildung ist 2001 unter dem Titel „Wörterbuch der Erwachsenenpädagogik“ erschienen. „Die Disziplin selbst kann auf gerade mal vier Jahrzehnte eigener Entwicklung und Etablierung zurückblicken. Ihr Status als eigenständige Wissenschaftsdisziplin wird längst nicht mehr angezweifelt“ (S. 7).

Aufbau

Zu Beginn liefert die Publikation ein Abkürzungsverzeichnis, in welchem die über die laut Duden üblichen Abkürzungen hinausgehend, die für Institutionen, Organisationen und andere Begriffe verwendeten Abkürzungen erklärt werden.

Es folgen die Vorbemerkungen der Herausgeberschaft.

Auf den nun folgenden 316 Seiten liefern verschiedene Autorinnen und Autoren Beiträge zu Stichworten aus dem Feld der Erwachsenenbildung. Es handelt sich hierbei um den Hauptteil – Einträge. Jedes Stichwort verfügt am Ende über Literaturverweise, die für die weitere Beschäftigung mit dem Thema nützlich sind und die Literatursuche erleichtern.

An den Hauptteil schließt sich ein Stichwortregister an, wobei die fett gesetzten Begriffe eigenständige Einträge im Wörterbuch darstellen. „Nicht fett gesetzte Begriffe sind Schlüsselbegriffe, die anders als in der Auflage von 2001 nicht mehr als eigener Artikel gelistet sind. Diese werden ausschließlich auf ein oder mehrere Stichworte verwiesen“ (S. 325).

Am Ende des Buches ist ein Autorenspiegel zu finden.

Beispiele für Inhalte

Beispielhaft wird inhaltlich auf zwei Stichworte Bezug genommen:

(1) Human Ressource-Ansatz: Verfasst hat den Artikel Klaus Götz. Götz (Jg. 1957) wurde 2000 von der Universität Bremen zum Honorarprofessor für betriebliche Weiterbildung ernannt und hat seit 2002 den Lehrstuhl für Weiterbildungsforschung und –management an der Universität Koblenz-Landau inne. Er promovierte 1989 mit einer Dissertation zur non-formalen Bildung und integrierten ländlichen Entwicklung in Bangladesh an der Universität Regensburg. 1995 habilitierte er sich berufsbegleitend an der Universität Klagenfurt für das Fach Weiterbildung.

Die Ausführungen – und das empfinde ich für den Stichwortumfang des gesamten Werkes als sehr positiv – erstrecken sich auf ca. eine Seite. Schwerpunktmäßig geht es in den Human-Ressource-Ansätzen „um die zielorientierte Planung, den Einsatz und die Entwicklung des Humanpotenzials als wichtigste Ressource in Organisationen, von der Personal- und Bildungspolitik über die Personaleinstellung, Gestaltung von Entgelten und Anreizsystemen, Personalbeurteilung, Ausbildung/WB (Weiterbildung – CR) bis zur Personal- und Organisationsentwicklung“ (S. 145). Den Human-Ressource-Ansätzen geht es vorwiegend um das menschliche Verhalten in Organisationen. Diese Ansätze „lenken ihre Aufmerksamkeit auf Veränderungen, die im Spannungsfeld von Person, Funktion und Organisation geschehen“ (S. 146).

(2) Integration: Der Beitrag zum Stichwort Integration wurde von Albert Pflüger verfasst. Über ihn ist dem Autorenspiegel zu entnehmen, dass er aus Frankfurt/Main kommt. Die Internetrecherche hat nur einen Verweis auf Buchpublikationen bei der Deutschen Nationalbibliothek ergeben (URL: http://dispatch.opac.ddb.de/DB=4.1/SET=1/TTL=52/CMD?ACT=SRCHA&IKT=1004&SRT=YOP&TRM=pfl%C3%BCger%2C+albert [Download: 10.03.2010]).

Die Begriffe Verbindung, Verklammerung, Verzahnung bzw. Synthese belegen die didaktische Konzeption des fächerübergreifenden integrativen Lernens.

Die Konzeption geht hauptsächlich „auf die Forderungen des Deutschen Ausschusses für das Erziehungs- und Bildungswesen und des Deutschen Bildungsrates nach Befähigung des Menschen zu mündiger Selbstorientierung und gleichberechtigter gesellschaftlich verantwortlicher Partizipation sowie entsprechender Durchlässigkeit des Bildungssystems zurück“ (S. 155).

Die Integration erfährt eine herausragende Aktualität mit Blick auf die wachsende Perspektivlosigkeit, Individualisierung und Entwicklungsmechanismen „wie auch der Situation am Arbeitsmarkt, die eine Einlösung eindimensionaler Qualifikationsversprechen obsolet werden lässt“ (S. 156).

Diskussion

Es ist lobenswert, dass die Herausgeber der zweiten Auflage nicht nur die erste Auflage nachgedruckt haben, sondern dass sie erkannt haben, dass es dringend an der Zeit war, „das Wörterbuch von Grund auf neu zu schreiben“ (S. 7).

Für die eilige Leserinnen- und Leserschaft bietet dieses Wörterbuch einen schnellen Überblick zu einem spezifischen Thema aus der Erwachsenenbildung. Dieser Vorzug ist der Quantität der einzelnen Beiträge geschuldet. Die Herausgeber und Verfasser haben wohl Kornmeiers (2009) Buch gekannt, in dem auf Seite 236 zu lesen ist: „Werfen Sie jeglichen Ballast ab. Überarbeiten Sie den Inhalt Ihres Textes – und zwar mehrfach. Schreiben ist ein Prozess. Kein Satz, den Sie geschrieben haben, muss so bleiben. Im Gegenteil: Je öfter Sie Ihren Text lesen und überarbeiten, je mehr dringen Sie selbst in die Materie ein und desto kritischer wird Ihr Blick für das Geschriebene.“

Fazit

Ein Wörterbuch Erwachsenenbildung erachte ich in dieser sich schnell wandelnden Zeit für sehr wertvoll. Vorliegende Publikation gibt in über 250 Stichworten „sowohl Studierenden und Lehrenden der Erziehungswissenschaften als auch Wissenschaftlern und Praktikern im Feld der Erwachsenenbildung ein Nachschlagewerk zu den aus heutiger Sicht wichtigsten Begriffen und Sachthemen der Erwachsenenpädagogik an die Hand“ (S. 7).

Literatur

Kornmeier, Martin: Wissenschaftlich schreiben leicht gemacht für Bachelor, Master und Dissertation. 2. Auflage, Stuttgart 2009.

Rezension von
Prof. Dr. Carsten Rensinghoff
Hochschullehrer für Heilpädagogik und Inklusive Pädagogik an der DIPLOMA Hochschule
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Es gibt 181 Rezensionen von Carsten Rensinghoff.

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Zitiervorschlag
Carsten Rensinghoff. Rezension vom 12.03.2010 zu: Rolf Arnold, Sigrid Nolda, Ekkehard Nuissl (Hrsg.): Wörterbuch Erwachsenenbildung. UTB (Stuttgart) 2010. 2. Auflage. ISBN 978-3-8252-8425-1. Reihe: UTB L (Large-Format) - 8425. In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/9255.php, Datum des Zugriffs 10.10.2024.


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