Klaus Niedermair: Recherchieren und Dokumentieren
Rezensiert von Prof. Dr. rer.medic. Martina Hasseler, 26.08.2011

Klaus Niedermair: Recherchieren und Dokumentieren. Der richtige Umgang mit Literatur im Studium.
UTB
(Stuttgart) 2010.
160 Seiten.
ISBN 978-3-8252-3356-3.
D: 14,90 EUR,
A: 15,40 EUR,
CH: 26,90 sFr.
Reihe: UTB M (Medium-Format) - 3356.
Autor
Dr. Klaus Niedermair ist Leiter der Bibliothek für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und Lehrender der Universität Innsbruck
Entstehungshintergrund
Das Buch will dazu leiten, Studierenden Informationskompetenz zu vermitteln. Systematisches Recherchieren und Dokumentieren stellen dafür wichtige Handwerkszeuge dar. Es soll strategisches und systematisches Recherchieren und Dokumentieren für wissenschaftliche Zwecke vermitteln.
Aufbau und Inhalte
Das Buch ist in 5
Kapitel untergliedert.
In Kapitel I wird die Frage
gestellt: „Warum recherchieren?“ Dabei geht der Autor
zunächst auf die Bedeutung des Recherchierens in den Wissenschaften
ein. Diese bestehe darin, dass Wissenschaftler mit einem aktuellen
Wissen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen haben, leichter
Forschungsergebnisse kommunizieren können und leichter Ergebnisse
auf dem Stand des aktuellen Wissens begründen können. Des Weiteren
ordnet der Autor das Recherchieren in den Kontext des
Forschungsprozesses ein und erläutert, aus welchen Gründen eine
systematische Recherche notwendig ist.
Kapitel II hinterfragt, was recherchiert werden soll. Schwerpunkt in diesem Kapitel sind die unterschiedlichen Quellen wie Primär-, Sekundär- und Tertiärquellen. Zunächst unterscheidet der Autor diese Quellentypen und ihre Bedeutung für das wissenschaftliche Arbeiten und wo diese zu finden sind. Des Weiteren werden gedruckte und elektronische Quellen sowie unterschiedliche Publikationsformen wie Lehrbuch, Monografie, Zeitschriftenartikel, unterschieden und wie diese zu bewerten sind.
Kapitel III wendet sich dem Thema zu, wo recherchiert werden kann. Hierbei geht es vor allem um Referenzquellen und wie diese aufgebaut sind. Der Autor geht auf Online-Kataloge der Bibliotheken, auf Buchhandelskataloge, auf Bibliographien, Referenzdatenbanken und Volltextdatenbanken, Suchmaschinen, Literaturverzeichnisse und informellen Recherchen und deren Bedeutungen ein. Zum Thema Strategien der Wissensorganisation stellt der Autor Klassifikationssysteme und Typen von Referenzquellen wie Alphabetischer Katalog, Schlagwortkatalog, Systematischer Katalog, Online-Katalog, Referenzdatenbank, virtuelle Bibliotheken u.ä. vor. Es werden Webadressen von Datenbanken und deren Schwerpunkte dargestellt. Der Autor betont, dass die Entscheidung, welche Referenzquelle verwendet wird, die Qualität der Recherche bestimmt. Vor dem Hintergrund, dass die Vielfalt der Quellen so groß ist, schlägt er Kriterien vor, die behilflich sein können, um über angemessene Referenzquelle zu entscheiden. Dazu gehören bspw. Kriterien wie die Publikationsform, die Wissenschaftsdisziplin, die Zugänglichkeit, die Erscheinungszeit, die Sprache und die geografische Zuordnung.
Im IV Kapitel geht der Autor aus das „Wie“ des Recherchierens ein. Es werden Recherchetechniken-, strategien und -prinzipien vorgestellt. Es werden unter anderem die logischen Operatoren erläutert, die Suchbegriffe entsprechend miteinander verknüpfen, um zielorientierte Rechercheergebnisse zu erreichen. Ein weiteres Thema ist das informelle Recherchieren. Dazu gehören Newsletter, Mailinglisten, Newsgroups, Diskussionsforen, RSS-Feed, Blog, Twitter, Newsticker etc. Darüber hinaus wird in diesem Kapitel das formelle Recherchieren im Kontext des Forschungsprozesses dargestellt. Der Autor schlägt Schritte für das formelle Recherchieren vor und stellt die Schritte an einem Beispiel vor. Weitere Praxisbeispiele schließen sich an. Dieses Kapitel schließt mit Antworten zur Frage ab, wie man von der Referenz zur Quelle kommt.
Das V Kapitel ist überschrieben mit „Richtig dokumentieren“. Der erste Schritt dafür sei das Schaffen vor Ordnung. Eine Checkliste soll darin unterstützen, diese zu erreichen. Der Autor geht in diesem Kapitel sowohl auf das Arbeiten mit Literatur sowie Zitierregeln und Anlegen eines Literaturverzeichnis ein. Des Weiteren gibt er wichtige Hinweise auf die Auswahl von Quellen und welche Kriterien dafür sinnvoll sind. Ein weiteres Thema ist das Exzerpieren, Beschlagworten und Gliedern von Texten, um sinnvoll die Quellen zu dokumentieren und zu verwenden.
Ein Glossar rundet das Buch ab.
Diskussion
In leicht lesbarer Form stellt der Autor die Schritte des Recherchierens und Dokumentierens für Studierende dar. Alle Kapitel enthalten Textfelder mit wichtigen Informationen, Zusammenfassungen, Fragen zur Reflexion oder weiteren Hinweisen. In den einzelnen Kapiteln sind Reflexionsfragen eingestreut, deren Antworten sich am Ende des Buches finden. Das Glossar definiert wichtige Begrifflichkeiten für das Recherchieren und Dokumentieren. Dieses Buch enthält alle wichtigen Themen und Inhalte, die bspw. in Seminaren zum wissenschaftlichen Arbeiten unterrichtet werden. Es werden auch aktuelle Themen wie Suchmaschinen, Online-Datenbanken u.ä. skizziert.
Fazit
Dieses Buch bietet für Studierende und für Lehrende eine gute Grundlage für das Recherchieren und Dokumentieren in wissenschaftlichen Zusammenhängen. Es ist insbesondere für Anfänger geeignet, die erst mit dem wissenschaftlichen Recherchieren und Dokumentieren anfangen.
Rezension von
Prof. Dr. rer.medic. Martina Hasseler
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