Julia Fischer, Anne Ott et al. (Hrsg.): Mehr vom Leben. Frauen und Männer mit Behinderung erzählen
Rezensiert von Prof. Dr. Carsten Rensinghoff, 04.06.2010
Julia Fischer, Anne Ott, Fabian Schwarz (Hrsg.): Mehr vom Leben. Frauen und Männer mit Behinderung erzählen.
Balance Buch + Medien Verlag
(Köln) 2010.
192 Seiten.
ISBN 978-3-86739-056-9.
14,95 EUR.
CH: 26,50 sFr.
Reihe: BALANCE Erfahrungen.
Thema
Behinderte Frauen und Männer berichten in ihren selbst geschriebenen oder diktierten Erzählungen „von ihren Träumen und Ängsten, ihren Hobbies, der Arbeit und über Freundschaft und Liebe, über erlebte Verletzungen und das, was sie – zum Teil durch viel Mut und Energie – in ihrem Leben geschafft haben“ (S. 9). Bei der Textzusammenstellung haben die Herausgeberinnen und der Herausgeber darauf geachtet, dass ein möglichst breiter Querschnitt wiedergegeben wird, sowie Frauen und Männer mit verschiedenen Behinderungen zu Wort kommen.
Herausgeberinnen und Herausgeber
Julia Fischer (nichtbehindert, Diplomsozialpädagogin), Anne Ott (nichtbehinderte Diplomrehabilitationspädagogin) und Fabian Schwarz (behinderter Diplompsychologe) arbeiten für den Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm).
Die Herausgeberinnen und der Herausgeber sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle in Düsseldorf und betreuen hier das Projekt „Frauen sind anders – Männer auch!“.
Entstehungshintergrund
Die Publikation ist Teil des Projekts „Frauen sind anders – Männer auch!“. Über einen Zeitraum von drei Jahren wurden geschlechterspezifische Angebote von und für Frauen und Männer mit Behinderung entwickelt und lokale Frauen- und Männergruppen aufgebaut. Daher riefen im Frühjahr 2009 „die Aktion Mensch und der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e. V. Frauen und Männer mit Behinderung dazu auf, Geschichten über ihr Leben einzusenden“ (S. 9)
Aufbau
Die einzelnen Beiträge ordnen sich 11 Themenschwerpunkten unter:
Frauenleben, Männerleben
- Carina Kühne: Leben mit Handicap!
- Thomas Galla: Anders als die anderen
- Werner Knobloch: Ich bin spät erwachsen geworden
- Nelli Heimbichner: Ohne meine Eltern würde ich nicht mehr leben
- Jimmy Liebermann: Mein Tanz mit dem Leben
- Marlies: Höhen und Tiefen
- Lars Breidenbach: Da schlägt mein Gefühle-Herz
Frau sein, Mann sein
- Claudia Jordan: Frau sein ist nicht so einfach
- Karen Sophie Thorstensen: Das Pippi-Gefühl
- Monika: Meine erste Periode
- Belinda: Ich und die Ärzte
- Giopp Nader: Ich wollte weinen
- Friedhelm Neumann: Ich wollte der bessere Mann sein
- Charlotte Tomberger: Frauen haben Ideen und Mut
- Rudi Hoffmann: Frauen sind anders – Männer auch!
Frauenträume, Männerträume
- Verena Elisabeth Turin: Einmal berühmt sein
- Anna Giese: Roller fahren
- Christoph Becker: Mein E-Rolli
- Bastian Nowak: Wenn ich als stinkreicher Millionär durchs Leben rennen würde
- Sandra Kern: Wasserwesen-Asse
- Hans-Peter Röhrenbeck: Wie früher
- Esther Grunemann: Drei Wünsche
Wohnen und Arbeiten
- Brigitte: Machen, was man will
- Eva Zull: Ich möchte, dass mir einer Mut macht
- Daniela Lenz: Der Kampf geht immer weiter
- Sabrina Lüken: Hürden im Arbeitsleben
- Katrin Fischer: Persönlich als wertig betrachtet werden
- Linda Zimmermann: Endlich wieder arbeiten
- Lea Amadea: Das Urgefühl
Freizeit und Leidenschaft
- Christina Reis: Christina und die Feuerwehr
- Torsten Stein: Billard ist mein Leben
- Susan Lang: Meine Lieblingsrunde
- Dieter Hendorf: Die Höllenmaschine
- Monika Fühner: Meine Katzen und ich
- Angelika Fischle: Fun Run
- Sicco Bremer: Fußball ist einfach das Beste!
Familienleben
- Marlen Bierstedt: Geschichten aus Zeschdorf
- Diana Gibicar: Sehnsucht
- Anja Dowidat: Meine Schwangerschaft und die Geburt meines Kindes
- Elke Bauer: Meine Familie
- Sabine Hannemann: Meine Abnabelung von Mutti
- Kerstin Lange: Ein normales Leben mit besonderen Herausforderungen
Liebe und Lust
- Kathrin Lemler: Über die Liebe in meinem Kopf
- Iris: Alles anders oder doch ganz normal
- Stephanie Schuchmann: Das Beste rausgeholt
- Achim Diermeier: Die Zicke und der Clown
- Elvira Gray: Wie ich mich in Uwe verliebte
- Michael Haaga: Der Klang deiner Augen
- Regina von Gemmern: Mein Freund Uli
- Uli Widmaier: Mein langer Weg in eine glückliche Beziehung
Verletzungen
- Lidija Vlainic: Das Beste aus dem Leben machen
- Ramona: Bei Onkel und Tante
- Anke Burmester: Am besten in der Wohnung bleiben
- Ute Schulz: Ich musste immer zugucken als Kind
- Roswitha Sänger: Männeralarmanlage
Plötzlich ist alles anders
- Stefanie Höhe: Ein kurzer Augenblick, der mein ganzes Leben veräünderte
- Hans-Dieter Nichols: Ich habe es geschafft, wieder schöne Dinge zu erleben
- Guido Blum: Ich habe kein eigenes Leben mehr
- Guidos Mutter: Erwartungen und Wirklichkeit
- Tatiana Rosa Bernhardini-Pösl: Die Frau mit den anderen Ohren
Behinderung erleben
- Antonia Denninghaus: Anders
- Julia Bertmann: Ich komme gut klar, aber die Leute …
- Iris: Den Blicken standhalten
- Thorsten Kroll: Grau
- Meike Weinberg: Ja, und doch …
- Dagmar Urban: Mein Sechser-Eisen
- Ulrike Weller: Eine schöne Schweinerei
Ich bin ich und ich schaff das!
- Anneliese Brasch: Immer wieder aufstehen
- Helga Will: Mein Weg in die Freiheit
- Sabrina Fröhlich: Von der Raupe zum Schmetterling
- Angelika Schmitz: Ich bin eine ganz gute Frau
- Michael Lumturo: Viermal
- Anna Hedi: Das schaffst du schon
- Rabea Müller: Das Tandem und ich
Hedwig Kaster-Bieker, Jurymitglied des Schreibwettbewerbs für Menschen mit Behinderung „Frauen sind anders – Männer auch!“: Die Träume, für die zu kämpfen lohnt - Nachwort
Inhalt
„In ihren selbst geschriebenen oder diktierten Erzählungen berichten Frauen und Männer mit Behinderung von ihren Träumen und Ängsten, ihren Hobbies, der Arbeit und über Freundschaft und Liebe, über erlebte Verletzungen und das, was sie – zum Teil durch viel Mut und Energie – in ihrem Leben geschafft haben“ (S. 9).
Dem ersten Kapitel zum Frauenleben, Männerleben gehen, wie dies in jedem Kapitel der Fall ist, Kernaussagen voraus, die das nun folgende Thema umreißen. Dann folgen die einzelnen Geschichten.
Ein Beispiel: Über das Leben mit Handicap schreibt die 24-jährige Carina Kühne. Die Autorin lebt mit dem Down-Symndrom. „Ich habe […] nicht 46 sondern 47 Chromosomen. Das Chromosom 21 ist bei mir dreifach vorhanden“ (S. 14). Kühne berichtet von Zukunftsängsten der Eltern, denn „man hatte ihnen gesagt, dass ich vielleicht niemals laufen werde und mit Sicherheit niemals lesen, schreiben und rechnen lernen würde“ (S. 14). Trotz dieser widrigen Lebensumstände besuchte Carina Kühne eine ganz normale Grundschule. „So bekam ich die Möglichkeit, den gleichen Stoff zu lernen wie die anderen Kinder. Es machte mir viel Spaß und ich ging gern in die Schule. Deshalb wollte ich auch in der Sekundarstufe integrativ beschult werden“ (S. 15). Der Besuch einer weiterführenden Schule gestaltete sich jedoch problematisch. Die Verfasserin wurde zwangsweise in die Sonderschule eingewiesen. Irgendwann klappte die integrative Beschulung dann aber doch und sie durfte die 4. Klasse wiederholen. „Laut Schulgesetz ist dies nicht möglich, weil Kinder mit Down-Syndrom das Klassenziel ohnehin nicht erreichen können“ (S. 15). Nach der Schule, Kühnes Notendurchschnitt am Ende der Hauptschullaufbahn lag bei 2,3, war der Berufsweg wieder barrierebehaftet. „Zunächst ein halbes Jahr Praktikum in zwei verschiedenen Arztpraxen […], anschließend habe ich 19 Monate einen Förderlehrgang in einem Waldorfkindergarten gemacht. […] Alle wollten, dass ich dort weiterarbeite, aber leider scheiterte es an den Finanzen. […] Ich fand einen Ausbildungsplatz zur Altenpflegerin. In der Schule kam ich gut mit, aber im Altenpflegeheim, wo ich meine praktische Ausbildung machen sollte, wurde ich gemobbt. Man war nicht bereit, mich anzuleiten. Die Stationsleiterin sagte, wenn sie damals nicht im Urlaub gewesen wäre, hätte sie verhindert, dass ich den Ausbildungsplatz bekomme“ (S. 16f.). Weiteren 100 Bewerbungsschreiben folgte dann ein Praktikumsplatz in einer Praxis für Entwicklungspädagogik. „Man bot mir an, dort eine abgespeckte Ausbildung zu machen und wollte einen Kindergarten für mich suchen, in dem ich praktisch arbeiten sollte“ (S. 17). Da die Entfernung zu Kühnes Wohnort aber so weit war, dass die Ausbildung einen Umzug in ein Wohnheim am Ausbildungsort nach sich gezogen hätte, wurde auch hier erst einmal eine Sackgasse beschritten. Es folgte ein Praktikum in einer Schule für Praktisch Bildbare. Sonderschule hatte Kühne, aufgrund der integrativen Beschulung nie kennen gelernt. So kommt die Autorin zu dem Schluss: „Die Schule war super toll ausgestattet und einmal in der Woche fuhr die Klasse mit dem Bus zum therapeutischen Reiten. So etwas hätte ich auch gerne an meiner Schule gehabt. […] Die Kinder in der Sonderschule werden super betreut, aber sie lernen kaum Kulturtechniken. Vielleicht könnten einige Kinder viel mehr lernen, wenn man es ihnen anbieten würde“ (S. 17 f.). Einem weiteren Praktikum in einem CAP-Markt folgte ein Praktikum als Servicekraft in einem Café, in dem sie nach drei Monaten einen unbefristeten Arbeitsvertrag erhielt.
Diskussion
Die Sache bekommt ein Geschmäckle, wenn man bedenkt, dass zwei Herausgeberinnen nichtbehindert sind und der Herausgeber behindert ist. Anzunehmen ist, wenn es bei der Textauswahl aus den rund 300 eingereichten Texten demokratisch zuging, dass die sich in der Überzahl befindenden nichtbehinderten Herausgeberinnen den einzigen behinderten Herausgeber überstimmten – und dies – und das ist das Fatale bei einer derartigen Abstimmung – aus ihrer nichtbehinderten, wenn auch pädagogisch gefärbten, Sichtweise vorgenommen haben.
Ein weiteres Manko ist in der Besetzung der Jury, „der die Aufgabe zukam, aus den eingesandten Texten die Gewinner zu prämieren“ (S. 11). Diese Jury bestand aus fünf Mitgliedern, wovon nur drei eine Behinderung ihr Eigen nennen konnten. Auch hier kann mit der gebotenen Vorsicht dann doch eine Gewaltausübung mit Samthandschuhen (vgl. Jantzen 2001) angenommen werden.
Als gelungen angesehen werden können die Kernaussagen zu Beginn eines jeden Kapitels. Sie geben der Leserinnen- und Leserschaft einen guten Ein- und Überblick auf das, was nun folgt.
Durch den Besuch der Allgemeinen Schule konnte Carina Kühne, wie sie schreibt, „den gleichen Stoff lernen wie die anderen Kinder“ (S. 15), sogar Englisch, ihr Lieblingsfach, „und da war ich auch Klassenbeste und bekam eine Eins im Zeugnis“ (S. 16). Weiter stellt die Autorin korrekt fest, dass einige Kinder vielleicht viel mehr lernen könnten, „wenn man es ihnen anbieten würde“ (S. 18). Das alles hat auch schon ein hoch dotierter Professor für Sonderpädagogik festgestellt, wenn dieser schreibt: „Der ‚geistigbehinderte‘ Mensch darf […] nur so (und nicht anders) sein, wie wir ihn uns zu denken vermögen, wie wir annehmen, daß er sei. Mittels des sozialen und bildungsmäßigen Reduktionismus, vermittelt, organisiert und kontrolliert durch die Heil- und Sonderpädagogik, tun wir alles dafür, daß diese Projektionen eine überzeitliche Gültigkeit erfahren. Ein Beispiel: Der Lehrplan für die Primarstufe des Landes Bremen (1. bis 4. Schulj.) sieht vor: Rechnen in der Grundschule bis eine Million; in der Schule für Lernbehinderte bis eintausend, in der Schule für Geistigbehinderte findet Rechnen keine Erwähnung, als gäbe es für Menschen, die wir in dieses Klassifikationsraster bringen, keine Welt des Quantifizierbaren. Was wir annehmen, daß der andere nicht lernen kann, bieten wir erst gar nicht zu lernen an, mithin hat er auch keine Möglichkeit, sich Welt über das hinaus anzueignen, was wir vorgeben. So muß er bleiben und sein, was und wie wir meinen, daß er ist!“ (Feuser 2010). Gerade in dieser krisenbehafteten Zeit muss dann legitimerweise gefragt werden, ob es für uns behinderte(vgl. Rensinghoff 2010a; 2010b) Menschen derartig hoch dotierter nichtbehinderter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bedarf, wenn wir Behinderten diese Erkenntnis auch kostengünstiger erwerben können oder bereits besitzen. Die Frage ist also: Sitzen auf den Lehrstühlen, die sich mit uns Behinderten befassen, die richtigen Menschen oder muss dort umstrukturiert werden?
Am Schluss der Geschichte von Carina Kühne kommt so etwas pädagogisch Erwünschtes zum Vorschein. Man könnte auch hier den Eindruck gewinnen, dass die Herausgeberinnen diese Worte von ihrem Fach her herbeigesehnt haben oder aber, dass es der Autorin einfach in Fleisch und Blut übergegangen ist derartig dankbare Worte zu schreiben. Dies auch, weil wohl ein Abhängigkeitsverhältnis – im Sinne der Unterdrückung in Samthandschuhen – von nichtbehinderten Professionellen gegeben ist. Konkret handelt es sich um Folgendes: „Ich fühle mich nicht behindert, werde aber manchmal von meinen Mitmenschen behindert. Eigentlich sind doch alle Menschen anders (und spätestens hier rückt das Ganze in eine Psychoecke – CR)“ (S. 19).
In dem beispielhaft dargestellten Text von Carina Kühne handelt es sich bei der Autorin um einen Menschen mit einem diagnostizierten Down-Syndrom. Nach Christian Eggers stellt das Down-Syndrom aus kinder- und jugendpsychiatrischer Perspektive „die häufigste mit Oligophrenie einhergehende Chromosomenaberration dar. Das Neugeborene zeigt folgende 10 Kardinalsymptome:
- fehlender Moro-Reflex,
- Muskelhypotonie,
- flaches Gesichtsprofil,
- schräg stehende Augenfalten,
- dysplastische Ohren,
- verdickte Nackenhaut,
- typische 4-Finger-Linie,
- Hyperflexibilität
- dysplastisches Becken,
- dysplastische Mittelphalanx des 5. Fingers“ (ders. 2004, 735).
- Beeinträchtigung der peripheren Sinnesorgane sowie der Verarbeitung; Hörbeeinträchtigungen (7-70 %) und Sehbeeinträchtigungen;
- angeborene Herz- und Gefäßmissbildungen (40-60 %);
- Fehlbildungen im Magen-Darmtrakt (10-18 %);
- Veränderungen am Skelettsystem und an den Extremitäten;
- Anfälligkeiten für Infektionskrankheiten;
- atlanto-axiale Instabilität; vermindertes Wachstum der langen Röhrenknochen;
- Schilddrüsenfunktionsstörungen;
- Leukämie;
- hohes Risiko für Alzheimer/Depression (Differentialdiagnose);
- tief greifende Entwicklungsstörungen“ (dies. 2007, 304 f.).
Kritisch merkt Jeltsch-Schudel an, dass die Charakteristika und Fehlbildungen bei Menschen mit einem Down-Syndrom vorkommen können, jedoch nicht unbedingt vorkommen müssen. „Diese defizitorientierte Liste kann weder eine Person mit DS (Down-Syndrom – CR) als solche charakterisieren, noch vermag sie irgendwelche Aussagen oder womöglich Prognosen über deren Entwicklung zu geben“ (dies., 305).
Die zu besprechende Publikation kann als Ergänzung oder Fortsetzung von der von Heike Schnoor (2007) herausgegebenen Einführung in die Rehabilitationspädagogik anhand von Fallbeispielen angesehen werden.
Fazit
Da das Werk, auch wenn in der Diskussion kritische Stimmen laut wurden, seinen Zweck erfüllt, weil eben die Autorinnen- und Autorenschaft aus behinderten Menschen besteht, ist dieses Buch allen nichtbehinderten Menschen, die sich mit behinderten Menschen beschäftigen oder beschäftigen wollen, sehr zu empfehlen. In ihrem Nachwort schreibt die selbst behinderte Hedwig Kaster-Bieker korrekterweise: „Will man wirklich etwas über Menschen mit Behinderung erfahren, so braucht man ihnen einfach nur zuzuhören. ‚Mehr vom Leben‘ bietet dazu die große Chance, denn selten wurden so viele verschiedene Stimmen von Menschen eingefangen, die mit ganz unterschiedlichen Handicaps leben. […] Weil die gehandicapten Menschen mit ihrer eigenen Stimme zu Wort kommen, versteht der Leser besser, dass ihnen weder mit ideologischen Vorstellungen noch allgemeingültigen Rezepten gedient ist“ (S. 278).
Literatur
Eggers, Christian: Intelligenzminderung. In: Eggers, Christian/Fegert, Jörg M./Resch, Franz (Hgg.): Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters. Berlin 2004, 691-749.
Feuser, Georg: „Geistigbehinderte gibt es nicht!“ Zum Verhältnis von Menschenbild und Integration. URL: http://bidok.uibk.ac.at/library/feuser-geistigbehinderte.html [Download: 17.05.2010].
Jantzen, Wolfgang: Unterdrückung in Samthandschuhen – Über paternalistische Gewaltausübung (in) der Behindertenpädagogik. In: Müller, Armin (Hg.): Sonderpädagogik provokant. Luzern 2001, 57-68.
Jeltsch-Schudel, Barbara: Trisomie 21. In: Greving, Heinrich (Hg.): Kompendium der Heilkpädagogik. Bd. 2, I-Z, Troisdorf, 304-312.
Rensinghoff, Carsten: Wie man behindert wird – Persönliche Erfahrung nach einer Hirnverletzung im Kindesalter. In: Baumann, Menno/Schmitz, Carmen/Zieger, Andreas (Hgg.): RehaPädagogik – RehaMedizin – MENSCH. Einführung in den interdisziplinären Dialog humanwissenschaftlicher Theorie- und Praxisfelder. Baltmannsweiler 2010a, 31-43.
Ders.: Die nachschulische Lebenssituation körper- und mehrfachbehinderter Menschen aus der Perspektive eines mehrfachbehinderten Experten mit erlebter Kompetenz. In: Daut, Volker/Kienle, Dorothee/Lelgemann, Reinhard/Rimroth, Anette (Hgg.): Teilhabe und Partizipation verwirklichen. Neue Aspekte der Vorbereitung auf die nachschulische Lebenssituation körper- und mehrfachbehinderter Menschen. Oberhausen 2010b, 143-151.
Schnoor, Heike (Hg.): Leben mit Behinderungen. Eine Einführung in die Rehabilitationspädagogik anhand von Fallbeispielen. Stuttgart 2007.
Rezension von
Prof. Dr. Carsten Rensinghoff
Hochschullehrer für Heilpädagogik und Inklusive Pädagogik an der DIPLOMA Hochschule
Website
Mailformular
Es gibt 181 Rezensionen von Carsten Rensinghoff.
Lesen Sie weitere Rezensionen zum gleichen Titel: Rezension 9782
Zitiervorschlag
Carsten Rensinghoff. Rezension vom 04.06.2010 zu:
Julia Fischer, Anne Ott, Fabian Schwarz (Hrsg.): Mehr vom Leben. Frauen und Männer mit Behinderung erzählen. Balance Buch + Medien Verlag
(Köln) 2010.
ISBN 978-3-86739-056-9.
Reihe: BALANCE Erfahrungen.
In: socialnet Rezensionen, ISSN 2190-9245, https://www.socialnet.de/rezensionen/9454.php, Datum des Zugriffs 13.09.2024.
Urheberrecht
Diese Rezension ist, wie alle anderen Inhalte bei socialnet, urheberrechtlich geschützt.
Falls Sie Interesse an einer Nutzung haben, treffen Sie bitte vorher eine Vereinbarung mit uns.
Gerne steht Ihnen die Redaktion der Rezensionen
für weitere Fragen und Absprachen zur Verfügung.