Hebammenwissenschaften

Wer Hebamme werden möchte, muss Hebammenwissenschaften studiert haben. Mit dem Abschluss in dem international ausgelegten Studiengang der Hebammenwissenschaften erhalten Sie zudem die Berechtigung, in jedem anderen europäischen Mitgliedsstaat beruflich tätig werden zu können.

Inhalt
  1. Was sind Hebammenwissenschaften?
  2. Wie lange dauert das Studium der Hebammenwissenschaften?
  3. Wie hoch sind die Praxisanteile im Studium?
  4. Welche Berufsperspektiven bieten sich nach dem Abschluss?
  5. Welche Fähigkeiten und Qualitäten sind für das Studium und den Beruf als Hebamme wichtig?
  6. Wie gestaltet sich die Bewerbung und Zulassung zum Studium der Hebammenwissenschaften?

Was sind Hebammenwissenschaften?

Hebammenwissenschaften sind ein Studienfeld, das sich mit den medizinischen, sozialen und wissenschaftlichen Aspekten der Geburtshilfe befasst. Dieser Studiengang vermittelt angehenden Hebammen nicht nur die erforderlichen medizinischen Kenntnisse, sondern auch soziale Kompetenzen, um Frauen und ihren Familien während der Schwangerschaft, Geburt und der postpartalen Phase zur Seite zu stehen.

Wie lange dauert das Studium der Hebammenwissenschaften?

Die vorgesehene Studiendauer für das Hebammenstudium beträgt theoretisch zwischen drei und vier Jahren im Vollzeitmodus. Gegenwärtig sind jedoch alle angebotenen Studiengänge auf eine Mindestdauer von dreieinhalb Jahren ausgerichtet. Die Flexibilität in Bezug auf die Studiendauer wird an einigen Hochschulen durch die Option des Teilzeitstudiums ermöglicht, wobei nähere Informationen zu diesem Angebot direkt von den Hochschulen bereitgestellt werden.

Wie hoch sind die Praxisanteile im Studium?

Das Hebammenstudium ist durch eine umfassende Verknüpfung von Theorie und Praxis geprägt und erstreckt sich über mindestens 2.200 Stunden theoretischen Unterricht sowie mindestens 2.200 Stunden Praxisunterricht, die sowohl in Kliniken als auch im außerklinischen Bereich bei freiberuflichen Hebammen absolviert werden. Diese duale praxisintegrierende Ausrichtung erfordert von den Studierenden, an zwei unterschiedlichen Lernorten aktiv zu sein.

Um die bestmögliche Integration von Theorie und Praxis zu gewährleisten, schließen Bewerber:innen einen Studienvertrag mit einer Klinik ab. Diese Klinik unterstützt die Studierenden über die gesamte Studiendauer während der praktischen Studienphasen. Aufgrund der dualen Natur des Hebammenstudiums wird den Studierenden eine Studienvergütung durch die Klinik gewährt, die während des gesamten Studiums Bestand hat. Dies unterstreicht nicht nur die praxisnahe Ausrichtung des Studiums, sondern honoriert auch das Engagement der Studierenden im Rahmen ihrer Ausbildung.

Welche Berufsperspektiven bieten sich nach dem Abschluss?

Mit einem Abschluss in Hebammenwissenschaften eröffnen sich vielfältige Berufsperspektiven. Neben der klassischen Tätigkeit als Hebamme in Kliniken oder Geburtshäusern können Absolvent:innen auch in der Forschung, Lehre oder in der Entwicklung von Geburtshilfe-Konzepten tätig werden. Zudem eröffnen sich Möglichkeiten für eigenständige Praxen oder die Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen.

Welche Fähigkeiten und Qualitäten sind für das Studium und den Beruf als Hebamme wichtig?

Das Studium der Hebammenwissenschaften erfordert neben medizinischem Fachwissen auch soziale Kompetenzen, Einfühlungsvermögen und Kommunikationsstärke. Hebammen müssen in der Lage sein, schwangere Frauen und ihre Familien individuell zu betreuen und emotional zu unterstützen. Teamarbeit, Belastbarkeit und Verantwortungsbewusstsein sind weitere Schlüsselqualifikationen für diesen anspruchsvollen Beruf.

Wie gestaltet sich die Bewerbung und Zulassung zum Studium der Hebammenwissenschaften?

Möchten Sie den Beruf der Hebamme ergreifen, müssen Sie einen schulischen Werdegang von mindestens zwölf Jahren nachweisen können, was einem erfolgreichen Abschluss des Abiturs (Allgemeine Hochschulreife) oder der Fachhochschulreife/Fachabitur entspricht.

Es ist jedoch zu beachten, dass das Hebammenstudium an Universitäten mit der Fachhochschulreife nicht uneingeschränkt zugänglich ist. Alternativ besteht in allen Bundesländern die Option des „Studierens ohne Abitur“. Hierdurch können Sie mit einer zehnjährigen allgemeinen Schulbildung, einem abgeschlossenen Berufsabschluss und mehrjähriger Berufserfahrung ebenfalls eine Hochschulzugangsberechtigung erlangen.

Ein weiterer Weg zum Studium besteht, wenn Sie eine abgeschlossene Ausbildung als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann (und allen vorherigen Berufsbezeichnungen) vorweisen können. Gleiches gilt für Absolventen einer Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeausbildung. Beachten Sie dabei jedoch, dass ein Direktzugang zum Hebammenstudium möglicherweise nicht automatisch in allen europäischen Ländern anerkannt wird.

Die genauen Zugangsvoraussetzungen für das Studium sind im Hebammengesetz (HebG vom 12.11.2019) in §10 geregelt.

Die Auswahl der Bewerberinnen wird von den Hochschulen und den zuständigen Kliniken eigenverantwortlich durchgeführt. Für detaillierte Informationen zu klinischen Kooperationspartnern und den genauen Ablauf der Bewerbungsverfahren wenden Sie sich bitte direkt an die Hochschulen.

Für umfassende Informationen bezüglich Ihrer Bewerbung, des Studiums mit Fachhochschulreife oder ohne Abitur sowie des Auswahlverfahrens durch die Hochschulen und Klinik-Kooperationspartner stehen Ihnen die jeweiligen Hochschulen und Klinikpartner gerne zur Verfügung.